No Billag auf Österreichisch

Welttheater

Er möchte sich gerne öfter im Fernsehen sehen: Norbert Hofer während des Treffens der Verkehrsminister in München. Foto: Sven Hoppe (Keystone)

Wieder einmal ging es um den Transitverkehr: Zu viele Lastwagen fahren über den Brennerpass, von Deutschland über Österreich nach Italien. Die Autobahn ist verstopft, die Anwohner leiden. Was tun? Ein Transitgipfel in München brachte vergangene Woche die Verkehrsminister von Deutschland, Österreich und Italien zusammen – und wiederum kein Ergebnis. Die Güter sollten mehr auf der Schiene transportiert werden, fanden die Herren Minister. Und sonst? Nichts Neues in den Alpen. Also war das den Hauptnachrichten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ORF nur einen kurzen Bericht (1 Minute 17 Sekunden) und einen kurzen Kommentar (1 Minute 33 Sekunden) wert.

Das wars? Mitnichten. Am nächsten Tag folgte ein Zornesausbruch des österreichischen Ministers. Der heisst Norbert Hofer, war vor kurzem erfolgloser Kandidat der rechtspopulistischen FPÖ für die Bundespräsidentenwahlen und hat jetzt, in der neuen schwarz-blauen Koalition, das Verkehrsressort bekommen. Nicht die Menge der Lastwagen auf der Brennerroute erregte ihn. Auch nicht die Blockadehaltung der Nachbarstaaten. Nein. Hofer war nicht im Bild. Und das ist jetzt nicht im übertragenen Sinn gemeint.

Norbert Hofer kam im Bericht in den Hauptnachrichten des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ORF nicht vor. Wurde nicht befragt. Durfte nichts sagen. Wurde nicht einmal aus der Nähe gefilmt. Unfassbar, fand zumindest Hofer. Weshalb er sofort zum Handy griff und über sich selbst in dritter Person twitterte: «Der ORF schafft es tatsächlich, über den Transitgipfel zu berichten, ohne den Verkehrsminister zu erwähnen. Ob ich für Zwangsgebühren bin? Nein!»

Früher war es einfacher, ins Fernsehen zu kommen

Man kann Hofers Zorn verstehen: Jahrzehntelang waren es die Rechtspopulisten gewohnt, dass sie bloss mit gut platzierter Hetze gegen Flüchtlinge, Ausländer oder Islam die Grenzen des Anstands überschreiten mussten, und schon gehörten ihnen die Nachrichten praktisch alleine. Als Hofer zum Bundespräsidenten kandidierte, wurden seine mehr oder weniger subtilen Drohungen («Sie werden sich noch wundern, was noch alles geht») im ORF bis zum Abwinken analysiert, kommentiert, diskutiert. Nun ist er zum Minister aufgestiegen und was passiert? Nichts.

Diese mangelnde Demut des heimatlichen Leitmediums durfte natürlich nicht ungestraft bleiben. Und weil es um einen Präzedenzfall geht, bevorzugte der FPÖ-Minister die Androhung einer Kollektivstrafe. Die Gebühren müssen weg. Ganz weg. No Billag auf Österreichisch. Wenn der ORF glaubt, er müsse die neue Regierung nicht gebührend ins Bild rücken, bitte. Dann soll er doch schauen, wie er auf dem freien Medienmarkt überleben kann.

Weg mit dem «roten Parteifunk»

Abschaffung der Zwangsgebühren! Es ist eine alte Forderung der FPÖ, als sie noch Rabiat- und Radikalopposition war. Nun, in der Regierung, setzt sie den Hebel neu an. Von einem Regierungsbeschluss zur Abschaffung der «Zwangsgebühren» ist die Rede, oder auch von einer Volksabstimmung. Einen mächtigen Verbündeten haben Hofer und seine Partei in der Verlegerfamilie Dichand. Die kontrolliert heute die grössten Boulevardblätter des Landes, die «Kronen Zeitung» und «Heute». Und sie hätte, so wird gemunkelt, gerne dazu auch einen grossen Fernsehsender. Das geht aber nicht, solange das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Österreich so stark ist, wie es derzeit ist. Also macht die «Krone» Schlagzeilen und lässt ihre Leser aufmarschieren, die sich über ein «längst überholtes System» oder einen «roten Parteifunk» erregen.

«Der Druck auf uns wird grösser», das prophezeite der Anchorman der Spätnachrichten, Armin Wolf, Anfang Januar in einem Interview mit der Tamedia-Mantelredaktion. Damals ahnte Wolf nicht, wie schnell er recht bekommen sollte. Es brauchte dazu nicht viel. Nur einen beleidigten Minister, der sich nicht so recht ins Bild gesetzt fühlte.

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58 Kommentare zu «No Billag auf Österreichisch»

  • gabi sagt:

    Aber einen ganz entscheidenden Unterschied in Österreich sollte schon erwähnt werden:

    Servus TV!

    Das ist der Sender von RedBull-Mateschitz (schreibt man den so?).

    Im Gegensatz zu anderen Privatsendern, die im Sumpf der Quotenjäger-Flachberieselung dahinvegetieren, hat Österreich einen Sender, der tatsächlich äusserst hochwertiges und eben auch informatives Fernsehen liefert, wie wir das im deutschsprachigen Raum nur von Staatssendern her kennen.

    Servus TV kann sich tatsächlich beinahe den Vergleich mit Arte anmassen!

    Von daher wäre hochwertiger Journalismus (Talkrunden im Hangar in Salzburg haben mir oft das höhere Niveau oder den erhellenderen Gästemix als die des ORF) in Österreich mit einem Wegfall der Gebühren bei Weitem nicht gleich gefährdet, wie in der Schweiz.

  • gabi sagt:

    Also sooo einfach ist es dann doch wieder nicht, mit dem ORF.

    Seit nunmehr über einem Jahr erlebe ich in Wien einen Fall hautnah mit, der mir vor Augen führt, dass der Jugendwohlfahrt (ehemaliger Name; heute KJHT: wechselt ihn interessanterweise dauernd) in Österreich Dinge jenseits jeder Rechtsstaatlichkeit möglich sind, die ich in Westeuropa bisher grad mal von Norwegen (Barnevernet-Skandal) mitgekriegt habe.

    Da ich allen Grund sehe, mich dabei persönlich zu engagieren, erkenne ich – zunehmend entsetzter – Dimensionen, die lääängst das Zeug zum handfesten Republik-Skandal hätten; nämlich die vollkommene Abnabelung der Entscheidungsprozesse von jedem rechtsstaatlichen Prinzip; des Delegierens judikativer und exekutiver Gewalt an „Sozialpädagogen“, die Projektion gar nicht

    • gabi sagt:

      erst versuchen von Fakten zu trennen.

      Vom Anwalt der Opfer, der über 100 ähnlich gelagerte Fälle betreut, erfahre ich, dass der ORF auf entsprechende Hinweise einfach nicht reagiert. Sie quasi „aussitzt“ oder im alleräussersten Fall als „Einzelfall“ unter „ferner liefen“ abwickelt.

      Da spielt dann nicht einfach bloss Parteibuchfarbe eine Rolle, sondern Voreingenommenheit und vorauseilende Loyalität mit anderen „staatsnahen“ oder „-tragenden“ Behörden und Organisationen.

      Eine Riesengefahr für die Demokratie, weil Probleme, die wirklich angegangen gehören, gar nicht mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangen.

      Bei denen, welche von diesen Fällen betroffen sind, sinkt das Vertrauen in Demokratie und Rechtsstaatlichkeit drastisch.

      Wen werden die wohl wählen?

      • gabi sagt:

        By the way:
        Dass dabei die namensgleiche Österreichische Institution „Pro Juventute“ eine unrühmliche Rolle spielt, ist für einen CH-ler ein zusätliches ironisches Schmankerl!

        Im patronats- und charitywütigen Wien muss selbstverständlich auch für die eine Benefizgala veranstaltet werden.

        Womit sich der Kreis schliesst:

        ORF-Flaggschiff Barbara Karlich lädt dazu ein.

        Die sich natürlich ebensowenig vertieft mit den Pro J.-Aktivitäten auseinander setzen wird, wie all die anderen Promis, die diversen Veranstaltungen ihren Namen leihen, wenn´s nach Wohltätigkeit klingt.

        In der Monarchie hiess das übrigens noch: „Ehrenschutz“!

        Auch aufgrund solcher Connections vermag der heutige ORF seine eigentliche Funktion als 3. Gewalt nicht mehr befriedigend auszufüllen.

  • Pascal sagt:

    Der Autor ist wohl nicht ganz auf dem neuesten Stand. Jetzt hat der ÖRF WISSENTLICH eine Szene so zusammengeschnitten, dass es so aussieht als ob der Spitzenkandidat der FPÖ in Tirol einem 85jährigen Passanten zustimmt als der sagt, „früher durfte man noch sagen „Drecks Jud“, das ginge heute ja leider nicht mehr“.

    Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass der ganze Film zeigt, wie der Kandidat und seine Begleitung direkt widerspricht ! Die ÖRF Spitze hat sich mittlerweile entschuldigt.

    Es ist also kein Einzelfall, sondern eine systematische Manipulation.

    ÖRF der Manipulation überführt
    http://www.krone.at/1636937

    ORF – Direktor entschuldigt sich..
    http://www.krone.at/1638666

    • Catrin Candreia sagt:

      Im Unterschied zur FPÖ entschuldigt man sich beim ORF wenigstens, wenn es mal zu einer Verfehlung kommt. Auf sowas wartet man bei den neuen Rechten vergeblich. (Zum Beispiel könnte Sie sich entschuldigen dafür, dass Sie aus einem Einzelfall eine „systematische Manipulation“ konstruieren…) Politiker müssen etwas aushalten. Fragen Sie mal Frau Leuthard oder Frau Sommaruga. Die waren schon Schlimmerem ausgesetzt. Hat eine von ihnen „systematische Manipulation“ gerufen? Sie hätten sicher mehr Grund dazu!

    • Jack Stoffel sagt:

      Ich würde es niemals wagen, die „Kronen-Zeitung“ als Referenz anzuführen, wenns um Kritik am ORF-TV (bzw. überhaupt an einem Massenmedium von hoher Qualität) geht. Das wäre etwa gleich seriös, wie das nordkoreanische Fernsehen ernst zu nehmen.

      • gabi sagt:

        Der Vergleich mit dem nordkoreanischen Fernsehen ist – stark – überrissen. Aber das wissen Sie selber.

        Das angesprochene Problem liegt wohl mehr in einer grundsätzlichen (Un-)Kultur, die ich hier an der Donau erlebe:

        Man scheint es der Wahrheit alleine einfach oft nicht zu zu trauen, der Wahrheit Geltung zu verschaffen.

        Und da meint man dann – natürlich nur für ebendieses Gute und Wahre – diese Wahrheit etwas aufhübschen zu müssen.

        Die Konsequenzen für eine tatsächlich objektive Wahrheitsfindung werden nicht gewogen.

        Wir sind hier nun einmal nicht umsonst bereits mit einem Fuss im Balkan!

  • A. Joehr sagt:

    Es ist genau wie bei uns. Die Rechten versuchen mit „No.Billag“ einen Staatsstreich und die Absichten dahinter sind mehr als durchsichtig. Allerdings müssen wir damit rechnen, dass über 30% der Wähler diesem Vorgehen zustimmen werden und somit die angestrebte Machtübernahme alimentieren.
    Dem gilt es entgegenzutreten, denn es besteht kein Zweifel, dass sie die Demokratie zu Gunsten einer Wirtschafts- und Gesinnungsdiktatur verändern wollen.

  • M. Benedetti sagt:

    Auch in Österreich gibt es Zwangsgebühren und solche gehören grundsätzlich abgeschafft. Allerdings nicht wegen der Links- oder Rechtslastigkeit der staatlich gestützten Medien, sondern weil sie schlicht ungerecht sind. So muss ein Haushalt ungeachtet seines finanziellen Status oder der Anzahl Mitglieder einen fixen Betrag an ein staatlich gestütztes Unternehmen abliefern. Also bezahlt die Familie Federer gleich viel, wie eine schlecht verdienende Person im Einzelhaushalt. Völliger Unsinn egal ob in Österreich, Deutschland oder der Schweiz.

    • Wolff Peter sagt:

      Sie scheinen es einfach nicht begreiffen zu können oder zu wollen. Die Medienlandschaft ist Pfeiler der Demokratie und des Wohlstands unseres Landes. Die Demokratie mit den Bürgern bestimmt was gesendet wird. So ist man unabhängig. Deswegen hat jeder sich daran zu beteiligen. Auch sie profitieren von der Solidarität anderer. Ob bei einer unrentablen Postautolinie, Gerichtgebühr oder was auch immer. Hören Sie doch mal auf mit diesem „Ich will nur dass bezahlen was ich konsumiere“ Argument. Dass überzeugt die Wenigsten.

    • T Kirk sagt:

      Sie verstecken sich hinter einer “Fairness”-Argumentation, die scheinheilig und nicht haltbar ist. Eine schlecht verdienende Person zahlt beim Kauf von Emmi Joghurt oder Coca Cola auch die Werbekosten mit, die diese Konzerne den privaten Medien in den Rachen werfen. Die Familie Feder zahlt für ihr Toilettenpapier das gleiche, wie wir alle. Ob wir Werbung im Fernsehen konsumieren oder nicht. Daran ändert eine Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Fernehens überhaupt nichts. Ihrer Aussage nach wäre jeder Unterschied in der Zahlungskraft unfair. Dann sind Sie entweder tief drinnen ein Kommunist, oder Sie bemühen sich dieser Fairness-Märchen zum Zwecke des Bauernfangs.

  • Martin Schwizer sagt:

    Präzisierung zur Klärung: Das ORF hat von österreichischen Minister gesprochen, dessen Namen des Ministers aber aus unerklärlichen Gründen nicht genannt. Obwohl das ebenfalls erwähnte Zweier-Treffen mit diesem, also Hofer stattfand. Es ist wirklich verständlich, dass Hofer, so heisst der Mann, sich darüber empört.

    • Catrin Candreia sagt:

      Vollkommen unverständlich ist allerdings, dass sich ein amtierender Minister deswegen mit einem Tweet an die Öffentlichkeit wendet und Stimmung gegen den ORF als ganzes macht. Das ist nicht nur schlechter Stil, es beschädigt auch sein Amt. Regierungsverantwortung sieht anders aus.

      • Hofer Andi sagt:

        Der Herr Minister Norbert Hofer kann sein Amt in der österr. Regierung nicht mehr beschädigen. Ist leider so.

    • Thomas Meier sagt:

      Sie vermitteln (wieder einmal) das typische des Rechtspopulisten, Martin Schwizer.
      Sie wollen geliebt und verhätschelt werden. Alles andere widerspricht ihrem Weltbild.
      Bleiben wir doch sachlich: das öffentlich-rechtliche Fernsehen kann machen was es will, es ist (aus ihrer Sicht) immer falsch.
      Sie vergessen dabei das wesentlichste des Fernsehens:
      Das Fernsehen ist nicht dazu gemacht, Politiker über den Klee zu loben, im Gegenteil, sie müssen KRITISCH berichten.
      Und hier beginnt das Problem aller Rechtspopulisten:
      Sie wollen keine Kritik, sie wollen gelobt werden (Trump hat das vorgemacht).
      Es ist kein Zufall, das in (fast) jedem Land immer die Rechtspopulisten angeblich ungerecht behandelt werden.
      Fällt ihnen dabei wirklich nichts auf?
      Dann stehen sie politisch sehr weit rechts,

    • Tom sagt:

      Wichtig am Treffen war, dass es auf Aussenministerebene stattfand. Das der österreichische Aussenminister Hofer heisst, hat nicht mit dem Gesprächsthema zu tun, dürfte den meisten ZIB-Zuschauenden aber ohnehin geläufig sein, nachdem sie ihn eben erst ganz bewusst als Bundespräsident abgelehnt haben. Das Theater, das Hofer jetzt veranstaltet, ist nichts Anderes als ein Ausdruck lächerlicher Eitelkeit. Ausgerechnet Hofer, der in der Opposition jeden Respekt vor den Institutionen vermissen liess, pocht jetzt auf Ehrbezeugungen der Institution Hofer gegenüber.

      • Aristides sagt:

        @Tom
        Aussenminister Hofer? Ein wenig Information würde Ihnen nicht schaden, bevor Sie Kommentare verschicken.

  • Lars Graf sagt:

    Wir haben keine Staatsmedien in Europa sondern Medien die via Gebühren finanziert werden. Viele vergessen aber, dass ohne Gebühren genau Islamistische Staaten Medien Unternehmen kaufen werden in Europa.

    • Urban Zuercher sagt:

      Ich bin ja ein entschiedener Gegner dieser libertären, asozialen und rechtspopulistischer Hetze. Aber ohne Gebühren werden wir von Islamisten überrannt? Ist das wirklich das Niveau mittlerweile?

      • gabi sagt:

        Sie wissen aber schon, dass sich z.B. Russia Today immer wieder um Sendeplattformen mit hoher Reichweite bemüht und dafür auch ordentlich Geld hinblättert, oder?!

  • Markus sagt:

    Dieser Beitrag beweist, das Staatsmedien, die am Staattropf hängen, niemals neutral und unparteiisch sein können. Sie sind von der Regierung abhängig, sonst werden sie abgeschafft. Also, entweder macht das ORF Propaganda für die aktuelle Regierung oder es muss selber schauen wie es sich finanziert. Die dritte Variante, auf Zeit zu spielen, geht nur für kurze Zeit.

    • Catrin Candreia sagt:

      Dieser Beitrag beweist natürlich das Gegenteil: Öffentlich-rechtliche Medien werden von der Gemeinschaft finanziert, damit sie unabhängig sind und als vierte Gewalt im Staat auch der Regierung kritisch auf die Finger schauen können. Das ist demokratischer Konsens. Und es spricht nun Bände, dass ausgerechnet die Rechtspopulisten an diesem Prinzip rütteln, sobald sie an der Macht sind. Was kommt als nächstes? Inhaftierte Journalisten (wie bei Erdogan)? Berufsverbote (wie bei Putin)? Redaktionsschliessungen (wie bei Orban)? Merke: Medien sind weder rechts noch links, sondern in erster Linie kritisch. (Bitte, gern geschehen, ich erkläre Ihnen gern noch mehr, wenn Sie Fragen haben…)

      • Markus sagt:

        Natürlich haben Medien und ihre Angestellten politische Meinungen, das kann anders gar nicht sein. Hätte das ORF Rechte Propaganda betrieben, während der Zeit der Mittelinks Regierung, wäre es selbstverständlich abgeschaltet worden. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

        • Catrin Candreia sagt:

          Hätte der ORF irgendwelche Propaganda betrieben oder würde sie betreiben, dann käme er seinem Auftrag nicht nach. Egal für welches politische Lager. Das verhält sich ähnlich wie bei der SRG. Nur: Kritischer Journalismus ist keine Propaganda. Und nicht-befriedigte Eitelkeiten von Politikern haben nichts mit Politik zu tun. Die Behauptung, ORF, SRG, ARD, ZDF seien „links“ war, ist und bleibt eine Propagandalüge!

          • Markus sagt:

            Die 3/4 der Journalisten geben gleich selber zu politisch Links zu sein. Solange Staatsmedien im Sinne der herrschenden Regierung sendet, ist der Auftrag erfühlt. ORF erfühlt nun aber den Auftrag der herrschenden Regierung nicht. Dies ist das offensichtliche Problem des ORF.

          • Catrin Candreia sagt:

            Markus, mit ihrem simplen Rechts-Links-Denken werden Sie die Gegenwart nie zutreffen beschreiben können. Zur Erinnerung: In diesem Blogbeitrag geht es darum, dass eine Regierung den unabhängigen Rundfunk abschalten will. Wenn Sie recht hätten, dann würde die ÖVP/FPÖ-Regierung doch durchsetzen, dass in ihrem Sinn berichtet wird. – Das kann sie nicht. Denn der ORF ist qua Definition unabhängig. Also will sie ihn abschalten. Eigentlich sehr einfach zu verstehen. Wo hakt’s?

          • Markus sagt:

            Catrin, dann ist ja alles gut. Eine Regierung kann einen Staatsender ihrer Meinung nach nicht abschalten, wieso also die ganze Aufregung? Sehen sie den offensichtlichen Widerspruch wirklich nicht? Ich glaube sie wissen sehr genau, dass Staatsmedien nicht unabhängig sind, sondern wie immer von dem abhängig sind, der ihm das Geld zuschaufelt.

          • Catrin Candreia sagt:

            Hä? Sie reden in Rätseln. Haben Sie meine letzte Antwort überhaupt verstanden?

          • Markus sagt:

            O.K. noch mal ganz einfach: Jede Regierung kann auf das Staatsfernsehen Druck aus üben. Entweder ihr sendet was wir wollen oder wir (die Regierung) ziehen den Stecker. Darum kann ein Staatsfernsehen nie unabhängig sein. Der einzige Grund weshalb bis jetzt dem ORF und SRF noch niemand den Stecker gezogen hat ist der, weil sie das gesendet haben was die Machthaber wollten. Ist es jetzt genug einfach erklärt?

          • herbert meier sagt:

            auch wenn Sie’s zig mal wiederholen, markus rechtsaussen wutbürgerscher identitärer, sind Ihre argumente nichts wert. die linken wollen keine linken medien, sondern kritische, die auch einer linken regierung auf die finger klopft. Sie und Ihre kollegen schwizer und co hingegen wollen gleichgeschaltete medien in der rechten gnaden. -kriegt ihr aber nicht. niemals!

      • Catrin Candreia sagt:

        Zu einfach. Sowohl Österreich als auch die Schweiz sind demokratische Rechtsstaaten. Da sind die Regierungen vom Volk eingesetzt und können nicht einfach schalten und walten wie sie wollen. Schon gar nicht können sie ein unabhängiges Medienhaus schliessen. Vielleicht nehmen Sie mal Anschauungsunterricht in der Türkei oder bei Putin oder Orban. Dort trifft das zu. Auch Trump tendiert in diese Richtung und erklärt den seriösen Journalismus pauschal zu fake news. Und es ist wohl kein Zufall, dass sowohl die FPÖ als auch mancher SVPler unverhohlene Sympathien für diese Autokraten hegen. – Demokratie ist kompliziert, Markus. Zu kompliziert für Sie?

        • gabi sagt:

          Liebe Catrin Candreia

          Eigentlich stehe ich Ihrer Haltung und Ihrer Vorstellung, wie das mit den öffentlichen Medien in demokratischen Rechtsstaaten laufen müsste, nahe, um nicht zu sagen: Das empfinde ich deckungsgleich.

          Nach bald zwei Jahrzehnten hier drüben muss ich Ihnen aber ehrlicherweise sagen: Die Schweiz(er) und Österreich(er) sind sich in ihrem Staatsverständnis keineswegs so ähnlich, wie auch ich ursprünglich einmal angenommen hatte.

        • gabi sagt:

          Gutes Beispiel dafür, dass mir anfangs noch gar nicht auffiel, nun aber immer beunruhigter zu denken gibt:

          Ich engagiere mich seit einigen Monaten für eine Familie, denen die Kinder in einer Weise abgenommen wurden, wie ich es zuvor von Barnevernet in Norwegen hörte.

          Ich erhalte dafür von Vielen Anerkennung, welche die Umstände, die Familie und die Kinder kennen und über die Plausibilität der Begründung, mit welcher die Kinder weggenommen und sofort in einem ferneren Bundesland vollkommen isoliert wurden, auch nur den Kopf schütteln können.

          Eigentlich sollte die Anerkennung gut tun.

          Im Gegensatz zu Äusserungen, wie ich sie in der CH erwarten würde, wie ein schlichtes „Toll, dass sie das machen!“ oder „Gut, dass sich jemand die Zeit und Energie dafür nimmt, um…!“ etc.,

          • gabi sagt:

            ist ein lobender Standardsatz, der mir hier immer wieder begegnet, der Folgende:

            „Ich bewundere Ihren Mut!“ !!!

            DAS, geschätzte Catrin, lässt tief blicken.

            Hätten Sie das Gefühl, wenn Sie versuchten, in der Schweiz Betroffenen bei einen schweren, folgenreichen KESB-Fehler zu helfen (denken Sie z.B. an den Pro-Juventute-Skandal), so würden Sie dafür in erster Linie für Ihren „Mut“ gelobt?

            Wieso Mut?

            Was droht mir als Unbeteiligtem?

            In wiefern lässt sich alleine schon aufgrund dieser Vorstellung, dass es Mut benötigte, die Haltung der Medien und der Öffentlichkeit erklären?

            Ich hab das anfangs gar nicht realisiert. Aber die Wiederholung dieser Art des Lobes fällt mir hier mit zunehmender Zeit auf.

            Nein; da läuft schon Einiges anders als in Helvetien!

  • Kurt Häring sagt:

    Was jetzt die FPÖ versucht, haben Erdogan, Putin, Orban, Katschinsky und Co., also die nach rechts abtriftenden Autokraten, schon lange in die Wege geleitet. Sie wollen die Meinungsvielfalt ausschalten und ein stramm auf der rechten Bahn marschierendes Fernsehen und Radio einrichten. Wir in der Schweiz sind da schon einen Schritt weiter als unsere östlichen Nachbarn. Allerdings hoffe ich schwer, dass das am 4. März korrigiert wird und zwar so wuchtig wie möglich. Wir brauchen keine den Reichen und Mächtigen gehorchenden Medien. .

  • Charly Labusan sagt:

    In einem Zeitalter, das es möglich macht, mit einem Computer TV-Produktionen für Millionen anschaubar zu machen, ist die stoische Meinung, den Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kann man nur mit Milliarden aufrechterhalten, doch höchst fragwürdig. Solange Bürger nicht mitbestimmen dürfen, wofür die Gelder ausgegeben werden, haben Zwangsabgaben ohnehin nicht die geringste Existenzberechtigung.

    • Emil Eugster sagt:

      Geld braucht es nicht so viel bei der Verbreitung von Information, sondern bei der Herstellung der Informationssendungen.

  • Markus sagt:

    Über kurz oder lang werden die Linken ihr staatliches Sprachrohr verlieren. Die Linke Indoktrinierung durch staatliche Medien ist subtil, aber die intelligenteren unter uns durchschauen die Gehirnwäsche.

    • markus kohler sagt:

      Es gibt nicht nur rechtslastige Populisten, deren einziges Ziel die Zerstörung jeglichen Zusammenhalts in der Gesellschaft ist. Es gibt eine Mehrheit im Volk, welche ernsthaft eine korrekte und solidarische Gesellschaft wollen und sich nicht als Schafherde betrachten. Sie müssen sich betreffend des Traums einer Rechtsaussen-Regierung, welche keine Menschenrechte und Ethik mehr kennt noch lange gedulden müssen

  • Matthias Vorndran sagt:

    @ Martin Schwizer Das hieße ja, dass Minister im eigenen Land ein wie auch immer geartetes „Anrecht“ auf Abbildung in den öffentlich-rechtlichen Medien haben. Meiner Ansicht nach wäre das eine grobe Verletzung des Prinzips Staatsferne. Wenn der ORF der Meinung ist, dass der Herr Minister nichts Wesentliches zu dem Gipfel beigetragen hat, dann ist es eine nachvollziehbare und erst mal hinzunehmende redaktionelle Entscheidung, ihn im Bild wegzulassen. Das kann man inhaltlich möglichweise diskutieren, aber nicht auf die Art wie Herr Minister in seinem Tweet. Der ist Polit-Narzissmus pur.

    • Bebbi Fässler sagt:

      Ich gebe Herrn Schwizer Recht!
      .
      Dem Österreichischen Staatsfernsehen fehlt eine Nachrichtensprecherin wie Frau Ri Chun Hee aus Nordkorea.
      .
      Ich kann mir Ihre Ergebenheits-Stimme beim Aussprechen von FPÖ Politiker lebhaft vorstellen. Das Beben in der Stimme, das Aufrichten der Augenbrauen und das devote Niederhalten der Augen!

      • gabi sagt:

        Nur schade, dass die dazu passende

        Army of Beauties

        nach Nordkoreanischem Vorbild zwar sicherlich geil aussehen könnte, aber in ihrem eigenen Qualm bloss in einem diffusen Nebel zu sehen wäre:

        Wien ist auch dahingehend Balkan, dass hier der Anteil der – starken – Raucher, schon unter Jugendlichsten, so hoch ist, wie nirgendwo sonst in Westeuropa.

  • Catrin Candreia sagt:

    Na bitte, geht doch. Ein objektiver Blogbeitrag, der das Phänomen in seiner ganzen Absurdität aus einer gewissen Distanz beschreibt und nicht gleich selber Partei ergreift und damit in das rechts-links-Schema verfällt.

  • Jack Stoffel sagt:

    Jede totalitäre Gruppe muss, nachdem sie an die Macht gelangt ist, die Massenmedien unter ihre Kontrolle bringen.
    Derzeit ist in der Schweiz ein medialer Putschversuch von rechts im Gang. Dass Strache und seine Rechtsaussen-Kamarilla das jetzt in Österreich ebenfalls versuchen, war abzusehen.

    • Markus sagt:

      Die totalitäre Truppe hat die Massenmedien bereits unter ihre Kontrolle gebracht und wir Rechten müssen die Massenmedien dieser totalitären Gruppe wieder entreissen.

      • Jack Stoffel sagt:

        Ich bin hocherfreut, dass Sie meine These betätigen, gemäss der „No Billag“ ein Putschversuch von rechts aussen ist.

        Der Rest Ihres Beitrags ist total daneben. Bekanntlich gibts in der Schweiz seit Langem kein linkes Massenmedium mehr. Aber Sie sind entschuldigt: Wer so schreibt wie Sie, steht dermassen weit rechts aussen, dass von ihm aus gesehen alles andere links und weit, weit entfernt hinter dem Horizont ist.

        • Markus sagt:

          Es ist nur ein Conterputsch, um die ursprüngliche rechtsstaatliche Ordnung zurück zu bringen. Aber auch sonst lässt sich ihr Kommentar leicht umdrehen, sie stehen soweit links aussen, dass sie tatsächlich glauben unsere Massenmedien sein neutral und unabhängig.

          • Michael Huber sagt:

            Markus, reden Sie hier ernsthaft von der Schweiz??? Konterputsch ??? Ursprüngliche rechtsstaatliche Ordnung??? Heisst das, die Linke hat die Macht übernommen (wie z.B. in Russland 1917) und die ehemals stramm rechten Staatsmedien zwangsumgebaut??? Und seit die Linke das gemacht hat, gibt es in der Schweiz keine Rechtsstaatlichkeit mehr??? Ich hoffe, dass ich Sie völlig falsche verstanden habe und dass kein Schweizer Stimm- und Wahlberechtigter so denkt, wie Sie es hier andeuten. Ansonsten wäre ich dafür die direkte Demokratie abzuschaffen – dafür braucht man mündige, informierte und einigermassen gebildete Bürger und Bürgerinnen.

          • Markus sagt:

            Wenn in der Verfassung steht, der Vertrag mit der EU bezüglich PFZ müsse abgeändert werden und genau dies nicht gemacht wird, wobei kündigen nun mal auch eine Vertragsabänderung ist. Wenn ein hohes Schweizer Gericht einer Journalistin Asyl gewährt, obwohl sie in ihrem Land nicht in unmittelbarer Lebensgefahr ist und unser Asyl Gesetz verlangt, dass nur Asyl bekommt wer in unmittelbarer Lebensgefahr ist, dann ist die Schweiz kein Rechtsstaat mehr.

          • Jack Stoffel sagt:

            Danke, Herr Huber; aber Argumente sind sinnlos. Wir haben es hier mit einer faktenresistenten fanatischen rechten Sekte zu tun. Es ist wie in den Dreissigerjahren des 20. Jh.
            Damit sind wir wieder beim Thema Österreich: Es ist zu hoffen, dass auch dort die Super-Rechtsnationalen die Medien nicht in den Griff bekommen. Sonst droht vielleicht irgendwann ein Déja-vu-Erlebnis: „Armes Österreich“, sagte 1938 Kanzler Schuschnigg (der selber ganz weit rechts stand…), als er zugunsten von Hitlers üblem Kettenhund Seyss-Inquart abdanken musste.

      • Emil Eugster sagt:

        Die Opferrolle haben sie voll drauf, wie alle echten Rechten.
        Schneeflöckchen – Herr Schwizer ist ganz arg beleidigt und Herr Markus leidet unter linken, totalitären Mediengruppen, die ihn nicht mal seine Kommentare freischalten … Moment mal …

  • Theodor Rickli sagt:

    Putin macht es vor, Orban ebenfalls und in Polen ist es das Gleiche. Berlusconi hatte wenigstens die Sender gekauft, die Rechtsnationalisten versuchen, sie zu ihren Gunsten zu beeinflussen oder ganz abzuschaffen. So sieht es aus mit der Demokratie auch in unserem Land.

  • Martin Schwizer sagt:

    Hofer war nicht nur nicht im Bild, sondern auch nicht namentlich erwähnt, nur mit seiner Funktion. Das ist im eigenen Land tatsächlich eine Unverfrohrenheit. Der Minister Hofer empört sich zurecht, wenn er zwar als Protagonist erwähnt, aber nicht namentlich genannt wird, während sein Gegenüber des Auslands mit Namen und Funktion mehrfach genannt wird. Herr Odenahl, Sie sollten die Fakten richtig wiedergeben.

    • Jack Stoffel sagt:

      Ach, wieder mal unser aller rechter Verteidiger Schwizer. Jetzt machen Sie sich aber lächerlich. Name ist Schall und Rauch; das weiss doch jeder.

    • Bebbi Fässler sagt:

      Ach Herr Schwizer!
      .
      Jede gelernte Österreicherin, jeder gelernte Österreicher kennt Ing. Dr. Norbert Hofer spätestens seit den Wahlen zum österreichischen Bundespräsidenten!
      .
      Herr Schwizer, bei einem Österreichischen Staatsbürger, Minister und Politiker müssen die Titel, zusammen mit dem Vor- und Nachnamen genannt werden. In diesem Fall ist angebracht:
      .
      Ihre Excellenz, Herr MinisterDr. h.c., Ingenieur Martin Hofer!
      .
      Nur unsere Helvetische Genossenschafts Bescheidenheit hindert uns daran, unsere Regierungsmitglieder z.B. mit Frau Dr. Sommaruga anzusprechen!
      .
      Beim Nichtwiedergewählten Alt Bundesrat Dr. Christoph Wolfram Blocher ist das eine Selbstverständlichkeit ihn mit dem Doktortitel zu benennen!

      • Aristides sagt:

        @Bebbi Fässler
        „Ing. Dr. Norbert Hofer“: Woher wissen Sie von einer Promotion Herrn Hofers?
        „Ihre Exzellenz … Martin Hofer“? Aus Norbert ist Martin geworden? Können Sie sprachlich nachvollziehen, dass es – wenn schon – „Seine Exzellenz“ heissen müsste.

    • Emil Eugster sagt:

      Beleidigt sein ist kein Argument.
      Beleidigt sein ist kindisch.
      Lassen sie sich davon beeindrucken?

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