Sandstürme, Party und unendliche Freiheit
Seit 1986 fasziniert das Burning-Man-Festival Menschen aus aller Welt. Wir schauen zurück.
1998 (Mike Nelson/AFP)
In dieser Woche versammeln sich im US-Bundesstaat Nevada in der Black-Rock-Wüste wieder über 70’000 Leute. Und zwar zum Burning-Man-Festival. Die jährlich stattfindende Party dauert acht Tage und endet traditionell am ersten Montag im September, dem US-amerikanischen Labor Day. Das Highlight des Festivals, das eine Mischung aus Kunstausstellung, Selbstdarsteller-Paradies und riesiger Party ist, stellt das Verbrennen der Holz-Statue «The Man» am sechsten Tag dar.
1999 (Hector Mata/AFP)
Die erste Ausgabe des Festivals fand 1986 an einem Strand von San Francisco, mit nur etwa zwanzig Teilnehmern, statt. Die Teilnehmerzahl stieg dann von Jahr zu Jahr, bis 1990 das Verbrennen der Statue am Strand verboten wurde. Daraufhin zog das Burning-Man-Festival in die Black-Rock-Wüste in Nevada.
2000 (Hector Mata/AFP)
2003 (John Horsley/Getty Images)
2000 (Hector Mata/AFP)
Sonst ist das Festival eher schwer in Worte zu fassen. Zwischen Sandstürmen, wilden Partys, feuerspuckenden Gefährten, die über das Gelände fahren, farbenfrohen Kunstinstallationen und Workshops bewegen sich Menschen, angezogen als kämen sie von einem anderen Planeten. Das universelle «Gesetz» von Geben und Nehmen steht am Festival zuoberst. Nur an wenigen Standorten kann man Geld ausgeben. Ansonsten versorgt man sich selbst, oder man lässt sich von anderen beschenken. Es geht nicht darum, Tauschhandel zu betreiben, sondern vielmehr darum, einem Fremden Freude zu bereiten.
1998 (Mike Nelson/AFP)
2006 (Andy Barron/AP/Keystone)
2000 (Hector Mata/AFP)
2007 (Brad Horn/AP/Keystone)
1999 (Hector Mata/AFP)
2000 (David McNew/Getty)
1998 (Mike Nelson/AFP)
3 Kommentare zu «Sandstürme, Party und unendliche Freiheit»
„Wir schauen zurück.“
Auch damit seid Ihr zu spät dran, haben andere schon gemacht. Gähn
Coachella, Sundance, Burning Man – der Mainstream hat diese einstigen Independent Institutionen eingeholt. Heute strömen sie von Mountain View und Palo Alto in die Wüste. Die Vorhut hat schon die komfortable Bleibe zusammengezimmert und der Vegan Cook hat Leckereien gezaubert, damit es den Silikonern an nichts fehlt. Und nicht der Geist des Festivals oder die Drogen verstrahlen das Publikum, sondern die WLAN-Antennen. Sogar unser Head of Digital mit Google-Vergangenheit ist dorthin gepilgert. Wie armselig dort die Erleuchtung zu suchen, sich vom Mainstream abheben zu wollen und nicht zu merken, wie gewöhnlich, bünzlig und langweilig man selber eigentlich ist. Mitleid umgibt mich.
Gut geschrieben. Wahrhaftig, dachte ich, genauso empfinde ich das.