9 Tipps zum lustvollen Stressabbau

Schmusen reduziert Alltagsstress garantiert. (iStock)

Hormoncocktail inklusive: Beim Küssen werden Serotonin, Dopamin, Adrenalin und Endorphine ausgeschüttet. (iStock)

Jeder von uns geht mit Stress anders um. Vielfach kompensieren wir ihn mit Dingen, die uns nicht guttun, egal ob wir zu viel trinken und oder essen, zu viel arbeiten oder zu viele unnütze Dinge kaufen. Wenn die To-do-Liste länger ist, als der Tag Stunden hat, ist es Zeit, zu entschleunigen.

1. Augen zu!

Ein Schläfchen am helllichten Tag? Am Weekend: ja, gerne. Aber unter der Woche? Das ist doch der pure Luxus, und «dem Herrgott den Tag gestohlen». Sagte jedenfalls meine Grossmutter. Ich finde allerdings, dass es unglaublich guttut, sich hinzulegen und ein bisschen zu dösen. Und ein Schläfchen, das nicht länger als 30 Minute dauert, verspricht sogar eine Leistungssteigerung. Wer allerdings länger schläft, fällt meist in einen Tiefschlaf, und ist dann nach dem Aufwachen schlaftrunken. Die beste Zeit für ein Schläfchen ist die Mittagszeit, denn dann ist unser Kreislauf im Tief. Das Entstressen hilft übrigens auch, wenn man nur fünf Minuten Zeit hat. Hinlegen, Augen schliessen, tief in den Bauch atmen.

2. Schmusen

Ausgepowerte Studenten der englischen Nottingham Trent University konnten sich auf eine ganz besondere Wellness-Session freuen: Sie durften mit Minischweinen gegen den Studienstress anschmusen. Es wurde dafür ein «Schweinchen-Zimmer» eingerichtet, in dem Studenten die Tiere besuchen konnten. Für unseren Alltag müssen es keine Schweinchen sein, die Freundin oder der Freund «tuns» auch. Wenn wir diese küssen, ergiesst sich ein regelrechter Hormoncocktail: Serotonin, Dopamin, Adrenalin, Endorphine und das Bindungshormon Oxytocin werden ausgeschüttet. Man fühlt sich entspannt und wohl.

3. Nein sagen

Nicht einfach umzusetzen, aber mit regelmässiger Übung gelingts immer besser. Statt immer und zu allen und allem Ja zu sagen und nachher innerlich zu kochen, auch einmal klare Grenzen ziehen. Lernen, Nein zu sagen, und dies in einer respektvollen und ehrlichen Art, gibt einem nicht nur innere Freiheit und Zeit, es entstresst auch ungemein. Und immer daran denken: «Everybody’s Darling is everybody’s Depp.»

4. Zählen

Und zwar rückwärts. Gelernt habe ich das von einem sehr schwierigen Chef, den ich aber insgeheim bewunderte. Wenn gewisse Situationen am Eskalieren waren, hatte ich immer das Gefühl, er würde sich innerlich zurückziehen. Als ich ihn darauf ansprach, sagte er: «Bevor ich explodiere, zähle ich von 10 langsam zurück.»

5. Ausstöpseln

Jeden Tag konsumieren wir eine riesige Anzahl von Bildern und Worten, viele davon sind negativ. Und natürlich sind wir sehr oft online: Der letzte Blick am Abend, der erste am Morgen fällt auf den Computer oder das Tablet. Und immer öfter nehmen wir die Welt durch die Linse unseres Smartphones wahr. Ein tolles Essen, eine schöne Landschaft, ein lustiger Abend mit Freunden – alles wird festgehalten, und die Angst, etwas zu verpassen, wächst ständig. Wenn wir einmal bewusst auf alle elektronischen Geräte verzichten, haben wir gute Chancen, zu entstressen und Gerüche, Geschmäcker und Eindrücke viel bewusster wahrzunehmen. Und raus in die Natur zu gehen, ist einer der besten Wege, die Laune zu verbessern.

6. Freundlich sein

Meine Probleme sind die WICHTIGSTEN, daher habe ich, wenn ich gestresst bin, keine Zeit für andere. Falsch. Genau in solchen Situationen ist es wertvoll, aus dem eigenen Kopf «rauszugehen» und mir bewusst zu werden, dass ich nicht der einzige Mensch auf der Welt bin. Auf andere zuzugehen, hilfsbereit und offen zu sein, tut nicht nur dem anderen gut, sondern auch uns selber. Auch wenn man sich zum Lächeln zwingen muss: Dies bringt laut Wissenschaftlern das Immunsystem in Schwung, wirkt schmerzlindernd und senkt den Pegel des Stresshormons Cortisol.

7. Putzen

Wenn sich meine To-do-Liste immer mehr füllt und ich nur noch den Wunsch habe, sie aus dem Fenster zu schmeissen, überwinde ich mich, und picke nur eine Erledigung raus. Egal, ob es der Termin beim Zahnarzt ist oder es darum geht, die Küche zu putzen. Beim Putzen werden übrigens, ähnlich wie beim Sport, Glückshormone ausgeschüttet. Wissenschaftler des University College in London haben 20’000 Erwachsene nach ihren Beschäftigungen gefragt, denen sie in der Woche nachgingen. Bei Personen, die mindestens 20 Minuten mit Hingabe geputzt haben, war der Stressquotient deutlich tiefer als bei Nichtputzern. Also: Ran an den Lappen!

8. Dankbar sein

Stress führt oft dazu, dass man alles Grau in Grau sieht. Alles geht einem auf die Nerven, man fühlt sich, als ob sich die ganze Welt gegen einen verschworen hat. In solchen Momenten mache ich eine innerliche Liste, mit all den wunderbaren Dingen, für die ich dankbar bin.

9. Sich Gutes tun

Ein heisses Bad mit Lavendelöl, eine dunkle Schokolade trinken, ein Buch lesen, ein ausgiebiger Spaziergang, an einem Blumenstrauss schnuppern, autogenes Training oder einfach nichts machen: Die Lust, über die eigene Zeit zu verfügen, senkt den Stresspegel sofort.

6 Kommentare zu «9 Tipps zum lustvollen Stressabbau»

  • edith schmidt sagt:

    mir gefallen ( theoretisch) alle vorschläge zum stressabbau… mir persönlich, und das gehört vermutlich zu meinem alter! ist enorm wichtig, überhaupt keinen stress aufkommen zu lassen… das heisst sich gut kennen und vor diesen stressfallen abschied zu nehmen, oder sich davor bewahren, sich nicht hineinmanöverieren!!! aber schlussendlich, muss auch ich manchmal putzen ( hilft extren und gibt immer gutes positives resultat) weil ich mich dem negativen nicht entzogen habe oder konnte… edith

  • Henriette sagt:

    Blöderweise eignet sich essen auch zum Stressabbau, nur dass dann hinterher wieder Stress aufgebaut wird, weil ich mich über meine Schwäche ärgere. Besser gehe ich beim nächsten Mal auf einen ausgedehnten Spaziergang.

  • Marianne sagt:

    Bei mir hilft aufräumen, wegwerfen was zu viel ist, Ambiente schaffen.
    Ordnung machen, Kleider, Schuhe, in der Küche. Was mir ins Auge springt.

  • Walter Rohner sagt:

    Putzen? Ha Ha Ha. Ich hätte da eine Ergänzung auf demselben Niveau: Steuererklärung ausfüllen……

    • tststs sagt:

      Und trotzdem ist es ein wirklich „glückliches“ Gefühl, wenn man das Couvert dann in den Briefkasten werfen kann…

    • Jürga Grunder sagt:

      Ich wüsste da einen gemeinsamen Grund für den Stressabbau.

      Bei beidem bin ich froh, wenn ich es hinter mir habe.

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