Heil runtergekommen
Die Anmut von abgestürzten Flugzeugen auf vier Kontinenten.
Die Shackleton aus den Fünfzigerjahren stand schon im Museum. 1994 stürzte sie in der Westsahara auf dem Weg zu einer Flugshow ab.
Abgestürzt in der Sahara, erzwungene Landungen an der Pazifikküste oder eingebrochen im kanadischen Eis: Die Serie «Happy End» zeigt Flugzeuge, die im Nirgendwo notlanden mussten. Vier Kontinente bereiste der Fotograf Dietmar Eckell, um die Wracks dieser Flugzeuge zu finden. Wie durch ein Wunder überlebten alle Insassen die Abstürze und wurden gerettet. Das «Happy End» als Neuanfang. Die Flugzeuge liegen seit Jahrzehnten unberührt in weiten Landschaften – von der Natur zurückerobert. Es geht um heldenhafte Piloten, um das Glück der Passagiere, um die Relativität von Zeit und Raum und um den letzten Frieden in weiter Natur.
Diese C-47 war 1950 beim Start in Yukon (Kanada) beschädigt worden und wurde nachträglich, wegen Angst vor Spionage, zerstört.
Das Wasserflugzeug wurde 2004 von der mexikanischen Regierung an der Pazifikküste zur Landung gezwungen. Was es transportierte, wurde nie bekannt.
Nach dem Start der Curtis C-64 im kanadischen Thompson ging der linke Motor in Flammen auf.
Eine Douglas C-47 gerät in Kanada, auf der Suche nach einem anderen Flugzeug, über einem Pass in Fallwind und legt eine Bruchlandung hin.
Die B-24 musste 1943 wegen Treibstoffmangels in Papua-Neuguinea notlanden.
1973 geriet die C-47 der US Navy in ein Unwetter und stürzte über Island ab.
1981 musste diese C-119 notlanden, weil ein Motor Feuer gefangen hatte.
1993 konnten die Insassen dieser Cessna 310 dank des «Flying Doctors» aus der Hitze des Outbacks gerettet werden.
Die Frachtmaschine sollte 1956 eigentlich auf dem zugefrorenen See in Kanada landen, brach aber ins zu dünne Eis ein.
Die Corsair hatte nicht genügend Sprit an Bord und stürzte 1948 schon bald nach ihrem Start in Pearl Harbor ab.
Nur Gerüchte besagen, dass die Cessna in den Sechzigerjahren in Alaska notlanden musste, weil den Piloten das Benzin ausgegangen war.

Der Fotograf Dietmar Eckell beschäftigt sich häufig mit dem Restwert von verlassenen Objekten im Nirgendwo. Ihn interessiert, was am Ende bleibt: Geschichten, Erinnerungen, die Schönheit des Verfalls. Er durchstöbert die einsamen Ecken dieses Planeten auf der Suche nach Vergessenem und verewigt es in seinen Fotografien.
Das Buch zur Serie «Happy End» ist über Indiegogo für 39 Euro erhältlich.
3 Kommentare zu «Heil runtergekommen»
Nicht gewusst, dass aus Wracks Fracks werden können.
Kriegen die keine Abfrack-Prämie?
Wie steht es mit der Belastung der Umwelt, wenn die Flugzeuge nicht weggeräumt werden? Nach mir die Sintflut?