Die Freiheit auf Fire Island

Die Polaroids von Tom Binachi feiern die Homosexuellen-Szene der 70er-Jahre.

Etwas über 90 km östlich von Manhattan, am südlichen Ufer von Long Island, liegt Fire Island. Der amerikanische Fotograf Tom Bianchi dokumentierte dort zwischen 1975–1983 die homosexuelle Gemeinschaft, welche sich in den Ferienhäusern der Siedlung Pines traf.

Für bis zu 10’000 Männer pro Wochenende war dies damals ein Rückzugsort. Und für viele von ihnen die erste Chance, sich öffentlich mit dem Partner Hand in Hand zu zeigen. Es war eine Zeit, in der Homosexualität ein Tabuthema war und angesichts drohender Strafverfolgung, gesellschaftlicher Ächtung und Diskriminierung nur das Ausleben im verborgenen eine Option war.

Bianchi, obwohl selbst homosexuell, musste das Vertrauen der Szene gewinnen und ihnen zeigen, dass er mit seinen Polaroid-Bildern die Menschen nicht blosstellen, sondern vielmehr feiern wollte. Seiner Serie ist es zu verdanken, dass wir heute einen Einblick in die Gemeinschaft haben, die sich damals von der restlichen Gesellschaft verstecken musste.

 

Tom-Bianchi

Tom Bianchis Aufnahmen sind bis zum 16. September in der Galerie Throckmorton Fine Art in New York zu sehen.
Weitere Informationen zum Fotografen gibt es hier.

Die Polaroid-Sammlung ist im Buch Fire Island Pines – Polaroids 1975–1983 zu sehen.

 

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