So stärken Sie Ihr Immunsystem im Alltag

Bewegen, Sonne tanken oder richtig schlafen: 7 Tipps für mehr natürliche Gesundheit.

Sanfter Ausdauersport – Joggen, Yoga, Wandern, Velofahren zum Beispiel – ist optimal für das Immunsystem. Foto: Jaime Reimer (Pexels)

Das Immunsystem ist unser ganz persönlicher Wächter vor schädlichen Eindringlingen wie Bakterien und Viren. Damit es seine Arbeit machen kann, sollte es möglichst widerstandsfähig sein. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn wir starken Temperaturwechseln, trockener Luft, kalter Nässe und anderen Widrigkeiten ausgesetzt sind, ist dies besonders wichtig.

Denn ein geschwächtes Immunsystem erleichtert nicht nur Viren und Bakterien, sondern auch Parasiten und Pilzen, die mehr oder weniger schwere Infektionen und Krankheiten auslösen können, den Zugang in unseren Körper. Es gibt natürlich verschiedenste Präparate, Vitamine und Mineralstoffe, um die eigenen Abwehrkräfte auf Vordermann zu bringen. Wie wirksam diese sind, ist nicht unbestritten. Aber wie vieles im Leben ist es eine persönliche Entscheidung, ob und wie man in seine Gesundheit investieren will.

Wir können unser Immunsystem auch auf natürliche Art aktivieren, indem wir unsere körpereigenen Abwehrkräfte stimulieren. Wichtig ist dabei, dass wir das nicht kurzfristig machen, sondern das ganze Jahr über für unser Immunsystem sorgen. Dafür baut man am besten ein paar Massnahmen ganz unkompliziert in den Alltag ein:

1. Genug schlafen

Am einfachsten stärken wir unser Immunsystem im Schlaf. Schlafen wir zu wenig – wie viel das ist, kann individuell recht unterschiedlich sein, allgemein gelten sieben bis neun Stunden als ausreichend –, werden wir anfälliger auf Angriffe feindlicher Bakterien und Viren. Wie ein Forschungsteam der Universität Tübingen und der Universität Lübeck feststellte, können bei zu wenig Schlaf die sogenannten T-Zellen, die infizierte Zellen suchen und abtöten, schlechter andocken. Gesund ist der Schlaf nicht nur, wenn er lang genug dauert, sondern vor allem auch, wenn er entspannt ist.

2. Gesund essen und genug trinken

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung versorgt den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen. Wichtig ist das Essen auch, weil die Darmflora einen wesentlichen Einfluss auf das Immunsystem hat. Gut sind beispielsweise Lebensmittel wie Broccoli und Blumenkohl, die viele Antioxidantien enthalten, aber auch Nüsse, Knoblauch und die Allzweckwaffe Ingwer. Das Immunsystem mag auch sekundäre Pflanzenstoffe sehr, vor allem Flavionoide, die beispielsweise in Äpfeln, Birnen, Trauben, Kirschen, Pflaumen, Beerenobst, Zwiebeln, Grünkohl, Auberginen und Soja gut vertreten sind. Wichtig ist auch, genug zu trinken. Und damit ist nicht Alkohol gemeint, sondern Wasser oder Tee. Ideal ist grüner Tee.

3. Sich regelmässig an der frischen Luft bewegen

Es soll nicht Spitzensport sein, aber sanfter Ausdauersport – Joggen, Yoga, Wandern, Velofahren zum Beispiel – ist optimal für das Immunsystem. «Bei körperlicher Belastung wird Adrenalin ausgeschüttet. Das Hormon bewegt Abwehrzellen dazu, sich schneller zu vermehren und aktiver zu werden. Natürliche Killerzellen (NK-Zellen), die unter anderem für das Ausschalten von Tumorzellen verantwortlich sind, als auch weisse Blutkörperchen, T- und B-Lymphozyten sind dadurch vermehrt im Blut vorhanden», erklärt das Portal Netdoktor die Wirkung: «Durch diese sanften Reize, die während moderatem Ausdauersport gesetzt werden, kommt es zu einem Trainingseffekt des Immunsystems: Potenziell schädliche Zellen werden effizienter beseitigt, und auch die Lymphozyten sind aktiver.» Am besten wirkt Bewegung, wenn sie an der frischen Luft stattfindet. Frische Luft ist, gerade in der kalten Jahreszeit, auch sonst gut. Man sollte darum Räume zwischendurch immer wieder mal gut lüften.

4. Stress und schwere Belastungen möglichst vermeiden

Dass dauerhafter Stress und sowohl psychische wie körperliche starke Belastungen auf die Gesundheit schlagen, ist bekannt. Chronischer Stress schwächt insbesondere auch das Immunsystem. «Es gibt eine wechselseitige Beeinflussung von Zentralnervensystem, Psyche und Immunsystem», erklärt Professor Norbert Müller von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin auf dem Informationsportal Neurologen und Psychiater im Netz, «dies bedeutet, dass sich die seelische Verfassung eines Menschen auf seine Immunabwehr auswirkt. Wer unter chronischem Stress leidet, ist deshalb häufig anfällig für Infektionen.» Das heisst, wenn länger andauernde Stresssituationen bestehen, sollte etwas unternommen werden, bei Bedarf auch mit fachkundiger Hilfe.

5. Licht und Sonne tanken

Durch die Sonnenstrahlung auf unsere Haut wird das wichtige Vitamin D gebildet. Dieses stärkt unter anderem auch die Abwehrkräfte. Darum ist es wichtig, auch in der kalten Jahreszeit hinauszugehen, wenn denn die Sonne mal scheint. Dabei aber immer an den Schutz der Haut vor den UV-Strahlen denken und Sonnenschutz benutzen! Vitamin D nehmen wir auch durch Lebensmittel auf, beispielsweise durch fetten Fisch. Aber gerade in der Winterzeit, wenn die Tage nur kurz sind und die Sonne zudem oft tagelang durch eine graue Nebeldecke verdeckt wird, muss oft mit der Einnahme von Vitamin-D-Präparaten nachgeholfen werden; dies sollte man jedoch nicht ohne ärztliche Verordnung tun. Wie wirksam die Einnahme von Vitamin D ist, wurde in Studien nachgewiesen.

6. Hände oft gründlich waschen oder desinfizieren

Hygiene hilft, krankheitserregende Invasoren abzuwehren. Gründliches Waschen der Hände mit warmem Wasser während mindestens 30 Sekunden erschwert beispielsweise Erkältungsviren das Eindringen in unseren Körper. Hilfreich ist auch, vor allem, wenn man viel in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, ein kleines Fläschchen mit Desinfektionsmittel in der Handtasche oder im Kittelsack.

7. Auf Wärme- und Kältereize setzen

Den Körper immer mal wieder einem Heiss-kalt-Wechsel auszusetzen, trainiert ihn für die starken Temperaturunterschiede zwischen innen und aussen, denen wir im Winter ausgesetzt sind. Am besten ist dafür natürlich die Sauna, aber auch Wechselduschen sind wirksam. Oder heiss-kalte Fussbäder. Die Temperaturreize bringen den Stoffwechsel in Schwung und fördern die Durchblutung. Dadurch wird die Sauerstoffversorgung des Körpers verbessert, was die Abwehrkräfte stärkt.

14 Kommentare zu «So stärken Sie Ihr Immunsystem im Alltag»

  • Fritz sagt:

    Die meisten Menschen Leben viel zu Steril …… vor allem die Älteren Menschen in denn Heimen darum sind sie auf fast alles anfällig…..!!! Tägliches Waschen mit Chemie Shampoo Dann kommt noch das Tote Industrie Essen dazu! Und schon ist der Teufelskreis geschlossen (Total Krank) In Lebensgefahr!

    • Josef Marti sagt:

      Früher lebten sie viel weniger steril und sind dafür deutlich früher gestorben.

      • Fritz sagt:

        Das ist eine Lüge! das wird so gesagt weil sie uns weiss machen wollen das Medikamente und der Chemie Food uns das Leben verlängert hätte, reine Lüge aber passt gut in unsere Zeit!

  • Sonusfaber sagt:

    Mit dem Punkt 4 bin ich nicht einverstanden: Denn Stress und schwere Belastungen stellen an sich kein Problem dar. Sie halte sie sogar für notwendig, ja fördernd. Wir Menschen brauchen das von Zeit zu Zeit. Hauptsache, dazwischen erholt man sich davon – in dem man ausreichend schläft, sich Musse gönnt, eine richtig entspannende Massage und so.

  • Ruth Obrist sagt:

    Der Beitrag ist gut fundiert, aber zu kritisieren ist der Sonnenschutz im Winter (!). Und überhaupt! Unsere Gesellschaft leidet extrem an Vitamin D Mangel durch unseren Alltag (zu wenig draussen, alle Wege mit dem Auto, Kinder zur Schule fahren etc.)
    Ich empfehle den Vortrag von Prof. Jürg Spitz auf YouTube! Und bei Wikipedia „Folgen von Vitamin D Mangel“!

    • Heidi Hermann sagt:

      Prof. Jörg Spitz ist Direktor der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V., ein obskurer Verein von Wunderheilern. Der „ärztliche Direktor“ György Irmey zum Beispiel spricht sich dezidiert gegen Doppelblindstudien aus und auch die Theorien von Prof. Spitz wiedersprechen in vielem anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sonnenschutz im Winter hat durchaus ihre Berechtigung, insbesondere im Schnee und auf den Bergen können Sie innert kürzester Zeit einen Sonnenbrand einfangen. Und von einem „extremen Vitamin D Mangel“ kann in der Schweiz nicht geredet werden. Es gibt Risikogruppen. Der durchschnittliche Erwachsene gehört nicht dazu.

  • Olivier Fuchs sagt:

    ‚Dabei aber immer an den Schutz der Haut vor den UV-Strahlen denken und Sonnenschutz benutzen!‘ Lol. Warum das nützliche UV unterdrücken? In Afrika laufen die Leute den ganzen Tag in der höchstintensivsten Strahlung ungeschützt umher, und der einzige häufige Schaden ist in den Augen.

    • Heidi Hermann sagt:

      Noch nie von weissem und schwarzem Hautkrebs gehört? Und ja, auch Menschen mit dunkler Haut bekommen Sonnenbrand und Hautkrebs durch zu hohe Sonnenexposition. Einfach seltener.

    • Sonusfaber sagt:

      Herr Fuchs, in keinem Land der Welt hat es prozentual so viele Menschen, die an bösartigem Hautkrebs erkranken, wie in der Schweiz, und diese Krebsart ist besonders tückisch, denn die Bildung von Ablegern erfolgt rasant …

  • Ralf Schrader sagt:

    Das alles hätte Hildegard von Bingen schon vor 900 und Hippokrates vor 2500 Jahren schreiben kann. So alt sind die nichtssagenden Hüte. Wer diese Ratschläge nicht schon als 10- Jähriger auswendig kennt und lebt, hat eine Entwicklungsstörung.

    • Silvia Aeschbach sagt:

      Wie immer sehr scharfzüngig, der Herr Schrader. Aber wie schon
      Hildegard von Bingen, und sicher auch Hippokrates wussten:
      Das Wissen ist eines. Das Machen das andere.

    • Albert Fiechter sagt:

      Herr Schrader, Ihr Kommentar hat einen logischen Fehler. Wenn es sich bei diesen Ratschlägen um nichtssagende Hüte handelt, braucht man sie auch nicht auswendig zu kennen und zu leben.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.