Auftanken in Island
Der Schweizer Fotograf Ralph Dinkel zeigt, warum Zapfsäulen auf der grössten Vulkaninsel der Welt so wichtig sind.
Island ist eine Autonation. Das erstaunt wenig, denn ausser drei Fähren und einigen Tausend Pferden, die nicht mehr zu Transportzwecken genutzt werden, bietet die Insel kaum Verkehrsmittel. Auf den Hauptachsen kann man sich notfalls mit öffentlichen Bussen fortbewegen, was die Isländer aber lieber den Touristen überlassen. Die Ringstrasse N1 führt rund 1400 km um die Insel und ist mittlerweile vollständig asphaltiert. Das restliche Strassennetz bilden ungeteerte Schotterstrassen, Hochlandpisten und abenteuerliche, unbefestigte Küstenstrassen entlang den einsamen Fjorden.
An fast allen isländischen Tankstellen findet man die Bezeichnung «Sjálfsali», das isländische Wort für Automat oder «selbstverkaufende Maschine». Ausser im Grossraum Reykjavík sind die meisten Tankstellen unbedient, viele befinden sich in entlegenen Gebieten, und die Distanzen von einer Tankstelle zur nächsten können manchmal mehrere Autostunden betragen. Inmitten solch bildgewaltiger Landschaften wirken die Zapfsäulen wie stumme Zeugen menschlicher Zivilisation. In Siedlungen wiederum bildet die Tankstelle fast immer den sozialen Mittelpunkt, verfügt meist über einen kleinen Shop und eine Hotdog-Theke. Bei grösseren Tankstellen ist das integrierte Restaurant nicht selten das einzige im Dorf. Die isländischen Tankstellen haben den Schweizer Fotografen Ralph Dinkel derart inspiriert, dass er ihnen eine ganze Serie widmet.
14 Kommentare zu «Auftanken in Island»
Sehr schön Austellung, man verliert sich in den Fotos als wäre man vor Ort! Top!
Ralf Dinkel, der Prototyp des kompletten Fotografen! Empfindsam für das Vergängliche, Morbide. Ästhet für das unvergängliche Schöne. Naturalist und Realist für die Situation. Komponist mit sicherem Auge für die treffende Bildaussage. Perfektionist für die saubere Aufnahmetechnik. Konzeptionalist mit klarem Erzählstrang. All dies transportieren seine eindrücklichen Bildgeschichten.
Sehr schöne Bilderstrecke – man würde sich gerne sofort „hinbeamen“.
Island ist ein Land für Fotografen. Aber das wichtigste ist das Licht. Und hier hat Ralph alle Nuancen aufgenommen. Ich muss nur überlegen ob ich meine 29. Reise dort sofort buche oder nicht…
Auch in einsamer Landschaft muss Auto nicht verdursten. Einmalig eingefangen die Kontraste. Eine ueberzeugende Bilderreise.
Grosses Kino!
Zum Glück war ich an dieser sensationellen Ausstellung. Die Fotografien sind alles Kunstwerke und vom feinsten. Er hat das Feingefühl am abzug, ein Profi von einem Fotografen.
Ich habe mir natürlich gleich ein Meisterwerk gesichert.
Erich Maurer Basel.
Es stimmt natürlich nicht, dass nur die Ringstrasse 1 vollständig asphaltiert ist. Viele Strassen mit zweistelligen Nummern sind ebenfalls geteert. Das kann man am besten auf http://vegasja.vegagerdin.is nachschauen. Wir konnten das schon 2011 auf unserer Island-Reise feststellen.
Auf meiner ersten Island-Reise hatten manche Tankstellen noch kein elektronisches Bezahlsystem, sondern eine Tanksäule und ein „Kässeli“ wie in Bauernhof-Verkaufsstellen. Soziale Verbindungen und wenig Touristen ermöglichten dies. Zu meinem Erstaunen schrieb mein Begleiter an einigen Tanken nur seinen Namen und die Anzahl Liter auf einen Zettel, den er in die Kasse legte. Er bezahlte dies jeweils indem er besonderen Stockfisch lieferte. Von diesem feinen Stockfisch träume ich manchmal heute noch.
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Kompliment an den Fotografen, sehr eindrückliche Aufnahmen.
Die wichtigkeit der Zapfsäulen in Island, trifft die Kunst vom Fotograf.
Einzigartige Bilder!!!!
Super Fotos!
Für die Einheimischen sind diese bestimmt „stinknormal“ und sie wünschten sich vielleicht ein paar von unseren Schickimickitankstellen. Für „unsere“ Welt genial. Ein Paradebeispiel starker Fotografiekunst.
Falls die Isländer über diese Bildstrecke erfahren, werden die sich sicher totlachen und fröhlich anstossen.
Das ist wie Stillleben. Nur Modern.
Aus ErFAHRung gut!
Super! Die beste Bildstrecke seit Langem.