Dieser Hagelflieger ist eine Dummheit
Ich habe Deutsche zu Unrecht bezichtigt, dass sie dümmer und abergläubischer sind als wir Schweizer. Wir sind jetzt genauso dumm und abergläubisch. Wenn ich das nur gewusst hätte, damals, als ich es geschrieben habe. Es ist nicht mal zwei Monate her, da schrieb ich diesen Text. Gut 40 Jahre, nachdem ausgerechnet in der Schweiz bei einem letzten Grossversuch ein für allemal wissenschaftlich festgestellt wurde, dass es nichts bringt, lustige chemische Substanzen, die dann später in unserem Boden und Grundwasser landen, aber wofür sich überraschenderweise niemand interessiert, in Gewitterwolken zu bringen. Wenn Sie den Bericht des Grossversuchs von damals lesen wollen, finden Sie ihn hier.
In der Schweiz werden wir Opfer eines traurigen Wettbewerbs unter Versicherungen, die immer überlegen müssen, wie sie sich voneinander unterscheiden. Und weil jeden Morgen in jedem Land Dumme aufstehen, die an Dummes glauben, kommt irgendwann eine Versicherung darauf und sagt sich: Wenn wir alle Dummen sicher bei uns haben, dann bringt uns das einen Vorteil. Und weil Dummheit und Geldgier gut miteinander können, hat die Schweiz nun einen Hagelflieger.
Dieses Flugzeug verbraucht völlig sinnlos Benzin. Dieses Flugzeug verstreut völlig sinnlos Chemikalien in der Atmosphäre, die am Ende in unseren Regenfässern und Grundwasserfassungen landen. Das sinnlose Kleinflugzeug kommt nie auch nur in die Nähe einer Gewitterwolke, weil auch grösste Flugzeuge Abstand zu grossen Gewitterwolken halten, besonders zu jenen mit Hagel. Käme das sinnlose Flugzeug jemals wirklich dem Ort nahe, wo Hagel gebildet wird, wäre das für die geldgierige Versicherung unangenehm, weil sie dann einen Versicherungsfall hätte und das frisch eingenommene Dummengeld an die Hinterbliebenen des Piloten bezahlen müsste, der bis zu seinem letzten Flug so schnusig sein teures, aber in diesem Fall sinnloses Hobby bezahlt bekam.
Es ist ein alter Trick, mit dem die Geldgierigen die Dummen überzeugen und der schon öfter in Filmen thematisiert wurde. Wenn etwas Unangenehmes relativ selten vorkommt, kann es eine gute Idee sein, dass man behauptet, man hätte etwas gegen das Unangenehme erfunden. Im Schnitt dauert es zwanzig bis dreissig Jahre, bis es an einem spezifischen Ort auf der Alpennordseite einen Grosshagel gibt.
So wie der Erfinder einer Weltuntergangsvermeidungsmaschine jeden Tag behaupten kann, dass er ganz alleine es geschafft hat, dass die Sonne wieder aufgeht, werden die Versicherungsscharlatane jedes Jahr für sich in Anspruch nehmen, wenn es in Hintertupfingen nicht gehagelt hat. Und das Wunderbare für die Bauernfänger: Hagelt es, sagt man einfach, dass der Hagel ohne die sinnlosen Flugzeuge noch viel grösser gewesen wäre.
Bösartige Geschäftsidee
Die nächsten Wochen, Monate und Jahre werden all die gut eingeübten Tricks aus Deutschland zu uns bringen, dass man aus «Versicherungsgründen» – ausgerechnet – leider nicht mitfliegen kann. Das ist doppelt gerissen, weil es suggeriert, dass ganz tollkühne Dinge passieren (für die die Cessna nicht zertifiziert ist). In Wahrheit wird es nur deshalb behauptet, damit nicht jeder sieht, wie unendlich weit (aus verständlichem Selbsterhaltungstrieb) die Flügerli von den Gewittern entfernt sind.
Für eine bösartige Geschäftsidee, die auf Dummheit baut, brauchen sie immer auch Journalisten, die unkritisch über ein komplett sinnloses Projekt berichten – denn die Versicherung glaubt sicher nicht selbst an den Schwachsinn. Aber das Marketing hatte recht, alle berichten darüber. In einem medialen Umfeld, in dem Hokuspokus kein Hindernis für eine ausführliche Berichterstattung sind, bekommen Hagelflieger ihre Aufmerksamkeit. Uriella wird sich die Sache zufrieden ansehen: Wenn darüber so gross berichtet wird, geht ab jetzt alles.
Wenn Geldgier und Dummheit zum Nachteil der Schweiz heiraten, wird hoffentlich das Bundesamt für Zivilluftfahrt eingreifen. Wenn eine Versicherung zu viel Geld hat, könnte sie Prämien senken. Oder in Kloten das Geld für den Schwachsinn direkt aus dem Flügerli werfen lassen. Es würde am Wetter nichts ändern, aber die Menschen hätten wenigstens etwas davon – nicht nur die Dummen, die im Ernst glauben, dass jemand etwas für sie tut.
Es gibt ein paar wenige gute Nachrichten: Da das Unterfangen wirklich nichts ausrichtet, bedeutet es auch nicht mehr oder weniger Regen für einen Ort. Es ist einfach nur ein teures Nichts mit Chemikalien und sinnlosen Abgasen und dem erhöhten Restrisiko, dass Piloten mit Flügerli über dicht bewohntem Gebiet fliegen, wenn sie nicht fliegen sollten. Und die gute Nachricht: Es ist nie zu spät für eine Versicherung, die nicht vor allem auf Dumme setzt. Es sind einfach alle anderen.
74 Kommentare zu «Dieser Hagelflieger ist eine Dummheit»
Ich kann mir über diesen unfundierten, polemischen Beitrag eines Zeitgenossen der es eigentlich besser wissen müsste, nur verwundert die Augen reiben.
In der Schweiz haben wir eine jahrzehntelange Bildungsresistenz, basierend auf den genannten Napf-Versuchen der ETH.
Die ETH ist aber weltweit nicht die einzige Forschungsanstalt welche sich mit dem Thema beschäftigt, zum Glück.
Bei der Hagelbekämpfung geht es nicht um das Verhindern von Hagel sondern um die Beeinflussung der Korngrösse (sprich: mehr aber kleinere Körner).
Es gibt weltweit Studien zu diesem Thema, welche zu ganz anderen Schlüssen kommen als die ETH damals, namentlich die in diesem Artikel erwähnte:
https://www.havos.ch/hagelabwehr/wissenschaft/
Die Studie zeigt, dass im Zeitraum der Massnahmen im Verlauf von 20 Jahren die Hagelkorngrösse und die Ereignishäufigkeit linear (!) abgenommen habe. Wenn die Massnahmen wirksam wären, würde ich erwarten, dass die Wirkung rasch einsetzt und dann in etwa konstant bleibt. Eine lineare abnahme ist nur vorstellbar, wenn die Wirkung eines Fluges länger anhält, aber dem ist ja sicher nicht so. Die Wirkung ist direkt pro Flug. Die Studie zeigt deshalb irgend etwas, aber sicher nicht einen Beleg für die Wirksamkeit dieser Flugzeuge.
Mit Silberjodid haben wir früher Opas Liegewunden desinfiziert. Und was für Opas Hintern gut war, kann nicht schlecht für unsere Gesundheit sein. Also ab mit dem Zeug in die Wolken, wenn’s doch Spass macht.
Ich bin sicher, dass das was Sie auf die Wunden gaben Silberionen und nicht Silberiodid beinhaltet hat. Ist nicht dasselbe, hat komplett andere Wirkungen und damit komplett andere Schadenspotentiale.
Grüezi Herr Kachelmann.
Danke das sie mich aufgeklährt haben. Ihre Ansichten sind total plausibel und sie haben dazu geführt, dass ich meine Meinung betreff dem Hagelflugzeug änderte. Es braucht mehr kompetente Journalisten wie Sie, welche uns über solch tolle „Erfindungen“ aufklähren.
Bin gespannt wie sich das ganze noch entwickeln wird.
Hm, kompetent erscheint dieser Beitrag nicht. Ich sehe eigentlich keine Argumente, nur Behauptungen ohne Fundierung.
Ich habe Berufskollegen von Herrn Kachelmann die Sachlage in Vorträgen ganz anders einschätzen hören und sehen.
Nach Kenntnis der wissenschaftlichen Studie, publiziert bereits am 1. Juli 1986, wäre es ein Skandal wenn das BAFU resp. die Abteilung für Umwelt des Kantons Aargau das Versprühen von solch „lustige chemische Substanzen“ (Kachelmann) bewilligen würde. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass jemand einfach so giftige Substanzen in grösseren Mengen versprühen kann. Auch könnte die Versicherung wegen unlauterem Wettbewerb verklagt werden, denn sie kann ja schwerlich behaupten, sie hätte von den wissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen nichts gewusst, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Dass ein Journalist ohne eigenständige Recherchen sich für so einen Humbuk einspannen lässt, ist trauriger Beweis einer oberflächlichen Berichterstattung ohne Verantwortungsbewusstsein.
Es gibt zum Glück noch andere, wesentlich fundiertere Studien als dieser ETH Versuch, zum Beispiel diese:
https://www.havos.ch/fileadmin/havos/40-hagelabwehr/30-wissenschaft/Studie_Hagelabwehr_in_Niederoesterreich.pdf
Und Silberjodid ist ein harmloses Salz welches in kleinsten Mengen verwendet wird.
Im übrigen sieht die Gebäudeversicherung Thurgau in ihrer Statistik den Nutzen der dortigen Hagelabwehr, so ganz einfach scheint das Thema also doch nicht zu sein.
Das es nicht funktioniert weiss man bereits seit den Hagelraketen, welche in unserer Schweiz lange und eingehend verschossen wurden und auch nichts genützt haben.
Etwas Perspektive zum ganzen: 2006 wurden in der Schweiz immerhin 2’500 Hagelraketen mit Silberjodid in Gewittewolken geschossen. Die Aufregung über eine läppische Cessna ist etwas übertrieben.
Mit einer Cessna macht man einen riesigen Bogen um Gewitterwolken; man fliegt nicht in solche hinein, sonst kommt man in die Zeitung. (Und statt Silberjodid schmeisst man Gold zum Fenster raus).
*Kopfschüttel* Wenn Sie schon was über Hagelflieger schreiben, sollten Sie sich doch wenigstens Rudimentär informieren (gilt auch für Herrn Kachelmann). Ein Hagelflieger fliegt nicht in Gewitterwolken. Er fliegt UNTER eine sich bildende Gewitterwolke. Die Aufwinde tragen dann das Silberjodid in die Wolke rein. Alles was es braucht sind Aufwinde, die stärker sind als die Sinkgeschwindigkeit der Partikel (also eigentlich sehr geringe Aufwinde). Das Argument ist so was von unsinnig!
Ja, recht hat er. Meine Bekannten und ich haben uns auch gewundert über eine solchen Unsinn. Ganz im Sinne von:
Denn sie wissen nicht, was sie tun!!!
Hallo !
Bei uns im Chiemgau (Oberbayern) gibt es die Hagelfliegerei schon lange, so seit Mitte der 80er Jahre. Wenn eine der beiden Partenavias durchgeflogen ist, regnet es ziemlich sicher kurze Zeit später recht heftig = Zweck erfüllt.
Auch Herr Kachelmann wird zugeben, dass ausgeregnetes Wasser nicht mehr zur Hagelbildung zur Verfügung steht…
Wehrt euch mit dem Hashtag #stopbaloise auf Twitter und Facebook. Kommentiert auf Facebook und Twitter. Übt Druck aus!
Die Aussage von Jörg Kachelmann ist zwar richtig. Doch das mit der Geldgier und den Dummen, ist kein guter Aufhänger. Denn selbst wenn Hagelwolken beeinflusst werden könnten, so ist es doch völlig gleich, bei welcher Versicherung ich bin. Der Hagel trifft ja alle oder trifft keinen. Deshalb ist die ganze schöne Argumentation nicht nur an den Haaren herbeigezogen, sie ist falsch, einfach an den Haaren herbeigezogen.
Ich finde, Jörg Kachelmann sollte bei der Aufklärung bleiben und sich nicht in Spekulationen über Beweggründe verlieren. Wenn er bloss Unterhaltung produzieren will, ginge das ja in Ordnung. Doch er möchte eigentlich lieber aufklären und das geht nur seriös.
Anstatt „Hagelflieger“ könnte man den ganzen Text Eins zu Eins übernehmen und das Wort „Klimawandel-Vermeidung dank CO2-Reduktion“ schreiben. Und anstatt „Versicherung für Dumme“ schreibe man einfach Schweizer Volk und Bundesrat. Geldgierig ist vor allem die classe bureaucratique.
Jürg Brechbühl, Eggiwil, Diplombiologe UniBE
Den Klimawandel kann man nicht durch CO2-Vermeidung aufhalten. Wer dies behauptet, hat gar keine Ahnung. In der Zeit ab Ende der Eiszeit hat es bereits grössere Klimasprünge gegeben in kurzer Zeit gegeben, Hitze-und Dürreperioden wechselten mit Kältezeiten ab. Die grösste Bedrohung für die Natur ist die Überbevölkerung und dem daraus resultierenden Wassverbrauch, Nahrungsproduktion, Umweltvergiftung, Völkerwanderung und Kriege. Das Klima hingegen wird sich unaufhörlich weiter verändern und früher oder später in einer neuen Eiszeit enden.
Ok, ich gestehe, dass ich zuerst auch auf diesen Werbegag hereingefallen bin und mich ob diesem dreisten Unterfangen masslos geärgert habe. Mittlerweile ist mir aber kar geworden, dass es nur ein Werbegag sein kann. Geholfen hat mir nicht zuletzt die dämliche Beschriftung des Flugzeugs mit „Hagelflieger“. Also allerseits tief durchatmen und entspannen. Die Auflösung des Gags folgt bestimmt in einigen Tagen.
Super Text. Da schreibt jemand gut und ehrlich.
Bitte lesen sie den Link zum Sicherheitsdatenblatt von Rudi. Dann soll noch einer sagen, dass das Silberiodid nicht giftig ist. Und zwar ab sofort und in Zukunft. Egal ob es früher zur Desifektion von Wasser angewendet wurde.
Wenn etwas „böse“ Keime abtötet, killt es auch „gute“ Bakterien, die z. B. im Herbst die abgestorbenen Blätter zu Humus verrotten. Werden solche Bakterien grossflächig desinfiziert, ist das Ökosystem nachhaltig gestört.
Ich habe mich nun ein wenig in das Thema eingelesen. Lesen bildet ja bekanntlich! Man kann also mit dem Silberjodid 5 bis 15 Prozent mehr Regen fallen lassen, jedoch keinen Hagel bekämpfen. Aber ist das Regenmachen nicht eine gefährliche Beeinflussung des Klimas und des Wasserkreislaufs? Beim CO2 machen alle den Salto rückwärts – aber solche Wettermanipulationen stören keinen? Und eine Versicherung kann einfach so versuchen, das Wetter zu beeinflussen? Und wer versichert eigentlich die Versicherung gegen die Schäden, die sie damit anrichtet? In Lynmouth kam es wegen Wettermanipulationsversuchen zu einem verheerenden Hochwasser, wie man liest. Wenigstens ist Silberjodid nicht wasserlöslich.
Grüezi Herr Kachelmann
Vielen Dank für den tollen Blog! Damit haben Sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich frage mich manchmal welche Idiotie als nächstes angeboten wird…
Hier das Datenblatt zur Chemikalie, möchte ich nicht im Wasser haben…
https://www.carlroth.com/downloads/sdb/de/6/SDB_6630_DE_DE.pdf
Das Sicherheitsdatenblatt von Alkohol sieht fast deckungsgleich aus.
Mit z.B. dem Unterschied, dass Alkohol nicht gewässergefährdend ist.
Man sollte halt so ein Datenblatt schon lesen und verstehen, wenn man es kommentieren will, Rolf Bombach!
Lieber Herr Kachelmann,
Betreffend Hagel haben Sie wahrscheinlich recht. Sind sie mit den Arbeiten von David Keith vertraut? Ich wäre an Ihrer Analyse zu dieser Art von „Climate Engineering“ resp. „Geoengineering“ interessiert. Danke.
Bitte das lesen https://www.profil.at/wissenschaft/wetterexperte-joerg-kachelmann-chemtrails-biowetter-5369667
Danke für Ihre Antwort, Herr Kachelmann.
Ergänzender Hinweis: Herr David Keith ist Prof. an der Harward Univ. und will soweit ich weiss nichts mit Chemtrails zu tun haben. In einem seiner Bücher und einem TED Talk schlägt er vor mithilfe eines künstlichen Vulkanausbruchs die Erderwärmung zu stoppen (sehr vereinfacht: Schwefel in die äussere Atmosphäre pumpen).
Kachelmann versteht nicht wie ein Hagelflieger funktioniert. Der fliegt nicht in das Gewitter, sondern unter eine sich bildende Gewitterwolke und lässt die starken Aufwinde die Arbeit übernehmen.
Ob es funktioniert ist nicht bekannt. Die Empirie reicht nicht aus.
Doch, man weiss, ob es funktioniert. Herr Kachelmann hat verdankenswerterweise den Link zum Forschungsbericht angegeben. Kurz zusammengefasst: Es funktioniert nicht. (Und bevor Sie die Validität des Resultats anzweifeln, lesen Sie den Bericht. Sie werden staunen, wie ein seriöser Forschungsbericht aussieht.)
Eine Studie, die nicht einmal Hagelfieger eingesetzt hatte kommt zum Schluss, dass es nicht funktioniert. Das ist kein genereller Beweis, dass Hagelflieger nicht funktionieren. So läuft Wissenschaft NICHT!
Andere Studien kommen auf Werte von bis zu 40% weniger Hagel.
Was stimmt weiss ich nicht. Aber die Beweisführung von Kachelmann ist nunmal wirklich nicht wissenschaftlich fundiert!
Sie verstehen nicht, wie eine Gewitterwolke funktioniert. Unter dem Hagelschlot gibt es die stärksten Aufwinde, sonst würde das Eis nicht so lange schweben wollen. Und genau dort muss das Flügerli ganz weit weg bleiben, damit es in einem Stück wieder runterkommt. Und nein, es ist bekannt, dass es nicht funktioniert.
Hallo Herr Kachelmann,
der Gag ist ja, dass man eine _potentielle_ Gewitterwolke unterfliegt und impft. Wenn das Ding schon mal 10km hoch ist sollte man die Finger weglassen. Mich irretiert, dass sie das Wort „dumm“ für so oft einsetzen ohne auf die Pro-Argumente einzugehen. Das macht die Sache aus meiner Sicht unsachlich.
Wohl kaum bestreiten lässt sich, dass es kurz nach dem Impfen zu regnen beginnt. Und Wasser das nicht mehr da ist kann keine Hagelkörner mehr bilden.
Ich würde es interessant finden, Ihre wissenschaftliche Argumentation zu lesen. Nicht das gepolter mit Argumenten auf Bildzeitungsniveau.
ich kann dem kommentar von JK nichts schlechtes abgewinnen. wer seinen, zugegeben manchmal für manchen schwer verständlichen humor, nicht versteht und geniesst, soll das lesen der kolumne bleiben lassen.
wie wahr. die geldgier und profit, und das profitieren auf den schultern der existenzminimum lebenden und schlussendlich der umwelt, ist einfach nur traurig
Bravo Jörg Kachelmann, sehr treffend. Auch ich habe als Pilot über die Medienberichterstattung nur den Kopf geschüttelt. Welche staatlichen Stellen haben wohl für diesen Unsinn ihre Bewilligung erteilt?
Gibt es denn Substanzen, die nicht „chemisch“ sind?
Ja, zumindest im allgemeinen Sprachgebrauch: biologische Substanzen.
Vielleicht nicht, aber bestimmt gibt es solche, die uns besser zuträglich sind als andere – das habe sogar ich als Nichtchemiker verstanden.
Genügt Ihnen dies als Antwort auf Ihre spitzfindige Frage?
Ich wohne mit meiner Familie im Aargau und frage mich natürlich auch, warum bei den neuen Versuchen mit chemischen Substanzen mit diesem „Hagelflugzeug“ gerade der Kanton Aargau herhalten muss. Das ist so mit der Nagra für Endlager, den Zwischenlagern von atomaren Abfällen, mit dem ältesten AKW in Beznau und dem zweiten in Leibstadt, mit der „aufgeflogenen“ Sondermülldeponie in Kölliken. Ich glaube, es hat vor allem einen Grund: die Einwohnerinnen und Einwohner im Aargau sind es sich gewohnt, als Standort für Projekte und Entsorgung zu dienen, die anderswo in der Schweiz auf grösseren Widerstand stossen – leider nicht im Aargau.
Ich wohne mit meiner Familie im Aargau und frage mich natürlich auch, warum bei den neuen Versuchen mit chemischen Substanzen mit diesem „Hagelflugzeug“ gerade der Kanton Aargau herhalten muss. Das ist so mit der Nagra für Endlager, den Zwischenlagern von atomaren Abfällen, mit dem ältesten AKW in Beznau und dem zweiten in Leibstadt, mit der „augeflogenen“ Sondermülldeponie in Kölliken. Ich glaube, es hat vor allem einen Grund: die Einwohnerinnen und Einwohner im Aargau sind es sich gewohnt, als Standort für Projekte und Entsorgung zu dienen, die anderswo in der Schweiz auf grösseren Widerstand stossen – leider nicht im Aargau.
wenn es dann wirklich bloss ein Marketingtrick ist, dann brauchen sie das JodSiberzeugs ja gar nicht versprühen, sehen tut man es ja eh nicht und vielleicht gibts beim Hagel ja auch einen Placebo-Effekt.
Das einzig Sinnvolle an diesem Beitrag finde ich den Link auf die Resultate des Grossversuchs. Alles andere erachte ich (nicht zum ersten Mal in diesem Blog…) als billige Hetze und Geschnorre. Könnte der Tagi nicht bitte einen zufriedeneren, angenehmeren und fundierteren Zeitgenossen zu diesem faszinierenden Thema schreiben lassen? Es gäbe genug solche…
Es gibt Leute, denen passt der Eine oder Andere nicht. Hier passen Sie mir nicht, ist aber egal. Ich finde den Kachelmann sehr, sehr gut und auch den Bericht super. Ich fühle mich mit „Dumm“ nicht angesprochen, im Gegensatz zu manchen andern Leuten.
Ist ein einfaches Stilmittel, das auch im deutschen Kabaret (ausgesprochen mit starkem K) und Politveranstalltungrn häufig verwendet wird: Man stellt die Gegenseite oder Andersdenkende als dumm und unbedarft dar und zieht die Zuhörer (oder hier Leser) so zu sich, dem Kreis der Alles Besserwissenden, die dank ihrem Mehr an Intelligenz die Dummheit durchschauen. Man macht so das Publikum zum Schulterklopfer. Ist nicht der einzige Blog im Tagi, der das macht. Man hätte das ganze unpolemisch mit ein paar Sätzen und dem Verweis auf vorhandene Studien abhandeln können. Nur dann liest keiner den Kachelmann und dann ist seine Schleichwerbung ebenfalls für die Katz. Aber Schulterklopfer hat es bei den Tagi-Lesern noch genug…
Naja, wer sich weigert sich zu informieren und es vorzieht statt dessen zu glauben, den darf man allerspätestens seit Beginn der Neuzeit guten Gewissens als dumm bezeichnen.
Lieber Herr Kachelmann,
Hut ab,hier schreiben Sie wirklich was Sache ist.
„Im Schnitt dauert es zwanzig bis dreissig Jahre, bis es an einem spezifischen Ort auf der Alpennordseite einen Grosshagel gibt.“
Jeder Hagel an einem spezifischen Ort trifft die wenigen Versicherungen, darum läppert es sich ja bei denen so zusammen.
Im übrigen kann ich aber Kachelmanns Ärger verstehen und unterschreiben!
Soviel ich weiss, läppert es sich bei der Schweizerischen Hagel-Versicherung und diese ist ein Zusammenschluss der Schweizer Versicherungen.
Diese Argumentation „werden die Versicherungsscharlatane jedes Jahr für sich in Anspruch nehmen, wenn es in Hintertupfingen nicht gehagelt hat. Und das Wunderbare für die Bauernfänger: Hagelt es, sagt man einfach, dass der Hagel ohne die sinnlosen Flugzeuge noch viel grösser gewesen wäre.“ finde ich insbesondere von einem Wetter“scharlatan“ lustig, der eine 30%-ige Regenwahrscheinlichkeit als „Profi“ vorhersagt und dann sagen kann: 1) Oh es regnet, hab ich doch gesagt 2) oh, es regnet nicht, hab ich doch gesagt 😉
und zum Thema: Es ist ein unbedenkliches Pulver; und wenn es verhindern kann, dass Schäden passieren, was sowohl für die Versicherung ALS AUCH für die ansonsten Geschädigten positiv ist…meine Güte..warum nicht
… aber es verhindert ja keine Schäden… immer im Hinterkopf behalten!
Es wäre denkbar, dass Silberjodid durch ein harmloses weisses Pulver ersetzt wurde.
Unbedenklich? Silberjodid? Wohl kaum. Insbesondere für Wasserorganismen scheint es sehr giftig zu sein. Und in den Gewässern wird es ja sehr schnell landen, da es zum Ausregnen der Wolken eingesetzt wird. Zugegeben, es ist immer die Menge, die den Schaden ausmacht. Aber es ist zumindest alles andere als unbedenklich, würde ich meinen. Und zur Wortwahl Herrn Kachelmanns: manchmal muss man die Dummheit halt beim Namen nennen.
Silberiodid wurde früher zur Desinfektion von Wasser verwendet. Noch Fragen?
Wieso soll das „Pulver“ unbedenklich sein? Bitte begründen. Danke!
Silberiodid Zur Desinfektion von Wasser? Kaum, denn es ist nicht löslich in Wasser. Dazu wurde eher Silbernitrat verwendet. Zudem: das letzte Mal als ich im Biologieunterricht sass, gehörte der homo sapiens noch nicht zu den Wasserorganismen (Fische, Muscheln etc.). Noch Fragen?
Schade, dass Herr Kachelmann seinen eigenen Text dadurch entwertet, dass er völlig unqualifiziert über die angeblichen Gefahren für das «Flügerli» (schon nur die bis zum Überdruss wiederholte süffisante Verwendung dieses Worts disqualifiziert ihn) herzieht. Fakt ist, dass das Fliegen im starken Aufwind unter einer sich bildenden Gewitterwolke – denn darum geht es! – zwar mitunter etwas ruppig sein kann, davon abgesehen aber auch für «Flügerlis» recht gefahrlos ist – und ja, sie SIND dafür zertifiziert. Ich weiss, wovon ich rede, ich mache das als Segelflieger selbst regelmässig. Die Idee ist, das Silbejodid in diesen Aufwind zu geben und durch diesen in die Wolke und an den Ort der Hagelbildung zu bringen. Das funktioniert auch, allerdings ist es bezüglich der Hagelbildung wirkungslos.
Dann machen Sie doch der Versicherung den Vorschlag, dass Sie das Mittel mit Ihrem Segelflieger ausbringen. Spart Benzin. Ich als Motorflieger – und zu denen zählt nun mal die Cessna – halte mich jedenfalls von Gewitterwolken fern. Auch von solchen, die sich noch entwickeln.
Als Pilot von Segelflügerli haben Sie leider keine Ahnung von den Aufwinden einer Gewitterwolke, die Hagel macht, weil Sie garantiert nicht überleben würden, nur schon ein bitzli in der Nähe zu sein. Es gibt einen Grund, warum ein Segelflügerli-Brevet will weniger wissen muss als ein Motorflügerli-Brevet. Dank Ihnen wissen wir das nun ganz genau.
Herr Kachelmann, diese Flugzeuge sind in Sudafrika und Australien bereits seit zig Jahren unterwegs und bewähren sich bestens. Ihr Kommentar ist absolut nicht fundiert.
Sie verstehen nicht, dass es dort ums Regenmachen aus Cumuli geht.
… und in diese kann man – wenn sie gewitter- und eisfrei sind – unter Instrumentenflugbedingungen auch mit einer Cessna einfliegen.
Als Syrien im Morgenland noch eine ernst zu nehmende Macht war hatten die Syrer Krach mit den Israeli. Diese brachten Silberjodid in die Wolken, die dann auf dem israelischen Gebiet abregneten und Syrien nicht erreichten. Sagte Assad. Vorausgesetzt es funktionierte.
Kachelmanns Argument, der Pilot werde nicht wagen in die Hagelwolke zu fliegen bleibt natürlich gültig.
Hallo Herr Kachelmann,
seit langem lese ich Ihre Tweets und auch immer öfter Ihre Artikel. Ich bin meteorologisch zwar fachfremd, mir erscheinen sie aber immer logisch und nachvollziehbar. Ich sehe Ihr Wetter, ich sehe das Wetter anderer Dienste und hieraus ergibt sich eine klare Trefferquote für das Kachelmannwetter.
Was ich aber wirklich kritisieren muss ist Ihre Wortwahl und dieses „von oben herab“. Es wäre wirklich schön, einmal einen Tweet oder Artikel von Ihnen lesen zu können, in dem man sich nicht schon im ersten Abschnitt als „Depp“ fühlen muss.
Wenn man als Fachmann soviel Dummheit gegenübersteht, hilft nur noch extremster Zynismus ,und pechschwarzer Humor diese Dummheit zu geisseln und beim Namen zu nennen . Ein absoluter Volltreffer von Kachelmann. Habe den Text sehr genossen.
Danke Jörg.
Dass unsere Tagesschau diesem Fliegerlein einen grossen Beitrag widmet, spricht für sich selbst.
Es gibt bessere Newsportale, bei denen Wichtiges kommuniziert wird.
Die Wissenschaft hat sich Jahrzehnte, finanziell unterstützt durch die Schweiz. Hagelversicherung, mit der Wolkenimpfung mit Silberjodid beschäftigt und das das Projekt als erfolglos eingestellt. Der neue Versuch bringt nichts neues und ist eine reine Marketing-Massnahme.
Wolken impfen ist eben wie Homöopathie. Einen wissenschaftlichen Nachweis braucht’s nicht. Nur den Glauben.
Wau, Herr Kachelmann, wirklich super geschrieben – Hut ab !
Für einmal hat der Schnurri recht!
AllerAllerBestenDank!
Kein Dummer!
Aber trotzdem:
Wenn ich in den letzten paar Wochen nicht täglich 3 Regentänze vollführt hätte, würd’s sicher NIE geregnet haben!
Das ist natürlich richtig. Bitte weitertanzen.