Die Kollegin ist verzweifelt. «Wie macht man aus vielen Dateien eine einzige?», fragt sie hastig. Der Webflaneur guckt sie fragend an. Worum es genau gehe, will er wissen. Da wird die Kollegin etwas ruhiger. Sie erklärt: Demnächst müsse sie ein Dossier einreichen. Alles liege bereit – verstreut über viele PDF-Dateien. Hochladen dürfe sie indes nur eine: ein PDF mit vielen Seiten.
«Du könntest die teure Vollversion von Adobes Acrobat-Programm kaufen», sagt der Webflaneur und grinst. «Gibt es keinen anderen Weg?», fragt sie. «Doch, doch», antwortet er. «Gib mal her.» Er behändigt den USB-Stick, den sie ihm hinstreckt und stöpselt diesen an sein Notebook an. Auf dem Stick liegen die PDF-Dateien bereit, fein säuberlich beschriftet. Nun brauche er etwas Kleines, Schwarzes und extrem Starkes, sagt er. «Espresso?», fragt sie. «Die Kommandozeile», sagt er. Mit einigen Kommandos hangelt er sich auf dem schwarzen Grund ins richtige Verzeichnis. Dann tippt er den entscheidenden Befehl ein: «pdftk *.pdf cat output allesineinem.pdf». Der Kollegin, die ihm über die Schulter guckt, ist das suspekt. Doch der Webflaneur lässt sich nicht beirren. Eine Minute dauert das Prozedere. «Et voilà», sagt er dann, öffnet das neu generierte PDF, wirft einen flüchtigen Blick auf dessen Inhalt, schliesst es wieder. Er zieht den Stick ab und überreicht ihn mit einer leichten Verbeugung.
«Rums», sagt die Kollegin. Der Webflaneur schaut sie fragend an. «Das ist der Stein, der mir vom Herzen gefallen ist», sagt sie und bedankt sich überschwänglich. «Alleine hätte ich das nie geschafft.» – «Doch, doch», antwortet der Webflaneur. Für das PDF-Toolkit, das er benutzt habe, existiere auch eine grafische Oberfläche für Windows. Herunterladen könne sie diese von der Website des Programmierers. Aber via Kommandozeile sei man halt schneller und flexibler. «Mit der Kleinen, Schwarzen und extrem Starken», fährt die Kollegin fort. Und sie fragt: «Jetzt aber Espresso?»
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