Bühne der Illusion

Zwei deutsche Fotografinnen blicken vor und hinter die Fassaden einer Scheinwelt, die ihre Spuren im indischen Alltag hinterlässt.

Saptagiri, Bangalore

In den 1950er bis in die 1970er-Jahre entstanden in Südindien sowohl in den Metropolen als auch in ländlichen Gegenden zahlreiche Kinosäle. Die Gebäude zeigen eine ungewöhnliche Mischung lokaler Baustile und westlicher Einflüsse. Die kulissenhaften, farbigen Fassaden bilden einen Vorgeschmack auf das Kinoerlebnis im Saal, in dem sich extravagante Formen und Verzierungen fortsetzen und den Zuschauer bereits vor der Filmvorführung auf die cineastische Welt einstimmen. Auf drei Reisen in den Jahren 2010–2014 haben Sabine Haubitz und Stefanie Zoche diese Gebäude dokumentiert, deren Architektursprache man als eine hybride Moderne bezeichnen kann. Ihre Fotografien bezeugen eine reiche Kinokultur, die in Europa und Amerika schon verschwunden ist und die auch in Indien bald von Multiplexsälen verdrängt wird.

 

Pilot, Chennai

Sree Rama Movies, Alluva

Jairam, Salem

Sri Bala, Trivandum

Nataraj, Chennai

Anna Mallai, Madurai

Saravana, Chennai

New Theatres, Trivandrum

Tharangam, Karunagappallypg

Bharat, Chennai

Tharangam, Karunagappally

 

hybrid_modernism_1
Haubitz + Zoche
144 Seiten, 58 Farbabbildungen, 30 x 31 cm, Hardcover,
Verlag Spectorbooks Leipzig, 2016
Texte von Rohan Shivkumar und S.V. Srinivas
Gestaltung Christian Lange, Ibrahim Öztas
Preis: 42 Euro
Zur Website der Fotografinen gehts hier.

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