Frauen dieser Welt
Mihaela Noroc hat Frauen auf der ganzen Welt fotografiert. Auch in der Schweiz.
Kathmandu, Nepal: Sona feiert Holi, das hinduistische Fest der Farben. Das Holi-Fest ist ein Fest der Vergebung, es steht für den Frühling, wenn das Gute über das Böse siegt.
Vor eineinhalb Jahren haben wir hier das Projekt «Atlas of Beauty» von Mihaela Noroc vorgestellt. Die rumänische Fotografin reist um die Welt und fotografiert Frauen. Sie hat Hunderte Frauen aus verschiedenen Kulturen getroffen und sich ihre Geschichten angehört.
Zu Beginn finanzierte Noroc das Projekt aus ihren eigenen Ersparnissen. Sie war als Backpackerin unterwegs und fotografierte anfangs nur in ihrem Heimatland. Nach einer Weile wurde ihr Projekt in den Social-Media-Kanälen bekannt: Millionen von Menschen schauten sich ihre Bilder auf ihrem Blog an. Ihr E-Mail-Postfach füllte sich mit Nachrichten aus der ganzen Welt. Es kam sogar vor, dass sie Leute auf der Strasse erkannten und ihr dankten und sagten, dass sie ihren Blick auf die Schönheit der Frauen geändert hätten. Fortan finanzierte sie ihre Arbeit mit Spenden, die sie bekam, um noch mehr inspirierende Geschichten zu finden und die Bilder dazu zu machen.
Nun hat Mihaela Noroc die Bilder erstmals in einem Bildband veröffentlicht. Das Buch enthält 500 Porträts und Geschichten aus mehr als 55 Ländern. Sie will mit ihren Bildern die individuelle Schönheit zeigen, die von innen kommt.
Zürich, Schweiz: Patricia und Rebecca sind Schwestern. Auf dem Bahnhof stach Noroc ihre Haarfarbe ins Auge. Sie fand sie wunderbar, doch sie erzählten, dass sie sie als Kinder nicht mochten.
Camebridge, England: Connie studiert mit Leidenschaft. Sie studiert Vergleichende Kulturwissenschaften und möchte ihren Doktor in Philosophie machen.
Neapel, Italien: Serena stellt die berühmten Cornicelli her, kleine hornförmige Glücksbringer, die in Neapel sehr beliebt sind.
Paris, Frankreich: Ania wurde mit einem Bein geboren. Sie wuchs in einer Pflegefamilie auf. Ihr grösster Wunsch war es immer eine Sportprothese zu bekommen und eine berühmte Sportlerin zu werden. Irgendwann brachte sie ihre Ärzte dazu, sie zur Versuchspatientin zu machen und hat so eine einzigartige Beinprothese bekommen. Heute läuft sie so gut, wie sie sich das als Kind erträumt hat.
Pokhara, Nepal
Paris, Frankreich: Die Studentin Imane verdient ihren Lebensunterhalt als Kellnerin in drei verschiedenen Restaurants und mit Babysitten. Am liebsten würde sie ihre eigene Galerie eröffnen, um Künstler aus unterschiedlichen Kulturen zusammenzubringen.
Delphi, Griechenland: An normalen Tag arbeitet Eleni im Restaurant ihrer Eltern. Doch einmal im Jahr, an Ostern, trägt sie ein traditionelles Kleid um die Auferstehung Jesu Christi zu feiern.
Mailand, Italien: Um ihrer Tochter Caterina die Tanzausbildung an einer der angesehensten Ballettschulen zu ermöglichen, ist Mutter Barbara mit ihr nach Mailand gezogen und hat ihren Mann und Sohn am alten Wohnort zurückgelassen. Kunst fordert Opfer, doch es erfüllt sie mit unglaublichem Stolz, wenn sie ihre Caterina heute an der berühmten Mailänder Scala tanzen sieht.
West-Jerusalem, Israel: Als Noroc sie auf der Strasse sah, glaubte sie sich kurz in eine andere Zeit versetzt. Rikki trägt und designt gern Retrokleidung. Die gebürtige russische Jüdin ist nach Jerusalem ausgewandert.
Idomemi Flüchtlingslager, Griechenland: Bei ihrem Besuch im Camp war sie zutiefst beeindruckt von den Beziehungen zwischen Flüchtlingen und freiwilligen Helfern. Für sie ist das der Beweis, dass es keine Grenzen zwischen Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen gibt, wenn auf beiden Seiten Freundlichkeit und Toleranz herrschen. Das Bild zeigt Alice, aus Grossbritannien mit einem kurdischen Mädchen.
Bischkek, Kirgisien: Diese Aufnahme entstand kurz vor ihrem Auftritt bei einer traditionellen kulturellen Darbietung.
Istanbul, Türkei: Pinar ist eine türkische Zypriotin und hatte lange davon geträumt, Theaterschauspielerin zu werden. Also zog sie in die Türkei und arbeitet hart und erfüllte sich ihren Traum. Sie liebt es, auf der Bühne in verschiedene Rollen zu schlüpfen, und sie liebt es auch, sie selbst zu sein, natürlich und frei. Am Ende geht es bei der Schönheit nur um sich selbst, das beweisen Menschen wie Pinar.

Das Buch «The Atlas of Beauty. Frauen der Welt» ist im Riva-Verlag erschienen. Es enthält 500 Porträts aus mehr als 55 Ländern. Mehr Bilder von Mihaela Noroc finden sie in unserem letzten Blogbeitrag und auf ihrer Homepage.
15 Kommentare zu «Frauen dieser Welt»
Schöne Fotografien und ein interessantes Projekt. Glückwunsch für die gelungene Arbeit.
Ich war schon mehrfach in Nepal und stellte schon immer fest, dass dort sehr viele hübsche Damen mit der Natur leben. Perfektes Gesicht und kein Hauch von Macken, einfach grandios.
Da können viele Schönheitswettbewerbs-kanditatinnen von dieser Perfektion nur davon träumen. Mit Make-up und andere Hilfsmitteln wirken alle Pseudoschönheiten kitschig und absolut unnatürlich.
Wow, die berührenden Fotos sind einfach atemberaubend. Vielen Dank an den Fotografen.
Es ist eine Fotografin. Und die Bilder sind wunderbar.
Das erste Foto, die Nepalesin ist ein totaler Hammer, schon fast hypnotisierend dieser gerade Blick in die Kamera. Ein unglaublich tolles Foto.
Das kurdische Mädchen mit seiner Helferin ist berührend.
Ebenfalls sehr faszinierend, das Porträt der Kirgisin. Unergründlich der Blick dieser schönen, asiatischen Augen.
Tolle Bilder!
Ich habe gestern den ganzen Nachmittag die Fotos auf dem Facebook-Profil „The Atlas of Beauty“ angeschaut und die Begleittexte gelesen.
Ein wirklich fantastisches Projekt dieser jungen Fotografin aus Rumänien. Es macht süchtig.
Ich werde das Buch bestellen und empfehle es gerne weiter. Das Projekt ist wirklich unterstützenswert.
Wo sind denn die Bilder junger Männer? Dieser elende Sexismus ! Doch doch, ich finde schöne Frauen atemberaubend.
Na Hopp, machen Sie nur, bin schon ganz gespannt auf ihr Buch!
Geniessen sie doch die tollen Bilder von diesen wunderschönen Frauen!! Aber offenbar würden sie – wie ich – gerne mehr Blider von schönen Männern in dieser Zeitung sehen. Im Gegensatz zu ihnen habe ich allerdings begriffen, dass sich im Leben nicht alles um Sexismus dreht.
Alles sehr schöne Frauen, die viel Kraft ausstrahlen – ich hatte das Gefühl, doch, da wächst eine schöne (im übertragenen Sinn) Generation heran – vielleicht gibt es auch ein Mal eine Auswahl von der Generation darüber (war ja nur gerade eine Mamma mit auf einem Bild) und noch eine Auswahl von älteren Frauen – beide Serien könnten auch sehr schön sein, just a suggestion.
Susanna, gehen sie auf die Facebook-Seite „the atlas of beauty“, sie hat auch viele ältere Frauen fotografiert.
Ein unglaublich tolles Projekt dieser jungen Fotografin.
Die Patricia aus der Schweiz sieht aus wie Jodie Forster!
Und die Schwester wie Jamie Lee Curtis. Allenfalls hat sie mich an sie gleich erinnert.
Den Eindruck hatte ich auch spontan, allerdings bei Jamie Lee einen Augenbllck später.
Schöne Frauen.
Es gibt nichts Berührenderes in der Fotografie als Porträts von Menschen.