Mit Blaubeeren gegen Rheuma

Diese 5 Lebensmittel können bei schmerzenden Gelenken helfen und diesen vorbeugen.

Volkskrankheit Nummer 1: Jeder vierte Schweizer leidet unter rheumatischen Beschwerden. Foto: iStock

Leider gibt es kein einzelnes Lebensmittel, das Schmerzen bei entzündlichen Gelenkserkrankungen wegzaubern könnte. Auch wenn dies für viele Betroffene ein Wunschtraum wäre. Denn Rheuma ist die Volkskrankheit Nummer 1 in der Schweiz. Unter dem Begriff Rheuma versteht man übrigens nicht eine einzelne Krankheit. Es handelt sich um einen Sammelbegriff für 200 verschiedene Erkrankungen des menschlichen Bewegungsapparats. Rund zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohner in der Schweiz sind laut der Schweizer Rheumaliga von rheumatischen Beschwerden betroffen. Und das sind nicht nur alte Menschen, auch wenn sich diese Vorstellung hartnäckig in den Köpfen hält. Auch junge Patienten und Kinder können unter Rheuma leiden. So sind Patienten, die an Psoriasis-Arthritis und Gicht erkranken, üblicherweise zwischen 30 und 60 Jahre alt. Rheumatoide Arthritis wird häufig im Alterssegment zwischen 40 und 60 diagnostiziert, während Arthrose sogar bei Betroffenen ab 30 Jahren auftreten kann. Männer und Frauen sind nicht gleichermassen von rheumatischen Erkrankungen betroffen: Während 90 Prozent der Gichtpatienten Männer sind, sind 75 Prozent der an rheumatoider Arthritis Erkrankten Frauen.

Zahlreiche aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass gewisse Nahrungsmittel einen positiven Einfluss auf schmerzende Gelenke haben können. So konnten verschiedene japanische Studien belegen, dass eine vermehrte Zufuhr von einfach ungesättigten Fettsäuren, die sich unter anderem in der Mittelmeerküche fänden, die Beschwerden bei entzündlichen Krankheiten lindern könne. Diese sogenannte Antiinflammatorische Ernährung ist am effektivsten, wenn sie bezüglich ihrer Zusammensetzung und Menge möglichst genau auf die Betroffenen zugeschnitten ist. Hier können spezialisierte Ernährungsberater helfen. Aber auch wer (noch) nicht von rheumatischen Beschwerden betroffen ist, kann von folgenden Lebensmitteln profitieren.

1. Fetter Fisch

Verschiedene wissenschaftliche Studien beweisen, dass Omega-3-Fettsäuren in hohen Dosen – wie sie zum Beispiel in Lachs, Makrele und Hering vorkommen – rheumatoide Arthritis positiv beeinflussen können. Dabei wurde den Probanden Fischöl in Form von Kapseln, Tran oder fettem Fisch verabreicht.

2. Pflanzliche Öle

Lein-, Raps- und Walnussöle enthalten viele einfach ungesättigte Fettsäuren, die einen positiven Effekt auf die «Schmierung» der Gelenke haben.

3. Nüsse

Sie spielen bei der antientzündlichen Ernährung eine wichtige Rolle. Ihre Zusammensetzung aus löslichen Ballaststoffen, gesunden Fetten, sekundären Pflanzenstoffen und grünen Proteinen helfen nicht nur gegen Gelenkbeschwerden, sondern haben auch eine gesunde Wirkung auf das Herz und die Blutgefässe. Wer befürchtet, der Nusskonsum könne ins Gewicht fallen, kann dies vergessen: Selbst wer täglich 50 bis 70 Gramm Nüsse isst, nimmt nicht zu.

4. Kohl

Martin Kreutzer, Simon Weisdorf: «Anti-Entzündungs-Ernährung gegen Rheuma, Arthrose und Gicht». Riva Verlag, München, 288 Seiten, ca. 30 Fr.

Weil ein gesundes Immunsystem einen positiven Einfluss auf entzündliche Erkrankungen hat, sollte ein Teil des täglichen Antioxidantienbedarfs durch verschiedene Gemüsesorten gedeckt werden. Als besonders wirksam haben sich unter anderem Broccoli, Blumenkohl, Rotkohl und Wirsing erwiesen. Antioxidantien sorgen für intakte Zellwände und schützen die Zellen vor freien Radikalen, die durch UV-Strahlung, Stress, schlechte Ernährung und andere Umweltbelastungen gebildet werden. «Dass Kohl eine Klasse für sich ist, liegt an einer Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen, die Balsam für das Immunsystem sind», schreiben Martin Kreutzer und Simon Weisdorf in ihrem Ratgeber «Anti-Entzündungs-Ernährung».

5. Blaue Beeren

Die dunklen Pflanzenfarbstoffe in Trauben, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren und Brombeeren haben einen positiven Einfluss auf entzündliche Gelenkerkrankungen. Laut Kreutzer und Weisdorf konnten spanische Forscher nachweisen, dass die Einnahme dieser sogenannten Anthocyane das Fortschreiten von Rheuma verlangsamen und Schmerzen und Schwellungen an den betroffenen Gelenken reduzieren kann.

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4 Kommentare zu «Mit Blaubeeren gegen Rheuma»

  • Olivier Fuchs sagt:

    Die Gesundheit kann man nicht nur mit entsprechender Nahrung fördern, besonders solche, die Sirtuine und Resveratol enthalten, sondern auch mit regelmässigen Fasten (15Std. – 3 Tage), mit leichtem physiologischem Stress wie Kälte oder Hitze oder radioaktiver Bestrahlung, mit kardiovaskulärem und Hochintensitätsintervalltraining. Noch mehr?

    • Ralf Schrader sagt:

      Das ist falsch. Man kann die Gesundheit weder mit Fasten noch mit irgend einer Nahrung fördern. Beides wirkt nur auf Pathogenese, also auf Krankheiten.

  • Ralf Schrader sagt:

    Woran erkennt man ein ‚gesundes Immunsystem‘? Gemeint ist wohl ein funktionsfähiges I., denn das gibt es, nicht aber ein gesundes.

    Mit geeigneter Nahrung kann man vortrefflich Krankheiten beeinflussen, sowohl auslösend, fördernd, als auch heilend. Gesundheit kann man mit Nahrung leider nicht fördern oder erhalten. Das wäre schön, liess sich wissenschaftlich aber nie bestätigen. Deshalb ist die Suche nach gesunder Nahrung inzwischen aufgegeben worden. Nur die Lebensmittelwerbung spricht noch davon, das ist ebenso verständlich wie unglaubwürdig.

    • L.T. sagt:

      Klar kann man mit entsprechender Ernährung beitragen, Gesundheit zu erhalten. Es gibt genügend Studien dazu, z.B. zur mediterranen Kost.

      Gesundheit ist die Kehrseite von Krankheit.

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