Wintersportfreunde dürfen hoffen

Davon konnten die Skigebiete auf der Alpennordseite bisher nur träumen: Ein Pistenfahrzeug präpariert am 28. November die Pisten in Airolo. Foto: Alessandro Crinari (Keystone)
Kein Schnee zwischen Weihnachten und Dreikönig, Pflotsch in den Sportferien, Guggiföhn am Lauberhornrennen – die drei grossen Katastrophen des Schweizer Winterwetters. Die gute Nachricht: Wir haben noch Hoffnung, dass nichts davon eintritt.
Zumindest für die Berge der Heimat gibt es angemessene Hoffnung – durch die vielen Südföhnlagen war bisher die Alpensüdseite bevorzugt, wo grosse Schneemengen liegen. Das waren die Werte am Montagmorgen (für Details Kartenausschnitt wechseln).
Bis zum 25. abends kommt in den Bergen noch einiges dazu, auch wenn das Problem der starken Winde und der vorübergehend steigenden Schneefallgrenze bestehen bleibt: Das ist die Vorhersage für die Schneehöhen am Weihnachtstag um 19 Uhr (für Details in die Kantone und Bezirke).
Wenn man den Verlauf der Temperatur auf rund 1500 Metern für die nächsten 15 Tage (Unsicherheitsbereich beachten) verfolgt, sieht man einen beunruhigenden Wärmegipfel Richtung Jahresende. Allerdings sieht man am vorhergesagten Luftdruck, dass es zumindest nicht ein gleichzeitiges Reinregnen (das Schlimmste für den Schnee), sondern durch das damit verbundene Hochdruckgebiet eher trockene Wärme gibt (nach rechts scrollen für die vollen 15 Tage).
Es ist zu warm in Russland
Wenn man die Temperaturen zum Jahreswechsel in den letzten 40 Jahren vergleicht, sieht man, dass die Erinnerung vieler Menschen trügt, dass es in der Silvesternacht kalt war. Vor drei Jahren war es wenigstens etwas frostig. Richtig kalt war es zuletzt von 1996 auf 1997, und legendär war der Neujahrsmorgen, als wir von sibirischer Kaltluft überflutet wurden. Vier Tage lang waren weite Teile Europas von Schnee bedeckt (andere Termine via Menü).
Zurzeit gibt es keine Aussichten auf etwas Ähnliches, weil es über weiten Teilen Russlands viel zu warm ist – die neueste 46-Tage-Vorhersage mit den Abweichungen der europäischen Temperaturen vom Durchschnitt macht Hoffnung auf etwas winterlichere Witterung in der ersten Januarhälfte – aber erst gegen Ende Januar sieht es so aus, als ob Russland abkühlt, sodass eine Bisenlage überhaupt kalte Luft hertransportieren würde.

Schnee bis in die Niederungen ist bei einer solchen Grosswetterlage nicht ausgeschlossen, aber eine Schneedecke würde wahrscheinlich nur von kurzer Dauer sein. Immerhin bekommen aber nun die Berge endlich etwas Schnee, und es ist nicht gleich schon wieder die nächste grosse Föhnlage in Sicht. Denn wir wissen alle: Die Lauberhornabfahrt muss klappen!
2 Kommentare zu «Wintersportfreunde dürfen hoffen»
„Die Lauberhornabfahrt muss klappen!“
Da fokussiert sich ja wenigsten einer darauf, was wirklich wichtig ist im Leben.
Wintersport ist die Materialisierung der Philosophie: Wir lassen einen aufs Klima und sind stolz darauf.