Die Lage sei ernst, klagt die Pädagogin, es sei zum Haareraufen. Ihr brandneues Notebook starte nicht mehr. Beziehungsweise: Es starte und starte und starte und höre nicht mehr auf damit. Er starte gleich, antwortet der Webflaneur.
Bevor er sich aber auf den Drahtesel schwingt, füllt er das Notfall-Rucksäckchen mit Rettungstools: Er legt eine Ubuntu-CD hinein. Diese braucht er, falls bei Windows tatsächlich alle Fenster geschlossen bleiben. In diesem Fall wird er versuchen, Ubuntu-Linux ab CD zu starten. So sieht er – ohne an den installierten Programmen etwas zu ändern –, ob der Rechner wegen defekter Komponenten nicht auf Touren kommt oder ob der Wurm im Betriebssystem ist. Er könnte auch eine andere Linux-Zusammenstellung nehmen, die sich ab CD oder USB-Stick starten lässt, etwa Knoppix, Damn Small Linux oder Insert; in Letztere hat eine Sicherheitsfirma vom Datenrettungstool bis zum Virenscanner alles Nötige gepackt. Doch fürs Herunterladen fehlt die Zeit. Und Ubuntu kennt er bereits.
Auf einem Stapel findet der Webflaneur die Gparted-CD. Er packt sie ein. Damit kann er den Speicher auf der Festplatte in Bereiche unterteilen – etwa in einen für das Betriebssystem und in einen für Daten –, und er kann bestehende Partitionen verkleinern, vergrössern, löschen. Er kramt auch noch die Opensource-DVD hervor. Ab ihr wird er, auch ohne schnellen Internet-Zugang, nachinstallieren, wenn Wichtiges fehlt – von der Textverarbeitung bis zum Virenscanner ist alles darauf.
So ausgerüstet, fährt der Webflaneur bei der Pädagogin ein. Die kostenlosen Helferchen hat er schliesslich nicht gebraucht, denn die Lage in der Windows-Welt war nicht so ernst: Per Zufall hat er herausgefunden, woran sich das Betriebssystem so heftig verschluckt hatte – wie das passieren konnte, darüber rätselt er bis heute –: am Hintergrundbild eines idyllischen Sees.