Der Webflaneur lacht laut auf. Dann spricht er diesen Satz leise nochmals nach. Er lässt ihn ausklingen. «Grandios!», murmelt er. Poesie sei das, angereichert mit frechem Humor und viel Skurrilem.
Kurz zuvor: Der Webflaneur stolpert bei seiner spätabendlichen Lektüre über eine Meldung. Walt Disney schliesse die Lucasarts-Studios, steht darin. Im letzten Oktober habe der Konzern die Spielschmiede gekauft – zusammen mit dem Filmgeschäft von George Lucas, dem «Star Wars»-Produzenten. Nun aber sei ausgespielt: Den meisten Mitarbeitern sei gekündigt worden.
Dem Webflaneur wird ganz melancholisch zumute dabei. Nicht, weil er Mitarbeiter gekannt hätte, die einen anderen Job suchen müssen. Sondern weil einige Games von Lucasarts irgendwie zu seiner Kindheit, zu seinem Leben gehören: Mit Indiana Jones hat er sich sowohl auf die Suche nach dem Heiligen Gral als auch nach Atlantis gemacht. Und das in jeder freien Minute – immer dann, wenn er nicht Schule hatte und ihn Mutter und Vater nicht zum Draussenspielen, zu Aufgaben oder zum Geigeüben nötigten. Sein Bruder und er haben auch das Mädchen aus dem Maniac Mansion befreit, dem Haus des verrückten Prof.Dr.Fred. Und sie haben Sensationsreporter Zak McKracken begleitet, der auf Recherche über ein zweiköpfiges Eichhörnchen eine Verschwörung von Ausserirdischen aufdeckte.
Aus Melancholie installiert der Webflaneur sogleich Monkey Island auf dem Pad. Später im Bett spielt er die ersten Szenen durch. Dabei staunt er ob des skurrilen Humors der englischen Fassung. Nun lacht er laut auf. Bald darauf schläft er ein – und träumt von Pirateninseln und den guten alten Zeiten.