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Glauben und Wissen

Rrr am Montag den 22. Juni 2015

Nichts als Ärger für Lehrer Lämpel.

“Selbst die seriösesten Quellen verbreiten heutzutage Unfug”, musste er gestern Sonntag feststellen. Zuerst geriet ihm eine Pressemitteilung der Katholischen Kirche Region Bern in die Hände. Darin ging es um ein Fussballspiel allerlei Geistlicher gegen die Schweizer Schriftsteller-Nationalelf, alles gut und recht, aber dann diese Zeilen:

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Das Zitat stammt natürlich nicht von David Lineker, zumal dieser Gary heisst, sondern vom 1981 verstorbenen englischen Trainer Bill Shankly. Der sagte wortwörtlich Some people believe football is a matter of life and death, I am very disappointed with that attitude. I can assure you it is much, much more important than that – und er meinte es natürlich ironisch.

“Jesses Gott”, stöhnt Lehrer Lämpel: “Der Papst ist vielleicht unfehlbar, aber die Katholische Kirche irrt gewaltig.”

Leider muss sich Lehrer Lämpel am selben Tag noch ein zweites Mal ärgern, als er sich die Wochenend-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vornahm.

Denn dort fand er einige an sich hübsche Zeilen über den venezolanischen Innenverteidiger Fernando Amorebieta:

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Eine Karte pro Spiel? Das machte Lehrer Lämpel dann doch stutzig. Er schaute sich die Statistik auf transfermarkt.de an. Bei Fulham kassierte Amorebieta letzte Saison in 15 Spielen 3 gelbe Karten und 1 Platzverweis. Im Jahr zuvor waren es in 26 Spielen 5 Verwarnungen und 1 gelbrote Karte. Zuvor war er in Bilbao, wo die Bilanz 17 Spiele/6 Gelbe/1 Rote lautete. Für einen Innenverteidiger in mittelmässigen Mannschaften sind das keine besonders schlechten Werte. “Die Süddeutsche übertreibt masslos”, ärgert sich Lehrer Lämpel. “Vermutlich ist sie der Polemik der venezolanischen Presse aufgesessen, die sich mit dem venezolanisch-spanischen Doppelbürger Amorebieta schwer tut.”

Anschliessend trat Lehrer Lämpel aus der Kirche aus, kündigte das Abo der Süddeutschen und nahm seine Tabletten.

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14 Kommentare zu “Glauben und Wissen”

  1. Irgend Einisch sagt:

    Guten Morgen

    Für weiterführende Informationen zu diesem Thema empfehle ich folgende löbliche Website

    Medienkritik, nicht nur an der Bild

  2. Lars Sohn sagt:

    Die Katholen betonen den sorgsamen Umgang mit Kindern, suchen die Anglikanische Gemeinschaft plump ins Abseits zu stellen, und beschmutzen Herr Amorebietas Bewerbung beim FC Chorknaben. Als ginge es um Leben und Tod.

    *überleg*

    Seit wann plappert Garys Bruder David dem ollen Bill alles nach?

  3. Newfield sagt:

    Seit wann plappert Garys Bruder David dem ollen Bill alles nach?

    Danke Herr Lars Sohn, sonst hätte ich frühmorgens mühsam noch was aus der Tastatur saugen müssen, and cheers.

  4. Lehrer Lämpel sagt:

    Das macht es alles noch schlimmer! Ich schicke meinen Taufschein mit eingeschriebenem Brief zurück und verlange die seit 1945 gezahlten Kirchensteuern zurück.

  5. Lars Sohn sagt:

    Dass Herr Shankly nach Sätzen wie «Im Sozialismus, an den ich glaube, arbeitet jeder für den anderen und alle bekommen einen Teil des Gewinns. So sehe ich Fußball, so sehe ich das Leben.» von der Kirche lieber totgeschwiegen wird, ist schon schade, eigentlich.

  6. Rrr sagt:

    Ich bin auch für Sozialismus, ausser natürlich im Runden Leder.

  7. Lars Sohn sagt:

    Sagen Sie das bloss nicht zu laut, Herr Rrr, sonst kündigt der Vatikan dem Papst sein Leserabo.

  8. Durtschinho sagt:

    Und ich fordere einen Hintergrundartikel zu “Der neue Spielplan 1015/16 ist veröffentlicht – Was bedeutet dies für den Schweizer Fussi?”. Schliesslich bin ich auch Abonnent.

  9. Rrr sagt:

    1015, Herr Durtschinho? Welcher Glaubensgemeinschaft gehören denn Sie an?

  10. Durtschinho sagt:

    Ah. Ich meine das mit den Schweinsblasen. Oder was gibt die Technik heutzutage her?

  11. Durtschinho sagt:

    Nein. Kleiner Scherz! Die Redaktion ist wachsam, das ist fast nicht mehr normal. Ich glaube, in diesem Fall erneuere ich mein Abo. Wenn Sie mich schon nach meinem Glauben fragen.

  12. Rrr sagt:

    Das Abo erneuern, Herr Durtschinho? Sie haben einen Knebelvertrag bis einschliesslich 30. Juni 2074. Übrigens schulden Sie uns noch die Mai-Gebühr, ich schicke Ihnen gleich die zwei netten Kollegen mit der Bulldogge von Intrum Justitia vorbei.

  13. Durtschinho sagt:

    Oh, da müssen sich Mahnung und Zahlung gekreuzt haben! Ich überweise Ihnen, wenn es Ihnen recht ist, gleich die Gebühr bis Ende Jahr, plus das kleine “Advents-Dankeschön”, das ich Ihnen seit 2012 immer diskret zukommen lasse, damit so Fälle wie der, der heute zum Glück noch gerade abgewendet werden konnte, nicht mehr vorkommen müssen!!!

    Ok?

    (wo habe ich schon wieder Schmetzers Handynr., unter S oder U?!)

  14. Durtschinho sagt:

    Ah, man schreibt Schmezer.

    Moment, ich bin gerade am Telefon.