Schönheit aus einer anderen Zeit
Fotografiert, wie es die Meister der Renaissance nie zu malen vermochten.
Alchimiade, 2017
In der Serie «1406» verbindet Christian Tagliavini die Kunst des 15. Jahrhunderts und des Quattrocento Italiens mit zeitgenössischer Fototechnik. So erschafft der Künstler ergreifende Porträts, in denen die Würde, die Grazilität, die Anmut und die Kraft der Frührenaissance aufleben. Der Titel der Serie ist eine Hommage an den italienischen Maler Filippo Lippi (1406–1469), der zu den wichtigsten Vertretern dieser Epoche zählt.
Dora da Faltugnano, 2017
La Novizia, 2017
Tagliavini wuchs in Italien und der Schweiz auf und begann seinen künstlerischen Werdegang als Grafikdesigner. Nach der viel beachteten Serie «1503» (2010) wird ab dem 9. Dezember die zweite Porträt-Serie in Berlin zu sehen sein, die von der Ästhetik der alten Meister inspiriert ist.
Tolemaide, 2017
Tecla, 2017
Ritratto di Fanciulla, 2017
Sequele, 2017
Aurea, 2017
La Moglie dell’Orefice, 2017
Seine Arbeiten sind nicht als einfache «Bilder» zu verstehen, sondern als designte Erzählungen, für die Tagliavini sämtliche sichtbaren Inhalte aufwendig und detailgetreu selbst herstellt: vom Interieur des Bildraumes bis zur Kleidung der Porträtierten. Er versteht sich als «Photografic Craftsman». An der aktuellen Serie «1406» arbeitete er 3 Jahre, pro Bild zwei bis drei Monate. Die Kleider und Hüte entwirft und produziert er alle selbst und verwendet nur Materialien, die auch im 15. Jahrhundert Verwendung fanden.

Die neue Serie «1407» ist vom 9. Dezember bis 24. Februar in der Galerie Camera Work in Berlin zu sehen. Im März 2018 wird ausserdem im Museum Fotografiska in Stockholm eine Retrospektive eröffnet.
Christian Tagliavini lebt und arbeitet heute in der Schweiz
6 Kommentare zu «Schönheit aus einer anderen Zeit»
Zugegeben – es sind tolle Fotos. Ob das nun Kunst ist, liegt einzig im Auge des Betrachters. Für mich ist das nur nachgestellt, was die damaligen Künstler mühsam per Hand, selbst angemischer Farbe und erarbeitetem Können erstellt haben. Ich bekomme immer einen leichten Schauer, wenn ich nah an ein solches Bild herantrete in dem Gefühl, genau hier muss seinzeit auch der Künstler gestanden haben, als er das Bild malte…..
Wunderschöne Bilder und wunderschöne Menschen.
Diese Bilder scheinen mir doch etwas krankhafte Phantasien zu transportieren. Jedenfalls hat das mit Herrn Tagliavinis Psyche ganz sicher wesentlich mehr zu tun also mit Fra Lippo Lippi oder dem Mittelalter.
https://www.tanialazlo.com/the-essence-of-decadence/
Die Meisterwerke ‚The Essence of Decadence‘ von Tania Brassesco und Lazlo Passi Norberto aus Venedig kommen mir da schon sofort in den Sinn. Plagiat? Hoffentlich nicht. Inspiration? Wer weiss! Zur Info: tanialazlo.com
Weltklasse!
Was in der Zeiten Bildersaal, jemals ist treffich gewesen, wird immer wieder einer einmal auffrischen und lesen. Oder wiederbeleben!
Wunderschön! Gratuliere!