Verfremdung? Nicht doch. Verstärkung!

Motive gibts überall, sagt Verleger und Künstler Philipp Keel. Aber bis das Beste aus ihnen herausgeholt ist, kann es dauern.

 

Below the Surface, 2007

Nur, weil das Bild auf Fotofilm gebannt ist, heisst es nicht, dass es schon das Bild ist, das Philipp Keel vorschwebt. Für den Verleger (Diogenes), der auch Autor, Filmemacher und Künstler  ist, stellt das mit der Kamera Eingefangene Rohmaterial dar. Das er dann gut und gerne über Wochen, manchmal Monate nachbearbeitet, so lange, bis Farben, Formen, Ausschnitt genau mit seiner inneren Vision übereinstimmen.

 

Sierra Sunrise, 2004

Four Lines, a Dot, and Lots of Chewing Gum, 2012

Crow, 2010

Jaguar, 2011

Fender, 2012

Shark, 2010

Vietnamese Water Lilies, 2005

Valentino (Homage to René Magritte), 2012

Studio Ghost, 2011

Ferris Wheel, 2010

Condensation, 2011

Ziemlich obsessiv könne er da sein, findet Keel selbst; andererseits sei das, was er da draussen vorfinde, bisweilen auch ziemlich verrückt. Voll verrückter Schönheit, genauer genommen – und die kann in einer kopflosen Schaufensterpuppe vor urbaner Spiegelung ebenso zu finden sein wie in Schneewittchen-blassen Frauenbeinen, die kokett Abkühlung in einem nachtblau geplättelten Pool suchen. Abtauchen, Luft anhalten, scharf stellen, abdrücken. Das Bild «packen», wie Keel sagt. Und dann ab ins Labor damit! Verfremdung? Nicht doch. Verstärkung!

philipp-keel-splash-33

PHILIPP KEEL, SPLASH
Steidl 2017
98 Seiten, 43 Abbildungen
Fester Einband / Leineneinband
Englisch

Die Ausstellung von Philipp Keels Werken in der Bildhalle in Zürich dauert vom 7. Juli bis 19. August 2017.

Ein Kommentar zu «Verfremdung? Nicht doch. Verstärkung!»

  • Gardel Bernard sagt:

    Enfin des images qui n’ont pas besoin de mode d’emploi pour être comprises! C’est très réconfortant de savoir qu’il y a des auteurs qui soigne la puissance de l’imagerie pour elle même. Merci de votre démarche. J’irais voir votre exposition afin de sentir vos images en dehors des voies modernes de communication.
    Bonnes salutations

    Bernard Gardel

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.