Swiss Press Photo 2020

Die besten Bilder der diesjährig ausgezeichneten Schweizer Pressefotografen.

Kategorie «Aktualität»

 1. Platz: Yves Leresche (L’Illustré)

Frauenstreik Lausanne. © Yves Leresche 

Frauenstreik Lausanne. © Yves Leresche 

Für die Zeitschrift «L’Illustré» dokumentierte der Lausanner Fotograf Yves Leresche Szenen des Frauenstreiks vom 14. Juni 2019. Während die einen Frauen mit Plakaten mit der Aufschrift «Deine Hand auf meinem Arsch – Meine Hand in deiner Fresse» gegen Übergriffe von Männern protestieren, reimen die anderen «Existence» und «Resistence» aufeinander und marschieren laut singend und mit erhobenen Fäusten durch Lausannes Strassen. Der Kampf ist gegen die Ungleichbehandlung der Frauen gerichtet, die sich trotz dem seit 1996 geltenden Gleichstellungsgesetz hartnäckig hält. (hm)

 

 2. Platz: Goran Basic (Republik)

Regula Rytz wird kurz vor dem Auftritt im Schweizer Fernsehen geschminkt für die Elefantenrunde, ihre Assistentin/Mitarbeiterin gibt ihr die neusten Wahlresultate und Hochrechnungen in den Kantonen durch.

Regula Rytz. © Goran Basic

 

Kategorie «Alltag»

 1. Platz: Adrian Moser (Der Bund)

Blitztourismus im Berner Oberland. © Adrian Moser 

Blitztourismus im Berner Oberland. © Adrian Moser 

Anderthalb Stunden. So lange hatten die 18 Touristinnen und Touristen aus Südkorea Zeit für ihren Rundgang auf dem Jungfraujoch. Also: Aussichtsterrasse, Fotos machen, Gletscher, Fotos machen, Eispalast, Fotos machen – und eine schnelle Nudelsuppe aus dem Becher auf 3466 m.ü.M. «Bund»-Journalistin Sophie Reinhardt begleitete die Reisegruppe für ihre Reportage über den Blitztourismus im Berner Oberland, und Fotograf Adrian Moser hatte sich etwas vorgenommen: selber ein bisschen Tourist zu werden. Die Südkoreaner hätten ihm das leicht gemacht, erzählt Moser. «Ein paar erklärende Worte der Reiseleiterin, und wir waren Teil des Organismus.» So fotografierte der Berner Fotograf die Gruppe, die Gruppe fotografierte ihn, man erklärte sich gegenseitig die Sehenswürdigkeiten, und natürlich musste Moser von der Nudelsuppe kosten. (reg)

 

 2. Platz: Annick Ramp (NZZ)

Die Fotografin Annick Ramp setzt sich mit dem Thema Multiple Persönlichkeitsstörung (auch dissoziative Identitätsstörung (DIS) genannt) auseinander und fotografierte dazu anonym eine Betroffene.

Im Innersten zerrissen, eine multiple Persönlichkeit. © Annick Ramp

Im Innersten zerrissen, eine multiple Persönlichkeit. © Annick Ramp

 

Kategorie «Schweizer Geschichten»

 1. Platz: Eleni Kougionis (Der Schwarze Peter)

Der Schwarze Peter. © Eleni Kougionis

Der Schwarze Peter. © Eleni Kougionis

In der Schweiz leben fast 700’000 Menschen unter der Armutsgrenze. Der Verein «Schwarzer Peter» für Gassenarbeit in Basel betreut Randständige und Armutsbetroffene. Die Fotografin Eleni Kougionis begleitete die Menschen beispielsweise zum Coiffeur, wo sie sich gratis die Haare schneiden lassen können, an Grillfeste, wo sie einmal geniessen und zusammen lachen können oder zur Gassentierärztin, die ihre Vierbeiner zum Sozialtarif behandelt und Tipps zur artgerechten Haltung gibt.

 

 2. Platz: Sedrik Nemeth (L’Illustré)

Sedrik Nehmet begleitet in seiner Reportage etwa ein Dutzend moldawische Frauen, die jeweils im Herbst während zehn Tagen den Lausanner Winzer Luc Dubouloz bei der Weinlese unterstützen. Die Frauen bekommen für ihre Arbeit 1000 bis 1300 Franken. Der in Sion lebende Fotograf ist mit dieser Reportage in der Kategorie «Schweizer Geschichten» auf dem zweiten Platz. (hm)

Moldavie – La Vaux et Retour. © Sedrik Nemeth

Moldavie – La Vaux et Retour. © Sedrik Nemeth

 

Kategorie «Sport»

1. Platz: Loris von Siebenthal (versch. Medien)

Tempête sur le Bol d’Or. © Loris von Siebenthal 

Tempête sur le Bol d’Or. © Loris von Siebenthal 

Der 81. Bol d’Or Mirabaud beginnt am 15. Juni 2019 auf dem Genfersee bei strahlendem Sonnenschein und einer leichten Brise. Dann zieht ein Sturm auf, der die Teilnehmenden dieser weltweit wichtigsten Binnensee-Segelregatta mit sintflutartigem Regen, Hagel und Windböen bis zu 60 Knoten überrascht. Zahlreiche Boote verlieren Mast oder Segel, Besatzungsmitglieder gehen über Bord, einige Schiffe sinken. Loris von Siebenthal hat dieses denkwürdige Rennen fotografisch festgehalten und sich somit den ersten Platz in der Kategorie «Sport» geholt.

 

 2. Platz: Christian Lutz (Le Temps, L’Illustré)

Mixed Martial Arts (MMA) ist eine Vollkontakt-Kampfsportart, die Schlag- und Tritttechniken aus verschiedenen Kampfkünsten vereint. Gekämpft wird, bis ein Gegner durch Abklopfen aufgibt, ohnmächtig wird oder der Schiedsrichter den Kampf abbricht. Der Genfer Fotograf Christian Lutz hat die Kämpfer während der Trainings und bei zwei Kampfgalas in Neuenburg und Pfäffikon (ZH) fotografiert. (hm)

Partenaires particuliers. © Christian Lutz

Partenaires particuliers. © Christian Lutz

 

Kategorie «Ausland»

 1. Platz: Christian Bobst (GEO)

Die sanfte Macht des Islam. © Christian Bobst 

Die sanfte Macht des Islam. © Christian Bobst 

Im Senegal gehören 95 Prozent der Muslime einer Sufi-Bruderschaft an. Der Sufismus ist eine Ausprägung des Islam, die auf Toleranz und Spiritualität setzt. Die Fotoreportage zeigt den Alltag der Gläubigen. Sie zeichnet damit ein ganz anderes Bild einer Weltreligion, die gemeinhin mit Unterdrückung und dogmatischen Regeln in Verbindung gebracht wird.

 

 2. Platz: Claudia Schildknecht (NZZ)

Unter der Wasseroberfläche am Great Barrier Reef vor Australiens Küste spielt sich eine ökologische Katastrophe ab. Die Korallen sind weitgehend ausgebleicht. Claudia Schildknecht, Fotografin aus St. Gallen, hat das Korallenriff im Herbst 2018 besucht und brachte Bilder vom Untergang dieser wunderschönen Welt nach Hause. Mit ihrer Arbeit, die als NZZ-Foto-Tableau erschienen ist, rangiert sie auf dem zweiten Platz in der Kategorie «Ausland». (hm)

Die Korallenriffe sterben. © Claudia Schildknecht

Die Korallenriffe sterben. © Claudia Schildknecht

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