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Einfacher lesen

Webflaneur am Mittwoch den 5. Dezember 2007

Der Webflaneur sitzt zu Hause und liest. Wie fast jeden Tag durchkämmt er auch heute eine lange Liste mit Websites. Er informiert sich in Onlinezeitungen und Nachrichtentickern, schmökert in Blogs, verfolgt Diskussionen in Foren. Müsste er jede Website einzeln ansurfen, bräuchte er einen halben Tag dafür. Rssowl – oder einer der vielen anderen so genannten Feed-Reader – hilft ihm Zeit zu sparen: Das Programm sammelt auf abonnierten Portalen, Blogs und Foren alles Neue zusammen und stellt es übersichtlich dar – ähnlich wie ein E-Mail-Programm die digitale Post. So sieht der Webflaneur auf einen Klick, was er lesen muss.

Der Webflaneur wühlt sich durch die Nachrichten des Tages. Die Firma Google habe dem Reader eine neue Funktion spendiert, liest er in einer Meldung. Der Dienst empfehle den Nutzern nun auf Wunsch andere Nachrichtenkanäle mit ähnlichen Themen. Dazu vergleiche Google das Abonnierte mit der Selektion anderer Nutzer. Wird etwa Heises Technikticker abonniert, schlägt der Dienst zusätzlich jenen der «Netzwelt» und des «PC-Tipp» vor. Zudem könne der Reader, so liest der Webflaneur weiter, auch anhand der Liste der besuchten Seiten herausfinden, was den Nutzer interessieren dürfte.

Eine spannende Funktion, urteilt der Webflaneur; dies kann sein Feed-Reader-Programm bislang nicht. Soll er deshalb zu einem Onlineaggregator wechseln?, fragt er sich – sei es zum besagten von Google oder allenfalls zu einer Alternative: zum Klassiker Bloglines etwa (Update: nicht mehr aktiv. Eine Liste mit Alternativen ist hier zu finden), zu Live von Microsoft, zu jenem von Yahoo, zu Netvibes oder zu Pageflakes. Er könnte, so sinniert der Webflaneur weiter, auch einen eigenen Aggregator auf seinem gemieteten Zentralrechner installieren. Mit Gregarius, Lilina und Tiny Tiny RSS hat er auch schon die passende Software dazu gefunden. Doch die Installation ist ihm zu aufwändig.

Nein, zu Google wechsle er nicht, beschliesst der Webflaneur schliesslich. Die Firma horte bereits einige seiner E-Mails, Dokumente und Termine und speichere zudem die Lesezeichen seines Webbrowsers. Das reiche. Google brauche nicht auch noch zu wissen, was er gerne lese – und auch keiner der anderen Aggregatoren. Deshalb bleibt der Webflaneur seinem guten alten Feed-Reader-Programm treu. Und er klickt sich zur nächsten Meldung.

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Ein Kommentar zu “Einfacher lesen”

  1. Ryan McCue sagt:

    I’m the developer of Lilina. Any chance you can offer an English translation?