Darum brauchen Sie wirklich eine Gesichtscreme

Ob durch sündhaft teures Anti-Aging-Elixir oder Nivea-Creme: Die Haut mag Feuchtigkeit. Foto: iStock

Ob sündhaft teures Anti-Aging-Elixir oder Nivea-Creme: Die Haut mag Feuchtigkeit. Foto: iStock

Fünfzig. Vielleicht auch hundert. Wenn Sie mich kurz ausrechnen lassen, wie viele verschiedene Gesichtscremen ich bisher in meinem Leben an mir selbst getestet habe, käme ich locker auf zwei Einkaufstüten voll mit leeren Tiegeln und Tuben. Deswegen – und auch, weil ich mich als Beautyjournalistin und Bloggerin täglich mit Schönheit beschäftige – behaupte ich jetzt, dass jeder und jede eine tägliche Feuchtigkeitspflege benützen sollte. Und erkläre auch gleich, warum!

Ja, die Zehn-Franken-Wundercreme gibts auch

«Aber diese ganzen teuren Cremes sind doch reines Marketing!» höre ich so oft; sowohl von meinen Bekannten wie auch von Blogleser(innen). Selbst mein eigener Mann, der quasi mitten in einem Beauty-Paradies aus Tester-Töpfchen lebt, weigert sich standhaft, eine Gesichtspflege zu benützen. Er ist tief überzeugt «dass sich die Haut selbst hilft» und dass jede Zufuhr von Wirkstoffen sie dabei stört. Ich versuche dann wirklich, besonnen zu nicken und nichts dazu zu sagen; denke aber: «Deine Augenringe wären so viel weniger sichtbar, wenn du bloss eine Augencreme benützen würdest!»

Es ist nicht von der Hand zu weisen: Die Haut hat tatsächlich ausgeklügelte Schutzsysteme, die dafür sorgen, dass sie möglichst gesund bleibt. Aber wir machen es ihr mit übermässiger Sonneneinstrahlung, Schlafmangel, Stress oder schlechten Angewohnheiten wie Rauchen oder einseitiger Ernährung auch richtig schwer, sich selbst zu regenerieren. Dass man mit einer guten Gesichtscreme dagegenhalten kann – sei es auch mit blosser Feuchtigkeitszufuhr –, wird keiner abstreiten.

Was eine Gesichtspflege im Minimum liefern muss? Feuchtigkeit. Diese kommt sowohl bei günstigen wie auch bei teuren Cremen oft in Form von Hyaluronsäure oder Glycerin daher. Das Wohlgefühl – gerade bei trockener Haut – wird dann meist von wertvollen Pflanzenölen geliefert.

Wer von seiner Pflege auch noch einen weiterführenden Anti-Aging-Effekt wünscht als das blosse Mildern von Trockenheitsfältchen, setzt auf Anti-Oxidantien, die den freien Radikalen (die Hautschäden und vorzeitige Hautalterung verursachen) den Marsch blasen und weiteren Schäden vorbeugen. Je mehr solcher «aktiven» Inhaltsstoffe in der Creme sind, desto teurer wird sie in der Regel.

Hier einige meiner selbst erprobten Gesichtspflege-Favoriten:

Feuchtigkeitsspendend und belebend

Vichy «Aqualia Thermal Tag Spa» (75 ml), ca. 35 Franken: Federleichtes Creme-Gel für alle, die keine schweren Gesichtscremes mögen.

Made in Sephora «Reichhaltige aktivierende Feuchtigkeitscreme» (50 ml), ca. 23 Franken: Gradlinige, aber intensive Feuchtigkeitscreme mit einer Extraportion Hyaluronsäure.

Radical Skincare «Anti-Aging Restorative Moisture» (50 ml), ca. 145 Franken: Hoch konzentrierte Anti-Oxidantien in einer schnell einziehenden Creme.

Straffend und aufpolsternd

Weleda «Granatapfel – Straffende Tagespflege» (30 ml), ca. 30 Franken: Duftet toll, mildert Falten und erhöht die Spannkraft der Haut und ist 100% Bio.

Migros Zoé Lift Light Day Cream SPF 15 (50 ml), 19.80 Franken: Anti-Oxidativer Schutz, Straffung und Lichtschutzfaktor 15.

Sisleya «L’Integral Anti-Age» (50 ml), ca. 450 Franken: Kostspielig, aber super-effizient dank Phytostimulinen aus pflanzlichen Aktivstoffen.

Ob Sie nun ganz tief in die Tasche greifen für das sündhaft teure Anti-Aging-Elixir oder weiterhin mit Ihrer Nivea-Creme glücklich sind: Die Haut mag es einfach, mit Feuchtigkeit und möglichst hochwertigen Lipiden verwöhnt zu werden. Und zeigt es Ihnen auch umgehend mit sichtbar weniger Trockenheitsfältchen, mehr Spannkraft und einem gesunden, natürlichen Glow.

Ein kleines P.S. zum Schluss: Etliche meiner Beautykolleginnen schwören aktuell auf hundskommunes Bio-Kokosöl für knappe 10 Franken. Der Selbsttest läuft aktuell – inklusive Heisshunger auf Kokosmakronen!

20 Kommentare zu «Darum brauchen Sie wirklich eine Gesichtscreme»

  • Felix sagt:

    100 verschiedene Cremes ist schon eine Menge 😀 Als Mann und selbst Blogger (http://rasierer-expert.de)bin ich zwar der Meinung, dass Männerhaut auch gepflegt werden muss, aber ich bin fest überzeugt, dass eine Nutzung eines Pflegenden After-Shaves oder ähnlichen Produkten da schon einen sehr guten Job dazu tut.

  • Simone sagt:

    Wie wäre es mit Produkten von Bodyshop?! Kein Thema?

  • Widin Elsbeth sagt:

    Meine Mama salbte mir täglich das Gesicht mit der Creme aus der blauen Nivea-Dose ein. In drei Monaten werde ich 67 Jahre alt und bis auf den heutigen Tag benütze ich immer noch diese Nivea-Creme(Fr. 2.90) Meine Gesichtshaut darf sich zeigen lassen, auch wurde ich schon einige Male zu meiner Falten freien Gesichtshaut angesprochen. Ein grosses Dankeschön an die Firma Bayersdorf , auch das diese Creme ihr unverkennbares Parfum über all die Jahre beibehalten hat. Auch habe ich nie geraucht und bewege mich viel an der frischen Luft, esse viel Gemüse, Früchte und trinke viel Hahnenburger. Mit freundlichen Grüssen,

  • Cybot sagt:

    Ich verzichte einfach auf übermässige Sonneneinstrahlung, Schlafmangel, Stress und Rauchen, das hilft noch viel besser gegen Augenringe und ähnliche Probleme.

  • Friedemann Ramacher sagt:

    Liebe Frau Hidber
    Feuchtigkeit tut jeder Haut gut. Sie schützt vor Austrocknung und hält die Hautbarriere intakt. Wer sich zudem eine jünger aussehende und gesunde Haut wünscht, sollte Cremes mit reichlich Antioxidantien und integriertem UV-Schutz verwenden (täglich). Abgesehen von Retinol, sind das gemäss dem aktuellen Stand der Wissenschaft, die einzigen Wirk-/Schutzstoffe, die erwiesenermassen wirksam und sogar in einigen preisgünstigen Cremes zu finden sind.
    Ganz wichtig ist jedoch, dass die mit Antioxidantien angereicherten Cremes nicht in Tiegeln (wie bei Ihren Empfehlungen zu sehen) daher kommen. Antioxidantien vertragen weder Luft noch Licht und verlieren in den Tiegeln sehr schnell ihre Wirkung. Also bitte nur Cremes in lichtdichten Tuben oder Air-Less Pumpspendern verwenden.

    • Vierauge sagt:

      das stimmt so auch nicht – Tocopheryl Acetate beispielweise ist stabil gegen Luft und Licht, also auch in einem Tiegel kein Problem. In der Haut wird es dann durch deren Enzyme in das wirksame Tocopherol gespalten.

  • Vierauge sagt:

    Dieser Kommentar ist in seiner Allgemeinheit ziemlicher Unsinn. Es freut mich, dass es Ihnen ohne Creme gut geht, aber die meisten bekommen ohne Creme zu häufig trockene oder gar rissige Haut, was Aussehen und Wohlfühlen stark beeinträchtigt.

  • Kurt Kellerhals sagt:

    Die Haut braucht solches nicht; die Industrie aber das Geld… Der Titel dieses Beitrags setzt die Damen nur unter Druck. Dabei ist hinlänglich bekannt, dass sich Frauen gegenseitig am meisten unter Druck setzen. Ich kenne keinen Mann, der davon schwärmt, wie toll es doch ist, dass a) seine Frau all diese (in jedem Fall) zu teuren Produkte nutzt oder b) mit 45 eine Haut wie 18 hat (wobei der Hals und die Hände dann immer alles verraten…). Steffi Hidber liebt nicht nur das Gesichtsgeschmiere, sie setzt auch auf Wasserstoff im Kopfhaar-Bereich – welch Uniform! Wann endlich entdecken die Frauen ihre Natürlichkeit? Die Natur machts immer noch am schönsten…

    • Eva sagt:

      Lieber Herr Kellerhals
      Aus Ihnen spricht der glückliche Besitzer einer unkomplizierten Haut.
      Wenn ich mich nicht täglich eincreme, juckt und schuppt es, da ich wie so viele Personen zu trockener Haut neige.
      Statt in die Schneeflocken zu produzieren, unterstütze ich lieber die Industrie. 😉

      • Kurt Kellerhals sagt:

        Liebe Eva
        Aller Anfang ist wohl das Problem. Die Haut gewöhnt sich schnell daran, dass da „von aussen“ immer kommt, was sie selber hat und könnte… Mein Chemielehrer hat schon in der 8. Klasse richtig festgestellt: Die Haut braucht nur täglich einmal Wasser – kalt mit Waschlappen aufgetragen. Wirkt erst noch erfrischend. Beginnt frau mit diesen Crèmes erst einmal, wirds zum Zwang… Hätten Sie doch nie damit angefangen, Jucken und Schuppen wären nicht…

      • Vierauge sagt:

        Lieber Herr Kellerhals,
        Ihr Chemielehrer ist also eine Autorität für Vorgänge in der Haut? hmmm…
        Was Sie da schreiben, ist – mit Verlaub – für die allermeisten Leute Unsinn. Evas Erfahrungen sind da viel eher typisch. Es gibt einzelne Leute, wie Sie, die keine Cremes brauchen, aber für die allermeisten ist Feuchtigkeit, Pflege und Schutz esssentiell.
        Die Haut kann eben nicht immer alles selbst – ein schönes Bild, aber erfahrungsgemäss falsch.

      • maia sagt:

        Ich kann mich Herr Kellerhals nur anschliessen. Dummerweise habe ich mich einmal überreden lassen, weil es mich hin und wieder gejuckt hat. Es ist alles nur schlimmer geworden. Der Dermatologe hat dann genau gleich argumentiert wie Herr Kellerhals. Ich musst dann ca. ein halbes Jahr durchbeissen, aber seither ist alles wieder i.O.

  • Luise sagt:

    Ein paar Tropfen Gesichtsöl oder eben Kokosöl mit ein paar Tropfen Wasser vermischt ist ausreichend. Leider ein oberflächlicher Beitrag mit Werbung für ein paar Produkte. Ein bisschen mehr Tiefgang wäre schön, denn Werbetexte gibts ja überall zu lesen.

  • Samira sagt:

    Und jetzt würde ich gern mal von der Beautyexpertin Expertin hören, was „vorzeitige Hautalterung“ eigentlich ist-aussrt einer dummen Werbefloskel.
    Haut altert und zwar mit jedem Lebensjahr, vorzeitig ist da gar nichts, sondern normal.

  • Lawrence sagt:

    Bio Kokosöl

    • Miriam sagt:

      Meine Rede 🙂
      Das ist ein Alleskönner…

      • Jennifer sagt:

        Aber dann riecht man doch wie eine ganze tropische Insel inklusive Palmenplantagen, Sonnenkosmetik und Süssigkeitenbuffet?! Kokos ist wohl nichts für alle. Mir ist der neuen Trend zur Kokosnuss verdächtig, auch in der Küche. Viele meinen, das sei jetzt wahnsinnig vegan, öko, usw., aber es ist m.E. nur wieder eine hippe Marketingidee, fördert exotische Fernimporte und Monokulturen, ähnlich wie Soja. Nein danke.
        Vor allem sollte Werbung hier beim TA als solche deklariert oder unterlassen werden. Sonst kann frau sich gleich mit einem Drogerieblättli „informieren“.

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