Der Computer klingelt. Der Berner Zeitungsblogger nimmt ab. «Hallo David», sagt er. Und nachdem er kurz zugehört hat: Doch, er verstehe ihn gut – mindestens so gut, wie wenn er per Handy telefonierte. «Eine Infoveranstaltung zum Telefonieren übers Internet?», fragt der Zeitungsblogger nun. Doch, er weise gerne auf das Treffen der Nutzergruppe ST-Anwender hin. Wann es denn stattfinde, will er wissen. Sonntagmorgen im Medienzentrum Schulwarte in Bern? «Langsam», sagt er nun und kritzelt die Webadresse, die David ihm diktiert, auf den Briefumschlag einer Swisscom-Rechnung – seiner wohl letzten.
Der Computer wählt. «Einen guten Morgen», wünscht der Zeitungsblogger der Swisscom-Mitarbeiterin – und kündigt seinen Telefonanschluss. Er kappe das Kabel und kable nun über das Inter- statt das Fixnet, erklärt er ihr. So könne er einige Franken sparen. Der Zeitungsblogger hat sich zuvor schlau gemacht. Er hat gestaunt über die viele Firmen, die Internet-Telefonie zu unterschiedlichsten Preisen und Konditionen feilbieten. «Zum Glück gibts den Comparis-Ralf», hat er vor sich hingemurmelt und aus dessen Tabelle eine Firma ausgewählt. Er hat sich dann bei der Swisscom ab- und bei Sipcall.ch angemeldet. Dort bezahlt er keine Grundgebühr und bloss wenige Rappen pro Minute. Geht er auf eine Reise, hängt er einfach sein Notebook an ein Netz – schon ist er unter der gewohnten Nummer erreichbar. Egal, wo auf der Welt er ist, er telefoniert zu den normalen Preisen. Dafür nimmt er in Kauf, dass er nun mit Kopfhörer am Rechner sprechen oder sich einen Adapter fürs Telefon kaufen muss. Und dafür nimmt er in Kauf, dass die Sprachqualität variert: Manchmal ist sie besser als im Festnetz, manchmal gibts Verzögerungen.
Der Computer klingelt. «So spät noch online?», grüsst der Zeitungsblogger seinen Kollegen. Erst neulich hat dieser das Telefontool Skype installiert – und ist begeistert davon. «Ein Lesertelefon für ‹Weblog›-Leser?», wiederholt der Zeitungsblogger den Vorschlag seines Kollegen und klopft einen dummen Spruch von wegen «was der Chefredaktor kann, kann ich schon lang’». Das hätte er nicht sagen sollen. Jetzt insistiert der Kollege darauf. Der Berner Zeitungsblogger ziert sich. Schliesslich muss er aber nachgeben. Und so tippt er nun: «Lasset Skype klingeln – der ‹zeitungsblogger› ist online.»
« Zur Übersicht