Heute: Die “Intellektuellen”
Eins vorweg. Auch wenn der Titel etwas anderes suggeriert, soll hier nicht gesagt sein, dass Fussballer in der Regel dumm sind. Dennoch sollen heute zwei Ex-YBler vorgestellt werden, deren Leben sich nicht nur in erster Linie um Fussball dreht. Achtung: Passend zum Oberthema gibt’s heute Überlänge.
Beispiel 1: Fabian Geiser. Insgesamt 36-mal lief der Oberaargauer zwischen 2001 und 2005 für gelbschwarz auf, ehe es ihn nach einer ersten Saison bei Lausanne-Sport und drei Jahren in Schaffhausen definitiv in die Waadtländer Hauptstadt verschlug. Nach einer erneuten Saison beim grössten Club der Stadt, verbrachte er zwei Jahre beim späteren YB-Schreck Le Mont. Zum Zeitpunkt der bitteren 1:4-Niederlage im Schweizer Cup spielte Geiser aber bereits beim dritten Lausanner Club, Stade-Lausanne Ouchy, bei dem er noch heute als Captain amtet. Dass es Geiser ausgerechnet nach Lausanne verschlagen hat liegt daran, dass er in Lausanne Sportwissenschaft und Germanistik studiert oder zumindest bis zum Bachelor-Abschluss studiert hat, wie die Quelle vor Ort zu berichten wusste.
Beispiel 2: Roman Friedli. Friedli, der seine ersten sieben Lebensjahre in Nepal, Madagaskar und Mosambik verbrachte, wo sein Vater in der Entwicklungshilfe tätig war, kehrte mit sieben Jahren in die Schweiz zurück. Seine Profikarriere startete er bei Xamax, von wo er über Yverdon und Aarau 2003 zu YB wechselte und sich damit einen Jugendtraum erfüllte. Friedli, der 2002 zur U21-Nationalmannschaft gehörte, die an der Heim-EM erst im Halbfinale scheiterte, spielte 59-mal für die Young Boys und erzielte dabei einen Treffer. Nach einer Saison als Stammspieler, konnte sich Friedli zuerst gegen Yao Aziawonou und dann gegen Pirmin Schwegler nicht mehr durchsetzen. Im Januar 2006 wurde er nach Thun verliehen, wo er anschliessend auch bis 2008 bleiben sollte. Aber es kam bekanntlich anders, obwohl unschuldig, war Friedli das einzig wirkliche Opfer im „Sexskandal“ des FC Thun. Weil der Verein glaubte, Friedli hätte dem Blick Interna zugespielt, was auch vom Blick bestritten wurde, erhielt er im Dezember 2007 die fristlose Kündigung. Friedli verklagte daraufhin den Verein und pochte auf die Auszahlung der sechs verbleibenden Monatslöhne. Thun und Friedli konnten sich erst 2010 einigen.
Friedli erhielt daraufhin noch ein Angebot vom FC Schaffhausen und von Columbus Crew in den USA, wo er auch zwei Wochen im Sichtungstraining war. Letztendlich entschied er sich aber mit nur 29 Jahren, seine Karriere zu beenden. Er wechselte in die 2. Liga zu Vully-Sports als Spielertrainer. Danach spielte er noch beim FC Breitenrain und in Köniz, wo er im Sommer 2015 aufhörte. Daneben begann Friedli gemäss einer Meldung der Freiburger Nachrichten 2008 ein BWL-Studium an der Universität Fribourg. 2011 schrieb die Weltwoche dann, dass Friedli in Bern Kunstgeschichte studiere.
Beide sind sie überdurschnittliche Fussball und doch zeigt ihr Beispiel, dass eine überdurchschnittliche Intelligenz häufiger nicht so gut ins (Fussball-)Profigeschäft passt.
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Ich hingegen hab ja z.B. auch ohne überdurchschnittliche Intelligenz keine Fussballerkarriere gemacht.
Sportwissenschaft und Germanistik studiert
Wäre dieser Fäbu nicht einer für die
leider fehlendeeigentlich unnötige literarische Recherche im RL-Blog?Dafür lesen Sie in einem intellektuellen Brillenblog, das ist doch auch was.
Haha, toller Name Herr Waso Immer.
Ziemlich gut zeigt das auch die Karriere von Thomas Broich. Und nun schauen Sie bitte alle den Film “Tom meets Zizou”. Wunderbar!
Ohne Lesenbrille kaum zu entziffern – aber @nadisna sollte ich mich wohl bauchgepinselt fühlen.
Sie unterschätzen uns immer noch, Herr imi. Das haben wir schon neulich erledigt, and cheers!