Natürlichkeit über alles

Ein Trend, der 2017 bleiben wird: Statt auf Farben wird auf natürlich schöne Haut gesetzt. Foto: ribena_wrath (Flickr)

Leuchtend rote Lippen, dunkel umrandete Augen und schimmernde Lidschatten: Mit starken Farben und glitzernden Texturen setzten während der Festzeit sogar jene Frauen ein bisschen mehr auf Farbe, die sonst diesbezüglich eher zurückhaltend sind. Zurückblickend lässt sich sagen, dass der Glitter auf Augen, Lippen, Wangen und Nägeln der Trend des Jahres war, wie auch der Blick auf die Laufstege bei Burberry, Giambattista Valli oder Opening Ceremony bewies. Bunt bleibt auch in diesem Jahr einer der wichtigen Beauty-Trends: Unter anderem werden die 1980er-Jahre ein Comeback erleben und damit auch der hellblaue Lidschatten und das pinkfarbene Rouge.

Weniger Farbe

Wen dies zu sehr an die «Rocky Horror Picture Show» erinnert, darf sich weiterhin am No-Make-up-Trend erfreuen. Bereits letztes Jahr zogen viele Stars im Gesicht blank, die wohl prominenteste Vertreterin war Alicia Keys, die sogar ungeschminkt über den roten Teppich ging. Aber auch Sharon Stone und Cindy Crawford und Gwyneth Paltrow und viele andere zeigten sich ungeschminkt und bewiesen, dass man auch jenseits der 40 mit weniger Farbe im Gesicht gut aussehen kann. Der Tenor vieler Stars war: Sie sind es leid, alles, was sie ausmacht, hinter einer Schminkschicht zu verstecken – nur, um einer Vorstellung von Perfektion zu entsprechen, die ihnen von aussen aufgedrückt wird.

Es wurde in letzter Zeit viel über den No-Make-up-Trend geschrieben. Er sei eine ungeschminkte Lüge, die Stars gäben ein Vermögen dafür aus, mithilfe von teuersten Lotionen, Cremen und aufwendigen Beauty-Behandlungen perfekt ungeschminkt auszusehen. Zugegeben, wenn sich Kim Kardashian «ungeschminkt» auf Instagram zeigt, steckt schon Aufwand hinter ihrem Aussehen. Aber wer will schon wie Kim aussehen, ob mit oder ohne Make-up?

Das Wichtigste: Eine gesunde Haut

Natürlichkeit bleibt also auch 2017 Trumpf. Auch viele Designer setzen auf Purheit. So waren beispielsweise auf dem Frühling/Sommer-2017-Runway von Isabel Marant viele beinahe ungeschminkte Models zu sehen. Das wichtigste «Accessoire» war dabei eine gesunde und strahlende Haut. Klar braucht ein junges Model weniger Aufwand, um natürlich schön zu punkten, aber auch mit ein paar Fältchen sieht Natürlichkeit besser aus als ein mehrfarbiger Schichten-Look.

Für uns Normalstrebliche bedarf No-Make-up allerdings ein bisschen Aufwand, denn schliesslich wollen wir ja nicht aussehen, als wären wir schwindsüchtig oder hätten drei Nächte durchgemacht. Es bedarf also einer guten und pflegenden Basis: am besten eine Feuchtigkeitscreme mit ein bisschen Farbe, vor allem wenn man zur Blässe neigt, einen Abdeckstift, um allfällige Rötungen und Pickel verschwinden zu lassen. Ein bisschen Wimperntusche und ein Hauch von Rouge und Lipgloss schaden der Natürlichkeit nicht. Das Wichtigste aber ist die gesunde Haut, der genügend Schlaf, eine gute Ernährung und viel Bewegung guttun. Wer noch mehr investieren möchte: Der regelmässige Gang zur Kosmetikerin, sanfte Gesichtsmassagen und befeuchtende Masken lassen die Haut strahlen. Egal, wie viel Aufwand betrieben wird, um ein möglichst perfektes Hautbild zu erlangen: Das Schöne ist doch, dass Natürlichkeit weiter zelebriert wird.

17 Kommentare zu «Natürlichkeit über alles»

  • San Andreas Games sagt:

    Super :)))

  • Luisadub sagt:

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  • mia sagt:

    Ha, Ha, wer’s glaubt: all die Popanzen schminken sich doch auf ungeschminkt.

  • Barbara Grohé sagt:

    Weniger ist immer mehr, auch bei reiferen Frauen. Da gehen seit Jahrzehnten die skandinavischen Frauen voran. Was ich für die schlimmste Erfindung der letzten Jahre halte ist das sog. permanent Makeup. Ich habe ehrlich gesagt noch kein gut gemachtes gesehen.

    • marusca sagt:

      @BG: Ja, ja, de Skandinavierinnen! Zum Beispiel die von Migros-Schokoladenwerbung, die seit Jahren regelmässig vor Weihnachten „erstrahlen“! Die findet mein Mann besonders hübsch; er liebt milden Tee, in kleinen Schlucken genossen, über alles…

  • Lisa Kuster sagt:

    Ein Artikel über Natürlichkeit, der mir am Schluss erklärt, wie ich mich zu schminken habe um als zumindest vermeindlich ungeschminkte gesellschaftsfähig bleibe.

  • Andrea sagt:

    Das schönste ist immer noch der Glow nach dem Sport. Den bekommt man auch mit Makeup nicht hin. Am allerbesten helfen aber die guten Gene.

  • Karl-Heinz sagt:

    Ein nacktes Gesicht ist ein schöneres Gesicht. Das ist ein alter Hut. Politiker werden eher gewählt, wenn sie ein offenes Gesicht haben. Wer wählt schon den Typ, dem die Haare übers Gesicht hängen, die Augen hinter einer verspiegelten Sonnenbrille? Wenn ich mit jemand ein Vertrauensverhältnis haben möchte, mochte ich Gesicht und Mimik sehen können.

  • Dani sagt:

    Ich las den artikel, weil ich schon jahrzehnte auf das verschwinden von make-up warte. Gewiss eine illusorische haltung.
    Da gibt es die emanzipation, die tendenz zur gleichstellung und der allgemeine tenor man wolle sich von alten mann-frau abstufung verabschieden.
    Als durchschnittsmann checke ich das einfach nicht, warum schminken sich frauen?
    Um sich schoen zu machen? Maenner haben das ja anscheinend seltenst noetig, da sie mit anderen argumenten ueberzeugen.

    Was ist wohl der grund zu no-make-up?

    Schuetteln wir in 30 jahren den kopf, wenn wir den kindern erzaehlen, dass sich frauen vor dem verlassen des hauses das gesicht angemalt hatten?

    Ein vielleicht toller trend. Der artikel fuer mich ernuechternd.

    • Elisabeth sagt:

      Make-Up wird nicht verschwinden, nicht nur, weil eine Mulit-Millionen Industrie dahinter steht, sondern weil Gesichts- und Körperbemalung so alt wie die Menschheit ist. Modernes Make-Up kann kultureller Zwang oder aber auch eine Form der spielerischen Selbstdarstellung sein – das muss jede (und jeder) für sich selbst entscheiden.

    • marusca sagt:

      Zwischen Schminken und sich „anmalen“ sehr geehrter Mr. Dani, besteht ein himmelweiter Unterschied. Und ja, es ist mir schon klar, dass Sie als „Duchschnittsmann“ nicht checken, weshalb sich Frauen schminken, sowie Sie vermutlich auch nicht „checken“, weshalb man sich eigentlich täglich duschen, die Zähne putzen und ab und zu die Nasen- und Ohrenhaare entfernen soll. Und nein, „Durchschnittsmänner“ (und die andern auch) vermögen leider noch lange nicht immer mit ihren Argumenten zu überzeugen.

  • Thomas Jobs sagt:

    Die Wahrheit liegt auch hier in der Mitte! Bei manchen könnte man meinen, der Farbtopf und die Parfümflasche seien explodiert und anderen Frauen würden mit ganz wenigen Strichen das Gesicht noch besser „leuchten“. Was ich absolut schrecklich finde sind die „scouse brows“, welche auch hier einzug halten! Die haben bei manch meiner Verwandten schon vor Jahren einzug gehalten. Ich Sage nur: 2 Schnäuze über den Augen…

    • anna lou sagt:

      Ha ha…stimmt, Augenbrauen sollte man lieber natürlich lassen, ansonsten schadet ein wenig Make Up sicher nicht. Null Make Up sieht maximal bis 20 gut aus…..

      • Karl-Heinz sagt:

        Ich kenne Frauen reiferen Alters ohne nennenswertes Make Up, mit einer unglaublichen Ausstrahlung. Ein gutes Make Up zeichnet sich auch dadurch aus, dass es kaum wahrgenommen wird.

      • Peter sagt:

        @anna lou, ich bin froh, dass meine Partnerin auch heute noch ohne Makeup eine super Ausstrahlung hat, so dass sie a) viel zu jung geschätzt wird und b) mehrfach gefragt wurde, was sie denn verwende. Wenn sie dies jeweilen mit „nichts“ beantwortete kippen die Fragenden fast aus den Schuhen. Wer nur mit einer farbigen Fassade rumlaufen kann um sich selber zu sein, der hat wohl ein leichtes Minderwertigkeitsgefühl. Und Damen, die aussehen, als wäre sie im Badezimmer in die Schminke gefallen sehen meist eher mitleiderregend auf.

  • Doris sagt:

    Ungeschminkte Gesichter sind, gerade bei jungen Frauen mit makelloser Haut, einfach ein Wunder an Natürlichkeit. Dazu glänzende Haare, schöne Zähne. Und keine Zigaretten, die die Haut bräunlich verfärben und die Zähne erst recht. Musste lachen, wie aus den Unsterblichen im Text die Unstreblichen wurden, also die, die nicht nach perfekter Maskerade streben, sondern Freude haben an Natürlichkeit. Freue mich immer auf die Artikel von Frau Aeschbach. Guets Neuis!

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