Bergtour zur Abbruchstelle am Cengalo
Einmalige Bilder und Videos aus dem Val Bondasca zeigen eine bisher ungesehene Perspektive des Bergsturzes von Bondo
Berühmte Gipfel: Der Pizzo Cengalo im Val Bondasca, rechts davon der Kletterberg Pizzo Badile. Deutlich erkennbar ist die hellgraue Fläche am Pizzo Cengalo, wo sich am 23. August 2017 der Fels löste und bis ins Tal nach Bondo stürzte. (28. August 2017)
Der Berg kommt nicht zur Ruhe: In der Nordostwand des Pizzo Cengalo grollt und poltert es und dauernd brechen weitere Felsstücke ab. (28. August 2017)
Gefahr noch nicht gebannt: Rund 3 Millionen Kubikmeter Fels sind bereits abgebrochen, doch eine weitere Million Kubikmeter Fels droht abzustürzen. (28. August 2017)
Ausserhalb der Sturzbahn: Die Capanna di Sciora liegt ausserhalb der direkten Gefahrenzone, oberhalb des Schuttkegels des Bergsturzes vom 23. August 2017. (28. August 2017)
Bergsturz im Zeitraffer: Am Berg lösen sich weitere Felsstücke und donnern lautstark ins Tal. Erst hört man nur das Brechen des Felses, dann sieht man kurz die stürzenden Felsmassen und nachher lange nur noch eine Staubwolke, die langsam das Tal hinunter zieht. (28. August 2017)
Staub liegt in der Luft: Nach einem weiteren Felsabbruch zieht eine Staubwolke vom Pizzo Cengalo an der Capanna Sciora vorbei ins Tal, dorthin, wo früher die Maiensässe der Bondascer standen. (28. August 2017)
Unheimliche Stimmung: Staub liegt im Val Bondasca und trübt die Sicht nach Bondo im Bergell. (28. August 2017)
Naturgewalten im Zeitraffer: Felsen lösen sich vom Pizzo Cengalo und donnern als Stein- und Staublawine an der Capanna di Sciora vorbei ins Val Bondasca.
Die Capanna di Sciora liegt ausserhalb der direkten Gefahrenzone, der Bergweg ins Tal und zur Capanna Sasc Furä wurde hingegen vom Bergsturz vom 23. August 2017 überrollt.

Die Bergeller Berge liegen in einer hochalpinen Landschaft und verlangen entsprechende alpinistische Kenntnisse. Das Val Bondasca ist aufgrund des Bergsturzes nicht erreichbar und bleibt bis auf Weiteres gesperrt.
30 Kommentare zu «Bergtour zur Abbruchstelle am Cengalo»
Auf dem 6. Bild „Staub liegt in der Luft“ ist ein Weg zu erkennen. Ist das der Viale, der die beiden Hütten verbindet?
@Forster:
Dass der Wanderweg runter ins Bondascatal in den nächsten Jahren wieder hergestellt wird, kann ich mir derzeit nicht vorstellen, selbst dann nicht, wenn der Berg sich beruhigt hat. Ich denke aber schon, dass die Sciora-Hütte wieder öffnet, denn sie ist ja auch über den Cacciabellapass erreichbar. Nur müssten die Wanderer auf dem gleichen Weg wieder zurück, was wahrscheinlich viele von dieser Tour abhalten würde und es sich für den Hüttenwirt wohl nicht lohnen würde.
Auf diesem Bild können Sie ganz klein die Sciora Hütte (unterer Bildrand) und auch die Furä Hütte (auf der Waldlichtung auf dem Bergrücken oberhalb der Staubwolke) sehen. Den ehemaligen und gesperrten Weg über Viäl kann zumindest ich nicht erkennen.
Danke für die eindrücklichen Bilder. Was passiert eigentlich mit der Sciora-Hütte im nächsten Sommer? Wird die wieder geöffnet , wenn der Wanderweg eventuell wieder hergerichtet ist?
Danke für die Bilder, diese geben mir Perspektive. Unglaublich was für Trolls sich da zu Worte melden…
Danke für den informativen Bildbericht über dieses naturhistorisches Ereignis. Das Grauen und die Schönheit liegen manchmal sehr nahe beieinander.
Unglaublich,
da gibt es eine Bevölkerung eines Dorfes, das direkt von diesem Ereignis betroffen ist und im Moment keine Zukunft sieht an dem Ort wo ihre Wurzeln sind. Da gibt es Menschen, die durch Beziehung zu diesem Ort betroffen sind und machtlos von der Ferne sich über die Ereignisse informieren wollen. Weiter gibt es viele, die heute in der Angst stehen bald betroffen zu sein, wenn sich die Situation durch viel Regen verschlechtern würde. Sie alle heften sich an jeden Strohhalm den sie in den Medien finden.
Daneben gibt es welche die aus sicherer Entfernung, sich über eine richtige Schreibweise beweisen wollen……..
Touché, Hr. Silvio
Guten Morgen!
Hier wird mit Fakten, hervorragenden Grafiken und Animationen und Fotos über Vorgänge berichtet, die unabhängig und ungestört von der Menschheit im Lauf von Millionen Jahren stattfinden: Erdgeschichte.
Dass ich eine Episode davon hier an dieser Stelle quasi miterleben kann, das erscheint mir grossartig! Es verändert meine Optik und bereichert mein Lebensgefühl um einen wie ich finde entscheidenden Aspekt, die Erkenntnis, dass ich als Mensch in einem grossen, beweglichen Gefüge existiere. Und ich spüre Demut und die Verpflichtung, mich nicht dagegen zu verhalten, vielmehr es nicht weiter zu behindern.
Liest man die Kommentare gibt es nur einen Schluss, es gibt nichts womit man es allen Menschen recht machen kann. Danke den Berichterstattern und der Redaktion fuer die eindrueckliche Reportage. Vergesst die Meckerer und bitte weiter so. Wie waers mit Bildern und Gespraechen wie es im Tal weiter geht. Ueber srf 1 bereits vernommen, eine Bewohnerin fand eine andere Wohnung wo sie sich im schoenen Tal sicherer fuehlt. Kein gedanke an Wegzug. Also, wie geht es andern, was sagen uns Bilder vom Ort, dem Fluss ?
willkommen zum katastrophentourismus, auf zum cengalo! Das ist mal noch eine heldentat, auf zum todesberg und ein paar exklusive bilder, es gibt ja sonst noch keine. Das ist von öffentlichem interesse, wie es die aufgabe der presse ist. Nur blöd stören da die heliflüge der angehörigen, die ihre liebsten verabschieden. Und ja, wenn dann was passiert, dann muss sicher jemand schuld sein, aber nehmt mir meine freiheit nicht.
Völlig daneben!
Eindrucksvolle Fotos! Das macht es besser verständlich was, wo bei Bondo passiert ist. Leider wird dergleichen zukünftig häufiger zu erwarten sein. Danke für die Recherche!
Dieser Beitrag ist keine wirklich gute Idee – es gibt da wohl zu viele Nachahmer, die genau solche Bilder selber machen wollen. Oder sie lassen dann noch zu allem Überfluss Drohnen fliegen.
Hm, was soll ich da sagen. Auf der einen Seite nützen Wander-Wegweiser und gut ausgebaute Wege gewiss genug. Doch was nützen z.B. die besten Wanderkarten, wenn man sich – aus meiner Erfahrung primär in der Romandie – auf expliziten Wegverzweigungen entweder mit „Chemin de pedestre“, oh-ne Ziel- u/o Zeitanzeige – oder – wie ich es kürzlich gar im Glarnerland antraf – an in gewissem Sinn exponierten Wanderweg-Kreuzungen u/ä lediglich das in solchen Situationen wenigsagende, aber nicht grund- u/o zwecklose Wandererlogo auf dem gelben Schild angebracht ist; auch da ohne wesen-tlichen Ziel- und Zeitangaben? Zugegeben, es gibt nicht wenige Weekend-Trecker, die „es“ besser zu wissen glauben, als diejenigen, die für die Sicher-heit anderer quasi teilweise ihr Leben ins Spiel setzen ….
Was ich noch wissen möchte: auf welcher Höhe über Meer liegt die obere Abrisslinie?
Der Abbruch ereignete sich auf rund 3100 Meter Höhe.
frische Luft dürfte allen gut tun¨¨……….
Danke für die informativen Bilder aus dem oberen Absturzgebiet! Und „shame on You“ für die ewigen Kritiker und Besserwisser!
Es fehlen wichtige Angaben:
– Genauer Zeitpunkt der Aufnahmen
– Standort des Fotographen (Sciora-Hütte??
– Wie und wann sind die Beobachter zur Sciora-Hütte gelangt
– Wie und wann haben die die Bondasca verlassen?
Danke zum voraus für Ergänzungen
Sehr geehrter Herr Hartmann,
Die Aufnahmen entstanden nicht am Tag des Bergsturzes, sondern fünf Tage danach. Der Berg ist jedoch noch nicht zur Ruhe gekommen und es ereignen sich weiterhin grosse Felsstürze am Pizzo Cengalo. Die Aufnahmen entstanden nicht bei der di Sciora Hütte, sondern aus sicherer Entfernung von einem der umliegenden Berge. Den genauen Standort kommunizieren wir bewusst nicht. Versuchen Sie auf keinen Fall, in das Gebiet zu gelangen.
Nun ja der Ort kann online mit einer toposwiss Karte einfach bestimmt werden. Reisen dorthin empfehlen sich momentan aber nicht.
Wer den direkten Vergleich vorher/nachher möchte, kann hier ein Bild von vermutlich gleicher Stelle des Bergsturzes sehen:
http://static.panoramio.com/photos/original/4528133.jpg
Ein bezahlter „Ausflug“ für zwei Berggänger des Tagi. Eine Frechheit der Onlineredaktion so etwas zu publizieren.
Zumal die Region und das Tal eine andere Art der Berichterstattung benötigen, statt Überschriften wie „Einmalige Bilder“ und „ungesehene Perspektiven“. Wichtig war wohl das sie eine schöne Tour hatten.
‚…, dass… ‚, lieber herr ligner. meinen restlichen kommentar erspare ich uns allen!
Zumindest einer giftelt immer. Mich haben die Bilder jetzt interessiert. Danke dafür.
das ist sehr wichtig in dieser Situation ?
Wow! Ein Rudel Oberlehrer…
Staubwolken rollen nicht, sie ziehen; und sie ziehen nicht her- sondern hinunter. Mit solchen Sätzen wäre man früher direkt aus der Sek runter in die Real geflogen, heute genügen sie für einen Bätscheler.
Danke Herr Meier für die Korrekturhinweise. Beste Grüsse Lic. phil. Fetzer
Eine Staubwolke kann, da schwerer als Luft, durchaus rollen.
Hotel Papa, mein Hotel.