Trumps gefährliche Essgewohnheiten

Augen zu und durch: Donald Trump isst nur selten Fettiges - dem Wähler zuliebe. (Reuters/Jim Young)

Augen zu und durch: Donald Trump isst nur selten Fettiges – dem Wähler zuliebe. (Reuters / Jim Young)

Ein Präsidentschaftswahlkampf birgt beträchtliche gesundheitliche Risiken für die Kandidaten. Dauernd schütteln sie beispielsweise die Hände fremder Menschen. Dabei werden Viren, Bakterien und Fungi übertragen. Der Händedruck ist sozusagen ein Förderband für Infektionskrankheiten. Deshalb benützen manche Kandidaten Händedesinfektionsmittel. Ein Helfer hat sie stets parat.

Das Desinfizieren nach einem Bad in der Menge muss selbstverständlich diskret erfolgen. Der Kandidat kann ja nicht Bobby Joe Johnson im Hinterland von Ohio die Hand schütteln, ihm dabei treuherzig in die Augen schauen und das Blaue vom Himmel versprechen und sich danach in Sichtweite von Johnson desinfizieren. Damit diffamierte er den Wähler als üble Mikrobenschleuder.

Tiere tätscheln und Babys küssen

Diskretion ist alles. Zum Beispiel auch beim Barbecue oder sonstigem Essen im Wahlkampf, etwa bei der Landwirtschaftsmesse im Kreis Pocahontas im Herzen von Iowa. Der Kandidat stopfte sich zum Frühstück im Happy Happy Restaurant fettige Rühreier mit Speck und öligen Pommes rein, ass zum Lunch strähniges Hühnchen, scharfes Barbecue um 16 Uhr als Snack und danach zum Dinner gegrillte Hotdogs. Ausspucken geht nicht, es fiele unangenehm auf. Also hinunter damit.

Zwischendrin muss der Kandidat Tiere betätscheln («Ihre Sau hat wirklich zwei Preise gewonnen?»), Babys küssen und sich in der Hitze des amerikanischen Sommers von verschwitzten Fans umarmen lassen. Tag für Tag. Man wird krank dabei und dick.

Nicht aber Donald Trump: Das Webmagazin «Vox» entdeckte bei der Durchsicht seiner Bücher, dass Trump total gesund lebt und ein Quell gesundheitlicher Ratschläge ist. Das Händeschütteln lehnt er ab: «Ich glaube nicht an den Händedruck, er ist eine furchtbare Gewohnheit. Oft begegne ich jemandem, der ganz offensichtlich krank ist und die Grippe oder eine Erkältung hat und zu mir sagt: ‹Herr Trump, ich möchte Ihre Hand schütteln›», schreibt Trump. Im Wahlkampf geht er deshalb auf Distanz.

Wenn schon, denn schon: Trump schüttelt Hände. (Youtube / The Ellen Show)

Biosaft statt Budweiser

Nichts für Trump: Hotdog-Verkäufer in Los Angeles. (Keystone/Mike Nelson)

Nichts für Trump: Hotdog-Verkäufer in Los Angeles. (Keystone / Mike Nelson)

Ausserdem verachtet Trump fettiges Fabrikfleisch und überhaupt Viktualien aus der Hölle. «Man kann nicht einfach wie ein Milliardär denken, man muss auch wie einer essen», verkündet er. Zum Frühstück verzehrt Trump etwa ein Omelett aus Eiweiss mit Spinat und Tomaten. Und Lunch «könnte eine kleine Portion Tilapia-Fisch sein mit gedünsteten Gemüsen, frischen Kräutern und Extra-vergine-Olivenöl, serviert mit Joghurtsauce, Eistee mit Zitrone und frischen Blaubeeren zum Nachtisch». Da läuft einem ja das Wasser im Mund zusammen!

Um sein Gewicht zu halten, isst Trump mässig und bedient sich kleiner Tricks. Zum Beispiel setzt er einer Pizza mit Messer und Gabel zu. Wenn seine überwiegend bodenständigen Anhänger dies wüssten, wäre Trump bei ihnen untendurch. Sie essen Pizza mit mikrobenverseuchten Händen. Hillary sollte daher TV-Spots schalten, die Trump mit einer Pizza zeigen. Oder beim Verzehr von Quiche und welkem Wirsing mit Jus. Das käme nicht gut an.

Trumps emotionale Reaktion auf John Kasichs Essmanieren. (Youtube / Entertainment News Gaming)

Zumal Trump keinen Alkohol trinkt, zur Pizza also nicht wie seine Fans ein Budweiser kippt, sondern womöglich Biosaft von Granatäpfeln und Stachelbeeren. Trumps gesundes Leben und seine Speisekarte kontrastieren auffällig mit den Gewohnheiten seiner Wähler. Hoffentlich kommt es deshalb nicht zum Bruch.

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18 Kommentare zu «Trumps gefährliche Essgewohnheiten»

  • Louis Odermatt sagt:

    Ach Herr Herr Kilian
    Sicher meinen Sie, der geneigte linke Durchschnittsleser des Tagi braucht Ihr 2 wöchentliches Trump-Bashing um den Sommer durchzustehen. Aber manchmal vermisst man in Ihren Artikel schon eine etwas vertiefte Auseinandersetzung mit D. Trump. Alles auf wütende, verlustbedrohte alte weisse Männer zu schieben, und diesen Kandidaten nach Lust und Laune zu vergackeiern, ist zu einfach. Versuchen Sie doch mal etwas tiefer zu graben. Nach Ihren monatelangen Anti-Trump -Kampagne haben Sie uns ausreichend davon überzeugt, dass Sie Trump nicht mögen. Werden wir von Ihnen gegen Herbst auch etwas tiefschürfendere Analysen lesen als bisher?

  • Fritz Blumer sagt:

    „Trumps gesundes Leben und seine Speisekarte kontrastieren auffällig mit den Gewohnheiten seiner Wähler.“
    Unser Investigativ-Journalist Kilian hat mal wieder keine Mühe gescheut, um uns mit wichtigsten Hintergrundinformationen zu versorgen, und hat (vermutlich in einer monatelangen Studie) das Essverhalten von Trump-Wählern untersucht.

  • Martin Fischer sagt:

    Jetzt wird schon an den Essgewohnheiten Trumps die Welt erklärt – und selbstverständlich gleich warum Trump böse und schlecht ist… Kein Thema zu verschwurbelt, um sich lächerlich zu machen.

  • maria sagt:

    Hillary wird von der Kriegsmafia, Soros und Goldman Sachs finanziert, luegt und truegt, dass die Balken brechen. Dies ist aber nie eine Zeile wert, da sie der richtigen Partei angehoehrt. Ich wuerde Trump waehlen. Er wuerde die Republikanische Partei zerstoeren. Das alleine waere es schon den Preis wert.

  • Bebbi Fässler sagt:

    „Dann sollen sie doch Kuchen essen“; diesen Satz auf amerikanisch aus dem Munde von Trump, nein ein solches Wunder gibt es nicht!

  • 1-800-CallGary sagt:

    Der Besitz von ungezuckertem Eistee ist in den USA verboten.

  • Roli sagt:

    Diese Art von Journalisten wie Martin Kilian ist genau das, was die Welt nicht braucht. Lächerlich, überheblich, schlichtweg dämlich. Linke Ignoranz halt.

    • Marcel sagt:

      Also die Linken sind alle dämlich…das nenn ich mal überheblich lieber Roli. Solche Schwanzbeisser sind manchmal recht unpraktisch gell?

  • Christian Bolliger sagt:

    Der ersten Artikel der mir Donald Trump sympathischen erscheinen lässt. Und auch etwas Hoffnung macht, dass ein möglicher Präsident Trump trotz grosser Lippe im Hintergrund eine vernünftige Politik betreiben wird. Oder ist der Autor einer PR Masche aufgesessen, welche zum Ziel hat Trump für New England Republikaner und Silicon Valley Libertaere wählbar zum machen?

  • Wildberger sagt:

    Ein lächerlicher Artikel: Huh, wenn das die unkultivierten Trumpfans wüssten das Trump nicht unkultiviert isst, Dies bestärkt meinen Verdacht, dass hier ein weiterer Journalist mit copy-paste Recherche das eigene Vorurteil weiter verbreitet.

  • Rolf Rothacher sagt:

    Nun macht Trump einmal etwas, das auch in Europa Anklang finden sollte, und Kilian legt es ihm böswillig aus. Ts..ts..ts.
    Ein Präsident sollte im Übrigen doch auch Vorbild sein? Und mit seinen Ess-Gewohnheiten müsste er doch gerade die Stamm-Wählerschaft einer Hillary Clinton begeistern? Diese Wahl wird eh derjenige Gewinnen, dessen Anhänger seltener zu Hause bleiben und sich der Wahl verweigern, weil sie weder Teufel, noch Belzebub wollen und darum die Verantwortung einer Entscheidung zwischen den beiden gänzlich ablehnen.
    Kilians Trump Bashing wird immer abstruser und sinnfreier.

  • Hans Hegetschweiler sagt:

    Wie passt denn Eistee in dieses bewusste Essverhalten? Kilian sollte weiter forschen, ob es sich vielleicht um selbstgemachten ungezuckerten Eistee handelt, sonst bleibt sein Artikel Stückwerk. Weiter müsste man auch noch recherchieren, wie man eine Omelette alleine aus Eiweis macht, sofern Eiweiss hier wirklich das Weisse vom Ei meint und nicht einfach Protein. So geht es nicht, Herr Kilian, als offensichtlicher lukullischer Laie werfen Sie mehr Fragen auf, als dass Sie beantworten.

    • Philipp Chalakatevakis sagt:

      Gute Analyse. Vielleicht müssen Sie einfach weiter beobachten und abwarten und es ergibt sich von selbst. Ich meine Eistee hat ziemlich viel Zucker also wäre zum Beispiel Diabetes eine Möglichkeit. Sprich sie müssen warten bis die Person etwa 40 ist und wenn das nicht der Fall ist, dann bis 50 warten und dann kann man langsam anfangen zu glauben dass er recht hat.

      Eine richtige Omelette denke erkennt man am Geschmack und Aussehen. Eiweiss vom Ei ist nicht dasselbe Eiweiss oder Protein von künstlich erzeugten Proteinen. Essen Sie doch mal Fleisch von einem Bauern oder von einem Supermarkt und vergleichen Sie die Herkunft und Haltung.

    • S. Roth sagt:

      Herr Hegetschweiler, waren Sie schon einmal in den USA? Wenn Sie dort im Restaurant einen Ice Tea bestellen, bekommen sie einen kalten Tee ohne Zucker, das hat nichts mit unserem Lipton Ice Tea zu tun… Und geben Sie bei Google einmal „Eiweiss Omelette“ ein, Sie werden erstaunt sein, wie viele Rezepte Sie ohne Probleme finden 😉

    • sabine loeffel sagt:

      Ein Omelet aus Eiweiss, also das Weisse vom Ei funktioniert bestens. Wenn man es gerne gelb hätte, kann man es mit Kurkuma etwas färben. Recherchieren braucht man da nicht gross, sondern etwas Einfallsreichtum und Neugierde genügt. Was der Eistee anbelangt scheinen Sie so gut konditioniert zu sein, dass er offensichtlich nur aus dem Tetrapack kommen kann.
      Trotz all dem finde ich sieht Trump sehr ungesund aus. Das Essen alleine machts eben doch nicht, sondern auch die innere Einstellung und den Umgang mit den Mitmenschen und der sieht bei ihm sehr stressgeplagt aus. Dauerstress macht krank und ich hoffe für ihn, dass er nicht gewählt wird……

    • Hans Schmid sagt:

      Herr Hegetschweiler, in den USA ist Eistee in Restaurants normalerweise ungesüsst und wird vor Ort aufgebrüht und wieder abgekühlt. Das ist nicht die widerliche Zuckerbrühe, die hierzulande als „Ice Tea“ durchgeht.

      • Marcel sagt:

        Lebe zwar in Mexiko, aber noch nie hat ein US Amerikaner sowas wie Lipton Ice Tea oder noch schlimmer Nestea bei mir bestellt. Die erste Frage ist immer: Ist der Tee selbst gemacht und ungezuckert? Ach ja, und das Eiweiss gibts in jedem Supermarkt im Tetrapack

    • Gabriela sagt:

      Ohne ouf den weiteren Inhalt des Artikels einzugehen und damit Sie das Wochenende wenigstens ein bisschen geniessen können mit nicht zu vielen unbeantworteten Fragen: Ein Omelett nur aus Eiweiss ist in den USA gang und gäbe – man trennt das Ei (haben wir in der Husi gelernt) und schmeisst das Eigelb weg (siehe dazu auch etliche Forumsbeiträge im Fitblog). Alternativ kann der einfache Amerikaner das Eiweiss auch einfachheitshalber in pasteurisierter Form im Supermarkt kaufen.

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