Das kleine Pflegewunder

Von Kopf bis Fuss

Auch in der kalten Jahreszeit kann die Haut, dank richtiger Pflege, gesund und schön sein. Foto: Remko de Waal (Keystone)

Cremes, Lotionen, Anti-Aging, Nachtpflege, Peelings, Masken, Augenpads und so weiter, und so fort. Es vergeht kein Tag, an dem nicht neue Pflegeprodukte lanciert werden. Sogar für mich als Beauty-Profi ist es oft schwierig, in diesem Schönheitsdschungel die Übersicht zu behalten. Und ich frage mich oft: Was ist eine sinnvolle Neuheit und was nur ein weiterer Marketinggag? Ich werde von meinem Umfeld auch immer wieder mal gefragt, auf welches Pflegemittel ich nicht verzichten möchte. Meine Antwort: Ich setze auf ein Serum, denn nichts pflegt meine Haut besser. Dieses Extra trage ich, nach der Reinigung, unter meine normale Tages- und Nachtpflege auf. So wird mein Teint spürbar befeuchteter und genährter.

Vor allem im Winter, wenn die Haut empfindlich und/oder trocken ist, ist es sinnvoll, sie so zu beruhigen und zu stärken. Ich schätze Seren vor allem dann, wenn es draussen kalt und drinnen überheizt ist. Dann reagiert meine Haut oft mit rauhen Stellen und roten Flecken. Im Winter kann es schnell sein, dass sie so aus der Balance gerät. Egal ob Umwelteinflüsse, Stress oder Krankheit, diese Zauberelexiere geben meinem Teint neue Energie und lassen ihn frischer aussehen. Natürlich schafft es auch ein Serum nicht, tiefe Falten zu killen, aber die kleinen Trockenheitsfältchen rund um Augen und Lippen werden so aufgepolstert. Und es geht nicht nur um die Ästhetik, ein Serum verhilft einfach zu einem besseren Hautgefühl.

Warum das so ist? Seren enthalten bis zu dreimal so viele Wirkstoffe wie eine Creme – und sie verfügen über die höchstmögliche Konzentration an Wirkstoffen. Das hat zur Folge, dass sie auch teurer sind als andere Pflegeprodukte. Dafür ist ihre Wirkung intensiver. Das liegt daran, dass sie besonders kleine Moleküle haben und lipophil – fettfreundlich – sind. Daher können sie die Lipidschicht der Haut durchdringen und besser in der Tiefe wirken. Die empfohlene Anwendungsdauer eines Serums hängt von seiner Konsistenz, Verträglichkeit und natürlich dem individuellen Hautzustand ab. Das reicht von zwei bis vier Wochen bis zu einer ganzjährigen Dauerpflege.

Ich habe für den «Prix de Beauté» der Frauenzeitschrift «annabelle» kürzlich über hundert Seren zu Hause getestet, um danach meine Empfehlungen abzugeben. Mein Badezimmer glich, mit all den Gläschen und Tiegeln, einer Parfümerie. Bei meinem Test habe ich festgestellt, dass es sehr viele gute Produkte auf dem Markt gibt, und dies auch in der mittleren Preisklasse. Es muss also nicht unbedingt das Luxusprodukt sein, auch wenn es sich schon gut anfühlt, sich mal zu verwöhnen.

Am besten lässt man sich im Fachhandel beraten, denn es gibt natürlich nicht nur Seren für die empfindliche oder trockene Haut, wie ich sie besitze, sondern auch für alle anderen Hauttypen. Doch nicht nur ich bin auf den Geschmack dieses Pflegeproduktes gekommen, auch mein Mann probierte gerne nach der Rasur das eine oder andere Produkt aus und lobte den beruhigenden Effekt. Als sich einige Fläschchen sehr schnell leerten, musste ich ihn allerdings darauf hinweisen, dass man Seren tropfenweise aufträgt und nicht gleich handvoll. Denn auch hier gilt: Weniger ist mehr.

12 Kommentare zu «Das kleine Pflegewunder»

  • Henriette sagt:

    Ich staune ob den Kommentaren auf den heutigen Blog von Frau Aeschbach: Die meisten sind von Männern geschrieben, obwohl es hier doch um die weibliche Gesichtshaut geht. Mein Mann lässt mich zum Glück salben und pflegen wie ich es für richtig halte, er hat seine eigenen Produkte und ist damit zufrieden. Ich bin ebenfalls wie Frau Aeschbach eine Anhängerin von Seren. Sie sind nicht billig, aber sehr ausgiebig, so dass ein 50ml Flacon für mehrere Monate reicht.

  • Eduardo sagt:

    Der allerbeste Ratschlag: Niemals mit dem Rauchen anfangen, kein Solarium und keine Sonnenbäder. Ich kenne einige Frauen, die sich nicht daran hielten und bereits ab 40, 45 anfingen, schlecht aussehen mit schrumpelig-welker, faltiger Haut und Altersflecken. Da helfen keine Seren und auch sonst nichts mehr.

  • Karl-Heinz sagt:

    Ich habe auch zwei Favoriten: Melkfett ohne Zusätze oder Kokosöl. Ich hatte starke Ekzeme durch chinesische Arbeitsstiefel durch regelmässige Behandlung mit Kokosöl weggebracht, andere Lotionen verschiedener Hersteller waren ohne Wirkung. Seither pflege ich meine Füße vor dem Sport, beim Wandern oder Joggen mit Kokosöl.

    • Christoph Bögli sagt:

      Die Studie auch mal gelesen? Mal abgesehen von den nicht unproblematischen Methoden findet sich in den Resultaten KEIN statistischer Unterschied zwischen den beiden Behandlungsgruppen und dem Placebo. Aber dieses ungenehme Ergebnis wird natürlich fast vollständig unter den Teppich gewischt. Was typisch ist. Man muss sich wundern, wie so ein Bockmist publiziert werden kann. Entnweder hatten die Reviewer keine Ahnung von Statistik oder Logik – oder sie waren von den gleichen Unternehmen bezahlt, wie die Autoren..

  • Rita Schulthess sagt:

    Also Melkfett mit Ringelblume ist auch super und ist etwas günstiger zu haben.

  • Frieda Tanner sagt:

    vor zwei Jahren litt mein kleiner Enkel unter einer sehr starken Neurodermitis. Die Kinderärztin empfahl, ihn mit Kokosöl (bio, Topf Fr. 5.–) einzucrèmen, es wirkte innerhalb einer Woche wie ein Wunder. Seither benutzen bei uns 4 Generationen Kokosöl, als Körperfplege nach dem Duschen, zum Abschminken, für sprichwörtlich Alles, sogar für die Intimpflege. Unsere Ausgaben haben sich auf ein Minimum reduziert und von einem befreundeten Dermatologen weiss ich, dass die teuren Pflegelinien auch mit Kokosöl arbeiten und gar nicht begeistert sind, dass sich dieses billige Speiseöl bis in die Modebranche unter Modelkreisen einen Namen gemacht hat.

  • Christoph Bögli sagt:

    Wenn man daran glaubt, funktioniert in dieser Sparte wohl alles ganz wunderbar, Placebo-Effekt und Selbst-Suggestition sei Dank. Faktisch dürfte aber nichts davon eine nennenswerte Wirkung haben, zumindest keine positive. Ich lasse mir aber gerne das Gegenteil beweisen, aber bitte nur mit fundierten wissenschaftlichen Studien. Und nicht diesen hausinternen Witz-Studien für die Werbung oder irgendwelchen „Selbsttests“. Blöderweise scheint es aber im Kosmetik- und „Beauty“-Sektor nichts anderes zu geben, warum kann man sich natürlich denken..

  • Markus Schneider sagt:

    Frau Aeschbach hat also „kürzlich über hundert Seren zu Hause getestet“. Das werden ja dann ganz besonders ausführliche und fundierte Tests gewesen sein, wie ich annehme. Dabei dachte ich doch weniger sei mehr.

    • Leo Stern sagt:

      Ist doch kein Problem: Morgens, Mittags und Abends eine andere Salbe, äh sorry, ein anderes Serum aufgetragen und in gut einem Monat hat man durchgetestet.

      Wichtig ist mir: keine Erdölbestandteile in meinen Pflegeprodukten, statt Urea lieber Natururin. Das mit dem Kokosöl werde ich ausprobieren. Geht Kokosfett auch?

      • Bea sagt:

        Schönes Neujahr, Erdöl ist ein Naturprodukt.

        Man kann auch mit Eigenurin behandeln, wenn vom Trinken desselben noch was übrig ist.
        Die Produktion läuft ja tagaus tagein, Versorgungsprobleme fallen schon malweg.

      • Chrissie sagt:

        Lieber Leo Stern – Kokosfett verflüssigt sich bei Temperaturen ab ca. 25°C – und dann ist es Kokosöl!
        Und dann noch ein Link:
        http://www.mineralcosmetics.ch – OHNE Erdölbestandteile!

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