Ein Blick hinter den Eisernen Vorhang
Die DDR, wie man sie sonst selten zu sehen kriegt.
© Gundula Schulze Eldowy. Aus der Serie «Berlin in einer Hundenacht», Berlin 1987
Zum 30-Jahr-Jubiläum des Mauerfalls bringt der Verlag Walther König den Bildband «The Freedom Within Us» heraus, der die letzten zehn Jahre der Deutschen Demokratischen Republik aus der Sicht von 16 Fotografinnen und Fotografen zeigt. Die Wirtschaft der DDR brach gegen Ende langsam, aber sicher zusammen, das Land befand sich im freien Fall, und alles, was den Menschen übrig blieb, war, auf seinen unvermeidlichen Zusammenbruch zu warten. Langeweile, Ungeduld und Sehnsucht nach etwas anderem wurden bei den Leuten durch diesen Zustand hervorgerufen, und das in einem Staat, dessen Macht auf der Unterdrückung und Einschränkung des Einzelnen beruhte.
Diese Bilder zeigen aus verschiedensten Perspektiven, wie in so einem Umfeld die Fotografie dazu genutzt wurde, individuelle Freiheiten zum Ausdruck zu bringen.
© Christiane Eisler. Mita und Jana in Leipzig, 1983
© Manfred Paul. Aus der Serie «Verena – Geburt», 1977
© Ute Mahler. Aus der Serie «Zusammenleben», Dresden 1986
© Sibylle Bergemanns. Frieda, Berlin 1988
© Karin Plessing. Laufen (1), 1978
© York Der Knoefel. Aus der Serie «Schlachthaus», Berlin 1986–1988
© Kurt Buchwald. Aus der Serie «Unscharfe Portraits», Berliner Traum – Tina Bara, 1987

Englische Version:
The Freedom Within Us
East German Photography 1980–1989
(Walther-König-Verlag, 2019)
Französische Version:
Les libertés intérieures
photographie est-allemande 1980–1989
(Éditions Xavier Barral, 2019)
Hardcover, 180 Seiten
ISBN 978-3960985754
23 Kommentare zu «Ein Blick hinter den Eisernen Vorhang»
Die Tristesse die aus den Fotos spricht, sollte uns zu denken, wohin Sozialismus führt: zu Überwachung, Verfall, Morbidität, Unfreiheit, Menschenverachtung.
Bla bla bla
Ja wirklich , die Menschen hatten keine Lachfalten. Die waren verboten. Gelebt wurde in Kellern natürlich unfrei.
Zitat Churchill:
Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleiche Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends
Überwachung…. Dass ich nicht lache: das haben wir bei uns mehr als Sie offenbar wissen. Video, Internet, Kreditkarten, Handy, etc
Ja die Bilder versetzen mich in meine Jugend, weil im Westen, war es teilweise genauso rückständig, wie man es auf den Bildern vermuten lässt. Die Frau im Stall sieht eher aus wie in den 60 aufgenommen. So gings in der Eifel der 70 auch zu. Nur die Autos waren andere.
Ausreisen ging im Westen aber besser, etwa nach Kalifornien. Zu den Beach Boys …
Was man da nicht alles zu sehen bekommt….
Sogar hinter dieser hohen und streng bewachten Mauer hat der Mensch seine Seele bewahrt. Das ist mehr als nur eine optimistische Bemerkung auf unsere bessere Zukunft.
Walter Kempowski hatte auch viele Fotos geschossen. Mit einem Echolot – in Bautzen.
Abgesehen vom Inhalt der Bilder, sind sie doch eine prächtige Orgie von Schwarz-Weiss-Aufnahmen. Heute selten, denn alles muss farbig sein. S/w drückt oft viel mehr aus.
@Remo, stimmt nicht. @Geri, sich fragen wieso werden Buchwalds Bilder publiziert obwohl Sie keine positiven Ästhetik erkennen können. Das wäre ein Anfang. Buchwalds „Stripes“ Bilder sind ganz interessant. Tja, ich finde seine Fotografie unterhaltend.
Fragen wir doch meine Jahrgängerin Nina Hagen, Ziehtochter von Wolf Biermann. Da hatte Micha doch den Farbfilm vergessen, am Strand von Hiddensee ;-)
p.s.; Good bye Lenin, Vopo und Honni …
@Gerhard Nichts! Die Bilder wurden für mich publiziert!
Feehling Berlin Dresden Leipzig!
Ist das jetzt Mode, Antworten auf Kommentare nicht beim Kommentar selber, sondern als neuen Kommentar zu platzieren – sozusagen die neue Unübersichtlichkeit?
und was soll ich mit diesen Bildern anfangen?
Ansehen.
Herr Engler
WIE alt sind Sie?
Solche Bilder gab es im Westen zu dieser Zeit in jedem Kaff.
Nichts.
Wenn Sie die Bilder gleichgültig lassen, dann ignorieren Sie sie einfach.
Sie können die Bilder betrachten und sich ganz eigene Gedanken dazu machen. Sich dazu Fragen stellen, mögliche Antworten formulieren mit anderen Menschen darüber sprechen. Darüber staunen, was in Ihnen steckt und durch die Beschäftigung mit den Bildern nach aussen drängt.
Anschauen
Verdauen
Schweigen
Sie könnten Sie zum Beispiel kommentieren – aber was tun Sie stattdessen?