Astronauten im Dschungel
Warum Raumfahrer lernen, Schlangen zu essen. Archivbilder von Nasa-Trainingscamps.
Die «Mercury Seven»-Astronauten L. Gordon Cooper, M. Scott Carpenter, John Glenn, Alan Shepard, Virgil I. Grissom, Walter Schirra und Donald K. Slayton tragen aus Fallschirmstoff gefertigte Kleider. (1960, Nasa)
Astronauten leben gefährlich, vieles kann schiefgehen bei so einer Reise ins All. Besonders die Rückkehr ist heikel. Stimmt beispielsweise beim Wiedereintritt in die Atmosphäre der Einfallswinkel der Kapsel nicht, verglüht sie und mit ihr die Besatzung. Ebenfalls ungünstig ist, wenn sie statt in der vorgesehenen Pampa irgendwo in der glühend heissen Wüste landet – oder im Dschungel. Aus diesem Grund werden Raumfahrer seit jeher auch im Überlebenstraining am Boden geschult. Dort lernen sie, von welchen Schlangen man nicht gebissen werden darf und welche man essen kann. Wie man aus Fallschirmen Zelte bastelt, wo man Wasser findet und warum in der Not ein kleiner Spiegel ein wichtiges Kommunikationsmittel sein kann.
Krieger aus dem All auf der Stead Air Force Base in Nevada. Oben (v.l.n.r.): Frank Borman, James A. Lovell, John W. Young, Charles Conrad, James A. McDivitt und Edward H. White. Unten: Ray Zedehar, Thomas P. Stafford, Donald K. Slayton, Neil A. Armstrong und Elliot M. (Getty Images).
1964 (Nasa)
Astronaut Alfred M. Worden nutzt einen Spiegel, um mit reflektierendem Sonnenlicht Signale zu senden. (7. August 1967; Photo12/UIG/Getty Images)
Aus Fallschirmen können Kopfbedeckungen, Kleider und Zelte hergestellt werden. (1960, Nasa)
Jack Lousma, Don Lind und William Pogue ruhen sich in einem improvisierten Unterschlupf aus. (August 1964, Nasa)
Frank Borman, Neil Armstrong, John Young und Deke Slayton während ihres Überlebenstrainings in Nevada. (13. August 1964, Nasa)
Chester Bohart, John L. Swigert, Thomas K. Mattingly und Charles M. Duke Jr. (14. August 1967, Nasa)
Frank Borman gönnt sich auf der Stead Air Force Base in Nevada eine Pause. (1964, Getty Images)
Dschungel-Snack: US-Astronauten probieren in der Nähe der Albrook-Air-Force-Basis zuvor gefangenes und gegrilltes Wildschwein. (6. März 1963, Getty Images)
Schlangenfrass: Astronauten machen sich in Panama mit Dschungelnahrung vertraut. (Otis Imboden/National Geographic/Getty Images)
Alfred Worden, Harrison Schmitt und Ronald Evans sammeln Blätter für den Hüttenbau. (Nasa)
3 Kommentare zu «Astronauten im Dschungel»
Vielen Dank für die Entsendung der NASA Fotos.
Diese Menschen waren die Helden meiner Jugend. Ich zwar die gleiche Sache sehen Virgil Grissom in das erste Foto und Denken von Apollo 1 zusammen mit Edward White und Roger Chaffee.
Das waren aufregende Jahre für die Menschheit.
Die Helden aus Kindertagen mal ganz anders zu sehen ist wirklich toll. Nur wenn ich den sympathischem Grissom sehe werde ich noch heute traurig. Er und seine Mitflieger haben es ja nicht geschafft und sind noch am Boden verbrannt. Vielen Dank für die eindrücklichen Bilder.
Die Haarmode auf dem ersten Dschungelbild ähnelt frappant jener in Zürich 2017. ‚Je mehr sich die Zeiten ändern, desto mehr bleibt es im Grunde dieselbe Schose‘, pflegt man völlig zurecht in Frankreich zu sagen.