Sieben Tipps gegen den Alltagsblues

So schön und entspannend war es in den Ferien. Doch im Alltag muss nicht alles grau bleiben. Foto: Getty Images
In den letzten Wochen kamen viele meiner Freunde aus den Ferien zurück – die meisten mit guten Vorsätzen. Sie erzählten mit glänzenden Augen von ihren Erlebnissen, und dass sie sich dieses Jahr ganz fest vorgenommen hätten, einige der Dinge, die ihnen Spass gemacht und ihnen gutgetan haben, in den Alltag zu retten. Also regelmässig zu meditieren, mehr Bücher zu lesen, mit der Partnerin öfter in den Ausgang/ins Kino/zum Tanzen zu gehen oder sich regelmässig Auszeiten zu nehmen. Die Liste liesse sich beliebig verlängern.
Doch die Vorhaben scheitern für viele bereits dann, wenn sie das erste Mal wieder im Büro sind. Sei es, weil sie die Abwesenheit nicht wirklich gut geplant haben und deshalb vor einem Berg Arbeit sitzen. Weil die Ferienvertretung aus Spargründen gestrichen wurde. Oder weil man sich mit etwas Abstand vom Alltag öfter mal die Sinnfrage gestellt hat: Passt mir mein Job noch?
Ja, die ersten Tage nach den Ferien sind bekanntlich die schwierigsten. Aber kaum hat einen der Alltag wieder und die Dinge laufen, wie sie sollen, sind die guten Vorsätze meistens schon geschmolzen wie das Gelato in der Julisonne. Und so liegen die Sportschuhe wieder in der Ecke, denn es machte doch viel mehr Spass, frühmorgens dem Meer entlang zu joggen als hier durchs Quartier. Regelmässig ins Kino gehen? Unmöglich, wenn Überstunden anstehen. Und der dicke Schmöker braucht zu viel Konzentration, da ist die Serie auf Netflix doch bequemer.
Eigentlich schade, denn mit etwas Planung, Disziplin und Fantasie ist es durchaus möglich, Feriengefühle in den Alltag zu retten. Diese Tipps können helfen.
- Manchmal braucht es nur ein Detail, um wieder in Ferienstimmung zu kommen. Sei es durch ein Kleidungsstück, das man gekauft hat, einen tollen Duft, oder dadurch, dass sich mit ein paar After-Sun-Produkten der sommerliche Glow verlängern lässt.
- Sie waren in Marrakesch, und das Essen hat Ihnen wunderbar geschmeckt? Es gibt auch tolle nordafrikanische und arabische Restaurants in der Nähe. Ein Kochbuch aus der Ferienregion hilft dabei, dass das selbst gemachte Couscous ebenso gut schmeckt.
- In jeden Ferien gibt es Ohrwürmer, die uns jedes Mal, wenn man sie hört, wieder in diese besondere Atmosphäre zurückbeamen. Mixen Sie Ihren eigenen Feriensound und tanzen Sie dazu.
- Planen Sie regelmässig Kurztrips. Statt monatelang auf die nächsten grossen Ferien zu warten, einfach die Reisetasche packen. Es gibt so viele schöne Orte, auch in der Nähe!
- Es lohnt sich, nach den Ferien seine Tätigkeiten mit einem frischen Blick zu überprüfen. Und sich so bewusst machen, wie viel Zeit man im Alltag verliert, indem man ständig seine E-Mails checkt oder im Internet surft.
- Planen Sie Zeiten für die sportlichen Aktivitäten, das Ausgehen, die Entspannung und das Nichtstun wie einen beruflichen Termin ein. Am besten mit Gleichgesinnten abmachen, die man dann nicht hängen lassen will.
- Pläne machen statt träumen und sich fragen: Wo möchte ich noch hin? Was will ich lernen, entdecken, erleben? Und so einfach neugierig aufs Leben bleiben!
3 Kommentare zu «Sieben Tipps gegen den Alltagsblues»
Liebe Frau Aeschbach
Sie transportieren hier eine Pauschale (die ersten Tage sind immer die schwierigsten, etc) und unterstellen vielen Mitmenschen reduzierte Selbstdisziplin. Wenn Ihr Bild stimmt, verkümmert Ihr Ratgeber zur reinen Symptombekämpfung. Wer nach seinem Urlaub wie von Ihnen geschildert ins Berufsleben einsteigt, braucht nicht Ihren Rat, sondern einen neuen erfüllenden Job. Damit geht er den Ursachen des Frusts an die Wurzel. Heisst, Verantwortung fürs eigene Glück übernehmen und Entscheidungen treffen.
Auf geht’s…
Konsumieren sie weniger und arbeiten dafür nur noch zu 90% oder gar 80%. Plötzlich haben sie jede Woche einen halben oder sogar ganzen Tag Ferien zusätzlich. Sie werden staunen, wie positiv sich dadurch ihr Leben verändert …
Gute Idee, passt, aber leider nicht in jedem Job machbar, sehr häufig muss man eher noch Überstunden machen und ist dann doppelt kaputt und frustriert. Eher machbar ist es, einen 50 % oder 60 % Job zu finden (besonders als Frau), aber dann muss man wirklich sein Leben total umorganisieren, Prioritäten setzen, Abstriche machen (kleine Wohnung, altes Auto, Second-Hand-Kleidung, Günstigverträge mit allen Dienstleistern) und am besten zu zweit wohnen. Aber dann hat man Zeit zu reisen, kann nebenher Bücher schreiben, Bilder malen oder, im allerschlimmsten Fall, sich, gelangweilt oder pleite, wieder um einen Alltagsblues-100%-Job bewerben …