Kunstuniversum in der Nussschale

20 Jahre lang hat Esther Eppstein in ihrem 
Message Salon Künstler, Musiker und Partygänger empfangen. Und dabei fleissig fotografiert.

Esther Eppstein – message salon Bildseite vom DI 3. Mai 2016 ******Das sind die sauber abfotografierten Vorlagen*****

Uff. 688 Seiten. Und 2,3 Kilo (jawohl, wir haben gewogen). Er ist also ein rechter Brocken geworden, der Bildband zu Esther Eppsteins Message Salon, dieser Kult-Kulturinstitution im Outfit eines Vagabunden und mit dem Herzen eines Punks. Und das ist auch kein Wunder, schliesslich ist einem, wann immer man das Etablissement aufsuchte, das seinen letzten und längsten Wohnsitz in der legendären Perla-Mode an der Zürcher Langstrasse hatte, die Gastgeberin irgendwann mit ihrer Kompaktkamera vorm Gesicht begegnet. Klick hats gemacht, und was rauskam, landete in einem dieser bibelartigen Fotoalben, die dann jeweils zur freien Ansicht auflagen. Beschriftet war darin nie was, und meist war es auch nicht chronologisch; das war genau der Witz von Album und Salon: dass sich die alternative Kunstszene drin tummelte, ohne Etikett und Label.

 

Esther Eppstein – message salon Bildseite vom DI 3. Mai 2016 Esther Eppstein – message salon Bildseite vom DI 3. Mai 2016 Esther Eppstein – message salon Bildseite vom DI 3. Mai 2016

 

Esther Eppstein – message salon Bildseite vom DI 3. Mai 2016

 

Esther Eppstein – message salon Bildseite vom DI 3. Mai 2016

 

Eröffnet 1995 am Rennweg, dann immer wieder wie ein Phönix aus der Asche auferstanden – an der Ankerstrasse (daher der Name, inspiriert von den umliegenden Massagesalons), in einem Wohnwagen hinter dem Restaurant Les Halles, am Rigiplatz und eben zuletzt und bis zum bitteren Ende in der mittlerweile abgebrochenen Perla-Mode –, hat Eppsteins Message Salon konsequent der Gentrifizierung des Kunstbusiness getrotzt. Aus der Überzeugung heraus, dass Kreativität dort am besten gedeiht, wo der Humus unverbraucht ist, sprich: wo Experimente möglich, ja explizit erwünscht sind. Dabei liefen sich dort im Laufe der Jahre solche warm, die es später zu einigem Applaus bringen sollten – Kerim Seiler etwa oder Mickry3 oder auch Andres Lutz und Anders Guggisberg, die erst bei Eppstein zu Lutz & Guggisberg wurden –, aber das war im Grunde nur eine schöne Begleiterscheinung von dem, was Eppstein wirklich wollte (und schaffte): ein Daheim für Zürichs Kunstclan schaffen. Nun ist das Familienalbum da.

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Esther Eppstein – message salon Bildseite vom DI 3. Mai 2016

 

Esther Eppstein – message salon Bildseite vom DI 3. Mai 2016

 

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Buchvernissage: Mittwoch, 4. Mai 2016, 18 Uhr, Kunstraum Walcheturm, 
Kanonengasse 20, Zürich.

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