Überirdisch schöne Unterwasserbilder
Die britische Organisation UPY zeichnet jedes Jahr die besten Unterwasserfotografien aus.
Der Unterwasserfotograf des Jahres 2017: «Während der Ebbe im Frühling befindet sich nur sehr wenig Wasser in dieser Lagune der Mayotte-Insel. Gerade mal 30 cm. Ich musste so nah wie möglich an das Tier ran, um diesen Effekt zu erhalten. Dank der Optik des 14-mm-Ultra-Weitwinkel-Objektivs wirkt der Tintenfisch viel grösser und das Wasser auch tiefer, als es in Wirklichkeit war. Ich musste nicht mal blitzen, da es mehr als genug Tageslicht gab.» (7. Mai 2016, Gabriel Barathieu/UPY 2017)
Britischer Unterwasserfotograf des Jahres 2017: «Die Kukulkan Cenote auf der Yukatan-Halbinsel in Mexiko ist Teil des Chac-Mool-Systems und bekannt für spektakuläre Lichteffekte. Ich habe meine Blitzlampen zu Hause gelassen, um mit Tageslicht zu fotografieren, und habe mich im dunklen Teil der Höhle positioniert. Durch den Sucher habe ich gesehen, dass die Konturen der Felsen eine Symmetrie bilden. Ich habe meinen Tauchbuddy in einen der helleren Lichtstrahlen dirigiert, um so meine Komposition zu erhalten.» (12. März 2016, Nick Blake/UPY 2017)
Vielversprechendster britischer Unterwasserfotograf 2017: «Orkas sind bei weitem die schönsten und intelligentesten Tiere, mit denen ich je Zeit verbracht habe. Ich habe dieses Foto während einer atemberaubenden Woche Freitauchen mit Orkas in Norwegen gemacht. Die Tage waren ziemlich kurz und das Wasser gerade mal fünf Grad kalt, aber wir hatten dicke Neoprenanzüge an und natürlcih war die Kälte jeweils schnell vergessen, sobald wir die Meeressäuger gesehen hatten. Die untergehende Sonne bescherte uns sehr schöne Lichtverhältnisse.» (11. November 2016, Nicholai Georgiou/UPY 2017)
Shortlist, Kategorie «Makro»: «Diese Fotografie ist auf einem Nacht-Strömungs-Tauchgang in Palm Beach, Florida entstanden, wo wir nach Plankton und Fischen im Larvenstadium Ausschau hielten. Die Tiere sind winzig und bewegen sich meist sehr schnell, wenn man sie mit den Taucherlampen anleuchtet. Ein Bild von einem solchen Fisch zu kriegen, ist also nicht nur eine grosse Herausforderung, sondern auch eine grosse Genugtuung, wenn es einem einmal gelingt. Ich hatte das Glück, einen seltenen kleinen Feuerfisch im Larvenstadium zu entdecken, und noch grösseres Glück, ihn so zu fotografieren, dass seine Flossen das Licht meiner Blitzlampe auch noch so schön reflektieren.» (20. August 2016, Steven Kovacs/UPY 2017)
Zweiter Platz der Kategorie «Verhalten»: «Jeden Sommer versammeln sich Hunderte Buckelwale vor Kapstadt zur Nahrungsaufnahme. Ich hatte das Privileg, als Teil einer Filmcrew vor Ort zu sein und das Ereignis fotografisch zu dokumentieren. Die Sicht unter Wasser war eigentlich sehr gut, aber im Krillschwarm war sie ziemlich reduziert. Ich habe realisiert, dass das eigentliche Essen tiefer unten stattfand, also tauchte ich tiefer, wo die Krillkonzentration am dichtesten war. Plötzlich taucht ein Buckelwal mit weit geöffnetem Mund vor mir auf. Ich habe mehrere Bilder aufgenommen, bis er wieder in der Dunkelheit verschwand.» (16. November 2016, Jean Tresfon/UPY 2017)
Gewinner der Kategorie «Porträt»: «Wir waren gerade dabei, einen Schwarm Fledermausfische in Shark Rafeen im Rash-Mohamed-Nationalpark in Äypten zu fotografieren. Es stellte sich allerdings als sehr schwer heraus, eine Gruppe Fische in eine gute Komposition zu bekommen, vor allem, da noch viele andere Taucher unterwegs waren, also habe ich aufgegeben. In der Nähe sah ich eine Spalte in einem Felsen, ich schwamm ganz langsam hinein, wechselte den Platz mit dem Fisch und konnte ihn dann so frontal vor dem blauen Hintergrund fotografieren.» (22. August 2016, Lorincz Ferenc/UPY 2017)
Shortlist, Kategorie «Wracks»: «Dieser USAAF Boeing B-17G Flying Fortress wurde 1944 während des Anflugs auf die Insel Vis in Kroatien abgeschossen. Das Wrack liegt auf 72 Metern Tiefe und ist in bemerkenswertem Zustand. Es blieb mir nur wenig Zeit, das Bild zu machen, da die Maschine tief liegt und wir nur einen Tauchgang geplant hatten.» (12. Juni 2016, Steve Jones/UPY 2017)
Zweiter Platz Kategorie «Weitwinkel in britischen Gewässern»: «Hunderte Tölpel kreisten über unserem Schiff und warteten darauf, dass ein Fisch über Bord geworfen wird. Plötzlich tauchte ein Vogel ab und die anderen taten es ihm gleich. Ich konnte hören, wie sie über meinem Kopf aufs Wasser aufschlugen, um dann plötzlich vor meiner Linse aufzutauchen. Eine geniale Erfahrung.» (23. Juli 2016, Richard Shucksmith/UPY 2017)
Erster Platz Kategorie «Makro: «Dieses Bild ist auf einem Nachttauchgang in Anilao, Philippinen entstanden. Auch wenn die Garnelenlarve sehr klein ist, ist sie immer noch ein Jäger und nähert sich auf diesem Bild ihrer Beute.» (23. MAi 2016, So Yat Wai/UPY 2017)
Shortlist, Kategorie «Britische Gewässer Weitwinkel»: Bei schlechter Sicht und starken Strömungen war es nicht einfach zu fotografieren. Doch wir blieben im Wasser, solange die Gezeiten es zuliessen, und plötzlich trat die Sonne hervor, was die Lichtverhältnisse enorm verbesserte. Und als ob die Tiere es geahnt hätten, dass das ihre Chance für ein tolles Porträt war, schwammen sie ganz nahe an uns heran.» (14. November 2016, Ellen Cuylaerts/UPY 2017)
Shortlist, Kategorie «Verhalten»: «Eigentlich sind wir nach Bahia Magdalena gefahren, um Blau- und Makrohaie zu fotografieren. An diesem Morgen hatten wir allerdings keinen grossen Erfolg. Auf dem Rückweg haben wir an einem Strand angehalten, wo Fischer ihren Fang an Land bringen. Wir konnten schon von weitem sehen, wie Pelikane über den Booten kreisten, um Überreste aus den Netzen zu fischen. Und so warfen wir selber aus und hatten dabei optimale Verhältnisse, um die Vögel abzulichten (12. März 2016, Simone Caprodossi/UPY 2017)
Shortlist «Newcomer des Jahres»: «Meine Faszination mit Blennies (Schleimfischen) begann 2016, als ich in der Karibik in St. Lucia lebte und zum ersten Mal mit einer Unterwasserkamera arbeitete. Ihre Gesichtsausdrücke und Grimassen faszinierten mich sofort.» (11. April 2016, Jade Hoksbergen/UPY 2017)
Kategorie «Weitwinkel»: «An den ersten kalten Novembertagen ging ich Eistauchen im Päijänne-See (Finnland). Plötzlich entdeckte ich, dass meine Frau mit unseren Hunden genau über mir spazierte. All das Frieren hat sich definitiv gelohnt». (Eero Hällfors, /UPY 2017)

Der UPY
Ein Kommentar zu «Überirdisch schöne Unterwasserbilder»
Bilder sprechen ihre Sprache, erzählen Geschichten, lassen die Zeit anhalten. Sehr schöne Bilder.