Die Zeit für Witze ist vorbei

Welttheater

«Gruselig und gruseliger»: Dieser eine Witz sei noch erlaubt. Zeichnung: John Cole (Cagle Cartoons)

Ist es schon so weit? Die erste Bombe schon gefallen? Lesen Sie das hier überhaupt noch? Lohnt es sich noch, dass ich diese Kolumne hier (anstrengend) schreibe? Oder meine Gymnastik (elende Qual) mache? Übertreibe ich? Ja, aber.

Vor kurzem hatte ich mal wieder das Bein von Kim Jong-il auf meinem Schoss. Oder vielmehr meinen Laptop mit dem Foto von seinem Bein. Sann vergangenen Zeiten nach. Verlorenen Ideen. Das Foto hatte ich vor Jahren gemacht, während einer Nordkorea-Reise, der damalige US-Präsident George W. Bush hatte gerade die «Achse des Bösen» ausgerufen. Und ich stand da in Pyongyang vor der Statue des Grossen Führers, sah an seinem Bein hoch und dachte: Ha, die Haxe des Bösen! Eigentlich wollte ich umgehend in der SZ eine gleichnamige Fotoserie starten mit den entsprechenden Diktatorenbeinen. Tat es dann aber nie. Warum? Keine Ahnung. Jetzt aber sass ich da vor meinem Laptop und sehnte mich nach George W. Bush zurück. Himmel.

Man gewöhnt sich an Unvorstellbares

Die Zeit für Nordkorea-Witze ist lange vorbei. Die für Trump-Witze auch. Man tauscht für ein paar schale Momente die eigene Ohnmacht gegen ein Gefühl der Überlegenheit ein. Es ist ein falsches, ein billiges Gefühl. Das am Ende die Taubheit noch kaschiert, die langsam um sich greift. Es ist wie aus dem Lehrbuch des Autokraten: Man gewöhnt sich allmählich an Dinge, die einem vor kurzem noch unvorstellbar schienen. Die Krassheit des Mannes, seine Ignoranz, seine Lügen, seine Schamlosigkeit, sein Kumpeltum mit Diktatoren aller Art, die Selbstbereicherung seiner Familie und Freunde. Was eben noch undenkbar war, ist mit einem Mal die neue Normalität. Schnell ging das. Es ist ermüdend, ein Dutzend Mal am Tag empört zu sein, irgendwann reicht die Kraft nur mehr für ein Schulterzucken.

Aber das jetzt? «Fire and fury»? So hatte ich eigentlich nicht gewettet. Dass ich vielleicht bald Frontkorrespondent sein soll. Krieg und Krisengebiete: Gar nicht mein Ding. Die Auslöschung der Menschheit: Auch nicht. Alles Quatsch? Hysterie? Ich hoffe, Sie haben recht. Aber mit einem Mal muss ich meinem Neunjährigen erklären, was nukleare Miniatursprengköpfe sind. Ich meine, das allein: What the fuck?

Glückwunsch, Amerika!

«Fallen Sie nicht auf die Hysterie rund um die Nordkorea-Bedrohung herein», hiess es gestern auf der Webseite des US-Magazins «National Interest». Aha, dachte ich erleichtert. Und las dann das: «Selbst der Verlust von Millionen Menschenleben, selbst der Verlust mehrerer amerikanischer Städte wäre nicht existenziell. Schrecklich, ja. Eine dramatische Neuorientierung des amerikanischen Lebens, ja. Aber nicht das Ende der USA.» Na dann.

Anderswo diese Sätze eines US-Regierungsbeamten: «Ein Krieg steht nicht bevor.» Puh. «Aber wenn doch, dann würden die USA gewinnen.» Stopp, stopp, stopp. So weit sind wir also innerhalb von nur einer Nacht nach Trumps Entgleisung gekommen: dass ein atomarer Krieg zwar noch immer nicht im Bereich des Wahrscheinlichen, aber doch mit einem Mal im Bereich des Denkbaren liegt.

«Nicht das Ende der USA»? Glückwunsch, Amerika. Wir hier allerdings, wir alle hier in Südkorea und Japan und Nordchina, wir leben direkt vor Kim Jong-uns Haustür. Ich nehme mal an, unsere Neuorientierung nach den ersten Raketen wäre ein Stück dramatischer als die der USA. Kümmert das irgendeinen da drüben? Hallo?!? So, die Kolumne schicke ich noch, die Gymnastik kann mich heute mal.

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29 Kommentare zu «Die Zeit für Witze ist vorbei»

  • Heinz Stucki sagt:

    @tigercat
    Entschuldigen Sie bitte, ich wollte Sie nicht beleidigen aber bin der Meinung bei solchen Themen könne man auch mit seinem Namen stehen.
    Zu Ihrem letzten Satz im Hauptkommentar: Kann man den Urknall rückgängig machen? Die Wahl Trumps ist eine Folge von Ereignissen, die im System nicht vorgesehen waren. So wie es nach der Theorie gleich viel Materie wie Antimaterie geben sollte ist auch eine Wahl von Trump eigentlich unmöglich.
    Als erstes gibt es eine Wählerschicht deren Interesse seit Jahren nicht wahrgenommen werden und die deshalb frustriert ist. Als zweites gibt es die Rede von Obama im WH in der er Trump blossgestellt hat. Trump hat keine Chance, bis Bannon kommt und ihm die Wählerschaft verschafft.

    • Heinz Stucki sagt:

      @tigercat
      Die Antwort sollte eigentlich weiter unten stehen, sorry. Jedenfalls ist das Thema Trump nicht einfach zu stoppen, wie Sie schreiben. Der eigentliche Grund für die Wahl war, das Trump vom Machtsystem nicht mehr vernichtet werden konnte. Trump als Person ist gar nicht so wichtig, das Machtsystem inklusive der Medien hat sich selber entlarvt und findet nun keinen Ausweg mehr. Alle die Kommentare von wegen Dummheit und Raffgier sind einfach nur Gaga. Die Medien hängen an Trump wie der Alkaholiker an der Flasche. Schauen Sie sich nur die mehrfach täglichen Artikel an, die sind doch süchtig nach Trump! Wie sollte ein Ausweg nach Ihrer Meinung denn aussehen?

      • tigercat sagt:

        Ich verstehe nicht, was Sie mir mit Ihrem Kommentar sagen wollen. Urknall, (Anti)Materie, Ereignisse, die welches System nicht vorhersehen kann, welches Machtsystem hätte Donald Trump wie vernichten sollen? Sorry, ich verstehe nur Bahnhof.
        Dass Donald Trump nun POTUS ist, ist das Resultat einer ziemlich freien Wahl. Kann also kein Systemfehler sein.
        Sicher ist es dumm, Donald Trump für dumm zu halten. Dumm sind vor allem seine Wähler, die von ihm noch viel mehr verachtet werden, als von allen seinen Vorgängern. Donald Trump ist jedoch äusserst gefährlich sowohl für die USA selbst als auch für den Rest der Welt.

        • Heinz Stucki sagt:

          @tigercat
          Wir haben Grundsätzlich eine andere Sicht auf die Dinge und mit begrenzter Textlänge ist es nicht einfach mit Erklärungen.
          Was hat die NY Times Wochen vor der Wahl geschrieben? Es gibt kein Kampf um das Präsidentenamt mehr, der Kampf ist entschieden, HC hat gewonnen. Mit dem Video aus dem Bus haben sie gemeint die ultimative Waffe eingesetzt zu haben und den Kampf gewonnen zu haben. Wie immer wenn ein Kandidat sich gegen das Meinungskartell gestellt hat. Sie gehen von der Vorstellung aus, Trump sei ein spiritueller Führer für seine Wähler, was überhaupt nicht der Fall ist. Sie schulden mir noch die Antwort wie Sie das (Ihr) Problem Trump lösen wollen. Warum denken Sie das Trump seine Wähler verachtet? Worin soll Trump gefährlich für die USA sein?

    • Rolf Hefti sagt:

      Am Dienstagmorgen wissen wenigstens die Ratten garantiert, ob das schöne Leben vom Abfall der Menscheit vorbei ist. Warum man den Schlächter von Nordkorea nicht schon vor 20 Jahren an einer von seiner Marionettenparaden mit seinen Militärschleimern wegsprengen durfte, wurde leider auch nie genau erklärt. Nur noch 36 Stunden bis zum unwiderruflichen ENDE jedes Menschen. Keinen Dank dafür IHR super BESSERHIRNIS !

  • Jacques Bonhomme sagt:

    Wer schreibt denn ständig von einem drohenden Atomkrieg? Um die Leser à la Stephen King mit grusligem Schauer zu unterhalten. Verkaufsmasche; ‚bad news are good news‘; bereits uralt. Freudianisches Neozeitalter mit dem Wirkstoff Hysterie. Wenn Menschen alles machen würden, was sie den ganzen Tag lang so absondern. Das wäre tatsächlich eine Katastrophe. Ich bleibe ruhig.

  • zweistein sagt:

    Die Panik von Kai Schrittmacher scheint sich in Grenzen zu halten. Also doch alles zionistische Propaganda!

  • Heinz Stucki sagt:

    Warum ist ein Atom- Erstschlag so Unvorstellbar? Es geht hier um ein Land das sich bewusst für Atomwaffen entschieden hat und ganz offensichtlich andere Bedroht. Heute kann man diese Waffen auch sehr dosiert einsetzten und es geht auch nicht mehr darum einfach ganze Städte auszulöschen. Vermutlich würde der Einsatz auch andere davon abhalten selber Atomwaffen besitzen zu wollen, z.B. der Iran.
    Diese Zeitung setzt sich doch normalerweise für das Selbstbestimmte Leben ein. Gilt das für das Nordkoreanische Volk nicht mehr? Müssen die Nordkoreaner in einer Sektiererischen- Diktatur leben nur damit Hr. Strittmatter seine Ruhe hat?
    Es sollen nicht noch einmal für unsere Ruhe tausende Amerikaner in einem Bodenkrieg ihr Leben lassen, dann lieber Atom- Raketen.

    • Franz Marke sagt:

      Wirrer Beitrag. Praktisch alle heutigen Kernwaffen haben höhere Sprengkraft als die Hirshima-Bombe. Und was glauben Sie, was passiert, wenn man diese Waffen einsetzt, dass Städte NICHT ausgelöscht werden? Und der Fallout, da wird die ganze Welt etwas davon haben. Aber spannend zu sehen, dass es heute 70 Jahre nach Hiroshima wieder Leute gibt, wie auch Trump, die Kernwaffen als einsetzbare Waffen sehen. Im Kalten Krieg war zum Glück allen klar, dass man diese Waffen hat, um sie nie einzusetzen.

      • Heinz Stucki sagt:

        Falsch, Frank Marke, die Hiroschima Bombe hatte eine Sprengkraft von ca. 13’000 TNT. Die neusten Atombomben der USA (B61-12) haben eine einstellbare Sprengkraft ab 300 TNT, also etwa 2% der Hiroschima Bombe. Sie können auch viel gezielter eingesetzt werden. Im kalten Krieg hat die Abschreckung funktioniert, wenn sie nie eingesetzt wird verliert sie aber die Abschreckung, wie Nordkorea als Beispiel zeigt.

        • tigercat sagt:

          Herr Stucki – Ihre Behauptung, dass Abschreckung an Abschreckung verliert, wenn sie nie eingesetzt wird (wie kann Abschreckung eingesetzt werden?), ist nur wirres Zeug.
          Es wäre auch schön, wenn Sie bei Zeit und Gelegenheit wieder einmal Ihr Deutsch Grammatikbuch hervorholen würden und die Gross- und Kleinschreibe sowie die Kommaregeln nachlesen könnten. Wäre dem Verständnis Ihrer Beiträge ungemein zuträglich.

    • Benni Aschwanden sagt:

      Ich glaube mit Ihrem fahrlässigen Wunsch nach Atombomben auf Pyong Yang vergessen Sie das ganze Umfeld. Es geht nicht nur um einen Konflikt Kim – Trump. Kürzlich sah man, wie nervös China nur schon auf ein US-Kriegsschiff reagierte, das zu nahe in den asiatischen Gewässern manövrierte. China und Russland werden nicht einfach nur zusehen, wenn in Ostasien ein Atomkrieg losgehen sollte. Und wenn dann alle führenden Atommächte den durch Adrenalin zittrigen Finger am Abzug haben – dänn Guet Nacht am Sächsi….

      • Heinz Stucki sagt:

        @Aschwanden
        China mag in einem längeren Zeitrahmen mit einem kriegerischen Konflikt mit den USA rechnen und möchte den auch gewinnen. Im jetzigen Zeitpunkt sind sie noch weit davon weg, es währe reiner Selbstmord.

  • Jacqueline Gafner sagt:

    Sollte der Konflikt weiter eskalieren, haben die Medien einen nicht unwesentlichen Anteil daran. Wer berichtet denn seit Jahr und Tag stante pede über jeden Pups des Dikratorensprosses in dritter Generation, der für sein Land und dessen Bevölkerung noch nie etwas getan hat, das man als positiv bezeichnen könnte. Das Gegenteil ist der Fall. Um den eigenen mehr als gut gepolsteterten Allerwertesten zu retten, nimmt da einer ein ganzes Land in Geiselhaft und löckt ständig wider den Stachel, frei nach dem Motto: wenn ich untergehe, geht Nordkorea mit mir unter. Das müsste eigentlich das Thema sein, wenn die schreibende Zunft tatsächlich daran interessiert wäre, dass es nicht früher oder später zu einem auch militärischen Schlagabtausch kommt.

    • Stefan sagt:

      Dass der Konflikt von allen Seiten bewirtschaftet & ausgeschlachtet wird, ist der Mediengeilheit nach Auflage & der Propagandafunktion der Medien zuzuschreiben, der Sie offenbar erlegen sind. Die ‚Elite‘ kämpft gegen den Rest, wie Warren Buffet uns ehrlicherweise wissen liess, doch die Gelenkten & Manipulierten glauben noch immer, Etiketts des bösen Pummeligen verteilen oder für eine Seite Partei ergreifen zu müssen, wobei sie nicht verstehen, dass es in diesem Spiel keine Guten gibt! Propaganda wirkt leider immer & bei Ihnen hat sie zu gut gewirkt. Wer sich instrumentalisieren lässt, hat bereits verloren & den wahren Feind aus den Augen verloren. Propaganda ideal gelungen, danke an alle nützlichen Idihelfer.
      Es dankt auch die Waffenindustrie für Mehraufträge. Wie dumm darf man sein?

    • tigercat sagt:

      Vielleicht liegt es auch daran, dass die damaligen Alliierten weder willens noch fähig waren, einen Friedensschluss nach Ende des Koreakrieges zu suchen?
      Dass Nordkorea inzwischen zur Atommacht herangewachsen ist, ist die logische Konsequenz und hat schon weit vor Kim III. begonnen.

    • Markus Ackermann sagt:

      Ja, Frau Gafner
      Der logische Kern der Atompolitik Nordkoreas ist: ein begrenzter und damit FÜHRBARER Atomkrieg
      … nicht die Abschreckung der 3 grossen Atommächte, die sich gegenseitig mehrfach zerstören können.
      1. Nordkorea bedroht China zB damit, das industrielle Rückgrat mit den Millionenstädten im Pearl Delta anzugreifen
      2. Dann sagt China zu Nordkorea: Ihr blufft
      3. Dann zerstört Nordkorea mit Raketen das Pearl Delta
      4. Nun hat China bereits verloren.
      Wenn China nun zurück schlägt und ganz Nordkorea vernichtet, dann kann China damit nichts gewinnen, sondern nur vergelten
      5. Gewonnen haben die USA und RUS
      … also bleibt China gar nichts anderes übrig, als Nordkorea zu entwaffnen
      … aber das kann die Clique in Nordkorea nicht zulassen, weil dann ihre Macht wegbricht

      • Rudolf Wildberger sagt:

        „Der logische Kern der Atompolitik Nordkoreas ist: ein begrenzter und damit FÜHRBARER Atomkrieg“. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Der Zweck der der Atombewaffnung Nordkoreas ist, das Risiko für jeden Angreifers unkalkulierbar zu erhöhen. Klassische Abschreckung. Auch wenn es für China nicht bequem ist, hilft es doch die USA auf Distanz zu halten und dessen Einfluss in Ostasien zu schwächen. Darum wird China Nordkorea nur soweit unter Druck setzen, um das Risiko für sich unter Kontrolle zu halten. Aus dieser Logik heraus wird Kim nur gegen die USA drohen und China lässt den scharfen Hund Kim je nach Lage mehr oder weniger Leine.

        • Markus Ackermann sagt:

          Nein, Herr Wildberger PRÄZIS DAS ist der Unterschied zur konventionellen Kriegsführung. 1. Bei der konventionellen Kriegsführung ist beiden klar, dass beide kriegsführenden Parteien unabhängig vom Kriegsausgang weiter existieren werden.
          2. DAS war das Neue an den pershings und den SS20:
          Bei einem Krieg zB zw. dem kleineren Nordkorea und einem der 3 grossen Atommächte ist klar, dass Nordkorea nicht mehr weiter existiert
          … aber erst nach einer gesondert, speziell zu entscheidenden (für den bereits Angegriffenen an sich sinnlosen) Vergeltung: China kann Nordkorea nicht mehr davonkommen lassen, aber es nützt China nichts mehr
          … also muss China JETZT eingreifen
          3. Bei einem Krieg zw. den 3 grossen Atommächten fällt dieser Entscheid noch vor Einschlagen der ersten Raketen

          • Markus Ackermann sagt:

            Ziffer 2 beschreibt die strategische Lücke zw. einem konventionellen Krieg und einem umfassenden Atomkrieg (= Weltuntergang)
            -> Diese Lücke wurde 1979 durch die SS20 und dem sog. NATO-Doppelbeschluss für Mitteleuropa geschlossen (pershing2)
            -> Gegen die Aufstellung der Mittelstreckenraketen wehrte sich die betroffene Bevölkerung, weil sie nicht zur Geisel eines FÜHRBAREN Atomkriegs werden wollte
            -> Und Bundeskanzler Schmidt, SPD argumentierte genau umgekehrt: Weil es eine Lücke zw. dem konventionellen Krieg und dem atomaren Krieg gibt, müsse man die atomaren Mittelstreckenraketen aufstellen, damit man nicht konventionell oder atomar vernichtet werde
            ABER:
            Ergebnis war, dass Mitteleuropa während der Übung Able Archer 1983 (googeln!) unmittelbar vor der Vernichtung stand

      • tigercat sagt:

        @Markus Ackermann: Die Pershings sind seit 1991 vollständig vernichtet.
        Aber eigentlich verstehe ich alle Ihre Kommentare nicht.

        • Markus Ackermann sagt:

          @tigercat
          Das ist schade, wenn Sie die Logik nicht erkennen.
          Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie die Lage vom Ende her analysieren und sich jeweils fragen, wie konnte es nur soweit kommen.
          Fangen Sie also an mit der NATO-Übung Able Archer 1983, während der die ganze Nacht in der DDR mit laufenden Turbinen russische Kampfflugzeuge, mit Atomwaffen bestückt, liefen, damit sie beim erwarteten NATO-Angriff noch reagieren konnten. Dazu gibt es genügend Dokumentarfilme.
          Dann fragen Sie, wie zuvor die koreanische Passagiermaschine abgeschossen werden konnte.
          Dann fragen Sie, was die Grundlage, die Logik war für die atomaren Mittelstreckenraketen und warum Bundeskanzler Schmidt stürzte. Welche Interessen die 3 grossen Atommächte verfolgten, welche Rolle die Bevölkerung hatte

          • Markus Ackermann sagt:

            @tigercat
            Die Tatsache, dass wir im August 1983 vor einem Atomkrieg in Mitteleuropa standen, zeigt Ihnen die Gefahr der beschriebenen strategischen Lücke zw. konventionellem Krieg und Weltuntergang auf, den ein FÜHRBARER (anfänglich begrenzter) Atomkrieg hat (wie jetzt wieder in Nordkorea):
            -> Die Strategen des Warschauer Paktes erkannten einen militärischen, taktischen und strategischen Sinn in einem atomaren Angriff (Erstschlag) der NATO in Mitteleuropa
            ???
            Der Warschauer Pakt wäre angegriffen worden und hätte erst DANACH eine an sich unsinnige Entscheidung zur (auf Mitteleuropa begrenzten) Vergeltung treffen müssen.
            -> PRÄZIS IN DIESER SITUATION ist China im Verhältnis zu Nordkorea (wie auch RUS und USA): PRÄZIS DIES DARUM die militärische Entwaffnung von Nordkorea

          • Markus Ackermann sagt:

            @tigercat
            M.a.W.:
            Es geht nicht um ein Spiel, es geht nicht um Poker, es geht nicht um Drohungen, nicht um Bluff
            … sondern um eine logische Entscheidstruktur, um einen Entscheidbaum mit einer unausweichlichen, logischen Alternative:
            -> KEINE der 3 grossen Atommächte kann das Eindringen von Nordkorea in die strategische Lücke zw. konventionellem Krieg und Weltuntergang im Wege eines FÜHRBAREN (zuerst begrenzten) Atomkrieges zulassen.
            -> Denn der Preis für ALLE 3 Atommächte (nämlich ihre Bevölkerung, ihre Wirtschaft, ihre Gesellschaft als Geisel von Nordkorea) wäre für ALLE 3 grossen Atommächte viel zu hoch, buchstäblich IN JEDEM FALL inakzeptabel.
            Leider!
            DARUM liegt Strittmatter mit seiner wohligen Anti-Trump-Denkhaltung völlig neben dem Thema: es geht nicht um Worte

        • Markus Ackermann sagt:

          Hier habe ich heute eine Zusammenstellung gefunden mit Quellenangaben:
          http://www.zerohedge.com/print/601608
          Für China gibt es zwqr keine Angaben, aber China wird sicher in der Nähe von RUS und USA sein.
          Sie sehen auch klar die genannte strategische Lücke.

  • M Kobelt sagt:

    An den börsenfreien Tagen, wie heute, bin ich immer etwas nervöser als sonst. So gesehen freue ich mich sogar auf Montag.

  • tigercat sagt:

    Aber nein, Herr Strittmatter, Donald Trump, der Friedensfürst ist gewählt worden. Stellen Sie sich vor (aber wahrscheinlich könnten Sie sich das gar nicht mehr), die Kriegsgurgel Hillary Clinton wäre gewählt worden. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wäre Nordkorea und das Umland und anderes mehr bereits atomisiert worden.
    Aber jetzt ohne Scherz: Man hat es zwar kommen sehen, dass mit Trump ein absolut hemmungsloser Mann gewählt würde, dem unterstellt wurde, dank seines Reichtums wäre er völlig unabhängig und jetzt wird er einfach als Opfer des „Deep State“, des „Militärisch-Industriellen-Komplexes“, „Rothschilds (der Juden!)“ und natürlich der Untätigkeit Obamas dargestellt.
    Und scheinbar ist niemand willens, dem Treiben dieses Menschen ein Ende zu bereiten.

    • Heinz Stucki sagt:

      „Aber jetzt ohne Scherz“ wer sich hinter dem Namen Tigerkatze verstecken muss, von dem erwarte ich eigentlich nichts anderes als Scherze. Es muss ja wohl ein Grund haben den eigenen Namen nicht zu nennen. Es ist die Narrenfreiheit!

    • tigercat sagt:

      Nein Herr Stucki – ich muss mich nicht verstecken, ich darf.
      Und jetzt bitte ich Sie, wenn Sie schon auf mein Kommentar antworten, doch noch ein bisschen auf dessen Inhalt einzugen.
      Eine Erklärung noch zu tigercat: Die Grumman F7F Tigercat war ein 2 motoriges Jagdflugzeug des USMC und der USN Mitte der 40er Jahre. Wie alle Marine Jäger der Firma Grumman erhielt sie einen Namen, der auf -cat endete. F4F Wildcat, F6F Hellcat, F7F Tigercat, F8F Bearcat, F14 Tomcat. Mir als grossen Flugzeugfan und Katzenliebhaber musste Tigercat einfach gefallen.

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