Vögel «fischen» am Col de Bretolet
In den Walliser Alpen auf rund 2000 Meter Höhe hat die Fotografin Doris Fanconi den Alltag der Vogelberinger eingefangen.
Die Beringungsstation der Vogelwarte Sempach am Col de Bretolet im Wallis ist 24 Stunden am Tag in Betrieb.
Seit 1958 führt die Schweizerische Vogelwarte Sempach im Unterwallis Studien über den herbstlichen Vogelzug durch. Millionen Vögel fliegen in dieser Zeit auf dem Weg in ihre Winterquartiere über den Col de Bretolet an der Grenze zu Frankreich. Das macht den Pass zum perfekten Ort, um den Vogelzug über die Alpen zu erforschen.
Vögel, die sich in den Fangnetzen auf dem Pass verheddern, werden umgehend eingesammelt und registriert.
Freiwillige Helfer wie Ueli Schaffner kontrollieren selbst in der Nacht die Netze am Col de Bretolet und sammeln die Vögel ein.
Die Beringer der Vogelwarte Sempach fangen jedes Jahr zwischen 10’000 und 20’000 Vögel von mehr als hundert Arten. An Spitzentagen sind das bis tausend Tiere. Die Hitparade der meistgefangenen Vögel führen die Buchfinken an, gefolgt von Tannenmeisen und Rotkehlchen.
In der einfachen Hütte der Ornithologen wird ein Wendehals vermessen und beringt.
Die beringten Vögel werden bereits nach wenigen Minuten wieder in die Freiheit entlassen.
Rund 50 Helfer pro Saison unterstützen die Biologen der Vogelwarte Sempach und halten am Col de Bretolet nach Vögeln Ausschau.
Die Beringungsstation liegt ideal zum Vögel «fischen»: Das Tal bildet, vom Rhonetal her kommend, einen natürlichen Trichter, durch den die Vögel Richtung Süden ziehen. Die einen Arten fliegen dabei von Busch zu Busch, bis sie auf der Passhöhe ankommen. Andere ziehen in kleinen Gruppen oder in grossen Schwärmen darüber hinweg. Und die Greifvögel schrauben sich mit Hilfe der Thermik in die Höhe.
Das Tal am Col de Bretolet bildet einen natürlichen Trichter, durch den die Vögel Richtung Süden ziehen und dabei in den feinmaschigen Netzen hängen bleiben.
Die Helfer kontrollieren die acht Meter hohen Netze rund um die Uhr.
Der Griff der Ornithologen ist routiniert.
Auf knapp 2000 Meter Höhe werden die Zugvögel von insgesamt elf Hochnetzen empfangen, die je acht Meter hoch sind. Aus diesen werden sie rund um die Uhr von Helfern befreit. Ornithologen beringen und vermessen die Tiere, bevor diese ihre Reise in den Süden fortsetzen.
Ein eingefangener Buntspecht wird beringt, untersucht, vermessen und in der Datenbank abgespeichert.
Besonders schöne oder seltene Vögel wie dieser Buntspecht dürfen vor der Freilassung noch kurz vor die Kamera der Ornithologen.
Ein Kommentar zu «Vögel «fischen» am Col de Bretolet»
Der Bericht „Vögel fischen am Col de Bretolet“ ist faszinierend.
Gut zu wissen, dass es nicht nur Pobleme gibt auf dieser Welt, sondern dass es auch nachhaltige Aktivitäten gibt, die proaktiv helfen Probleme zu minimieren!
Schöne und informative Bilder!