Erinnerung an eine Zukunft

Wenn der Glanz der Fassade abblättert, bleibt lediglich die Erinnerung an eine Zukunft, die nicht real geworden ist.

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Das Fotoprojekt «Souvenir d’un Future» dokumentiert das Leben von Senioren, welche in grossen Überbauungen rund um Paris leben. Die Wohnkomplexe wurden zwischen den 1950er- und den 1980er-Jahren erbaut als moderne, komfortable Antwort auf Wohnungsnot, Stadtmigration und den Zustrom von ausländischen Migranten. Heutzutage sind die Überbauungen oftmals stigmatisiert und geniessen in der breiten Öffentlichkeit kein grosses Ansehen. Der französische Fotograf Laurent Kronental war fasziniert von der ehrgeizigen und aus heutiger Sicht altmodischen Erscheinung und berührt von der Lebensbedingung der Senioren, welche mit den Gebäuden gealtert sind und nun die Erinnerung an den Ort sind.

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Laurent Kronental wollte mehr über das Leben in den Gebäuden wissen und Licht auf eine oftmals vergessene Generation werfen. Seine Fotografien der Betonwüsten sind voller Melancholie und mutiger Ernüchterung.  Mit der analogen Grossformatkamera hebt Laurent Kronental die Geometrie der Architektur hervor, ohne sich in Details zu verfangen.

 

 

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2 Kommentare zu «Erinnerung an eine Zukunft»

  • Kaspar Tanner sagt:

    Zugegeben – einige Bauten haben Ceaucescu-Charme (Bild 2 und 6), aber die hier gezeigten Bauten zeugen von mehr Gestaltungswillen und Phantasie als der Schrott, der heutzutage in der Schweiz gebaut wird (immer mit rühmlichen Ausnahmen).
    Problematisch sind diese Bauten vor allem, weil sie zu anonym sind und wegen mangelnder Kontrolle die Verwahrlosung schnell zunimmt (siehe „Pruit-Igoe“).
    Das ist die grösste Gefahr und deshalb haben solche Projekte kaum Zukunft, es sei denn für Gentry-Siedlungen mit teurem und offensivem Hausmanagement.
    Wie auch immer: Herzlichen Dank für diese interessanten Einblicke! Teilweise sehr surrealistisch…

    • sepp z. sagt:

      „Problematisch sind diese Bauten vor allem, weil sie zu anonym sind und wegen mangelnder Kontrolle die Verwahrlosung schnell zunimmt (siehe „Pruit-Igoe“).“

      Pruitt-Igoe war das Gegenteil von mangelnder Kontrolle – zuviel staatliche Kontrolle. Wer Geld verdient hat, musste ausziehen. Weils subventionierte Wohnungen für Arme waren. So blieb einzig der ärmste ‚Bodensatz‘ der Gesellschaft da – das würde selbst einer Einfamilienhaussiedlung den Rest geben.

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