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Immer schlimmer

Rrr am Samstag den 19. August 2017

Den KSC einmal live erleben – Herr Rrr hats geschafft!

Na ja, jedenfalls fast. Ich habe die Reise nach Karlsruhe eventuell etwas unsorgfältig geplant, jedenfalls spielte der KSC gestern bei meiner Ankunft leider auswärts bei Fortuna Köln

In Deutschland wird aber sogar die Dritte Liga live übertragen – also nichts wie ab in die Sportsbar Le Journal an der Karlsstrasse. 

Anreise. Die Sportsbar erreichen Sie ganz einfach auf dem Rheinradweg über Basel, Colmar, Strasbourg, Kehl und Baden-Baden. Auf der Hinterseite des Hauptbahnhofs rechts abbiegen, scharf um die Kurve, dann die Karlsstrasse hinunter und voilà – schon sind Sie da. 

Lokal. Mehrere Grossbildschirme und eine liebenswerte Wirtin, die einem jedes Bier von den Lippen abliest. Kurz vor Beginn der Übertragung ertönt in Vollautstärke die sehr hörenswerte Vereinshymne KSC olé olé von Sabine Wittwer (Videobeweis unten). 

Publikum. Rund 1000 Fans sind ihrer Mannschaft nach Köln nachgereist – die Hinterbliebenen schauen das Spiel in den örtlichen Sportsbars. Beim Karlstor sind es etwa 50 alte Männer (50 Jahre und mehr), die das Spiel zunächst mit lässiger Distanz verfolgen. Bei Fortunas Lattenschuss nach 7 Minuten werden erste Emotionen hinausgeflucht – die KSC-Abwehr befindet sich im Tiefschlaf. 

Kurz darauf ein ärgerliches Eigentor – “s wird immer schlimmer”, raunt ein glatzköpfiger Mittfünfziger und füttert den einarmigen Banditen mit einer weiteren Münze. Spätestens nach dem zweiten Gegentor ergeben sich die Menschen in ihr Schicksal und tun, was in solchen Momenten zu tun ist: Sie bestellen mehr Bier. 

Getränke. Erfreulich: Das Karlsberg-Bier wird mit jedem Glas besser und die Serviertochter immer schöner.  Gerade fällt das 3:0 für Fortuna. “S wird immer schlimmer”, seufzt die Glatze. Karlsruhe kassiert darauf noch ein viertes Tor. 

Fazit. Saufen, rauchen, leiden, fluchen – und am Schluss gehts wieder in die Hose, weil die doch alle nichts können und die Fernseh-Übertragung auch Stuhl ist. Wunderbar! So schön war Fussball, bevor er zu spinnen begann. Die dritte Liga gibt sportlich wenig her, weckt aber irgendwie eine Sehnsucht nach guten alten Fussi-Zeiten. Nach dem Abpfiff schaltet der Wirt rüber in die Bundesliga, wo bereits Bayern-Bayer läuft, aber das intessiert hier niemanden wirklich. “KSC oje oje”, kalauere ich  und mache mich dann zügig vom Acker. 

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4 Kommentare zu “Immer schlimmer”

  1. Lehrer Lämpel sagt:

    Sie haben es schön Herr Rrr! Wir müssen hier derweil Interviews und Artikel von und über Ulrich Stark ertragen.

  2. zuffi sagt:

    Man müsste es eher mit Ulrich Laut übersetzen, dünkt’s mich.

  3. Mani sagt:

    Doch wo är fortissimo
    Gschpieut het uf sym Cembalo
    Isch dr Hoarau ynecho
    Hettne zwüsche d Kraue gno …

  4. Briger sagt:

    Eloquent, Herr Lämpel, im Zusammenhang mit Ueli muss immer noch das Wort eloquent verwendet werden.