Hier fliegen die Federn
Die zweitpopulärste Sportart der Philippinen ist so beliebt wie umstritten.
Zuschauer setzen ihr Geld, während die Tiere in der Pasay-Arena in Manila auf den Kampf vorbereitet werden.
Hahnenkämpfe werden auf den Philippinen schon seit Jahrhunderten ausgetragen, und das nach wie vor legal. Die Kämpfe sind nach Basketball die zweitbeliebteste Sportart. Allein in der Hauptstadt Manila gibt es 200 Stadien und mehr als 10’000 im ganzen Land. Tierschützer verurteilen die Kämpfe, doch finden sie kaum Gehör, da die Kämpfe ja gewissermassen Teil des kulturellen Erbes der Philippinen seien.
Die Hähne greifen sich mit den Klingen an, die an ihren Fussgelenken befestigt sind.
Der 40-jährige Noel Lenchico posiert mit seinem Hahn vor der La-Loma-Arena.
In die Arena kommt man für 100 Pesos, umgerechnet 1.90 Fr. In den Vorhallen der Arena kann man beobachten, wie sich die Besitzer der Federtiere passende Gegner suchen und die rasierklingenscharfen Messer an die Beine ihres Hahnes binden. Im Innern des Stadions ist es laut. Die Leuten brüllen den Buchmachern ihre Einsätze zu. Diese schreiben sich nichts auf, sondern verlassen sich auf ihr Gedächtnis. Sobald der Kampf losgeht, wird es ruhig, die Einsätze sind gemacht. Die Kämpfe dauern in der Regel um die zwei bis vier Minuten, es kann aber auch mal sehr schnell gehen. Ist der Kampf vorbei, bekommt der Besitzer des siegenden Hahns sein Preisgeld und den toten Vogel des Gegners. Einige nehmen ihn nach Hause und essen ihn, die meisten jedoch verkaufen ihn einem Restaurant in der Nähe.
Einer der wichtigsten Bestandteile des Sports sind die Wetten, die im Publikum jedes Kampfes abgeschlossen werden.
Die Kämpfe, die auf den Philippinen Sabong genannt werden, sind nach Basketball die zweitbeliebteste Sportart.
Der 12-jährige Vanrey Gala posiert in der Boracay-Arena mit dem Hahn seines Onkels.
Die Kämpfe dauern zwischen zwei und vier Minuten, schnelle Kämpfe können auch nach zehn Sekunden vorbei sein.
Auch in kleinen Ortschaften gehört eine Hahnenkampfarena zum Standard.
Der 30-jährige David Afable posiert in der La-Loma-Arena mit seinem Hahn.

Der britische Sportfotograf Tim Clayton bereist für seine Auftraggeber die ganze Welt und fotografiert an den grössten Sportanlässen. Es ist ihm ein Anliegen, hochstehende Fotoessays im Bereich Sport zu produzieren, um so mehr Wertschätzung für Sportfotografie zu erhalten.
9 Kommentare zu «Hier fliegen die Federn»
habe lange in Cebu, Philippinen, gelebt und finde die Diskussion hier etwas heuchlerisch. Okay, die Hähne sterben einen raschen Tod- beim Ausüben ihres sowieso natürlichen Verhaltens. Hähne kämpfen in der Natur auch sonst miteinander. Vorher haben die Hähne ein super Leben, bekommen bestes Futter, werden gehätschelt. Und bei uns? Legebatterien? männliche Küken die vergast werden? Ist das besser? Ethischer? Nein, einfach nur bigott, sich über das Eine aufzuregen und das Andere zu ignorieren.
Bezeichnungen wie „Sport“ oder „Tradition“ sind keien Legitimation für grausame Tierquälerei.
Kaefighaltung auch nicht
Adrenalin pur! In Cebu City hat fast jeder Mann bereits als Junge einen oder mehrere Kampf- Hähne, die Sieger werden umgerechnet für 100 bis 200 Franken verkauft, das ist ein Monatslohn. Die toten Verlierer werden danach gegrillt.
Heute sieht man immer weniger Hähne in den Straßen sitzen.
Wieso nennen Sie das Sport? Gem. Wikipedia steht Sport zumeist im Zusammenhang mit menschlichen Aktivitäten. Ich sehe das hier überhaupt nicht.
Guten Tag Andreas, besten Dank für den Kommentar. Ich sehe ihren Einwand ein, vielleicht wäre die Bezeichnung Wettkampf passender gewesen. Auf Wikipedia wird der Hahnenkampf allerdings auch als Sportart bezeichnet.
Das ist schlimmste Tierquälerei – von Sport kann keine Rede sein.
Ich stimme Ihnen zu. Wiederlich, unsportlich und pervers!
Liebe Maya
gehen Sie mal in unsere Schlachthaeuser, oder
schauen mal in einer gross Huehner farm wie man eklige kaefighaltung und Aufzucht in Europa betreibt.
Einfach widerlich Unsere Doppelmoral oder sind Sie
Veganerin.