Mit gesunden Fetten gegen gefährlichen Bauchspeck

Mediterrane Ernährung wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus – vor allem, wenn sie mit Nüssen angereichert ist. Foto: Istock
Vor allem im Sommer ist die mediterrane Ernährung wortwörtlich in aller Munde. Ihr positiver Effekt zeigt sich darin, dass Menschen, die ihre Ferien in einem südlichen Land verbracht und ihre Ernährungsgewohnheiten diesem angepasst haben, keine zusätzlichen Kilos mit nach Hause genommen haben. Sprich, sie haben frische Gerichte genossen, deren Basis Gemüse, Früchte, frischer Fisch und Meeresfrüchte, Nüsse und gutes Olivenöl sind. Und haben kein rotes Fleisch und wenig stark fetthaltige Milchprodukte gegessen. Auch das eine oder andere Glas Wein, das getrunken wurde, führte nicht zu einer Gewichtszunahme. Dieses Erfolgserlebnis führt jetzt dazu, dass sich viele Menschen auch nach ihren Ferien nach den Prinzipien der Mittelmeer-Diät ernähren.
Wobei der Begriff Mittelmeer-Diät nicht korrekt ist. Da Diät ja meistens eine kalorienreduzierte Nahrung meint. Was bei der mediterranen Ernährung nicht der Falls ist, denn diese ist von ihrer Zusammensetzung her ausgewogen und verfügt über einen hohen Anteil an gesunden Fetten. Sowohl Olivenöl wie auch Nüsse enthalten viele Fette. Obwohl viele Studien bestätigen, dass die mediterrane Ernährung gesund ist, scheuen sich Ärzte eben wegen dieser Fette, ihren übergewichtigen Patienten eine mediterrane Ernährung zum Abnehmen zu empfehlen. Wie das Deutsche Gesundheitsportal schreibt, könnte sich dies jetzt aber grundlegend ändern.
Das Geheimnis der Nüsse
Spanische Wissenschaftler haben in einer über knapp fünf Jahre laufenden Studie gezeigt, dass diese Ernährungsform ältere Menschen vor einer weiteren Gewichtszunahme schützt und sich besonders günstig auf ihr Bauchfett auswirkt, also das sogenannte viszerale Fett, das innere Organe wie die Leber und den Darm umgibt. Dieses Bauchfettgewebe ist sehr stoffwechselaktiv und gibt die verschiedensten Botenstoffe ab. Gefährlich ist es, weil sich gewisse dieser Stoffe unter anderem auf den Blutdruck und die Freisetzung von Insulin auswirken. Je mehr viszerales Fett im Körper vorhanden ist, desto mehr dieser Botenstoffe werden gebildet und desto grösser ist die Gefahr, dass man an Bluthochdruck oder Diabetes erkrankt.
Die 7447 Probanden, Männer zwischen 55 und 80 und Frauen zwischen 60 und 80 Jahren, wiesen ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten auf. Alle litten entweder an Typ-2-Diabetes oder wiesen drei oder mehrere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten auf. Die Probanden wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe sollte sich an eine mediterrane Ernährung mit besonders hohem Anteil an nativem Olivenöl halten. Die zweite Gruppe ernährte sich ebenso mediterran und zusätzlich mit besonders vielen Nüssen. Die dritte Gruppe wurde dazu angeleitet, sich fettarm zu ernähren. Die Nahrungsmittel waren nicht begrenzt. Und es wurden auch keine sportlichen Aktivitäten verlangt.
Nach fünf Jahren zeigte es sich, dass Teilnehmer aus allen drei Gruppen etwas abgenommen hatten. Allerdings war der Taillenumfang bei den meisten etwas gewachsen. Ausser bei der zweiten Gruppe, die sich mediterran und mit vielen Nüssen ernährt hatte. Diese Ergebnisse zeigen, dass eine fettreiche mediterrane Ernährung mit viel Gemüse bei älteren Personen dazu geeignet ist, eine Gewichtszunahme zu verhindern. Und wird die mediterrane Ernährung mit Nüssen angereichert, wirkt sich diese auch besonders gut auf das Bauchfett aus.
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13 Kommentare zu «Mit gesunden Fetten gegen gefährlichen Bauchspeck»
Ganz egal oder wurst, was man isst – wenn man mehr isst, als man verbraucht, wird man fett. – So, nun noch die Erklärung für die, die gerne mehr lesen und nichts begreifen wollen: Bitte den Satz ganz genau lesen und dann tief überlegen. Ich habe nichts über Vor- und Nachteile von Rohkost und rotem Fleisch und Fischen und veganer oder ovolaktovegetarischer Ernähung gesagt, und nichts über Ballaststoffe und Vitamine und Mineralien etc. usw. usf., sondern nur über die Menge der aufgenommenen Energie und die Menge der verbrauchten Energie geschrieben.
“Wobei der Begriff Mittelmeer-Diät nicht korrekt ist. Da Diät ja meistens eine kalorienreduzierte Nahrung meint.” Genau genommen wird umgekehrt ein Schuh draus. Fälschlicherweise wird für die kalorienreduzierte Nahrung oft der umgangssprachliche Begriff Diät missbraucht, obwohl man Reduktionsdiät sagen müsste. Diät hingegen bedeutet lediglich „Ernährungsweise”.
@K-H: Schön wärs, würde das befolgt. Die Tatsache allerdings, dass so viele Menschen beider Geschlechter freiwillig einen Fettsack monumentalen Umfangs vor sich her schleppen und (besonders einfältige Männer) zuweilen noch stolz darauf sind, oder zumindest so tun, deutet leider nicht darauf hin, dass solchen Ratschlägen besondere Beachtung geschenkt würde.
Das Bild zeigt den grössten Fehler, den die meisten machen: Alkohol. Lassen Sie diesen weg, bewegen Sie sich täglich ein bisschen und sie können fast essen was Sie wollen.
Wirklich? Ich bin knapp 60, trinke jeden Abend 1-2 Gläser Wein (gepflegte Esskultur ohne Wein? Vergessen Sie’s), mein BMI pendelt zwischen 23 und 24 und ich bin topfit. Seit Jahren esse ich „mediterran“. Nur an 2-3 Tagen der Woche Fleisch, die restlichen Tage Fisch oder Seafood. Ach ja, kein Tag ohne Schokolade oder Guetzli und 3 mal die Woche ins Gym.
@Oskar. das mit dem alk klingt ziemlich verkrampft. einigermassen gesund essen und bewegung bringt schon viel.
Es gibt nur ein Mittel gegen Bauchspeck: die negative Energiebilanz.
Dann noch moderaten Sport und alles wird gut.
So simpel ist es nicht. Der Stoffwechsel reagiert auf die art der zugeführten Nahrungmittel.
Natürlich muss am Ende die Energiebilanz negativ werden. Bloss führt FDH nur dazu, dass der Körper erst recht auf Sparflamme läuft.
Nur gilt die Energiebilanz nicht ab Mund, sondern ab Darmzotten und beschreibt eine breite Verteilung. Was im Mund am 28.8.2019 9:30 Uhr exakt 1000 kcal sind, können ab Darmzotte mal 500 und mal 1500 kcal sein. Am 28.8.2020 kann es dann noch einmal ganz anders sein. Man kann seine Energiebilanz nicht über die Nahrungsaufnahme steuern.
I.A. gilt, ob schlank oder nicht kann man nicht steuern, sondern ist dem angeborenen Konstitutionstypus geschuldet. 10% der Bevölkerung haben eine Figur, welche aktiv durch Nahrung gestaltet ist. Hälftig sind das Fett- und Magersüchtige.
90% haben eine von der angeborenen Konstitution geprägte Figur und gegen die kämpft man nicht an. Es ist auch völlig unwichtig, ab man Zeitgeist- Ideale erfüllt. Nahrung ist 2019 bedeutungslos.
@Schrader:
1) Wie sollen aus zugeführten 1000kcal 1500kcal werden? wäre schön – wir könnten da sämtliche energie-probleme der welt lösen.
2) das mit den 10% ist eine dumme ausrede, damit man eitel weiterfressen kann, wenn man bereits ordentlich was draufgepackt hat. sie können nicht alles aktiv „gestalten“, aber viel!
Ralf Schrader erklärt die Welt,
hat zu allem eine Meinung und von nichts eine Ahnung.
Wenn man auch nur die geringste Ahnung hätte, wie der Brennwert von Nahrungsmitteln ermittelt wird, würde man nicht schreiben, dass Nahrungsmittel auf dem Weg in den Darm an Brennwert gewinnen würde.
Es wäre ein energetisches Wunder.
Das der Körper aus unterschiedlichen Lebensmittel eine unterschiedliche Menge Energie rauszieht ist was anderes, aber der Brennwert an sich kann nicht überschritten werden.
Nur weil man irgendwo aufgeschnappt hat, dass der Körper bestimmte Balaststoffe in Fettsäuren umwandeln kann, ändert sich ja nichts am Brennwert.
Man kann sein Energiebilanz nur über die Nahrungsaufnahme plus die Bewegungsaktivität steuern.
Haben Sie tatsächlich Medizin studiert und falls ja, wo?
Lieber Karl-Heinz, Ihre korrekte Aussage ist zu einfach und damit zu schwer für die, die Ausreden für den (Bauch)speck suchen… Lieber stürzt man sich in „Veranlagung“ und „Verdauung“ und werweisswas, um eine Erklärung für sein Übergewicht zu finden.