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Der Abgang

Webflaneur am Dienstag den 18. März 2014

Facebook übernimmt den Kurznachrichtendienst Whatsapp. Diese Meldung war für einen Freund des Webflaneurs das Tröpfchen, das das Fass zum Überlaufen brachte. Jedenfalls eröffnete er, kurz nachdem die Nachricht eingetroffen war, einen Gruppenchat bei Whatsapp, um sich von den Kontakten zu verabschieden. Man sehe sich wieder, schrieb er – drüben bei Threema.

Der Webflaneur kaufte sich kurzerhand die App Threema, mit der man Texte, Bilder, Videos und Standortinfos verschicken kann. Für weniger als den Preis eines Kaffees kriegt er viel Sicherheit: Die App verschlüsselt alle Nachrichten. Nicht einmal die Betreiber des Dienstes, die Mitarbeiter eines kleinen Unternehmens aus Zürich, können mitlesen. Weil die Chatpartner ihre Schlüssel tauschen müssen, ist die Bedienung zwar komplizierter als bei Whatsapp. Threema führt aber vorbildlich durchs Prozedere. Die Schlüssel lassen sich persönlich weitergeben. Oder man verwendet die Synchronisation. Dazu werden Infos aus dem Adressbuch auf den Schweizer Server der Firma geladen. Anders als bei Whatsapp verbleiben sie dort aber nur so lange wie nötig.

Tatsächlich trifft der Webflaneur seinen Freund auf Threema wieder. Und er tadelt ihn sogleich: Es sei keine gute Idee gewesen, die Abschiedsmeldung in einer Whatsapp-Gruppe zu veröffentlichen. Denn damit steckte er sämtlichen Mitgliedern gegenseitig die Handynummern zu.  Das ist dem Freund peinlich. Er entschuldigt sich in der Whatsapp-Gruppe. Dann verlässt er sie. Der Webflaneur hingegen nutzt sie seither, um mit den übrigen Gruppenmitgliedern liebevoll über den gemeinsamen Freund zu lästern.

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