Brutale Belgrader Bauten

Mirko Nahmijas hat in seiner Heimatstadt imposante Zeugen des Brutalismus fotografiert.

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Betonbauten sind für viele Menschen der Inbegriff hässlicher Architektur – kalte, abweisende Schandflecken in der Landschaft. Ganz anders sieht das der serbische Fotograf Mirko Nahmijas. Ihn haben die imposanten Rohbeton-Bauwerke seiner Heimatstadt Belgrad stets fasziniert. Brutalismus nennt sich der Stil, abgeleitet vom französischen «béton brut» (roher Beton), der Mitte des 20. Jahrhunderts aufkam und erst in den 80er-Jahren in Verruf geriet. Als erster brutalistischer Bau gilt die Schule in Hunstanton von Alison und Peter Smithson (1949–1954), auch Bauten von Le Corbusier, vor allem das Kloster Sainte-Marie de la Tourette bei Éveux-sur-l’Arbresle. Auszeichnend für den Stil sind: formale Lesbarkeit des Grundrisses, klare Zurschaustellung der Konstruktion, Wertschätzung der Materialien sowie eine präsente Haltung der Kompromisslosigkeit und Radikalität.

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9 Kommentare zu «Brutale Belgrader Bauten»

  • René Edward Knupfer-Müller sagt:

    Grossartige Architektur ! Schlackenlos monumental ! Kompromislos modern ! Meilenweit entfernt vom hochgejubelten Heidiland-Retrokitsch der sogenannten „Postmoderne“ !

  • P. Francisco Vera sagt:

    Der Landesmuseum-Erweiterungsbau in Zürich würde auch ganz gut in die Fotoserie passen.

  • Kurt Herger sagt:

    Auf der Duttweilerbrücke in Zürich, Fahrtrichtung Pfingstweid, wird man ebenfalls von so einem grauen Monster-Bunker empfangen.
    Es fehlen nur noch die kleinen schwarzen Fenster, wo rausgeschossen wird.
    Die ZHdK könnte genausogut in Pjöngjang stehen, das Kriegsministerium beheimatend.

  • V.L.K sagt:

    A great fotografer from a great city!

  • Ben sagt:

    Erinnert mich an neuere Trabantenstädte und Fertigbauten in der Schweiz…. mit vorgefertigten CAD Objekten gebaute Satellitenstädte die unnahbarer nicht sein könnten. Dazu noch die von Geschäften und Gewerbe mit Beschlag belegte öffentliche Planung der Zentren die nur an Konsumenten aber sicher nicht freien Menschen ein interesse haben und fertig ist der kapitalistisch ideoligisch getränkte Brei aus Architektonischer Profitmaximierung und Hetzerei. Aphalt, Beton, Glas, Plastik, Fertigelemente, streng erzogene Laborbäume, Sitzgelegenheiten die nicht zum verweilen gedacht sind, nach kurzer Zeit von Rost, Schimmel, Schwärze durchzogene Elemente an Bauten… reduziert nicht auf eine politische Ordung für Menschen sondern eine kapitalistische für Investoren und deren Renditen.

    • Daniel Schär sagt:

      Rendite-Denken im alten Belgrad? Wohl kaum. Erinnert mich an Ostblock, 70er-Jahre und stellt für mich nur Pseudo-Modernität dar. Schön ist definitiv anders.

    • Erich sagt:

      Es handelt sich hier um Bauten aus Belgrad, die während der Bauzeit die Hauptstadt der SOZIALISTISCHEN föderativen Republik Jugoslawien war. Sie sollten Ihren Ärger über den Kapitalismus wohl an anderer Stelle glaubwürdiger loswerden können…

    • Daniel Graber sagt:

      Wo ist hier der Unterschied zu gewissen Bauten in der Schweiz, beispielsweise der Kantonsschule in Olten, die von gewissen Architektur-Freaks hochgejubelt werden?

      • Christoph Rast sagt:

        Die Oltner brutalo Kantonsschule-Architektur wird zZ für über 80 Mio renoviert….
        Ein ziviles Denkmal des kalten Krieges – Beton und Rost.

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