20 Tipps für eine gesunde Darmflora

Grün ist gesund: Eine ausgewogene Ernährung stärkt den Körper. Foto: iStock

Der Darm scheint ja schon einige Zeit das Lieblingsorgan vieler Menschen zu sein. Schon letzte Woche habe ich an dieser Stelle über aktuelle Studien berichtet, die Aufschluss darüber geben, wie eine gesunde Darmflora nicht nur unser Immunsystem stärken, sondern auch bei Depressionen und vielen entzündlichen Krankheiten einen positiven Effekt haben kann. Und jeden Monat kommen neue Bücher, angeblich «ultimative Ratgeber», auf den Markt, die uns erklären wollen, wie wir die «optimale Darmgesundheit» erreichen können. Natürlich versuchen viele Verlage, an die unglaubliche Erfolgsstory von Giulia Enders und ihrem Bestseller «Darm mit Charme» anzuknüpfen.

Zwischen den vielen Neuerscheinungen ist mir ein Buch besonders aufgefallen. Es heisst «Food Pharmacy – Essen ist die beste Medizin» (Hölker-Verlag) und ist nicht nur informativ, sondern auch humorvoll geschrieben. Was es besonders sympathisch macht, ist die Tatsache, dass die beiden Autorinnen Lina Nertby Aurell und Mia Class nicht einfach einen weiteren Abklatsch von «Darm mit Charme» liefern, sondern ein eigenständiges Werk.

Witzig und wissenschaftlich

Die schwedische Politologin und die Werbetexterin kündigten vor einigen Jahren ihre Jobs und riefen den Blog Foodpharmacy.blog ins Leben. Innert kurzer Zeit wurde er zum erfolgreichsten Gesundheitsblog in Schweden. Zu den beiden Autorinnen gesellte sich ein 87-jähriger, äusserst aktiver Professor für Ernährungswissenschaften. Zusammen vertieften sie sich in Ernährungsthemen und suchten einen Weg, diese lustvoll und witzig und dennoch akribisch recherchiert zu bündeln. «Food Pharmacy» erzählt auf flotte Art und Weise die Geschichte von gesunden Bakterien, vom Mythos Superfood, dem Unterschied zwischen guten und schlechten Fetten und der entzündungssenkenden Wirkung von Vitamin D.

Und weil die Autorinnen sehr praxisbezogen arbeiteten, heckten sie auch zahlreiche unkomplizierte und schmackhafte Rezepte aus, die im ersten Jahr des Blogs nicht nur von einer halben Million Leser(innen) getestet, sondern auch von den Kindern der Bloggerinnen, «vier kleinen Vandalen, die sonst alles ausspuckten, was man für sie kochte», für gut befunden wurde.

Die 20 Gebote für eine gesunde Darmflora fassen die Autorinnen so zusammen:

  1. Konzentriere dich darauf, was du alles essen darfst.
  2. Iss jede Menge Gemüse in allen Farben.
  3. Möglichst wenig rotes Fleisch.
  4. Schwelge in grünem Blattgemüse.
  5. Trink jeden Tag einen grünen Smoothie.
  6. Kein gezüchteter Fisch.
  7. Iss langsam und kaue gründlich.
  8. Meide industriell verarbeitete Nahrungsmittel.
  9. Kaufe Bioqualität.
  10. Erhöhe den Nährstoffgehalt, zum Beispiel mit Sprossen.
  11. Senke die Zubereitungstemperatur.
  12. Wähle Fette bewusst aus.
  13. Peppe dein Essen mit Kräutern und Gewürzen auf.
  14. Möglichst wenig Zucker.
  15. Das Gleiche gilt für Junkfood.
  16. Warum nicht mal Intervallfasten?
  17. Wenn du gestresst bist, atme tief durch und versuche, dich auf die schönen Dinge zu konzentrieren.
  18. Bewege dich regelmässig.
  19. Unterstütze deinen Körper mit Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren und Synbiotika.
  20. Geniesse und sei nicht zu streng mit dir. Das ist das Allerwichtigste.

Natürlich sind diese Erkenntnisse nicht neu. Aber sie werden in «Food Pharmacy» optisch so einladend inszeniert, dass es richtig Spass macht, gewisse Rezepte auszuprobieren.

22 Kommentare zu «20 Tipps für eine gesunde Darmflora»

  • Laura Fehlmann sagt:

    Für mich lesen sich diese Tipps vor allem abschreckend. Da müsste man ja seine Berufstätigkeit reduzieren, um all das zu berücksichtigen. Allgemeine Weisheiten reichen aus: Möglichst viel Naturbelassenes. Aber ab und zu ein Glas Wein oder täglich ein bisschen Schokolade sind völlig vertretbar.

  • Theres Kuster sagt:

    schön wärs wenn das für alle gelten würde. So viel verschiedenes Gemüse löst bei mir Bauchgrummeln und extreme Blähungen hervor. Meine Verdauungsorgane sind ruhiger mit nur 1 Gemüse, dafür aber Reis, Kartoffeln etc. dazu. Auch Fleisch (kaufe stets Bio) tut mir gut, muss aber nicht täglich sein. Auch diese stets gepriesenen Smoothies tun nicht jedem gut, ist halt extrem in momentan. Was aber wirklich gut tut ist langsames essen und gut kauen

    • Leyena sagt:

      Hallo Frau Kuster, haben Sie sich schon mal auf die Reihenfolge der Speisen konzentriert? Zum Beispiel passiert ein Apfel auf leeren Magen innert 30 inuten den Darm. Doch wenn man diesen auf vollen Magen isst, dann fängt der an zu gären und erzeugt Blähungen. Genau das selbe passiert mit Gemüse. Ebenfalls kann die Verdauung von Gemüsen mit richtigen Gewürzen (Kreuzkümmel, Ingwer) bekömmlicher gemacht werden. Es lohnt sich! Gemüse und Früchte halten uns jung! 🙂

      • Juliette sagt:

        Nehmen sie zu deren die fettlösliche Vitamine enthalten etwas öl.

      • Juliette sagt:

        Öl

      • Leyena sagt:

        Ja, zum Kochen am Besten Kokosöl, da sehr gut verträglich durch sehr hohen Anteil an mittelkettigen Fettsäuren. Ebenfalls wird dieses beim Erhitzen nicht toxisch. Für kalte Speisen Hanföl, Leinöl und/oder wenig Kürbiskernöl.

      • Juliette sagt:

        Ich muss Ihnen etwas beichten. In Kürbiskernöl hab ich gar gebadet. Allerdings hat das Putzen danach den ganzen Wellnessgenuss wieder fast wettgemacht.

  • Ruth Egger sagt:

    Was nützt es über gesunde Ernährung so viel zu berichten in den Medien, wenn z. B. in Städten, Bahnhöfen usw. an jeder Ecke ein Imbissstand steht, den die Leute offensichtlich mit Lust benutzen. Dann wird auf der Strasse, im Tram und Bus fröhlich drauf los gekaut, verpesten die Luft mit den verschiedenen Düften. Manche kauen und schmatzen so grausig, dass man nur noch fliehen kann. Später müssen diese Leute ja dann wegen Magenproblemen zum Arzt – nicht weil das Essen verdorben ist (ist es ja in den wenigsten Fällen) sondern weil sie sich nicht Zeit nehmen und mal hinsitzen und in Ruhe das Essen geniessen. Abfallberge überall.
    Na ja, die Mediziner brauchen Patienten und bezahlt wird ja via Krankenkasse.
    Was solls denn………………… die Allgemeinheit zahlt ja gerne hohe Prämien.

  • Manuela Brunner sagt:

    Bio ist nur für Fleisch ein Vorteil, da die Tiere kein Antibiotika in der Nahrung bekommen. Bei Obst und Gemüse ist IP oder konventionelles oft gesünder, weil der Biolandbau nicht wissensbasiert, sondern ideologie- also religionsbasiert ist. Auch die Fachleute des Biolandbaus sagen, dass zur Bekämpfung von Schädlingen das synthetisch hergestellte Kaliumphosphonat weniger schädlich ist als das im Biolandbau verwendete nicht abbaubare Schwermetall Kupfer. Für die Biozertifizierung hat Natürlichkeit Vorrang vor nichtnatürlichen Stoffen, selbst, wenn die natürlichen schädlicher sind. Felder mit Tier- und Menschenexkrementen zu düngen ist gesundheitlich ein Risiko, aber BIO. BIO wäre es auch Menschen keine chemischen Medis zun geben und sie im Einklang mit der Natur leiden und sterben zu lassen

    • Juliette sagt:

      Da kommt mir die Selbstabtreibung in den Sinn, als nichtüberlebensfähiges Embryo.

    • Peter Aletsch sagt:

      „Bei Obst und Gemüse ist IP oder konventionelles oft gesünder, weil der Biolandbau nicht wissensbasiert, sondern ideologie- also religionsbasiert ist. “ Oje! Bisher hat man darüber diskutiert, ob Bio womöglich doch nicht ‚besser‘, d.h. geschmack- und vitalstoffreicher und gesünder, sei. Jetzt kommt die Revolutionärin und propagiert das Gegenteil. Sind Sie in der Produktion oder im Marketing konventioneller Ware tätig? Uebrigens: DAS AntibiotikUM, DIE AntibiotikA.

  • oli sagt:

    Punkt 20 stellt das ganze in Frage bzw. realtiviert es: „Geniesse und sei nicht zu streng mit dir.“ Das ist das Allerwichtigste. Denn wer geniesst, befolgt sicher nicht 19 Regeln…..

  • Juliette sagt:

    Einmal hat mir eine Frau erzählt sie könnte vielleicht ein Buch schreiben. Sie hat vier chronischen Magenkrankheiten, dass könnte die Menschen interessieren.
    Ja..wer weiss:-)

    • Peter Aletsch sagt:

      Viele Ernährungstips werden aufgrund von Verdauungskrankheiten erfunden und erzählt. Geht und gilt natürlich nicht. Ich kenne eine Person, deren Haut aufschwillt nach dem Einnehmen von Zucker. Soll man deshalb alle Patisserien schliessen?

      • Juliette sagt:

        Das wäre aber sehr schade! So ein feiner Schoggigipfel ode Nuss- oder Mandel-. Oder Tiramisu Schnitte. Oder Luxemburgerli! Nicht immer aber manchmal tut es sehr gut..

  • Sophie Clerc sagt:

    Und der einundzwanzigste Tip: faste. Erkundige Dich und faste gründlich, gib Deinem Körper Ferien, damit er sich mit freien Energie in Ordnung bringen kann. Die ersten Tage sind manchmal ein Bisschen schwierig, wass soll’s? Nur entfettetes Bouillon vom Reformhaus und Wasser. Wenn der Hunger zurückkommt, mit grünem Saft (Gurken, Petersilie, Randenlaub, Gerstengras Pulver, etc., grün, bio, gründlich gewaschen, nicht schälen) und z.B. Avocados (also Grünzeug als Saft und fetthaltige Früchte) anfangen. Kein Zucker am Anfang, sonst kriegt man Fressattacken. Wenn etwas schwach und gelegentlich Galleerbrechen oder etwas Durchfall, alles ist nur Reaktionen: Entschlackung! Alles unter Aufsicht eines Arztes der sich in Fastensachen auskennt. Und anschliessend anständig essen.

  • Martin Frey sagt:

    Ein etwas seltsames Sammelsurium von Empfehlungen. Teils widersprüchlich (Smoothies – Zucker, …), oft zu undifferenziert (welcher Fisch? Bio Zuchtforelle oder doch Gelbflossentuna?, was für Zucker,…), teils bar jeder Evidenz (Synbiotika, Omega 3,…).
    Die allgemeine Stossrichtung ist sicher gut und unterstützenswert (Frischprodukte, Entspannung, Genuss und Bewegung) aber eben… primär geht es auch darum, ein Buch zu promoten. Alle können dann aus so einem Potpourri dann das herauslesen, was einem selber grad in den Kram passt. Und alle sind glücklich. 🙂

  • Niklas Meier sagt:

    Punkt 9. besagt nicht s¨über die Qualität des Lebensmittels. Bei Fleisch ist klar, da ging es dem Tier (wenn das Label auch stimmt) besser als bei Massentierhaltung und man bekommt seine Antibiotika auch nicht gleich mitgeliefert.
    Bei Gemüse gibt es keinen messbaren Unterschied. Ausser beim Preis.

  • Ueli Waldispühl sagt:

    Wirre Sammlung von Empfehlungen! Nach meinem Verständnis widersprechen sich 8 und 19. „Synbiotika“ tönt für mich deutlich nach industrieller Verarbeitung.

  • Roland K. Moser sagt:

    Gesunde Ernährung – Gesundes Leben!
    Ernährung ist alles, was oben rein geht, also auch die Volksdroge Alkohol. Kein Alkohol – Keine Probleme.
    Zu „Möglichst wenig rotes Fleisch“ gilt es zu sagen, dass Männer und Frauen anders sind, und der männlich Köper pro Kg Körpergewicht, etwa 1,5 bis 2 mal so viel Eiweiss braucht, wie der weibliche. Je nach Arbeit noch mehr. In der heutigen Zeit kann man allerdings problemlos pflanzliche Eiweisse kaufen, das kg um 20. bis 30 Franken, der Mann hat also einen teilweisen Fleischersatz. Das macht solange Sinn, wie nur Fleisch aus Folterhaltungen, wie sie in der Schweiz und dem Rest der Welt üblich sind, erhältlich ist.

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