Essen Sie sich stark!

Auch Kohlenhydrate haben in einer gesunden Ernährung Platz – zum Beispiel in Form von Kartoffeln. Foto: valentinrussanov (iStock)

Mediziner, Zellbiologen und Altersforscher wissen inzwischen, wie weit eine gute Ernährung mit Gesundheit und Krankheiten zusammenhängt. Unbestritten ist die Schädlichkeit von Weissmehlprodukten, Zucker und einem Übermass an Fett. Übergewicht, Diabetes, Krebs, entzündliche Darmkrankheiten und vieles mehr können die Folge sein.

In letzter Zeit wird vor allem auch der Zusammenhang zwischen chronischen Entzündungen wie Lupus, Zöliakie, multiple Sklerose, rheumatisches Fieber, Chronisches Erschöpfungssyndrom oder Hashimoto–Thyreoiditis und einem funktionsgestörten Immunsystem erforscht. Denn ein geschwächtes Immunsystem ist nicht ausreichend in der Lage, eine akute Entzündungsreaktion abzuwehren, sodass sich im Lauf der Zeit eine chronische Entzündung entwickeln kann. Diese chronische Entzündung ihrerseits schwächt das Immunsystem massiv, wie auch negativer Stress, Depressionen, Bakterien, Allergene, Schadstoffe und Umweltgifte. Umso wichtiger wird eine gesunde und ausgewogene Ernährung.

Claudia Lenz, Autorin des Buches «Autoimmune Ernährung». Foto: PD

Grundsätzlich sollte unsere Nahrung ausreichend lebenswichtige Nährstoffe und Vitalstoffe enthalten. Dazu gehören einige Fettsäuren, verschiedene Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. «Bei einer antientzündlichen Ernährung stehen einige Nährstoffe zusätzlich in Fokus», sagt die deutsche Nahrungswissenschaftlerin und Autorin Claudia Lenz.

Hier ihre sieben Tipps für eine immunstärkende Ernährung:

1. Fette

Besonders wichtig ist eine ausgewogene Zufuhr der verschiedensten Fettsäuren. «Der Löwenanteil der Fette sollte aus gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren bestehen», sagt Claudia Lenz. Aus den sogenannten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren werden wichtige Mittlersubstanzen gebildet, die antientzündich wirken.

2. Kohlenhydrate

«Es geht bei der antientzündlichen Diät nicht um eine Low-Carb-Ernährung, sondern um die Verwendung der richtigen Kohlenhydrate», sagt Lenz. Sie empfiehlt Quinoa, Amaranth, Kartoffeln oder auch Kürbis.

3. Ingwer

Zahlreiche Studien belegen: Die für die Schärfe des Ingwers verantwortlichen Stoffe wirken antientzündlich. Ingwer ist nicht nur frisch, sondern auch getrocknet oder als Tee zubereitet wirksam. «Ein oder zwei dünne Scheiben frischen Ingwer mit heissem Wasser aufgiessen, fünf Minuten ziehen lassen, dann in kleinen Schlucken trinken», empfiehlt Lenz.

4. Zwiebeln und Lauch

Alle Pflanzen aus der Gattung Lauch bilden, wenn man sie zerkleinert, schwefelhaltige Lauchöle.  «Diese Stoffe haben antibakterielle und blutverdünnende Wirkung – beides Faktoren, die der Entstehung von Entzündungen vorbeugen können und bei der Bekämpfung hilfreich sein können.» Lauchöle können ausserdem dazu beitragen, die ungünstigen Fette im Blut zu senken. Das wiederum verringert die Gefahr für entzündliche Prozesse in den Gefässwänden.

 5. Kohl & Co.

Kohlgemüse wie Kresse, Rettich, Radieschen, aber auch Meerrettich und Wasabi, enthalten Senfölglucosinolate, die antimikrobiell wirken und helfen, Magenentzündungen zu vermeiden. Ausserdem haben diese Stoffe eine heilsame Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt und auf die Haut.

6. Rotes, oranges, gelbes Obst und Gemüse

Süsskartoffeln, Rüebli, Peperoni, Tomaten und Aprikosen haben antioxidative Power. Die in ihnen enthaltenen Carotinoide hemmen aggressive freie Radikale. Das Motto «bunt essen» kommt also nicht von ungefähr.

7. Meeresfisch und Meeresfrüchte

Kaltwasserfische, idealerweise aus nachhaltiger Fischerei, sind super Lieferanten für Omega-3-Fettsäuren. Sie tragen zur Versorgung mit dem wichtigen Spurenelement Selen bei, das unter anderem Bestandteil von Enzymen ist, die antioxidativ wirken.

22 Kommentare zu «Essen Sie sich stark!»

  • Michael sagt:

    Von allem etwas, das bewusst und in Maßen. Dazu achte ich darauf, das der ökologische Fingerabdruck der Lebensmittel nicht allzugross ist. Und das es saisonal ist. Spargel aus Peru, Rindfleisch aus Argentinien, Kiwi aus Australien geht garnicht. Ich versuche, auf meinen Körper zu hören wenn er mir signalisiert, das er jetzt satt ist. Zudem lasse ich mich von diesen pseudoernährungstechnischen Hypes wie low-carb, vegan, glutenfrei etc. nicht anstecken. Damit bin ich bisher sehr gut gefahren.

  • Trudi sagt:

    Die Ratschläge sind nur etwas wert wenn die Fachausdrücke nicht wären. Redet mit uns so, dass wir es verstehen. Gesättigt und ungesättigte und und und…so helft ihr uns nicht.

  • Andreas Stoecklin sagt:

    Der Artikel ist gut wenn auch nicht ganz präzise. Omega 3 und 6 Fettsäuren, da ist das Verhältnis wichtig.
    Zudem nehmen wir heute mehr Omega 3 Fettsäuren auf als omega 6 Fettsäuren. Das liegt an der modernen Landwirtschaft, Kraftfutter, Tiermehl u.a. anstelle Heu und Wiesenfutter.
    Grundsätzlich stimme ich dem Artikel zu, eine ausgewogene Ernährung aus Gemüse, Früchte, Fleisch und Kohlenhydrate plus all die feinen Gewürze auch als Kräuter Tee, sowie Grün und Schwarztee, wenig Kaffee, wenig Zucker, Kein Industrie Food, kein Industriell hergestellter Fruchtzucker (Krebsförderer der als Geschmacksverstärker eingesetzt wird) keine Fettreduzirte Nahrungsmittel die mit Zucker versetzt sind. Viel Bewegung und Reichlich Wasser. Erhält und fördert die Gesundheit. Kombucha und Milchkefir als

  • ABCDEFG sagt:

    Der Artikel ist eine Frechheit, denn implizit behauptet er, dass Rheuma, Krebs etc. durch „richtiges“ Essen vermeidbar wären. Das ist eine Verhöhnung Betroffener.

  • Roland Moser sagt:

    Seit wann sind Omega-3 und Omega-6 gesättigt oder einfach ungesättigte Fettsäuren? Gerade bei den Fetten herrscht ein riesiges Durcheinander in der Frage, was nun gesund sein soll und was nicht. Der Trend scheint mir wieder zu gesättigten Fetten zu gehen. Weil aber mehrfach ungesättigte Fettsäuren jahrelang als gesund galten, entstehen nun solche Missverständnisse…

  • Jacques sagt:

    Ist das nicht etwas esoterisch angehaucht? Ich esse zum Leben; und ich lebe nicht zum Essen. Ich stelle dem also, eine eher philosophische Sicht des Lebens – entgegen.

    • Ferdl Huber sagt:

      Die bayrische Philosophie dazu: Bier ist Speise und Trank zugleich. So kann man gut 2-3 Tage durchhalten, bis zu einer echten Brotzeit. Alle B-Vitamine in besten Variantionen. Oligoelemente und Mineralsalze quasi gratis hinzu.

  • Willy Schnurrenberger sagt:

    Bei diesem Bericht fehlt mir die vorgeschaltete Analyse von Parasiten.
    Z.B. Borreliosen. Ich rede hier aus schmerzlicher Eigenerfahrung.
    da happert es m.E. schwer bei der Amnese/Analyse der Schulmedizin. Die Ernährung ist Eines. Wenn aber die Zellen und damit die Mitochondrien (Kraftpaket innerhalb der Zellen) nicht erreicht werden, dann nützt jede Ernährung wenig bis gar nichts.

  • Maresa sagt:

    Meine Mutter hat am 21. April ihren 105. Geburtstag gefeiert.
    Jeden Tag trinkt sie am Morgen Kaffee, mit mindestens 2 bis 3 Teeloeffel Zucker.
    Sie isst auch gerne weisses Brot mit viel Butter und Honig.
    Heute waren wir Im Kaffeehaus und es gab Vanilleeis mit Erdbeertorte.

  • Thomas Maurer sagt:

    Essen und trinken sofort einstellen. Ist am gesündesten!

    • Erich Müller sagt:

      Das ist vollkommen richtig. Befolgt man den Rat aber konsequent, ist dies tötlich!
      Kurz: es wird viel geschrieben, kaum etwas ist bewiesen.

  • Josipovic Zlatko sagt:

    Man sollte vielmehr Gemüse und Früchte essen, wenn es ALDI&Lidl und türkische Läden nicht gebe, wüsste ic h nicht wo ich das Gemüse und Früchte kaufen könnte, exorbitante Preise bei Migros und Coop….!!!!

    • Dani Kobler sagt:

      Ein durchschnittlicher Haushalt gibt etwa 12 -15% des Einkommens für Lebensmittel aus.
      Fragen sie mal ihre Eltern oder Grosseltern wieviel die für Essen ausgaben. Fragen sie auch ob es Fleisch gab und was für welches, wie oft und ob alle am Tisch davon bekamen. Fragen sie wie abwechslungsreich das Essen war oder ob es auch mal wochenlang nur dasgleiche auf den Tisch kam. Fragen sie auch in welcher Qualität die Lebensmittel waren.
      Und nachdem die ihnen von früher erzählt haben dürfen sie gerne erwähnen das die Gurke im Migros 1.4 Fr kostet, gopferdammi das ist doch abzocke.

      • Boerny sagt:

        @ Kobler…die Gurke macht es nicht aus. Aber getrocknete Tomaten kosten im Aldi CHF 2.80 und im Coop CHF 5.60…aber auch wenn das schon 100% Aufschlag wäre würden Sie ev. immernoch einen dümmlichen Kommentar abgeben…also noch ein anderes Beispiel. Rindshuft im Aldo CHF 29.90 das Kilo im Coop CHF 69.00 Wenn man glück hat! Und was das bei einem vollen Einkaufskorb ausmacht ist ja wohl klar!

      • Hanspeter Müller sagt:

        @ Boerni: Die 29.90 war ein Lockvogel-Aktions-Angebot letzten Herbst und entspricht auch im Aldi nicht dem regulären Preis. Mit solchen Angeboten, die querfinanziert sind holt man die Kundschaft in den Laden. Meist handelt es sich dabei um Ueberschüsse aus irgendwelchen Lagern, die man lieber abstösst als entsorgt – das wäre teurer. Wenn man ausrechnet wie viel Fleisch ein Rind hat, wie lange es lebt und wie viel Futter es dabei braucht kostet das Futter mehr pro Kilo als dieses Fleisch. Das sind deshalb Phantasiepreise um Kundschaft beim Konkurrenten abzuwerben. Wenn er dann mal im Laden ist kauft er den Rest auch gleich dort. Und schon hat es sich für den Laden gelohnt. Verlierer ist das Tier in der Massentierhaltung voll von Antibiotika und Hormonen, die Sie dann mitessen.

      • Beat sagt:

        Hi Boerny. Gerade Heute, am 30.5. diskutiert der Spiegel. warum es bei Aldi Süd 600g Schweinsnackensteak für 1.99 Euro gibt. Ist das normal, wird gefragt. Wenn Sie mich fragen, eher wohl nicht. Dies sei allen auf den Einkaufszettel geschrieben, die wieder bei Aldi Süd in Konstanz einkaufen. Der Einkaufskorb bricht dann unten durch, wenn Sie nicht aufpassen. Sie bekommen fast 30 kg für 29.90 Schwein (allerdings ist das der Rindpreis, der ist schon höher)

  • Jo Mooth sagt:

    Mag alles zutreffen, aber das Wichtigste ist und bleiben eben Menge und Vielfalt. Weissmehlprodukte können glücklich machen, deshalb soll es auch davon ab und zu ein Brötchen oder ein feines Ravioli sein. Das weit verbreitete Quecksilber im Meeresfisch kann Alzheimer fördern. Wer keinen Ingwer oder Knoblauch mag, hat andere Möglichkeiten. Ich mag z.B. lieber Hirse als Amaranth. Usw. Essen ist etwas viel zu Persönliches, als dass man es allgemeingültig in einem Buch abhandeln könnte. Fühle ich mich nach dem Essen wohl?

  • flori antha sagt:

    Das hört sich doch sehr nach Orthorexie an.

    • Hanspeter Müller sagt:

      Stimme zu, zumal es auch sachliche Fehler gibt. Das beginnt schon im ersten Abschnitt: „«Der Löwenanteil der Fette sollte aus gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren bestehen», sagt Claudia Lenz. Aus den sogenannten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren werden wichtige Mittlersubstanzen gebildet, die antientzündich wirken.“ Besagte Fettsäuren sind mehrfach ungesättigt und weder gesättigt noch einfach ungesättigt.

      • Jo Mooth sagt:

        In der Tat, ist mir auch aufgefallen, war dann aber einen Moment lang unsicher. Vor lauter Zöliakie-Trend („ich esse keine Gluten, obschon ich sie vertrage“) naturwissenschaftliche Fakten verdrängt?

    • sina sagt:

      Wieso soll es krankhaft sein, sich gesund ernähren zu wollen? Mir scheinen diese Ratschläge sehr sinnvoll – wenn auch nicht so ganz neu. Man ist was man isst, das ist eigentlich eine alte Weisheit.
      Das jetzt als Essstörung (Orthorexie) zu bezeichnen, scheint mir doch recht merkwürdig. Aber vermutlich schlucken Sie lieber eine ganze Reihe von Medikamenten und ernähren sich von Fastfood? Macht ja auch die Pharma glücklich…

      • Hanspeter Müller sagt:

        Gegen „gesund ernähren wollen“ hat niemand etwas,und das ist auch nicht Orthorexie.Nur weiss eigentlich niemand was „gesund“ ist, zahlreiche Studien bringen keine oder wiedersprüchliche Resultate. Die Behauptung „Entzündungen“ mit Nahrungsänderungen heilen zu wollen scheitert nur schon daran, dass es „die Entzündung“ gar nicht gibt. Das sind verschiedenartigste Abläufe an verschiedenartigsten Orten im Körper, die noch gar niemand richtig versteht. Schon nur die aufgezählten Erkrankungen haben so viel gemeinsam wie Plattfüsse mit Durchfall. Daraus dann einschränkende Ernährungsvorschriften abzuleiten und sich auch strikt daran halten ist dann die Definition von Orthorexie, wobei das meines Wissens keine medizinische Diagnose ist.

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