5 Tipps fürs Shopping-Glück

Gekaufte Schmetterlingsgefühle: Sich selbst einen Wunsch erfüllen macht glücklich. (Foto: Getty Images)
Die neue Herbstmode ist in den Läden, und manch schönes Outfit lockt. Da ist es gut, einige Tricks zu kennen, damit das Vergnügen nicht zum Katzenjammer wird.
1. Ausverkaufsschnäppchen lohnen sich immer
Wer nach dem Motto «Wenn ich von drei billigen Teilen wenigstens eines behalte, hat sich der Kauf schon gelohnt» einkauft und rechnet, liegt falsch. Wirklich günstig ist der Einkauf nur, wenn ich das Gekaufte später auch tatsächlich trage. Darum: Kaufen Sie nichts im Sale, bei dem Sie nicht auch regulär zugreifen würden! Und machen Sie keine Kompromisse, weder bei der Farbe noch bei der Qualität! Zugreifen lohnt sich bei guten Basics und nicht saisonalen Stücken wie Jeans, Mänteln, Jacken und Taschen. Und lieber mal auf ein besonderes Stück sparen, das zu einem Lieblingsteil werden kann, als sinnlos konsumieren. Denn dies beschwert nicht nur Ihr Konto, sondern schädigt auch die Umwelt.
2. Kein Shopping mit der besten Freundin
Gehen Sie alleine shoppen, es ist die einzige Möglichkeit, sich auf sich selber zu konzentrieren. Denn haben Sie eine Freundin, die zum Powershopping neigt, wollen Sie vielleicht unbewusst mithalten. Oder umgekehrt: Sie wollen nicht mehr ausgeben als sie, um ihr nicht ein schlechtes Gefühl zu geben. Besser, Sie suchen sich eine wirklich gute Verkäuferin, die ihre Masse kennt und nicht beleidigt ist, wenn sie mal nichts kaufen, und die Sie anruft, bevor die neue Kollektion im Laden ist. Und die ehrlich ist – wenn also die Hose offensichtlich eine Nummer zu klein ist, nicht entzückt ausruft: «Dieser schmale Schnitt macht sie total schlank!»
3. Sich nicht drängen lassen
Das Gegenteil einer guten Verkäuferin ist eine, die Sie dabei stört, wenn Sie Ihrer Kollegin Ihre Wochenenderlebnisse erzählen wollen, die Sie von Kopf bis Fuss missbilligend taxiert, wenn Sie in Jeans und Turnschuhen in «ihre» teure Boutique kommen, und die versucht, Ihre Kaufentscheidung mit einem Gläschen Champagner zu stimulieren. Was ich ebenfalls nicht mag, ist eine Verkäuferin, die mir auf Schritt und Tritt durch den Shop folgt – da bekomme ich Verfolgungswahn.
4. Einkaufen macht glücklich. Aber …
Das Glücksgefühl entsteht vor allem in dem Moment, in dem wir etwas kaufen. Genau dann erfüllt sich laut Psychologen der Wunsch. Danach, wenn das gute Stück im Schrank hängt, sind die Glücksgefühle nicht mehr so gross. Wenn ich also das Bedürfnis habe, mich shoppingmässig richtig auszutoben, gehe ich online shoppen, fülle meinen Warenkorb – und schlafe eine Nacht darüber. Am Morgen danach hat sich dieses «Muss ich unbedingt haben»-Gefühl meistens verflüchtigt. Oder ich überlege mir, ob ich mit dem Einkaufen nicht ein anderes Loch in mir stopfen will.
5. Der Zeitpunkt ist wichtig
Ich gehe niemals an einem Samstag in die Stadt. Die Masse an Leuten macht mich wahnsinnig und orientierungslos. Einkaufen an einem Vormittag unter der Woche ist wesentlich entspannter. Und ich überlege mir gut, was ich wirklich brauche. Wenn ich nach dem Motto «Ich schaue mal, was es so gibt» losziehe, komme ich garantiert mit unnützem Zeug zurück. Auch habe ich aufgehört, einkaufen zu gehen, wenn ich schlechte Laune habe oder mich körperlich nicht wohlfühle, denn dann sind Frustkäufe vorprogrammiert. Mich mit den (gefühlten) 5 Kilo zu viel im hellen Licht einer Umkleidekabine zu sehen, macht definitiv nicht glücklich. Und das Shoppen soll doch glücklich machen.
10 Kommentare zu «5 Tipps fürs Shopping-Glück»
Ausverkaufsschnäppchen lohnen sich nur, wenn man sie auch braucht.
Glücklich werde ich, wenn ich meine Einkaufstour (shoppen auf Neudeutsch) hinter mir habe, denn das ist harte Knochenarbeit. Bei all den schönen Dingen frage ich mich nicht, ob ich sie mir leisten kann, sondern ob ich mich mit diesem Plunder belasten will
Warum soll shopen glücklich machen? Es ist doch einfach etwas, was man hin und wieder tun muss.
Das kann man so sehen. Aber es kann glücklich machen, etwas zu kaufen, das uns gefällt, gut passt und Freude macht.
Wie Sie als Mann beim Shopping glücklich werden: 1. Seien Sie max. 1.70 m gross und wiegen max. 75 kg. 2. Ihre Schuhgrösse ist optimalerweise 41-43. 3. Sie können Hosen mit einem tiefen Hosenbund tragen. 4. Sie stehen auf Skinny Jeans, obwohl Sie darin wie ein Volldepp aussehen. 5. Sie stehen auf Totenköpfe, Trivals und alles was sonst irgendwie trashig, irgendwie alternativ und abgefuckt ist. Am besten haben Sie auch noch ein Tattoo. 6. Sie haben unendlich Geld zur Verfügung und können und woll sich ein Mammut Regenjäckli für CHF 760.- leisten. 7. Sie haben bei Kleidern und Schuhen keine grossen Ansprüche, was Qualität anbelangt.
@Martin: Wie wahr! Obwohl ich kein Mann bin (aber den Allerbesten habe), muss ich Ihnen in allem unumwunden recht geben.
@Martin
Bitte? Männerkleidung ist doch inzwischen so geschnitten, dass man ca. 190cm (und gleichzeitig 65kg) sein muss, damit man selbst in Grösse S nicht wie eine Karikatur aussieht.
Consumo ergo sum…. Der angebliche Zwang zu ewigem – aber nicht möglichem – Wachstum wird leider nie thematisiert, dafür aber „Konsumieren macht glücklich“…. Mehr Meditation und weniger Konsum machen glücklicher! Sinnentleertes Konsumieren um von der inneren Leere abzulenken mag ehrenrührig erscheinen, ist aber auch nur ein weiteres Mosaiksteinchen im Irrsinn des Konsumwahns. ‚Shoppen und Ficken’…
@hans: Was Sie beschreiben, ist eine moralische Haltung: Shopping schlecht, Meditation gut. Aber beides ist ja da zur Kompensation. Menschen meditieren, weil sie sich durch die Meditation besser fühlen. Damit das anhält, müssen sie immer wieder meditieren. Ebenso geht es Leuten, die schoppen gehen. Sie schoppen, damit sie sich besser fühlen. Und weil das nicht anhält, schoppen sie wieder. Also dient sowohl Meditation als auch Shopping der Kompensation von etwas, das einem fehlt. Besonders dann, wenn es exzessiv betrieben wird.
Werte andere Tina, es gibt mehr als nur schwarz und weiss! Mein Kommentar ist nicht moralisch oder moralisierend gemeint, sondern zielt auf die Sinnhaftigkeit des Daseins an sich. Wer Shoppen und Meditation auf eine Stufe stellt, hat vermutlich noch nie meditiert. Menschsein in der heutigen Zeit ist eine Herausforderung, die sich gewaschen hat, aber leicht in den Hintergrund gerät in der andauernd präsenten und offenbar nicht zu hinterfragenden Ablenkung des Konsumwahns. Die Frage, die sich – zumindest mir – stellt, ist, ob der immer stärker geförderte und verlangte Konsum (von nicht notwendigen Dingen) den menschlichen Bedürfnissen entspricht oder Mensch eher von seinen Urbedürfnissen und sich selber entfernt. Ich wünsche Ihnen ein sinnerfülltes und glückliches Leben!