Geschichtsträchtige Überflieger

Vor hundert Jahren machten zwei Briten den ersten Nonstop-Flug über den Atlantik.

Der Doppeldecker hebt ab am 14. Juni 1919. Foto: Getty Images

Kapitän John Alcock und Leutnant Arthur Whitten Brown gelang vor 100 Jahren in einer umgebauten Vimy IV die erste Nonstop-Überquerung des Atlantiks. Sie starteten am 14. Juni 1919 von Lester’s Field in der Nähe von St. Johns in Neufundland und landeten am 15. Juni 1919 in Clifden in Irland. Der Überflug dauerte gut sechzehn Stunden.

Die Nachricht vom Abenteuer verbreitete sich wie ein Lauffeuer, und die beiden Männer wurden in London als Helden empfangen. Für ihre Leistung wurden sie von Winston Churchill, dem damaligen britischen Aussenminister, mit Lord Northcliffes Daily-Mail-Preis in Höhe von 10’000 Pfund ausgezeichnet. Einige Tage später wurden beide Männer im Buckingham Palace von König George V. zum Ritter geschlagen.

Wertvolle Fracht: Neben einem Postsack mit 300 Briefen waren zwei Stoffkatzen namens Lucky Jim und Twinkletoe als Glücksbringer mit an Bord. Foto: SSPL/Getty Images

Kapitän John Alcock (r.) und Leutnant Arthur Whitten Brown. Foto: PA/Getty Images

Die Maschine wird vor dem Start in Neufundland betankt. Foto: SSPL/Getty Images

Das geschichtsträchtige Flugzeug steht in der Vickers Fabrik in Weybridge, England. Foto: SSPL/Getty Images

Nach einer abenteuerlichen Reise entdeckten sie in der Nähe der irischen Stadt Clifden eine gute Möglichkeit um zu landen – leider stellte sich das Feld als Moor heraus …

… die Räder der Maschine sanken im weichen Boden ein, und die Vimy fiel auf die Nase. Foto: Getty Images

Die vom Hochkommissar für Neufundland unterzeichnete Beglaubigung, aus der hervorgeht, dass der Brief durch die erste erfolgreiche transatlantische Luftpost zugestellt wurde. Foto: SSPL/Getty Images

Winston Churchill, der damalige Luftfahrtminister, übergibt John Alcock und Arthur Whitten Brown die Preissumme von 10’000 Pfund für den geglückten Überflug. Foto: Ann Ronan Pictures/Getty Images

Die Titelseite des «New York Herald» von Montag, den 16. Juni 1919. Foto: SSPL/Getty Images

Arbeiter errichten im Jahr 1964 am Londoner Flughafen eine Statue der beiden Helden der Luftfahrt. Foto: Getty Images

 

7 Kommentare zu «Geschichtsträchtige Überflieger»

  • Judith Schlegel sagt:

    Der Schriftsteller Colum McCann schreibt in seinem Buch „TransAtlantic“ u.a. über diesen Flug. Sehr interessant – lesenswert!

  • projer sagt:

    SEHR SCHADE!!! Heute zum Frauenstreiktag wäre wohl eine Fotoreportage über Flugpionierinnen (Amelie Earhart, Elly Beinhorn, etc.) passender gewesen….und zeitgemässer. It`s a mans world..!?

  • Everett sagt:

    Am 12. April flogen Hühnefeld, Köhl und James Fitzmaurice die schwierigere
    Überquerung von Osten nach Westen – von Irland aus und landeten auf der Greenly Insel im Süden Kanadas.
    In seinen letzten Jahren , bevor er nach Irland zurückkehrte, machte ich die Bekanntschaft von James Fitzmaurice in Richmond /London 1960!

    • André Perret sagt:

      Greenly Insel liegt nicht im Süden „Kanada’s“, sondern in der Nähe von Blanc Sablon an Labrador’s Süd-Küste, aber immer noch nördlicher – um ca. 750 km Luftlinie -als St.Johns, Neufundland wovon die Herren John Alcock und Arthur Whitten Brown damals am 14. Juni 1919 ‚gen Irland abgehoben sind.

  • T Kirk sagt:

    Vielleicht, weil er solo geflogen ist, weil er wirklich Kontinent-zu-Kontinent geflogen ist, weil das Thema Publicity sich 8 Jahre weiterentwickelt hatte, und weil er und die Leute um ihn als Amerikaner mit etwas weniger Bescheidenheit ausgestattet waren als die Briten. Nur eine Vermutung.

  • Stefan W. sagt:

    Spannend! Ich wusste das gar nicht. Irgendwie blieb Lindbergh viel besser in der Erinnerung der Weltöffentlichkeit haften. Warum?

    • Jürg Brechbühl sagt:

      Weil er New York – Paris flog. Die Strecke war etwa anderthalb mal so weit wie Neufundland nach Irland. Und auch weil er solo flog.
      Zur Preissumme: 10’000 Pfund tönt nach wenig. In heutigem Geld gerechnet wären es ca. 1.2 Millionen Franken. Dann tönt es schon nach sehr viel Geld für dieses Wagnis.

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