Warum unser Schnee trotz Wärme bleibt
Es ist gut, dass es nicht warmen Regen in den Schnee in den Alpen schifft, aber die Trockenheit sollte für die Landwirtschaft auch nicht ewig so bleiben – bis Ende März scheint es nicht viel Niederschlag zu geben.
Februar und vor allem März sind vielerorts die trockensten Monate im Jahr, von daher brauchen wir uns zunächst mal noch keine dramatischen Sorgen zu machen, dass die neuen 46-Tage-Vorhersagen des Europäischen Zentrums für mittelfristige Vorhersagen (ECMWF) ein laufend wachsendes Regendefizit für die Schweiz prognostizieren (immer grauere Farben, Details in der Legende – das Defizit steht dort in Inches, 1 Inch = 25,4 mm Niederschlag).

Die grosse Wärme für die Jahreszeit soll allerdings im Verlaufe des März langsam abgebaut und durch jahreszeittypische Temperaturen abgelöst werden:

Die Ursache sind immer neue Hochdruckgebiete, die sich in unserer Nähe aufbauen. Die Abbildung des Luftdrucks in 5500 Meter Höhe zeigt, dass das «Zuviel an Hoch» (rote Farben) nicht für ganz Europa so gilt, geschweige denn für die ganze nördliche Hemisphäre, wo es Gegenden gibt, die mehr Tiefs und auch mehr Regen abbekommen:

Allerdings sehen auch die Vorhersagen für den April bis jetzt so aus, dass ein föhnbestimmter Monat mit überdurchschnittlichem Niederschlag auf der Alpensüdseite und Trockenheit im Norden der Alpen zu erwarten ist:

Den wissenschaftlichen Hintergrund von Langfristvorhersagen des ECMWF können Sie hier nachlesen. Für die Skigebiete sind das einstweilen keine schlechten Nachrichten, weil dem Schnee nicht allzu viel passiert, solange die Wärme trocken bleibt. Sie sehen, dass in den Skigebieten (zum Ablesen in die Kantone klicken) trotz der extremen Wärme keine Verlustdramen zwischen der Schneehöhe am Dienstagmorgen diese Woche und der Woche zuvor festzustellen sind.
Das liegt daran, dass für die Schneeschmelze nicht die Lufttemperatur, sondern die Feuchtkugeltemperatur entscheidend ist. Zum Hintergrund der Feuchtkugeltemperatur gibt es dieses Video.
Man sieht an der Vorhersage für den Dienstagnachmittag dieser Woche, dass es im Hinblick auf die Temperaturen für den Schnee gfürchig aussieht.
Solange aber die Feuchtkugeltemperatur unter null bleibt, wird es dem Schnee weiterhin gut gehen. Es gibt zwar etwas Sublimationsverlust, aber das wars. Deswegen gilt die alte Skilehrerweisheit auch heute: Es darf einfach nicht in den Schnee schiffen.
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Ein Kommentar zu «Warum unser Schnee trotz Wärme bleibt»
Verdunstung erzeugt immer Kälte. Darum schwitzen wir.
Und das haben in der 1. Sek. gelernt.
Feuchtgebiete kann man diskutieren, aber Feuchtkugel? Feuchte Kugeln?
Sweaty balls?
Der Schnee bleibt, weil wir trockene Luft haben und diese somit ungesättigt ist und somit Feuchtigkeit aufnehmen kann und somit der Schnee abgekühlt wird.
Und weil es schön sonnig ist (wolkenlos), kühlt es in der Nacht ab.
Somit bleibt die kristalline Struktur vom Schnee erhalten.
Die logischerweise von Regen zerstört wird.
Weil: Regen = warm = bedeckt.
Oder Föhn, auch warm, nicht bedeckt.