Liebe Holzöfeler…

Mein Heim, mein Ofen: Die «Nachhaltigkeit» der Holzöfen ist ein gefährlicher Irrglaube. (Foto: iStock)
Mein letzter Beitrag hat wie erwartet eine engagierte und laute Opposition in den Kommentaren und natürlich auch bei der Baumverbrennerlobby hervorgerufen. Das ist weiter nicht verwunderlich, da Holzöfen seit geraumer Zeit eine Gelddruckmaschine sind. Es ist eine sehr praktische Idee, eine teils mit rudimentären Filtern ausgerüstete Steinzeittechnologie als «ökologisch» und «nachhaltig» zu verkaufen, obwohl Holzöfen das grösste Problem für die Lufthygiene in der Schweiz in Sachen Feinstaub sind.
Aus einer gigantischen Sauerei wird eine Riesensauerei
Da Holz- und Pelletöfen selbst mit Filteranlagen hundert- bis tausendfach höhere Feinstaubemissionen als Öl- oder Gasöfen aufweisen, sind die Hinweise auf die angeblich segensreichen Filter reine Augenwischerei. Sie machen lediglich aus einer gigantischen Sauerei eine Riesensauerei. Einzelfeuerungen mit Holz sind nicht sinnvoll sanierbar. Holz ist mit Güsel zu vergleichen (der ohnehin mit furchtbaren Folgen für Mensch und Umwelt in den Holzöfen mitverbrannt wird) und als Brennstoff nur in Grossfeuerungen mit ausreichender Filtertechnologie sinnvoll. In einer Kehrichtverbrennungsanlage mit einem hohen Kamin und Wärmerückgewinnung kann auch Holz sinnvoll verbrannt werden. Das die gute Nachricht für all die Menschen, die unter dem zwanghaften Bedürfnis leiden, Bäume zu verbrennen, weil sie gerade da sind.
Der jetzige Zustand der Anarchie, dass Menschen in Minergiehäusern ihre Passivlüftungssysteme abschalten müssen, weil die Holzöfeler sich so richtig spüren wollen in ihrem Aberglauben, etwas Gutes zu tun, ist abseitig und unschweizerisch. Holzöfen sind das einzige relevante Problem für die Atemluft in Wohngebieten und das zu einer Zeit, in der Menschen ortsfest sind und bei offenem Fenster schlafen wollen – was immer weniger möglich ist. Eine Mehrheit lässt sich mit ihrem Recht auf saubere Luft und körperliche Unversehrtheit durch eine Minderheit terrorisieren, die einer durch die Holzofenindustrie und deren Desinformation gesteuerten Sekte angehört. Daher sollen einige der besagten Kommentare im folgenden beantwortet werden:
Meinrad K., 7. Januar 2019 um 14:03 Uhr: Unser Holz kommt aus der näheren Umgebung von Bäumen, die sowieso wegen der Schutzwaldverjüngung oder aus anderen Gründen gefällt werden müssen. Wäre es da wirklich gescheiter und umweltfreundlicher, die gesamte Heizung auf Strom, Öl oder Gas umzustellen? Im Übrigen kommt aus dem Kamin nur, was vorher im Holz oder in der Luft war. Auch der Feinstaub kommt letztlich aus dem Holz und geht wieder in den regionalen Nährstoffkreislauf ein.
Ja, Strom, Öl oder Gas sind mit Lichtjahren Abstand umwelt- und vor allem menschenfreundlicher. Der Feinstaub geht nicht in geheimnisvolle regionale Nährstoffkreisläufe ein, sondern in die Lunge der Nachbarn (und teilweise auch in die des Holzofenbesitzers). Man kann mit herumliegenden Bäumen viele sinnvolle Dinge von der Zündhölzli- bis zur Möbelproduktion anstellen. Das Verbrennen ist weitaus das Dümmste – weshalb ganz viele Menschen in der Schweiz ganz traurig sind, wenn es am Amazonas passiert. Dabei ist es für unsere Umwelt genauso problematisch: Der Baum absorbiert kein CO2 mehr. Und es braucht viele Jahrzehnte, bis das beim Verbrennen erzeugte (viele) CO2 wieder durch einen anderen Baum kompensiert wird. Die angebliche CO2-Neutralität des Baumverbrennens ist ein lustiges Märli.
Olivier F., 6. Januar 2019 um 21:59 Uhr: Heizen mit Holz ist eigentlich eine gute Idee, weil es uns an eine ursprüngliche, gesunde Lebensweise heranführt: zunächst das Sammeln von Holz, wie zur Jäger/Sammler-Periode. Dann das Zersägen und Zerhacken, eine gute Ausdauer- und Kraftübung. Dann das Holztragen und regelmässige Überwachen des Feuers. Dabei lernt man auch, wie aufwendig die Bereitstellung von Energie eigentlich ist und wie lächerlich billig kommerzielle Energie ist, weshalb die verschwendet wird.
Ja, man spürt sich beim Holzsammeln, aber es steht nicht für eine gesunde Lebensweise, sondern das Verbrennen von Holz ist einer der wichtigeren Gründe für eine kürzere Lebenserwartung in früheren Zeiten. Entwicklungshelfer auf der ganzen Welt versuchen in Drittweltländern, die Menschen von Holzfeuer wegzubringen – mithilfe anderer Möglichkeiten der Energieerzeugung fürs Kochen und Heizen. Es ist eine sehr originelle Idee der Wohlstandsverwahrlosung hierzulande, auf archaische und gesundheitsschädliche Steinzeittechnologien zurückzugreifen, um sich ein bitzli mehr zu spüren nach einem anstrengenden Tag in der Bank.
Kusi, 6. Januar 2019 um 19:55 Uhr: Falls einmal der Strom für längere Zeit ausfällt und kein Heizöl mehr geliefert werden kann, hoffe ich, dass all die Gegner grosse Mühe haben, eine warme Stube bei einem Holzverbrenner zu finden.
Viele Holzofenbesitzer führen ihre stete Angst vor Stromausfall an. Es ist völlig in Ordnung, wenn Holzöfen (nur) bei Stromausfällen betrieben werden. Allen Nicht-Holzofen-Besitzern sei mitgeteilt, dass die Stromversorgung in der Schweiz in gutem Zustand ist, Wohnungen nur langsam auskühlen und die Behörden bei einem längeren Stromausfall im Winter für beheizte Notunterkünfte sorgen würden.
Alex, 6. Januar 2019 um 17:39 Uhr: Herr Kachelmann, was für ein wutverzerrter Beitrag. Neid auf Selbstversorger? Oder hatten Sie eine alte Rechnung offen mit einem abfallverbrennenden Nachbar? Unabhängig von Russland oder Saudiarabien, bin ich stolz, meine Heizenergie im nahen Wald selber herzustellen. Es erdet mich und gibt mir ein wohliges Gefühl. Jeder soll das dürfen. Täglich feuern wir den Holzherd ein und heizen damit das ganze Haus. Parallel dazu wird darauf gekocht. Eine solche Effizienz muss mir erst einmal einer nachmachen – Feinstaub hin oder her. An irgendeiner Belastung wird jeder von uns sterben. Trotzdem will ich mit Freude die Angebote des Lebens nutzen: Fleisch, Käse und Eier gut gehaltener Tiere essen, alte Benziner fahren oder Feuer machen, statt immer über alles zu lästern und das Haar in der Suppe zu suchen.
Es ist halt die alte Frage, ob Egoismus wichtiger ist als das Denken für die Allgemeinheit. Wenn man das Gefühl hat, dass man es den Russen und Arabern mal so richtig zeigt (obwohl ich nicht sicher bin, dass die es merken), sollte das trotzdem hinter dem Bedürfnis zurückstehen, dass Menschen und vor allem Menschenkinder gesund aufwachsen wollen. Mit einem Baumverbrenner als Nachbar ist das nicht gewährleistet.
Frank, 6. Januar 2019 um 13:25 Uhr: Lieber Kachelmann! Sinniere bitte in einer klaren Minute, wenn der Feinstaub der Holzverbrennungen dir einmal einen klaren Blick zum Himmel erlauben sollte, über die Belastungen der Atmosphäre durch Düsenjets, und zwar in den Regionen, in denen kaum mehr ein Wettergeschehen stattfindet. Vorher mache dich aber bitte kundig, welche Stoffe die Triebwerke einsetzen, um ihren Zweck erfüllen zu können, welche Zusammensetzung die Abgase haben, vor allem unter dem Aspekt des Sauerstoffmangels in der Stratosphäre und nicht zuletzt, warum das Kerosin nicht besteuert wird und die Triebwerke keine Abgasreinigung, so wie PW oder LKW, besitzen müssen. Übrigens wäre auch eine Recherche interessant, wie viel Kerosin täglich, nur in Deutschland, vertankt wird… dann wirst du vielleicht etwas glaubwürdiger.
Es ist ein alter Aberglaube, dass Kreuzfahrtschiffe, Flugzeuge etc. einen relevanten Anteil an der Verschmutzung unserer Atemluft hätten. Das ist nicht der Fall. Die dicke Luft am Samstagabend in einem Berner Vorort weiss nicht, dass es Vulkane, Flugzeuge, Schiffe und Zürich gibt. Grenzwertüberschreitende Luftverschmutzung in der Schweiz ist immer hausgemacht, wir können sie niemand anderem in die Schuhe schieben. Wenn es stinkt und raucht, kommt das aus der unmittelbaren Umgebung. Grossräumige Transporte, sei es vertikal oder horizontal, spielen an Belastungstagen beim Feinstaub ausser im Sottoceneri keine Rolle.
Christian I., 5. Januar 2019 um 14:40 Uhr: Sehr undifferenzierter Artikel. Z.B. für Pelletheizkessel gibt es Elektrofilter, die den verschärften Anforderungen an die Feinstaubemissionen (in der Schweiz <20 mg/M3) entsprechen. Für offene Kaminfeuer mag die beschriebene Kritik zutreffen.
Die Filter sind sehr herzig, doch verglichen mit Öl- und Gasbrennern ist die ausgestossene Menge noch immer horrend. Holzverbrennung ist mit und ohne Filter in Sachen Feinstaub eine Katastrophe. Für Menschen, die sich wegen CO2 Sorgen machen, gibt es Lösungen mit Strom, Wärmepumpen und Sonnenenergie. Es hilft nicht, für eine gefühlte Weltrettung über Feinstaubleichen zu gehen.
86 Kommentare zu «Liebe Holzöfeler…»
‚Man soll mit Holz lieber Zündhölzli herstellen..‘ Allein schon diese Aussage lässt jeden denkenden Menschen über die Undifferenziertheit kachelmännischer Argumentation in schreikramkpfartigen Lachsalven erbeben.
Irgendwie aber auch schön, dass in der Schweiz jeder schreiben kann was er will.
Übrigens verbrenne ich jährlich mindestens 65m3 einheimischen Holzes in unserer modernen Stückholzheizung und das gar ohne Zündhölzli zum anzünden.
Einer der Nachbarn hat mir den Beitrag von Kachelmann anonym in den Briefkasten gelegt. Besten Dank und sorry für den Feinstaub und die Geruchsemissionen beim anfeuern. Wir versuchen das so gering wie möglich zu halten. Herr Kachelmann wie kann man die Inversionslagen beseitigen?Danke für Ihre Antwort mit dem nächsten Blog.
Ich bin auch der Meinung, dass die Holz- und etwas weniger die Pelletfeuerungen einen zu grossen Anteil an Feinstaub produzieren. Ich bin ein Wissenschaftler und befasse mich seit vielen Jahren mit der Reduktion der Emissionen bei der Holzfeuerung. Im neusten Projekt NOSMOG für Kleinholzfeuerung werden minimalste Staubemissionen gemessen, so wie es bei Oel- und Gasfeuerung der Fall ist. Aktuell werden mehrere NOSMOG-Pilotanlagen gebaut und getestet.
Für NOSMOG Infos: http://sesolar.ch/nosmog.html
In Entwicklung steht auch ZERO, ein Holzofen für die Stube, mit eben Null Staubemissionen.
Infos bei mir salerno@sesolar.ch
Ich verstehe nicht, wieso sich einige wieder aufregen, weil Herr Kachelmann auf die Feinstaubwerte von Holzöfen hinweist. Wir haben ein Cheminée, das wir nie benutzen, aus genau den Gründen, die er hier anführt.
Im Zweitwohnsitz auf dem Land einen Holzofen, den man wohl oder übel einfeuern muss, damit es ein wenig warm wird, aber ich muss sagen, dass mir dann die Elektroheizung lieber ist, weil Feinstaub und Rauch aus dem Holzofen ums ganze Haus und in allen Räumen herumkriechen und je nach Wetterlage hängen bleiben.
Holzfeuer sind schön und geben eine unvergleichlich angenehme Wärme, sind aber leider ein Luxus, den man sich heutzutage nicht jeden Tag leisten sollte, wenn es nicht nötig ist.
lieber herr kachelmann,
ihre eifrige wut alt-neuen etagenöfeli gegenüber in ehren. wenn sie aber schreiben, dass nur ein hoher kamin die rettung vor dem feinstaub einer holzfeuerung bringen könne, dann rufen auch sie nach dem geist von st. florian. „aus dem auge – aus dem sinn“ schafft kein gramm weniger feinstaub. der feinstaub kommt vom holz und geht wieder zum holz zurück.
Ist Feinstaub = Feinstaub? Gibt es dazu irgendwelche verlässliche Studien? Dass z.B. Asbestfäserli (=Feinstaub?) wirklich nicht harmlos, Erlenpollen bei Allergikern oder Nichtallergikern unterschiedliche Wirkungen entfalten, „gewöhnlicher“ Staub bei vielen Menschen nur ein schmutziges Taschentuch verursacht u.s.w. scheint bekannt. Aber wer so pauschal über hölzigen Feinstaub herzieht, verdient keine Aufmerksamkeit, trotzdem soll man sich Gedanken darüber machen
„Und es braucht viele Jahrzehnte, bis das beim Verbrennen erzeugte (viele) CO2 wieder durch einen anderen Baum kompensiert wird. Die angebliche CO2-Neutralität des Baumverbrennens ist ein lustiges Märli.“
Das ist kein Märli, egal wie sehr sie die Verbrennung von Holz hassen. Unter der Vorausseztung dass man nicht mehr Holz verbrennt als man tatsächlich aufforstet, ist Holz tatsächlich praktisch klimaneutral. Es sei denn natürlich, sie fangen an, graue Energie für die Fällung von Bäumen etc. einzurechnen. Aber selbst dann ist Holz immer noch heilig verglichen mit Öl oder Gas.
Beim Feinstaub kommt der Holzofen schlecht weg, das gebe ich zu. Dennoch frage ich mich wie man so einen bodenlosen Hass auf die Holzverbrennung haben kann. Das entbeert für mich der Logik…
Wer propagiert, mit herumliegenden Bäumen Möbel zu fabrizieren, der hat sich bereits komplett disqualifiziert. Herumliegende Bäume sind meist nicht einmal mehr für Bauholz verwendbar.
Das Problem Heizart kann auch nicht auf Feinstaub reduziert werden. Hochwertige Produkte wie Erdöl (die millionen von Jahren zu ihrer Entstehung brauchen) einfach zu verheizen, ist mit Sicherheit das Dümmste, was die Menschheit tun kann. Auf Atomstrom zu setzten, ist ein GAU für die Nachkommen. Wind/Wasserkraft haben teils unvorhaussehbare Auswirkungen auf das Klima. Fallholz wird oft durch kontrollierte Brände abgefackelt, um grösseren Waldbränden vorgzubeugen, ohne dessen gespeicherte Heizenergie zu nutzen. Übrigens, das Ökosystem hat seit Jahrmillionen Feinstaub produziert und dies problemlos überstanden.
Wo her kommt das Oel? X km.weit mit dem Schiff.Die Schiffe sind die grössten Dreckschleuder mit Flugzeug Sie gehen sicher mehrere Male mit Schiff und oder Flugzeug in die Ferien!
Ich bin in einem Patrizierhaus aufgewachsen.
Wohnzimmer 100 m2.
Kachel OFEN 9 m2 und drei Meter hoch. Befeuert vom Gang.
Brauchte zwei Tage, um warmzuwerden. Aber danach. Gemütlich, wie man es heute nicht mehr kennt.
Aber eben. Tempi passati. Für die Umwelt
ich wohne auf dem Land, in Griechenland, habe Olivenbäume, Solarstrom vom Dach ohne Anschluss an eine Elektrizitätsgesellschaft und Wasser vom eigenen Brunnen.
da die Olivenbäume regelmässig geschnitten werden fällt immer viel Holz an. das ist meine Heizung im Winter. Holz. es wärmt 3 mal. beim Schneiden, beim Spalten und Lagern, und im Ofen. das kann mir keiner vermiesen. (würde ich es vergammeln lassen täte es genau gleich viel co2 abgeben nur über eine längere Zeitspanne. allerdings ohne mein Vergnügen.)
Vielleicht sollten wir zuerst über das verbrennen von Holzabfall im Freien sprechen. Ist völlig unnötig. Wird immer wieder gemacht. Scheint bei uns aber niemand zu interessieren.
https://rigibahnen.roundshot.com/scheidegg/#/?imgid=38494070
Danke Herr Kachelmann, anschaulich und einleuchtend erklärt. Sie haben zweifellos Recht.
Um zu verstehen, weshalb das mit dem Schutz von Klima, Wasser, Boden, Luft nicht klappen wird, muss man nur die Kommentare lesen: Keiner will dafür verantwortlich sein und niemand ist bereit zu akzeptieren, dass er oder sie sich in seinem Verhalten anpassen, einschränken oder verändern soll. Jeder verteidigt sein Gärtchen.
Denn aus irgend einem Grunde sind immer andere noch schlimmer oder andere Probleme noch größer. Und Hand aufs Herz: Sie und ich verhalten sich trotz aller Erkenntnis auch nicht viel schlauer. Leider.
Würden sich Leute wie Herr Kachelmann, die sich auch noch Wissenschafter nennen,richtig dafür einsetzen effektive und energetisch sinnvolle Filter zu entwickeln, dann wäre das Problem mit dem Feinstaub sicher auch schon gelöst. Aber manchmal kommt es mir vor, als müssten in der heutigen Zeit die Kunden die technischen Probleme lösen und die studierten machen nur Vorschriften!
So ein Filter will erst mal erfunden und vorher bezahlt werden. Mit der Erschwinglichkeit des Ofentyps für die Allgemeinheit, dürfte es dann vorbei sein.
Ehre wem Ehre gebührt, aber Herr Kachelmann ist und nennt sich meines Wissens Journalist, nicht Wissenschaftler.
Waldbesitzer zu sein ist schon lange nicht mehr lukrativ. Schweizer Löhne für Waldarbeiter sind einfach zu hoch im Verhältnis zu Holz aus Finnland oder Kanada. Brettsägen stellen den Betrieb ein, sie sind heute nicht mehr nötig. Der Wald bleibt stehen, kommt der Lothar und die Versicherung zahlt. Das ist das eigentliche Einkommen des Waldbesitzers. Wenn nun doch wo Holz geschlagen wird, werden alle Aeste, Stöcke u.s.w. auf einen Haufen geworfen und angezündet. Der Grenzwert für Heizungen wird nicht tangiert. Ist es nicht besser das Holz zu schitzeln und in der Heizung zu nutzen? Es ist ein Rohstoff den wir eben haben, Rauch gibt es so oder so.
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie Herr Kachelmann zu seinen Aussagen und Urteilen kommt. Hat er eine fundierte Quelle zitiert, die seine persönlichen Meinungen unterstützen? Will er dem Mensch das Holzfeuer verbieten, das ihm zeit seiner Existenz zu Wärme verholfen hat, um das wenige übriggebliebene Oel aus fernen Ländern ein für alle Mal zu verheizen? Auch wenn er ein guter Meteorologe sein mag, ist er noch lange kein Experte für Heiztechnologie und die komplexen Umwelt-Zusammenhaenge. Ich jedenfalls glaube seiner ressentiments-anheizenden Kaffesatzleserei kein Wort.
Da ja bekanntlich in hunderttausenden Mietwohnungen in der Schweiz heimelige Kachelöfen und Cheminées stehen die von Mitte Herbst bis Mitte Frühling täglich eingeheizt werden, ist das verbrennen von Holz natürlich ein enormes Problem. Ich fürchte sehr, dass Behauptungen welche auch nur annähernd in diese Richtung gehen ein Wetterfrosch auf Klimaelefanten-Grösse aufgeblasen wird. Da kann man nur wohlwollend und liebevoll sagen: „Kachelfrosch, bleib‘ bei deinem Leiterchen“, denn eine tatsächlich wirkungsvolle Reduktion der CO2-Emissionen nach dem Holzschlag kann nur stattfinden, wenn das Holz nicht nur nicht verbrannt wird, sondern man es auch nicht vermodern lässt. Nicht vermodern lassen bedeutet kein Sauerstoff ans Holz gelangen lassen, also vergraben. Endlager. Auftrag für die Nagra.
Liebe Frau Ott, Zynismus hift Ihnen nicht dabei zu verstehen, was Herr Kachelmann sagt. Tatsächlich ist die Hälfte seiner Argumentation meteorologischer Natur, da sie sich auf Luftzirkulation bezieht. Vielleicht verstehen Sie davon mehr als er…
Beim zweiten Aspekt, den Sie ansprechen, haben Sie theoretisch Recht, aber viel zu kurz gedacht. Wenn wir Holz vermodern lassen, setzt das CO2 frei. Allerdings über einen unglaublich langen Zeitraum. Beim Verbrennen, sprechen wir von Minuten. Wenn wir also das Problem CO2 heute lösen wollen, können wir nicht in Jahrhunderten denken. Oder damit Sie sich das auch ohne Fachwissen vorstellen: Es ist ein Unterschied, ob Sie einen Staudamm innerhalb Minuten oder Jahren entleeren… Zumindest für die Talbewohner.
Nein, so „unglaublich lang“ wie Sie sich das vorstellen dauert das nicht, bis Holz vermodert ist, es sei denn man schütze es davor. Von einem ausgewachsenen Baumstamm der im Wald liegen gelassen wird, ist nach 20 Jahren nicht mehr viel substantielles übrig, nach rund 50 bis 100 Jahren ist er vollständig vermodert. Das ist zwar länger als es dauert ihn zu verbrennen, aber bei weitem nicht lange genug, um von nachhaltig gebundenem Kohlenstoff (= nicht erfolgte CO2-Emission) zu sprechen.
Der Heilige Thomas von Aquin überlegte schon das Meer mit einem Fingerhut auszuschöpfen. Die Idee mit dem Ablegen von Holz um das CO2 zu reduzieren tönt ähnlich. Es fehlen etwa neun Nullen, damit man etwas davon bemerken würde. Man muss das Verstromen der Kohle reduzieren, da führt kein Weg herum.
Vollkommen richtig – uns wird alles was co2 produziert verboten und Holzöfen etc. sind dagegen reine Ökologie. Sehr fraglich und ….. wer ist u.a. schon mal im Osten gewesen im Winter und hat die Kohle- und Holz befeuerten Städte geniessen können. Da realisiert man erst, was für ein Segen Öl und Diesel ist, zumindest das geringere Übel. Zudem sind die Brennwerte effizienter und sauberer. Wir werden leider nur zu oft von Interessengruppierungen belogen – auch wird eine ungerechtfertigte Angst geschürt. Unsere Welt der „Fake News“ halt.
Die Alternative zum Kachelofen sollte dann aber schon nicht Öl oder Gas sein… Sondern entweder eine Wärmepumpe oder wo dies nicht machbar ist (z.B. finanziell) halt Infrarot.
Betrieben mit Strom aus polnischer Kohle.
Wie kann ein Wissenschaftler, zu denen ich Meteorologen zähle, eine derart billige populistische schwarz-weisse Sprache leisten?! Kommt dazu, dass sich die Umweltverschmutzung nicht auf Feinstaubwerte beschränkt. Diese sind nur eine von vielen Faktoren. Also bitte, Herr Kachelmann, Schuster bleib bei deinen Leisten …
Herr Kachelmann ist kein Wissenschaftler, sondern ein (sehr guter) Hobby Meterologe der vorher hauptsächlich als Journalist gearbeitet hat. Das erklärt auch, dass er nur polemisieren kann, aber die grösseren Zusammenhänge nicht sieht.
Realistisch gesehen hat Herr Kachelmann wohl zu 100% Recht. In Ländern, in denen nach wie vor täglich Holz zum kochen und heizen verbrannt wird, ist die Quote von Lungenkrankheiten bei Nichtrauchern wesentlich höher, die Lebenserwartung dementsprechend tiefer. Aber in jenen Ländern wird ja nicht nur in Öfen Holz verbrannt, sondern auch auf den Feldern oder sonstwo, oft zusammen mit irgendwelchen Abfällen jeglicher Art. Dies ist in der Schweiz zum grossen Glück verboten.
Ab und zu ein Feuer am Kamin ist dennoch heimelig. Und in Massen genossen, das heisst ab und zu in den Wintermonaten, sollte man alles nicht überbewerten. Das Abholzen im Amazonasgebiet ist doch noch ein anderes Kaliber, besonders wenn man die leidende Fauna auch in Betracht zieht.
Jetzt wird mir Herr Kachelmann doch noch langsam sympathisch! Danke für Infos mit Schmunzel-Würze.
In jedem von uns – zumal in jedem Mann, und gebe er sich noch so fortschrittlich – schlummert ein Steinzeitmensch: Anders kann man sich die groteske, völlig irrationale Begeisterung mancher Zeitgenossen fürs Holzöfen kaum erklären … 🙂
Das Verbrennen von Erdöl und seinen Derivaten ist CO2-neutral. Do. für Holz.
Das Verbrennen von Heizöl ist wesentlich umweltfreundlicher, als das Verbrennen von Holz. Man kann es sich einfach vorstellen: man denkt sich pro Zimmer in einer Wohnung 1 Ofen und stellt sich den Rauch vor, der aus dem Kamin kommt.
Stellen wir uns vor, wie nach Öl gebohrt wird, dann gefördert und das Gas abgefackelt, dann verschifft, dann in Lagertanks gepumpt, dann in Tanklastwagen abgefüllt, dann auf der Strasse mittels Diesellaster transportiert und dann im Eigenheim in den Öltank abgefüllt. Irgendwie auch eine interessante Vorstellung.
Natürlich.
Moser: „Das Verbrennen von Erdöl und seinen Derivaten ist CO2-neutral.“
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Uebertreiben Sie es mal nicht mit Ihren Flunkereien Herr Moser. Aus der Verbrennung einer Tonne Erdöl entstehen und entweichen rund 3.7 Tonnen CO2. Und da sich das Erdöl vor x Mio Jahren gebildet hat, kann man da definitiv nicht mehr von CO2-neutral sprechen.
Natürlich ist Erdöl CO2-neutral. Der Kohlenstoff wurde seinerzeit gebunden und wird beim Verbrenne wieder freigegeben. Erdgas do.
Sie sind ja noch viel einfacher gewickelt als ich gedacht habe.
Und warum wollen sie denn Öl importieren und sich vom Ausland abhängig machen wenn bei ihnen die Abhängigkeit vom Ausland bei Nahrungsmittel der aller grösste Graus ist?
Wir sollten erstmal all die fremden Autos repatriieren und nur noch so viele Fahrzeuge fahren lassen, wie mit Energie aus eigener Produktion fahren können.
Sie sind gar nicht gewickelt, andernfalls würden Sie die Leute normal ansprechen. Prolet!
So ein Käse. Unter CO2 Neutral verstehen wir einen CO2 Kreislauf, der uns das Klima nicht verändert. Da ist nur Holz CO2 Neutral, alle fossilen Brennstoffe natürlich nicht.
Wenn wir die Wälder nicht bewirtschaften, vermodert das Holz und setzt die gleiche Menge CO2 frei wie bei der Verbrennung. Da ist es doch naheliegend dass es besser ist wenn vorher noch die Stube beheizt wird.
Stimmt nicht!
Fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdgas und Erdöl sind auch CO2-neutral. Der Kohlenstoff wurde seinerzeit gebunden und jetzt bei der Verbrennung wird er wieder freigesetzt.
Für Sie gibt es vermutlich Radioaktivität nicht, weil man sie nicht sieht?
Kachelmann jetzt wird Klartext geredet. Natürlich merkt Russland und Arabien nichts wenn ich deren Oel und Gas nicht verheize. Ebensowenig wie Sie nichts merken, dass ich nichts mehr von Ihnen lesen werde. Trotzdem weigere ich mich Produkte solch brutaler Diktatoren und Dramatisierern zu konsumieren (ausser noch Benzin). Im Winter sind nachts keine Fenster offen. Kinder der ländlichen Bevölkerung sind meist gesünder als Stadtkinder. Meine Nachbarn heizen auch mit Holz. Wärmepumpen verbrauchen sehr viel Strom. Da wir keinen Atomstrom, dafür immer mehr Elektromobilität und Wärmepumpen wollen, werden wir Gasstromwerke bauen oder Braunkohle und Atomstrom aus D und F importieren müssen. Aber das ist Ihnen ja piepegal, Hauptsache ein neues Wutthema lanciert. SVP Bashing fehlte übrigens noch…
@alex: Wieso machen Sie denn ausgerechnet beim Benzin eine Ausnahme?
Das Thema schlägt ja grosse Wellen und Emotionen. Trotzdem zurück zu den Emissionen. Hier ein paar Fakten aus Zeit Online:
Das Umweltbundesamt zum Beispiel stellte Ende 2016 fest: „Die Feinstaub-Emissionen aus kleinen Holzfeuerungsanlagen übersteigen in Deutschland mit etwa 24.000 Tonnen mittlerweile die aus den Motoren von Lkw und Pkw.“ Und der Umweltspezialist Axel Friedrich, der als führender Kopf bei der Aufdeckung des Dieselskandals gilt, formuliert das Problem noch drastischer: „Holzfeuerung ist mittlerweile die Hauptquelle von Rußpartikeln in der EU. Sie ist für rund 60.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verantwortlich.“
Diese „Fakten“ entsprechen allerdings nicht den neuesten Erkenntnissen. Denn die korrekten Angaben bezüglich Feinstaubemissionen sind: Landwirtschaft 45 % (Ammoniak), Verkehr 20 %, Energie 15 %, 20 % nicht zugeordnet. Siehe Sendung Monitor vom 17.01.2019 (auf dem Internet abrufbar). Aber wie die aktuelle deutsche Landwirtschaftsministerin zurecht sagt: „Jede Quelle arbeitet mit anderen Zahlen; wir brauchen zuerst einmal Transparenz“. Und mein persönlicher Verdacht: Da wird ziemlich viel an Lobbyismus betrieben – Stromkraft gegen – Öl – gegen Holz. Und gerade bei der Erzeugung von Strom stellt sich bei mir die Grundsatzfrage, wie „sauber“ dieser generiert wird.
Wären die 60 000 nicht an den Holzfeuerungen gestorben, dann wäre es wegen Tschernobyl.
Das sind Argumente von Green Peace, glaubt lieber was ich sage: der Zar Dimitrij, das bin ich!
Sehr unwissenschaftlich, Herr Kachelmann. Sie werfen hier verschiedene Effekte von Verbrennung (im Allgemeinen, nicht nur Holz) in den gleichen Topf:
Lokale Umweltbelastung am Ort des Energieverbrauchs, Auswirkungen auf die Umwelt
Lokale Umweltbelastung am Ort des Energieverbrauchs, Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit
Globale Umweltbelastung, Auswirkungen auf das Klima
Die lokale Umweltbelastung am Ort der Energieproduktion, Transformation und während des Transports im Falle von Öl und Gas unterschlagen sie.
Diese verschiedenen Faktoren sind nicht ohne weiteres vergleichbar und es ist sehr schwierig sich ein Gesamtbild über all die Effekte zu verschaffen.
Man dürfte meinen man könnte von einem Wissenschaftler wie Ihnen ein differenzierteres Bild erwarten.
Wow, mutiger und engagierter Journalismus zu Gunsten der Wahrheit! Ich habe Jörg Kachelmann bisher nicht wirklich gemocht, aber ab heute bin ich sogar Fan! Danke Jörg Kachelmann und weiter so!
Geht mir gleich. Aber all die Schläulinge hier wissen es natürlich wieder besser. Sei’s drum: Schweizer sind eh unbelehrbar und fühlen sich aufgrund ihrer Minderwertigkeitskomplexe rasch auf den Schlips getreten. Ich habe eine Wärmepumpe, eigentlich das einzig Vernünftige heutzutage.
Und woher bezieht Ihre Wärmepumpe im Winter den Strom. Denn die Schweizer Wasserkraftwerke generieren zuwenig Energie. Also gibt’s den Import aus den Atomkraftwerken aus Frankreich, Braunkohle oder Schwarzkohlestrom aus Deutschland. Ist Ihnen aber vermutlich egal – der Strom kommt bei Ihnen ja schliesslich aus der Steckdose…
3.Teil
Die eingefangenen Staubkörner wurde von den Autoren der Studie nach Korngrösse und nach Farbe sortiert. (Ich rede noch immer vom Standort Höhenklinik). Gefunden und eideutig identifiziert wurde Eisen, Abrieb von der SBB. Abrieb von Pneus und Bremsen der Autos und eben auch Russ von Holzheizungen. Nicht erwähnt sind Mikrometeoriten, die mich am meisten interessiert hätten. Nicht erwähnt wird auch Staub aus der Sahara, den es in den zwei Wochen Messung einfach nicht gab.
…
So, und jetzt könnt Ihr gerne weiter über Holzheizungen streiten und Euch dabei die Köpfe einschlagen. Die erwähnte Studie liefert aber keine Grundlage dafür.
Ein Holzofen solo genügt im Winter nicht zur Heizung. Da kommt man nicht um einen Heizkörper herum, weil man sonst auf der Rückseite friert.
Damit ist so ein Holzofen stets eine Zweitlösung. Die Hauptheizung wird anderweitig erbracht.
Am besten brennt ein Holzofen, wenn es Wind hat. Ansonsten bekommt man den Rauch kaum durch den Schornstein, der mit einem Kaltluftpfropfen verstopft ist.
Bei bestimmten Wetterlagen, wo der Rauch eher fällt, kein Wind da ist, brennt so ein Ofen auch schlecht. Da organisiert man damit eher eine Art „Selbstvergasung“, weil die Rauchgase es vorziehen, im trockenen Haus zu bleiben.
Ein Holzherd begrenzt den Heizwillen, da es ja in der Küche langsam sehr warm wird und fast alles schmilzt. Da hört man von selber auf, nachzulegen. Das macht kein Spass mehr.
Geehrter Herr Cesna,
ich vergifte meine Mitmenschen seit meinem 18. Lebensjahr nach Kräften mit Feinstaub aus einer Holzfeuerung welche die einzige Heizmöglichkeit darstellt. Das von Ihnen so schön geschilderte Scenario ist mir leider bis heute (43j) nicht aufgefallen. Ich feuere allerdings im Herbst-Frühling auch nicht nur einmal im Monat. Das Brennholz schlage ich auch nicht mit einem Steinbeil mit Fasern altersverschiedener Pflanzen. Dafür vergifte ich meine Umwelt auserdem noch, zur Begleichung der allgemeinen Zinslast, mit Russ und und anderen Giften aus einem Dieselmotor. Zur Behebung Ihrer Schwierigkeiten mit dem Feuern kann ich Ihnen nur raten öppä mal än rächte Fauck azzündä.
Mit herzlichem Gruss
2.Teil
Gemessen wurde nur eine sehr kurze Zeit, zwei drei Wochen. Ich kann also die Forderung von Herrn Kachelmann unterstützen, dass man auch an entlegenen Standorten, wo man keine grosse Luftverschmutzung erwartet, systematisch messen sollte.
Aus der Studie geht nicht hervor, dass die Luftverschmutzung von der Pelletheizung der Höhenklinik oder von den EFH oberhalb Wald stammt. Es ist vielmehr von einer grossräumigen Verschmutzung die Rede, die eher vom Zürcher Unterland kommt und durch den 6 km entfernten Bachtel von der Höhenklinik ferngehalten wird.
Das ist nicht neu. Wenn man an einem sonnigen Tag von Rapperswil aus schaut sieht man den Rautispitz ganz gut, wenn man vom Rautispitz nach Rapperswil schaut sieht man violetten Dunst.
(Fortsetzung folgt)
Lieber Herr Kachelmann – Sie verstehen viel von Wetter und Luft, bestimmt auch von Feinstaub in der Luft, aber nicht so viel von politischer Ideologie. Es ist vollkommen egal, wieviel Feinstaub von brennendem Holz die Luft verpestet und die Lungen verstaubt. Hauptsache man kann z.B. hysterisch Diesel-Autos und deren Feinstaub beklagen; oder lustfeindlich jemandem das Rauchen verbieten. Holz ist „natürlich“; wie auch ein Vulkan – das müssen wir wollen. Weil es uns doch so schlecht geht in der heutigen, ungesunden Zeit. Wir wollen den mittelalterlichen Komfort zurück. (Ach ja – übrigens – die Umwelt im Mittelalter war in Europa ordentlich vergiftet; die ersten Siedler in Amerika konnten vermutlich kaum glauben, wie schön und reich „Natur“ sein kann.)
Eine gute Holzverbrennung ist zuerst ein Ausgasen des Lignins im Holz. Man sieht es daran, dass das Holz zwar glüht, aber brennen tu es an den Enden neben dem Holz. Man hat sogar den Eindruck einer Gasflamme. Die Struktur des Holzes selber wird erst viel später zerstört.
Das Holz muss natürlich trocken sein. So direkt ab Wald oder Weihnachtsbaumständer ist es tatsächlich eine Schweinerei, da in so einer Fichte immens viel Wasser drin ist, was dann die Flamme abkühlt. Holz Verheizen heisst also zwei Jahre Lagern.
Am Ofen, der mit Schamotte ausgekleidet sein MUSS, damit auch die entsprechend hohe Temperatur überhaupt möglich wird, sollte noch ein Kachelofen angehängt werden, vielleicht in der Wohnstube nebenan. Damit wäre eigentlich die beste Form des Ofens tatsächlich der Holzherd.
Jetzt ist unser Freund Kachelmann aber definitiv zu den Grünen übergelaufen.
An der letzten Diskussion betreffend Höhenklinik Wald habe ich etwa 20 Beiträge geschrieben, mit der Folge, dass mir die entsprechende, vom Bauamt Zürich veröffentlichte Studie von einem der Diskussionsteilnehmen zugeschickt wurde. Sie ist etwa 75 Seiten lang, ich schreibe jetzt nach Gedächtnis.
Erstens, es wurde von ein paar Studenten und nicht von Herrn Kachelmann gemessen. Zweitens, es wurde an 4 Standorten gemessen, einer in der Stadt Zürich, einer etwas ausserhalb an der Autobahn, einer beim Altersheim Wald und einer eben Höhenklinik.
Die Höhenklinik liegt an einem sonnigen Südhang, sicher über dem Kaltluftsee bei Inversionen. Sie betreibt selbst eine relativ grosse Pelletheizung.
(Fortsetzung folgt)
Alles doch nicht so schlimm?
Meldung von heute:
https://www.nau.ch/lifestyle/gesundheit/lungenexperten-stellen-feinstaub-und-stickoxid-grenzwerte-infrage-65474701
Leider nur eine verkürzte Zusammenfassung der Aussage. Um die Aussage etwas zu erweitern: Feinstaub ist nicht das einzige Problem, sondern ein guter Indikator für weitere, nicht spezifisch gemessene Verschmutzungsbestandteile der Luft. Es ist diese Kombination, welche den Feinstaub gefährlich macht. Mit anderen Worten: Je weniger Feinstaub und NOX, desto weniger anderer Mist in der Luft. Je sauberer die Luft, desto besser. Eigentlich einleuchtend.
Warum kommt da kein Fachmann zu Wort der wirklich eine Ahnung von Holzverbrennung hat und die Unterschiede der kanzerogenen Wirkungen von Diesel- und Holzfeinstaub unterscheiden kann????
Bravo, Herr Kachelmann, dass Sie das Märli der CO2-neutralen Holzheizungen entlarven. Höchste Stellen in unserem Land behaupten immer noch, Holz verbrennen sei nachhaltig und deshalb viel besser als Öl, Gas und Kohle. Es gibt sogar solche, die es für gesund halten.
Sorry Herr Blattmann. CO2 ist Kohlendioxid und verantwortlich für die Erderwärmung. Mit Feinstaub werden Partikel mit einen Durchmesser weniger als 10 resp. 2.5 Tausendstel-Millimeter bezeichnet. Also bitte keine Verwechslungen und Märli erzählen.
Ein umwelt-besorgter junger Physiker hat mir erzählt, dass das nach 9/11 erfolgte, drei-tägige Grounding aller Flugzeuge im amerikanischen Luftraum in den Aufzeichnungen und Kurven der Messgeräte zur Luftreinheit ganz klar und signifikant abgebildet worden sei. Wenn das so stimmt, dann sollte man sich auch Gedanken machen dürfen über die jetzige Kerosin-Verbrennungstechnologie in all den Flugzeug-Triebwerken, oder etwa nicht?
Ich denke, dass Sie Recht haben, Flugzeuge sind aber nicht die einzige Quelle von Dreck. Bei dem berühmten Fracking wird kräftig Gas abgefackelt, das man auch durch ein Turbine jagen könnte, denn die nächste Stromleitung ist nahe. Abfackeln ist einfach Tradition, das Zeug, welches aus der Erde heraus kommt ist gratis, also weg damit. Der Feinstaub und das NO2 sieht man auf Satellitenbildern von Texas bis in die Arktis.
Dem Herrn Kachelmann wird unterstellt, dass er uns das verflüssigte Fracking-Gas als besonders sauber andrehen will.
Lieber Herr Kachelmann
Die Luftverschmutzung wird nicht „besser“ oder „sauberer“, wenn diese an einem anderen Ort passiert. Z.B. in Ölraffinerien oder auf dem Transportweg zum Endverbraucher.
Mfg,
Rob Ott
„Dabei ist es für unsere Umwelt genauso problematisch: Der Baum absorbiert kein CO2 mehr. Und es braucht viele Jahrzehnte, bis das beim Verbrennen erzeugte (viele) CO2 wieder durch einen anderen Baum kompensiert wird. Die angebliche CO2-Neutralität des Baumverbrennens ist ein lustiges Märli.“
Mit Verlaub das ist Blödsinn.
Holzwirtschaft ist nicht ein Baum, sondern es sind Wälder.
Gemäss Wald Schweiz:
„- Jedes Jahr wachsen in der Schweiz 10 Mio. m3 Holz nach.
– Der jährliche Holzverbrauch der Schweiz liegt mitsamt Importholz bei fast 11 Mio. m3“
Das heisst, das jedes Jahr weniger Holz verbraucht wird und noch viel weniger verbrannt und CO2 abgibt, als das im selben Zeitraum und auf dem selben Gebiet nachwächst und CO2 bindet. Deshalb ist es CO2 neutral.
Mein Brennholz wächst neben dem Haus und wird nach 4 – 5 Jahren ABSOLUT RAUCHFREI verheizt. Der Strom für die Wärmepumpe kommt aus einem Kohlekraftwerk und einem AKW. Welche Heizmethode nun umweltfreundlicher ist kann mir ein Erstklässler wohl besser erklären als Kachelmann.
Es geht nicht ums heizen es geht um Feinstaub. Evolution. Wie in der Höhle.
Lieber Herr Kachelmann, wenn Sie doch das Holz für einen so wertvollen und teuren Rohstoff halten. Sie sind herzlich eingeladen hier in der Schweiz können Sie jede Menge davon aufkaufen. Aber Barzahlen bitte!
Gute Replik Herr Kachelmann! Danke. Nächstes Mal vielleicht mit etwas weniger ätzend gehaltener Kritik. Haben Sie gar nicht nötig.
Ich bin immer wieder erstaunt, wenn selbsternannte Fachleute die Holzfeuerungen bezüglich der Schadstoffe angreifen. Wenn sich bespielsweise jemand die Mühe machen würde, die Emissionskarte (Feinstaub-PM10-Immissionen) auf dem GIS-Server des Kantons Zürich mit den Messwerten und den Prognosen für die kommende Entwicklung zu betrachten, dann wird auch dem letzten Wutbürger klar, dass die bösen Holzheizungen nur entlang der Verkehrsachsen ihre dämonische Fracht verbreiten. Und ja, zwischen 2005 und 2015 wurden übrigens der Energieholzverbrauch (Holzheizungen) in dieser Region ordentlich hochgefahren.
Kachelmann wiederholt was er schon geschrieben hat. Warum er zB nicht auf die Thematik heisse/kalte Verbrennung eingeht (also Kachelofen versus Cheminee) zeigt, dass er seines Namen nicht würdig ist 🙂 . also nochmals: Heisse Verbrennung richtig gemacht ist ökologisch sinnvoll (siehe auch mein Eintrag zum ersten Artikel), Cheminees sind eine Sauerei.
Immerwieder wird auf Gas und Öl als verwiesen. Tatsächlich ist es ökologischer als Holz, wenn nur die Verbrennung fürs heizen betrachtet wird. Aber die gesammte Industrie
dahinter (Förderung, Verarbeitung, Transport) wird hier nicht berücksichtigt. Wie sieht dann der Vergleich aus frage ich mich?
Ein weiterer Punkt ist, dass Holz ganz im Gegenteil zu Gas und Öl eine nachhaltige Energiequelle ist, vorrausgesetzt es wird Richtig mit der Resource umgegangen, was Heute leider nicht der Fall ist.
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Feinstaubemission und CO2-Austoss ist nicht gleich das selbe. Vermischen Sie das nicht bei ihrer Argumentation…
Feinstaub:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Lungenexperten-stellen-Feinstaub-und-Stickoxid-Grenzwerte-infrage-4285488.html
Der Hinweis, dass die Ursache lokal spürbarer Luftverschmutzung (eben Feinstaub) in der Regel lokal ist, ist interessant. Die meisten denken wohl gleich „Klimawandel“ mit, aber darum geht es hier ja nun für einmal nur insofern, als gefällte Bäume kein CO2 mehr aufnehmen können.
Lieber Herr K.
Sie mögen zu 100% recht haben, wenn Sie die ganze Schoose (nur) aus der Feinstaub-Perspektive beschreiben. Sowas kann ich nicht beurteilen.
Aber dass die Sache mit dem Öl, Gas und Strom (reicht der hochgelobte Ökostrom denn überhaupt, um unser liebes Schwiizerländli einen ganzen Winter lang warm zu halten?), also eben, dass auch DAS nicht das Gelbe vom Ei sein kann?, jedenfalls nicht „dauerhaft“?
Die Wiederaufnahme des gleichen Themas zeigt, dass die Kommentare Kachlemann wohl an einem empfindlichen Punkt getroffen haben; nämlich an seiner Glaubwürdigkeit. Ich habe übrigens den letzten Kachelmann-Blog-Eintrag dem Eidgenössischen Amt für Umwelt zur Stellungnahme zugestellt. Zusammengefasst stellt das BAFU fest, dass die Aussagen von Kachelmann schlicht und einfach unqualifiziert sind. So Kachelmann – und jetzt auf ein Neues, einen neuen Angriff aufs Holz! Und ach ja – unbedingt wieder eine Statistik zeigen, welche von der Flüssiggas-Lobby gesponsert ist.
Grossartig, lieber Herr Kachelmann. Baumverbrenner ist das neue Wort des Jahres.
Naja, es gibt schon Faktoren, die klar für eine Holzheizung sprechen. Ich meine damit nicht einen Kachelofen oder ein Cheminée, das ist natürlich Schwachsinn. Wir heizen ein Zweifamilienhaus mit einem modernen Stückholzkessel. Der Wirkungsgrad ist sehr gut und unsere Heizkosten belaufen sich damit auf weniger als 1/3 im Vergleich zu einer Ölheizung. Das ist schon beachtlich, wenn man etwas aufs Geld schauen muss. Klar, es gibt auch Arbeit, die hat man mit Öl praktisch nicht, aber die tiefen Heizkosten sind ein gewichtiges Argument dafür.
Danke Jörg Kachelmann für Ihre Repliken! Ich frage mich des öftern, weshalb sich so manche Zeitgenossen zurück sehnen ins Zeitalter der Jäger und Sammler. Ist es eine idealisierte „Pfadfinder Romantik“, Idealisiert deshalb, weil man daneben allen Komfort der heutigen Zeit hat? Oder glauben sie schlicht, dass früher alles eh viel besser gewesen ist? Jedenfalls verschliessen sie sich gegenüber messbaren und belegbaren Fakten: weil nicht sein darf, was nicht sein kann!
Danke, Herr Kachelmann, für Ihren Beitrag bzw. Ihre Entgegnung. Lieber eine einzige vernünftige Stimme als gar keine, finde ich, obwohl dadurch die Luft nicht sauberer wird. Wie dem auch sei: Es wimmelt ja von Menschen auf dieser Erde, die – ohne mit Wimper zu zucken – es vermögen, die krasseste Evidenz, die evidenteste Wahrheit zu leugnen. Auch in Sachen Umweltbelastung. Insofern, befürchte ich, dass Sie gegen Windmühlen kämpfen. Was ich trotzdem durchaus begrüsse …
Es ist ein Segen, dass es Sie gibt, Herr K, und Ihre unerschrockenen Repliken tun dieser Schwarz-/Weiss-Welt sehr, sehr gut. Vor allem muss so mancher Rechthaber, der meint, sich als Umweltschützer bzw -schoner aufspielen zu müssen, mal über die Bücher. Es ist an der Zeit, dass wir alle (ich schliesse mich da ein) wieder lernen, mit nicht so angenehmen und glattgebügelten Zwischentönen umzugehen!
Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass hinter des grossen Aktivismus von Herrn Kachelmann eine Lobby steckt. Eventuell merkt man in der Gas-Branche, dass die Verkäufe von neuen Anlagen stagnieren oder rückläufig sind und macht nun Stimmung pro fossile Brennstoffe? Ich find es erbärmlich und peinlich. Wie kann man ernsthaft fossile Energieträger vor nachwachsende stellen? Da brauche es vermutlich viel Kraft, beide Augen vor der Realität zu verschliessen. Und der Tagu spielt das Spiel sogar noch mit. Na ja.
Der Herr Kachelmann hat überhaupt nichts verstanden was im die meisten Kommentarschreiber versuchten zu erklären! In seinem Bodenlosen Hass auf die Holzöfeli( wahrscheinlich hat jemand darin sein Lieblingsbäumchen verheizt) hat der gute nicht wahrgenommen, dass es in erster, zweiter und dritter Linie darum geht CO-2-Neutral zu heizen!! Ferner, ein guter Ofen muss in 24 Std nur während 2-4 Stunde befeuert werden! in der übrigen Zeit entsteht auch kein Feinstaub! Es kann aber auch sein ,dass obiger Herr gute Beziehungen zu der veralteten Heizmethodik hat. Da ist die Sicht wohl mehr getrübt als der Geruchsinn!
„Es ist eine sehr originelle Idee der Wohlstandsverwahrlosung hierzulande, auf archaische und gesundheitsschädliche Steinzeittechnologien zurückzugreifen“
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Herr Kachelmann weiss doch sicher auch, das wir aktuell im Erdöl- und Erdgaszeitalter selbst für die Menschheitzeitrechnung in einer kurzen energetisch wohlhabenden Zwischenphase leben, die im späten 19. Jahrhundert begonnen hat und vermutlich gemäss den letzten Erdöl- und Erdgas-Reservenschätzungen schon ums Jahr 2100 wieder beendet sein wird.
Und vermutlich spätestens dann werden wieder oder immer noch Milliarden Menschen weltweit auf archaische Steinzeittechnologien wie Holzverbrennung zurückgreifen.
Oder mit was sonst meint Herr Kachelmann werden die dereinst kochen und heizen?
Ach du liebe Zeit. Lasst doch jedem seine Meinung. Herr Kachelmann ist ein freier Mensch in einem freien Land und kann sagen was er will. Ebenso bin ich das, also heize ich ab und zu mal Abends unseren Schwedenofen ein, wenn ich es gemütlich haben will. Ist doch alles easy.
Holz ist heimelig und gibt mehrmals warm.
Beim Holzen, beim Sägen und Beige machen, und beim verheizen.
Der Feinstaub bei der Holzverbrennung hat relativ grosse Partikel und diese kann der Mensch vertragen. Feinstäube die nicht Sichtbar sind, sind das Übel.
Herrlich so ein Ofen und draussen riecht es einfach gut nach verbranntem Buchenholz. Mit oder ohne Filter, Holz richtig verbrennen macht einfach wame und gute Laune.
Nein Herr Inneichen, draussen stinkt es, jedenfalls für meine Nase, nach Verbranntem und das ist störend bei meinen Winterspaziergängen.
@HI: Sie finden meine uneingeschränkte Zustimmung. Es gibt nichts Herrlicheres, als an Winterabenden ein lustiges Feuerchen im Kamin zu entfachen und die angenehme Wärme und die gemütliche Atmosphäre zu geniessen. Holz verbrannt wird schon seit Jahrtausenden und es ist mir nicht bekannt, wonach Menschen davon reihenweise umgekommen wären, im Gegensatz zu all den Kriegen und tödlichen Seuchen, von denen sie immer wieder dahingerafft wurden, die mit Sicherheit nicht wegen Feuer und Rauch ausgebrochen sind.