Ist morgen Grillwetter?

Keinen Regen, bitte! Für die nächste Grillparty soll es möglichst trocken und warm sein. (Foto: iStock)

Um es vorneweg zu sagen: Sie brauchen keine App. Keinen Radiowetterbericht. Keinen Fernsehwetterbericht. Das gibt es alles nur, weil Menschen leider für dumm verkauft werden und denken, sie könnten das nicht. Sie können auch Wetter vorhersagen, Sie brauchen nur etwas Zeit und den Mut, selber gross zu sein (für jüngere LeserInnen: self-empowerment). Und als Erstes löschen Sie gleich alle Ihre Prognose-Apps und hören auf, auf Wetterberichte zu warten.

Der Beruf des Meteorologen hat sich sehr verändert. Früher war es eine raunende Geheimwissenschaft, weil es alle die Werkzeuge zur Erstellung einer Wettervorhersage nur im Büro des Meteorologen gab. Heute können Sie das auch.

Ich zeige Ihnen jetzt, warum das so ist. Sie erleben, wie ein Meteorologe entscheidet, wann seine Grillparty am Samstag stattfinden soll – er will es möglichst trocken, warm, und die physische Integrität seiner Cervelats soll gewahrt bleiben: kein Sturm, kein Schiff. Und Sie sehen am Ende: Sie können das auch. Wir nehmen als Beispiel Zürich, Sie können aber auch jeden anderen Ort auswählen.

1. Die faule Variante mit den Punktvorhersagen

Punktvorhersagen sind Prognosen für einen bestimmten Ort oder Berg. Diese haben (deswegen sind Apps meist sinnlos) das Problem, dass sie nur ein Modell wiedergeben und fast immer eines der schlechtesten von allen. Sie sollten an den Kapitalismus denken: Welchen Grund könnte es geben, dass Wetterdienste ein gutes Produkt (fast) kostenlos abgeben? Keinen. Sie würden ihr ganzes Firmengeschäft obsolet machen, niemand bräuchte mehr eine Wettervorhersage im B2B-Geschäft, es gäbe ja eine App für jeden.

Deswegen sind die App-Vorhersagen so furchtbar, auch wenn manche Leute schon begeistert sind, wenn an einem wolkenlosen Tag eine Sonne angezeigt wird. Viele Menschen lassen sich auch über den Tisch ziehen, indem sie glauben, dass die grosse Zahl mit dem Symbol eine aktuell gemessene Temperatur sei. Das ist nicht der Fall, auch das ist eine Modellvorhersage, weil es genau in ihrem Ort keine Wetterstation gibt, und selbst wenn es sie gäbe, diese nicht verwendet wird – die Daten sind teuer und Ausgaben scheuen die App-Scharlatane. Deswegen ist schon der Ist-Wert in der App Fake und einfach nur eine Vorhersage mehr des schlechten Modells.

Zurück zu unserer Samstagsaufgabe …

Wir vergleichen in der Faulvariante Modelle und stellen fest: Jedes Modell hat eine andere Vorhersage. Und ein paar Dinge, bei der sich alle einig sind – der Sonntag ist keine Option, die Grillparty muss am Samstag sein.

Bevor wir uns die Modelle ansehen, müssen wir ein paar Dinge wissen. Die Symbole in den Modellvorhersagen sind Dinge, die das Modell zur vollen Stunde berechnet. Das bedeutet, dass furchtbare Ereignisse zwischen den vollen Stunden dort nicht auftauchen würden. Ein Gewitter, das das Modell für Thalwil berechnet, ist in der Vorhersage für Zürich nicht zu sehen. Wir müssen also nicht zu viel auf die Wettersymbole geben. Falls Sie aber ein Regen- oder Gewittersymbol sehen, wissen Sie: Der Cervelat ist nicht mehr sicher.

Viele Menschen sind auch versucht, die Regenmenge in den Vorhersagediagrammen (oder Apps) anzusehen und damit auch für den Garten oder eben die Grillparty zu planen. Das ist bei Gewitterlagen leider völliger Unsinn. Kein Wettermodell weiss bei örtlichen Gewittern schon am Morgen, wen es abends erwischen wird. Falls eine Regenmenge vorhergesagt wird, wissen Sie: Es kann regnen, muss aber nicht. Wird keine Regenmenge vorhergesagt wissen Sie: Es kann regnen, muss aber nicht.

Letztlich nur eine Risikoabschätzung

Sie können nur eine Risikoabschätzung machen – am meisten helfen Ihnen die Niederschlagswahrscheinlichkeit und der Taupunkt. Wenn die Niederschlagswahrscheinlichkeit über null liegt, ist es nicht mehr sicher trocken (beachten Sie nie Wettervorhersagen, bei denen selbst bei wolkenlosem Himmel nicht 0 Prozent drinstehen). Es ist Ihre persönliche Risikoabschätzung, ob Sie 10, 20 oder 50 Prozent noch okay finden. Sagen alle Modelle 0 Prozent, sind Sie einigermassen sicher.

Der Taupunkt ist ein Mass für die Feuchtigkeit und eine viel bessere Grösse als die relative Feuchtigkeit. Falsch ist es, bei den Temperaturvorhersagen nachzusehen, wann das Gewitter durch das Modell vorhergesagt wird. Zwar wird die höchste Temperatur an einem sonnigen Sommertag zwischen 17 und 18 Uhr gemessen (das Wort «Mittagshitze» ist völliger Blödsinn), aber die Temperatur sinkt nach 18 Uhr auch ohne Gewitter, was zu Fehlinterpretationen führen kann. Deswegen beachten Sie gleich die blaue Taupunkt-Linie: Erst wenn sie sinkt, denkt das Modell, dass das Gewitter nun da sein müsste.

Das ist Ihr theoretisches Rüstzeug für die faule Variante.

Jetzt gehts los

Zuerst checken Sie, ob es überhaupt regnen soll am Samstag mit dem Modellvergleich (einzelne Modelle lassen sich an- und ausschalten, andere Parameter über Menü): Wir sehen aus der Grafik: Nicht alle Modelle berechnen Regen für den Samstag, aber sicher trocken wie der Freitag wird es nicht.

Nächste Aufgabe: Wann muss die Samstags-Grillparty sicher durch sein, um sie trocken über die Runden zu bringen, wir vergleichen die Modelle (Auswahl im Dropdown), achten Sie besonders auf die Regenwahrscheinlichkeit und den Taupunkt (ab 16° ist es übrigens offiziell tüppig):

Schweizer Modell

Deutsches Modell

Europäisches Modell

Niederländisches Modell

Amerikanisches Modell

Kanadisches Modell

Australisches Modell

Britisches Modell

Jetzt haben Sie das gemacht, was jeder Meteorologe macht. Das wars schon. Sie sehen, dass Sie bis Mitte Nachmittag einigermassen sicher sein müssten – es ist aber auch durchaus denkbar, dass an Ihrem Ort bis in den Abend gar nichts passiert. Das ergibt die Vorhersage: «Im Laufe des Tages einzelne Schauer oder Gewitter.»

Um zu beurteilen, wo die Gewitter zuerst losgehen und ob Sie bei der faulen Punktvorhersage einen Zufallstreffer erwischt haben und es Weltuntergang im Diagramm gegeben hätte, wenn Sie Thalwil statt Zürich genommen hätten, müssen wir eine andere Variante wählen:

2. Die fleissige Variante mit der flächigen Vorhersage

Wir sehen nicht mehr Vorhersagen für einen Punkt, sondern für die ganze Schweiz – oder auch einen Kanton oder Bezirk via Menü. Wir wählen Samstag, 17 Uhr, aus – wenn wir mit der Zeit zurückgehen, sehen wir, in welcher Region die Gewitter zuerst anfangen – bitte nie die genaue Position ernst nehmen, das weiss kein Modell, aber Sie sehen, welche Region es zuerst erwischt und wo es eher spät wird.

Wir vergleichen wieder, diesmal mit dem Vorteil, dass wir einen flächigen Überblick bekommen und nicht dem Zufall ausgeliefert sind, dass ein Modellgewitter, das sowieso nicht so eintrifft, gerade zufällig unseren Ort trifft oder nicht:

Schweizer Modell

Deutsches Modell

Europäisches Modell

Britisches Modell

Amerikanisches Modell

Das sind die Vorhersagen fürs signifikante Wetter, andere Parameter via Menü. Sie sehen auf einen Blick an der Pixelgrösse die unterschiedlichen Auflösungen der Modelle (besonders schlecht das amerikanische, auf dem fast alle Apps beruhen; deswegen lustig, wenn Leute glauben, dass es für ihren Ort spezifisch sei, was sie sehen). Sie können nun mit der Uhrzeit vor und zurück bei den unterschiedlichen Modellen und so für sich herausfinden, wie lange Sie in Ihrer Region sicher sind. Den Vorteil gegenüber der faulen Variante können Sie hier gut nachvollziehen: Zum Zeitpunkt des Schreibens sagte das Schweizer Modell für Samstag, 21 Uhr, das für den Kanton Schaffhausen vorher:

Sie sehen sofort das Problem der faulen Variante: Jemand, der Neuhausen am Rheinfall in die Punktvorhersage eintippte, wird für diesen Zeitpunkt trockenes Wetter angezeigt bekommen. Wer das nur wenige Kilometer entfernte Schaffhausen eingab, bekam das Gewittersymbol.

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es Samstagabend genau so aussehen wird. Man kann nur daraus schliessen: Es geht zwar mit den Gewittern in den Alpen los, wie Sie aus den anderen Karten gesehen haben werden, aber auch am Rhein ist man abends nicht mehr sicher.

Und damit sind wir bereit für den Wettermacher-Abschluss:

3. Immer wieder nachsehen

Der schlimmste Fehler ist eine am Montag fürs kommende Wochenende getroffene Entscheidung. Die Modelle kommen alle 3 bis 12, meist 6 Stunden neu. Wir nennen das Modellläufe, und je stabiler sie von Lauf zu Lauf sind, desto sicherer ist die Vorhersage. Bevor Sie mir in den Kommentaren sagen: «Ich will das alles gar nicht wissen, ich will einfach die beste Vorhersage.» Dummerweise: Nicht immer hat dasselbe Modell die Nase vorn. Im Schnitt ist das Schweizer am besten, dann gemeinsam auf dem zweiten Platz das europäische und deutsche vor dem britischen.

Wenn Sie so Ihre Grillparty planen, haben Sie alles getan, was Sie tun konnten. Am Tag der Party selbst müssen Sie dennoch laufend das Wetterradar verfolgen, um nicht überrascht zu werden. Es ist also immer mit einem birebitzeli Arbeit verbunden. Aber es lohnt sich. Sie wissen nun alles, um ernsthafte Meteorologie zu machen. Geniessen Sie, dass man Sie nun nicht mehr mit einer einzigen Vorhersage eines schlechten Modells für dumm verkaufen kann. Die Leute, die das machen, sagen: Die Menschen sind zu blöd, um das mit den verschiedenen Modellen zu verstehen. Ich glaube das nicht. Yes, you can.

22 Kommentare zu «Ist morgen Grillwetter?»

  • Paddington4450 sagt:

    Die einzig taugliche und zuverlässige Seite ist meiner Meinung nach meteocentrale.ch. Alles andere kann man getrost in der Pfeife rauchen. Wetterwarnungen treffen meistens genau dann ein, wenn diese vorhergesagt wurden. Beim Wetter Alarm ist immer viel Wind um nichts. Warnungen vor Unwetter treffen meistens nicht oder selten ein.

  • Urs sagt:

    Ich bin hell begeistert von der App Meteoswiss. Gratis vom Bund! Nix von Werbung! Berge von Daten auf meinem kleinen Händy Bildschirmchen. Besonders das RegenRadar! Welch Fortschritt im Vergleich zum Hygrometer aus Mamis Locken in meiner Bubenzeit.
    Auch lässt sich immer wieder meditieren darüber, wie sich die Regenzonen zeitlich verschieben oder wie dann so ein vorgesehener Starkregen minutengenau losprasselt.
    Ein Dankeschön an die Gilde der Wetterfrösche für ihre hingebungsvolle Arbeit!

  • andreas felzmann sagt:

    ich bin zur zeit im osten von canada in nova scotia unterwegs, aktuell auf cape breton.
    die einheimischen erwähnen folgende wetter-phänomene: nova scotia kenne keinen frühling, der winter gehe ohne frühlings-periode in den sommer über.
    im letzten winter 2017/2018 erhielt nova scotia keine einzige schneeflocke, es war zwar bitterkalt, aber eben ohne schnee. die benachbarte provinz new brunswick habe aber viel schnee erhalten.
    der natur auf cape breton und in nova scotia allgemein fehlt der im winter ausgebliebene schnee als nötige feuchtigkeit jetzt zu beginn des sommers.
    auf cape breton ist alles furz-trocken, die natur lechzt nach wasser.
    ich bin interessiert an einer erklärung für die beschriebenen wetter-phänomene, vielen dank dafür.
    andifelzmann@gmx.ch

  • Hans Meier sagt:

    Sehr interessant, danke!

    Also, dann für heute in Zürich, Josefwiese ab 17:30 müsste es trocken bleiben… aber wir bleiben wohl doch nicht ganz trocken 😉

  • egon egici sagt:

    das ist ja alles ganz spannend. aber wetterberichte und apps gibt es nicht, weil leute für dumm verkauft werden, sondern weil sie dafür keine zeit aufwenden wollen. das ist ja mit den meisten dienstleistungen die wir beziehen so. könnten wir eigentlich auch selber, wollen wir aber lieber nicht selber machen.

    und ihr feldzug gegen wetterapps läuft leider insofern ins leere, als dass ja wetter webseiten genau dasselbe problem haben – auch sie kranken an den zugrunde liegendne modellen und die punktvorhersagen. wer das richtig einordnen kann, kann mit apps durchaus etwas anfangen. zudem wird die gleiche Leier in jedem blogpost auch langsam langweilig.

  • Schmetter Ling sagt:

    Gratuliere zu diesem ausgezeichneten Beitrag! Die mit Abstand beste (und kürzeste…) Erklärung für gute Wetterprognosen die ich je gelesen habe. Genau so muss man es machen und über viele Jahre als Gleitschirmflieger hat sich das so bei mir auch bestens bewährt. Nur ist die eigentlich einfache Methode des „flächigen Multimodellvergleichs“ für die allermeisten Appverwöhnten mit Smarthirnprothesen eben „es birebitzli“ zuviel Arbeit, da müsste ja das eigene Hirn auch noch denken.
    Was bei ganz Fleissigen auch helfen kann zur aktuellen Einschätzung der Atmosphärenlage sind die Ballonsondierungen aus Payerne und den umliegenden Stationen von jeweils Mittag und Mitternacht. Die Daten sind ebenfalls im Internet frei verfügbar und mit etwas Tabellenkalkulation schön aufzubereiten.

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    also ich schaue mit der in meinen augen standardmässig integrierten, naturgegebenen super-app himmelwärts und weiss dann ob die party draussen oder drinnen stattfindet. kein mensch braucht meteorologie. weil wann sie nützlich wäre, versagt sie. permanent.

  • Michael Perini sagt:

    Wieso stimmt Meteoblue meistens in der Grössenordnung erstaunlich gut – sogar für Nebel und lokale Schauer?

    Für Kurzfristen reicht das Radar. Bauklötze werden gestaunt, wenn man am Morgen für Abends auf 15min genau das Wetter „weiss“.

    Manchmal reicht aber auch die Grosswetterlage, Schichtung, Luftfeuchte oder topographische Kenntnisse. Der Feldberg oder Chasseral sind notorische Gewittermagnete.

  • Alexander Moshe sagt:

    Grüezi mitenand,

    ich wage auch mal eine Prognose für Zürich für morgen.
    Ich denke, es bleibt grösstenteils trocken.
    In Zürich würde ich sagen, bleibt es bis 20 Uhr trocken.
    Zwischen 20 und 2 Uhr kann eine Gewitterzelle/Regenschauer über die Stadt Zürich huschen, mehr nicht.

    Die Sicherheit für trockenes Wetter schätze ich also:
    Bis 20 Uhr bei rund 80%.
    Zwischen 20 und 23 Uhr schätze ich eine Chance von 50% dass man komplett trocken bleiben kann.

  • teleherzog sagt:

    Jörg ist ein feiner Kerl
    Ich beachte immer nur seine Prognosen
    war bisher immer sehr GENAU

  • Achermannn Guido sagt:

    Ich reise relativ viel. Ich benutze Wetter Online.de. Oft habe ich schon gestaunt, dass die (3 Tage) Vorhersagen fast auf die Minute genau stimmen, selten sind sie daneben. Diese Vorhersagen, benutze ich z. B. in Griechenland auf der Insel Kythira oder in Italien. Wenn nun alles Blödsinn ist wie Sie hier verkünden (zumindest kommt es so rüber) Wie muss ich mir dann diese Genauigkeit erklären? Nach meinen Erfahrungen ist die Schweiz sowieso ein spezieller Wetterhafen. Ich wohne im Raum Kronauer Amt. Die Deutsche vorhersagen Z. B. SWR3 stimmen (fast) immer bis nach Mettmenstetten darüber hinaus dann Meteo Schweiz… Diese Erfahrungen habe ich nun seit 40 Jahren gemacht, damals ohne App, Heute mit App. Kleine Bemerkung – Dass Sie Meteo Schweiz nicht mögen wissen wir auch so.

  • Claude Fontana sagt:

    Die karierten Hemden auf dem Foto sind kein indiz für die messgenauigkeit? ich bin schockiert. Ich hätte zumindest feucht-fröhliches Wetter vorausgesagt. und trotzdem auf Waldbrandgefahr hingewiesen,auch wenn Rauchfrei grilliert wird.

  • Stefan Hoffmeister sagt:

    Als Ausgangspunkt für meine laienhafte Beurteilung zur Entwicklung des regionalen Wetters verwende ich gerne die kostenlose und werbefreie(!) Website Windy (https://www.windy.com/?rain,46.582,8.476,8).
    Auf dieser Website kann man die Daten u.a. des europäischen (ECMWF) und deutschen (ICON) Wettermodells sehr schön animiert betrachten.
    Was mir persönlich leider fehlt, ist ein Service, der diese Modelle als Regional-Ensembles darstellt. Vielleicht ist ja auch ein genügend grosser Bildschirm und parallele Anzeige die Antwort? Kennen Sie eine laientaugliche Lösung?

  • Danny sagt:

    Ich setzte schon seit 20 Jahren ein was ich damals in der Kanti in Geographie gelernt habe. Ich hätte die tollsten Erlebnisse nicht gemacht wenn ich auf Hptm. Bucheli und seine Gspähnli gehört hätte.

    • Jörg Kachelmann sagt:

      Als ehemaliger Gefreiter und Wettersoldat (mit Fachabzeichen!) kann ich das nachvollziehen. Offiziere sind beim Wetter total überschätzt.

  • Johann Meier sagt:

    Wenn man dies liest, könnte man meinen,dass Meteorologen unnötig wären; und das liest sich doch sehr überzeugend und schlüssig, so dass man meinen könnte, all diese meteorogischen Institute wären überflüssig. Ausserdem könnte man meinen,dass das amerikanische wie auch das europäische Modell „für die Katz“ wäre. Bei all dieser Polemik muss jedoch auch gesagt werden: a) Ohne Meteorologen existieren diese Modelle nicht; b) kann ein Meteorolge besser als ein Laie entscheiden, welche Modellszenario (inkl. Ensembles) wahrscheinlicher ist; c) sollten sie aufhören, globale Modelle zu verteufeln, da sie für alle Lokalmodelle zwingend notwendig sind. In einem gebe ich Ihnen jedoch recht: GFS-Punktprognosen sind „für die Katz“. Aber das ist uns doch langsam bekannt?

    • Jörg Kachelmann sagt:

      Nein, es sind nicht Meteorologen, die Modelle entwickeln, es sind vor allem Mathematiker, die Meteorologen als eher unangenehme Menschen ansehen, weil sie die schönen Modelle manchmal falsifizieren. Modellbauer brauchen keine Meteorologen, aber Meteorologen brauchen Modelle. Dass b) Meteorologen besser entscheiden können, welches Szenario wahrscheinlicher ist, wird fast jeden Abend im Schweizer Fernsehen widerlegt. Sie brauchen Liebe zum Metier und Leidenschaft. Es hilft sicher, wenn man den theoretischen Unterbau hat, aber bei vielen Prognosewettbewerben zeigen Laien mit heiligem Feuer, dass sie (leider) Profis öfter überlegen sind. Zu c): Niemand macht das Das deutsche Modell und ECMWF sind gute Globalmodelle – aber kaum bis nie auf einer App zu finden.

      • Johann Meier sagt:

        Was ist in denn Ihren Augen ein Meteorologe? Atmosphärenphysiker sind für grosse Teile der Modelle wichtig (für die ganzen physikalischen Parametrisierungen, Data Assimilation, …). Da ich selber am schweizerischen Modell entwickle, kann ich Ihnen sagen, dass bei uns Meteorologen *nicht* als unangenehme Menschen gesehen werden; wenn dies bei Ihnen anders ist, lässt sich dies nicht verallgemeinern! b) Mag sein, SRF hat aber auch nicht unbedingt den besten Ruf in Ihrer Branche? Oder wie rechtfertigen Sie denn überhaupt die Existenz Ihres Unternehmens? Wenn wir keine Institute mehr brauchen, dann braucht es keine Meteogroup mehr? c) Stimmt, dies lässt sich leicht mit der Verfügbarkeit der Daten erklären. Erwarten Sie denn, dass die Amerikaner GFS einstellen, weil es zurzeit schlechter ist?

      • Dani sagt:

        Und wer sagt dem Modellbauer, ob das Modell richtig funktioniert? Richtig: der Meteorologe! Zusammenarbeit ist das Zauberwort.

  • tomatom sagt:

    Logischer erklären geht nicht. Deswegen immer Kachelmannwetter….

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