Die Kollegin schaut ihn tadelnd an. «Du hast tatsächlich deinen gesamten Gerätepark in die Ferien mitgeschleppt?», fragt sie. Der Webflaneur nickt etwas verlegen. Im Rückblick hätte er wohl besser aufs Notebook verzichtet, sagt er dann. Und er fügt an: «Ohne Smartphone wäre ich aber verloren gewesen.» – «Nun übertreib mal nicht», sagt sie. Er habe das Smartphone sehr oft gezückt, um den richtigen Weg zu finden, erzählt der Webflaneur. Sie wirft ein: «Bloss um festzustellen, dass das ohne Internetzugang auch nicht glückt.» Der Webflaneur schüttelt den Kopf. «Das war einmal», sagt er. Mittlerweile gebe es Karten, die sich direkt auf dem Gerät speichern lassen – nebst den eher teuren der bekannten Hersteller von Navigationsdiensten und – unter Android – jenen von Google existierten auch freien Kartendaten. Ihm genügten diese.
Er habe auf dem Android-Smartphone in diesen Ferien vor allem die App Osmand benutzt, sagt er. Diese tauge sowohl als Stadtplan für Fussgänger als auch zum behelfsmässigen Autonavi. Alternativ hätte er für Letzteres auch auf Mapfactor Navigator oder Zanavi setzen können. Mit ihrem iPhone könne sie es einmal mit GPS Navigation 2 von Skobbler versuchen; pro Landeskarte würden dort aber 4 Franken fällig. Mit Offmaps2 hingegen koste die Stadt respektive ein Gebiet rund 30 Rappen. Dafür erhalte sie eine schön gemachte Karte, allerdings ohne Navigationsfunktion. Es gebe noch zahlreiche weitere Apps, fährt der Webflaneur fort. «Guck dich mal im Store um.» All die erwähnten Applikationen nutzten die Daten von Openstreetmap, der «Wikipedia der Landkarten». Die Gegend, in der er herumgetingelt ist, sei bereits vorbildlich erfasst. «Pass aber auf: Anderorts gibts noch einige Lücken und Fehler.»
Die Kollegin bedankt sich artig für die Ausführungen. Anfangen könne sie damit aber nichts, sagt sie dann. Denn sie plane Ferien mal ganz ohne Geräte – und mit einer echten Landkarte.
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