Cola, Speed und Schnee
Zum 100. Giro d’Italia zeigen wir Bilder aus einer Zeit, als Radfahrer noch Helden waren.
Über den Berg: Der Italiener Ado Moser kämpft sich auf der Giro-Etappe zwischen Madesimo und Stelvio durch die Schneemassen. (3. Juni 1965, Giorgio Lotti/Getty Images)
Wird angefeuert: Der dreifache Giro-Sieger Gino Bartali auf einer kolorierten Aufnahme aus dem Jahr 1954.
Luigi Ganna fuhr täglich mit dem Fahrrad 60 Kilometer von seinem Heimatort aus zu seiner Arbeitsstelle nach Mailand. Dank dieser täglichen Fahrten verfügte er über eine hervorragende Kondition. Ganna gewann 1909 den ersten Giro d’Italia. (Wikipedia)
Kalorien müssen her: Vittorio Adorni, Jacques Anquetil und Felice Gimondi beim fahrenden Spaghettiplausch. (3. Juni 1966, Getty Images)
Der Italiener Italo Zilioli löscht seinen Durst auf der 21. Etappe von Turin nach Biella mit Coca-Cola. (6. Juni 1964, Giorgio Lotti/Getty Images)
Mit Gottes Segen: Papst Paul VI. schüttelt Radstar Eddy Merckx vor dem Giro-Start im Vatikan die Hand. (16. Mai 1974, Keystone/Hulton Archive/Getty Images)
Noch mehr göttlichen Beistand: Ein Priester aus Bergamo feiert den italienischen Fahrer Felice Gimondi, der soeben im Etappenziel Lido degli Estensi eingetroffen ist. (2. Juni 1967, Giorgio Lotti/Getty Images)
Siegerbild: Gino Bartali (1914–2000) wird nach seinem Gesamtsieg am Giro von Fans gefeiert. (7. Juli 1946, Getty Images)
Rosa Zeiten: Der französische Radfahrer Jacques Anquetil und Träger des Leadertrikots Maglia Rosa vor dem Start der 21. Etappe von Trent nach Tirano. (10. Juni 1967, Giorgio Lotti/Getty Images)
Am Ende: Der Luxemburger Charly Gaul bricht nach dem Gewinn der Dolomiten-Etappe, die von Regenstürmen, Schnee und eisigen Temperaturen begleitet war, im Ziel zusammen und wird von Helfern gestützt. (11. Juni 1956, Hulton Archive/Getty Images)
Tolle Kulisse: 1978 überquerten die Giro-Fahrer den Markusplatz in Venedig. (Archivio Cameraphoto Epoche/Getty Images)
Pinkelpause: Giro-Fahrer erleichtern sich vor dem Start des 56. Giros. (1973)
Falsche Kleidung: Giuseppe Daglia überquert am 3. Juni 1965 einen komplett zugeschneiten Pass. (Giorgio Lotti/Mondadori Portfolio via Getty Images)
Ohne Winterreifen durch den Matsch: Zuschauer mit Wollmützen jubeln den Fahrern in den italienischen Alpen zu. (8. Juni 1960, Hulton Archive/Getty Images)
Felice Gimondi und Jacques Anquetil diskutieren vor dem Start einer Etappe die bevorstehende Strecke. (Mai 1966, Giorgio Lotti, Walter Mori/Getty Images)
Fassungslos: Das spanische Team hat soeben erfahren, dass Fahrerkollege Juan Manuel Santisteban während des Rennens tödlich verunglückt ist. (21. Mai 1976, Bride Lane Library/Getty Images)
Keine Zeit verlieren: Ein Techniker fixiert fahrend den Sattel von Ferdinando Brandolini. (Mai 1958/Getty Images)
Die Legende: 1940, im Alter von 21 Jahren, gewann Fausto Coppi erstmals den Giro d’Italia und 1949 und 1952 als erster Rennfahrer das begehrte «Double», also nacheinander die Gesamtwertung von Giro d’Italia und Tour de France. (Aufnahme ca. 1950)
Kämpft sich die Berge hoch: Fausto Coppi am Passo dello Stelvio 1953.
Schweizer Verhältnisse: Hugo Koblet überquert einen Pass, während ihm die Zuschauer von meterhohen Schneewänden zuwinken. (50er-Jahre/Getty Images)
10 Kommentare zu «Cola, Speed und Schnee»
Auf dem Bild vom 8. Juni 1960 ist abermals der Luxemburger Sportler des Jahrhunderts, Charly Gaul, abgebildet, der vier Jahre zuvor durchaus nicht einfach wegen Erschöpfung, sondern im Triumph nach dem Sieg der höllischsten Etappe aller Zeiten auf dem Monte Bondone zur Siegerehrung getragen wurde. Gaul eroberte damals trotz über zwanzig Minuten Rückstand im Gesamtklassement die Maglia Rosa, Leader Fornara (vierfacher Tour-de-Suisse-Sieger), Carlo Clerici, Girosieger 1954, Rolf Graf und gegen 50 weitere Fahrer gaben auf in dieser „tappa invernale“. Das Ereignis machte, wie der unter ähnlichen Bedingungen eroberte Sieg der TdF 1958, Einzelkämpfer Gaul (mit je schwacher Mannschaft) zu einem unvergleichlichen Sporthelden
Vielen Dank, herrliche Bilder!
So etwas, wie damals, schafft man nur mit chemischer Hilfe. Aber Dopingkontrollen gabs damals eben nich nicht.
Leider geht meistens einer der grössten Helden des Fahrrad Rennsport vergessen und das is Ottavio Bottecchia….schade. Auf dem Web hat es auch eindrückliche Fotos.
Grossartige Aufnahmen aus einer Zeit, in der die Helden der Landstrasse diesen Titel noch verdienten. Unglaublich, dass einige Etappen offenbar nicht abgebrochen wurden – insbesondere dann, wenn Schneefall Pässe mehr oder minder nicht befahrbar machten. Grosses Kino diese Photos.
Was für wunderbare Zeitdokumente. Danke!
Der beste und unzweideutigste Titel des Jahres. Congrats.
Zum letzten Bild: Hugo Koblet beendete seine Karriere 1958. Das Bild kann unmöglich aus den 60er Jahren stammen. Es wäre auch erwähnenswert gewesen, zu bemerken, das Koblet der erste Nicht-Italiener gewesen ist, der den Giro gewonnen hat. Ansonsten: Super Bilder!
danke für den hinweis. manchmal sind die bilder halt von den agenturen fehlerhaft angerschrieben.
klassisch. schuld ist immer die agentur… da muss sich der journalist halt mal anstrengen und die angaben überprüfen…