Im Niemandsland

Der französische Fotograf David de Rueda fand in Kasachstan ausrangierte Raumschiffe und wagte sich in Tschernobyl in einen Kühlturm. Eindrückliche Bilder einer Reise durch verlassene Orte dieser Welt.

UNDATIERTES HANDOUT - Irgendwo in einer verlassenen Gegend an der islaendischen Suedkueste liegt dieses laengst vergessene Flugzeugwrack einer Douglas DC-3. Ich kam um 4 Uhr morgens dort an und waehrend wir warteten, erschienen immer mehr Polarlichter am Horizont. Ich schaute dieser Zaubershow bis zum Morgengrauen fasziniert zu und nahm dieses Bild mit einer Belichtungszeit von 90 Sekunden und etwas Lichtmalerei im Innenraum des Flugzeugs auf. (PHOTOPRESS/Nikon)

Ausgeflogen: Diese Langzeitbelichtung eines Flugzeugwracks entstand in einer verlassenen Gegend an der isländischen Südküste. Polarlichter und Lichtmalerei im Inneren der Maschine erzeugen die magische Stimmung. Alle Bilder: David de Rueda (Photopress, Nikon)

UNDATIERTES HANDOUT - Dieses Bild wurde in einem stillgelegten Versuchskraftwerk in der Naehe von Moskau aufgenommen, das von einem halben Dutzend Hunde streng bewacht wurde. Nach etwas Ueberzeugungsarbeit liess der Waechter uns ein. Da die Sonne bereits unterging, blieben mir nur ein paar Minuten, um den perfekten Blickpunkt zu finden. Ein zufaellig vorueberfliegender Vogel liess die Szene noch poetischer wirken. (PHOTOPRESS/Nikon)

Ein stillgelegtes Versuchskraftwerk, aufgenommen in der Nähe von Moskau.

UNDATIERTES HANDOUT - Am zweiten Tag in Prypjat hatte ich das Glueck, auf der Spitze des hoechsten Gebaeudes der Stadt, Fujiyama, den Sonnenaufgang zu erleben. Sonnenstrahlen inmitten einer toten Stadt, die den Ort fuer ein paar Sekunden wieder zum Leben erwecken. (PHOTOPRESS/Nikon)

Sonnenstrahlen lassen die ukrainische Geisterstadt Prypjat für kurze Zeit zum Leben erwecken.

UNDATIERTES HANDOUT - Auskundschaften, Kriechen und Klettern gehoerten dazu, um dieses verlassene Kraftwerk in der Naehe von Budapest, Ungarn, zu erreichen. Wir gelangten durch den Kohleschacht in die Anlage, ein 100 m langer, ansteigender Korridor voller Staub und Sonnenstrahlen: der ideale Ort, um eine Art Erscheinung zu erzeugen die Geister der Vergangenheit der Anlage heraufzubeschwoeren. (PHOTOPRESS/Nikon)

Voller Einsatz: Das verlassene Kraftwerk in der Nähe von Budapest konnten De Rueda und sein Model nur mit Kriechen und Klettern erkunden.

UNDATIERTES HANDOUT - Auf diese seltsame Struktur stiess ich in der Naehe von Sofia, in Bulgarien. Das Gebaeude schien mich in sich hineinzuziehen. Mit dem Bild wollte ich etwas Unmoegliches zum Ausdruck bringen, wie die Werke von Escher. (PHOTOPRESS/Nikon)

Mit dem Bild dieses Rohbaus in der Nähe von Sofia wollte der Fotograf etwas Unmögliches zum Ausdruck bringen, wie die Werke von M. C. Escher.

UNDATIERTES HANDOUT - Dies ist das Busludscha-Denkmal in Bulgarien. Ich beschloss, es nachts zu erkunden, und zwar trotz des dichten Nebels, der den Berg einhuellte und erlebte eine unheimliche Begegnung der dritten Art! (PHOTOPRESS/Nikon)

Das Busludscha-Denkmal in Bulgarien im Nebel und von einer Taschenlampe beleuchtet.

UNDATIERTES HANDOUT - Dies ist ein ehemaliges Cafe in Prypjat. Ich wollte die wunderschoenen Glasarbeiten hervorheben und durch eine lange Belichtung und Lichtmalerei etwas Einzigartiges schaffen. Wir konstruierten eine Hauptlichtquelle im Inneren des Gebaeudes, eine zweite hinter dem Prypjat-Schild, um einen Eindruck von Tiefe zu erwecken, und eine dritte, die das urspruengliche Schild des Cafes beleuchtet. (PHOTOPRESS/Nikon)

Diesem verlassenen Cafe in Prypjat wurde mit verschiedenen Lichtquellen (im Inneren und auf dem Dach) Leben eingehaucht.

UNDATIERTES HANDOUT - Neben dem Cafe Prypjat befindet sich der alte Busbahnhof. Auf seinem Dach steht ein faszinierender Glasraum. Ich wollte etwas Grafisches schaffen, mit einer langen Belichtungszeit und Lichtmalerei. Dies ist auch ein Selbstportraet. (PHOTOPRESS/Nikon)

Neben dem Cafe Prypjat befindet sich der alte Busbahnhof. Auf seinem Dach steht ein faszinierender Glasraum.

UNDATIERTES HANDOUT - Dieses Bild ist das Ergebnis einer Tour, bei der wir 180 km auf Pisten durch die Wueste Kasachstans fuhren und anschliessend 45 km durch ein Sperrgebiet liefen. Dann standen sie vor uns: zwei sowjetische Relikte aus der Zeit des Wettlaufs zur Eroberung des Weltalls, in einer riesigen verlassenen Lagerhalle. Vielleicht ist dies die absolut monumentalste Szene, die ich je entdeckt habe, seit ich das erste Mal eine Kamera in die Hand nahm. (PHOTOPRESS/Nikon)

180 km durch die Wüste Kasachstans und anschliessend 45 km durch ein Sperrgebiet musste De Rueda auf sich nehmen, um diese Relikte aus der Zeit der Eroberung des Weltalls in einer riesigen verlassenen Lagerhalle zu entdecken.

UNDATIERTES HANDOUT - Linnahall ist ein ehemaliger Konzertsaal in Tallinn, Estland. Mit einer Belichtungszeit von zwei Minuten konnte ich die Architektur des Gebauudes offenbaren, das sonst in kompletter Finsternis liegt. Der zentrale Blickpunkt verleiht dem Foto seine Kraft, denn er lenkt das Auge direkt in die Bildmitte. Fuer mich sieht es fast aus wie ein Raumschiff. (PHOTOPRESS/Nikon)

Der ehemalige Konzertsaal Linnahall in Tallinn, Estland, wirkt in dieser Langzeitbelichtung (zwei Minuten) ein wenig wie ein Raumschiff.

UNDATIERTES HANDOUT - Diese verlassene Radarstation liegt in den italienischen Bergen. Nach einer fast dreistuendigen Fusswanderung durch 50 cm tiefen Schnee erreichten wir ihre riesigen gefrorenen Antennen. Der Vollmond, der klare Himmel und der Schnee ueberall: Die Atmosphaere schien unwirklich. Ich wollte etwas Postapokalyptisches kreieren, mitten im Nirgendwo. (PHOTOPRESS/Nikon)

Diese verlassene Radarstation liegt in den italienischen Bergen.

UNDATIERTES HANDOUT - In Sankt Petersburg erkundeten wir ein altes Fabrikgebaeude aus dem 19. Jahrhundert. Es war riesig. Dieser Raum gefiel mir ganz besonders wegen seiner Form, des Lichts und des schoepferischen Potenzials, den ich durch das Model hinzufuegen konnte. Sie ist der zentrale Punkt des Bildes. (PHOTOPRESS/Nikon)

In Sankt Petersburg fand der Fotograf dieses alte Fabrikgebäude aus dem 19. Jahrhundert.

UNDATIERTES HANDOUT - Unser letzter Tag in Prypjat. Davor hatte ich mich drei Tage lang gefragt, wie man das beruehmte Riesenrad aus einem neuen, originellen Blickwinkel erfassen koennte. Gluecklicherweise ging mein Wunsch, dass etwas Schnee fallen wuerde, in Erfuellung. Die dadurch entstandene vertraumte Atmosphaere veraenderte Prypjat von Grund auf. Von einem Dach neben dem Riesenrad aus konnte ich schliesslich das Bild schiessen, nach dem ich gesucht hatte. (PHOTOPRESS/Nikon)

Das berühmte Riesenrad in Prypjat wirkt in der verschneiten Umgebung noch trostloser.

UNDATIERTES HANDOUT - In Budapest erkundete ich diesen Friedhof fuer ausrangierte Zuege. Er liegt mitten in einem aktiven Eisenbahndepot und ich fuehlte mich wie ein Kind, das der Realitaet entflieht, um für ein paar Stunden durch eine imaginaere Welt aus Stahlmonstern zu spazieren. (PHOTOPRESS/Nikon)

Dieser Friedhof für ausrangierte Züge liegt inmitten eines aktiven Eisenbahndepots in Budapest.

UNDATIERTES HANDOUT - Dieses Bild entstand im Inneren des Kuehlturms eines Kernkraftwerks in Tschernobyl, das nie fertiggestellt wurde. Kuehltuerme sind schon von aussen beeindruckend, doch mehr noch von innen. Inmitten dieser unvollendeten Architektur betrachtet die Person die vergessene Pracht. (PHOTOPRESS/Nikon)

Im Inneren des Kühlturms eines Kernkraftwerks in Tschernobyl, das nie fertiggestellt wurde.

 

 

5 Kommentare zu «Im Niemandsland»

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